Fahrbericht xDrive im Schnee

BMW 5er E60

Da den Kommunen das Streusalz ausgegangen ist, bleibt der Schnee liegen und man findet immer häufiger fest gefahrene Schneedecken auf den Straßen vor. Bei solchen Straßenverhältnissen kommt man mit xDrive voll auf seine Kosten. In Kombination mit neuen Winterreifen fährt sich mein 530xi ausgezeichnet auf schneebedeckten Fahrbahnen. Es macht riesigen Spaß, reihenweise die langsam vor sich hin kriechenden Fahrzeuge nicht so gut ausgerüsteter Verkehrsteilnehmer hinter sich zurückzulassen. Das ist "Freude am Fahren" pur 😁

Beste Antwort im Thema

Also unter Fahrbericht hätte ich mir etwas mehr vorgestellt. Da ist ja die Fernsehwerbung informativer ;-)

37 weitere Antworten
37 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von TheNicoT



Hallo Peter.

Ein wenig Physiknachhilfe für dich:

1.) Die maximale Kurvengeschwindigkeit ist vom Gewicht völlig unabhängig, weil:

Zentrifugalkraft = m*w²*r
Zentripetalkraft = u*m*g

Bei jeder Kurvenfahrt gilt: Zentrifugalkraft (zum Kurvenäußeren) = Zentripetalkraft (zum Kurveninneren). Somit kürzt sich die Masse raus.
Die maximale Kurvengeschindigkeit (als Winkel pro Zeit = w) ist also nur abhängig vom Radius der Kurve (r), dem Haftreibungsfaktor (u) sowie der Erdbeschleunigung (g).

2.) Ein Reifen überträgt Kräfte in allen Richtungen. Die maximale Zentripetalkraft von u*m*g gilt somit nur bei einer reinen Kurvenfahrt. Sobald beschleunigung in Längsrichtung dazu kommt, wird also die maximale Querbeschleunigung geringer (siehe hierzu auch Kammscher Kreis).
Da ein Reifen auch bei konstanter Fahrtgeschwindigkeit Schlupf aufweist (und somit eine Beschleunigung überträgt) hat der allrad hier vorteile: Die Beschleunigung wird auf alle 4 Räder verteilt und somit geringer -> es kann mehr Querbeschleunigung übertragen werden -> Ein Allrad kann (vom physikalischem Ansatz her) tatsächlich schneller durch Kurven fahren!

Das

kann

vielleicht theoretisch so sein. ("Kann" deswegen weil mir gerade die nötigen Infos fehlen um deine Berechnungen zu bestätigen)

Mir ging es darum, dass bezogen auf den 530xd angeblich deutlich höhere Kurvengeschwindigkeiten möglich sind als mit dem 530d mit Heckantrieb.

In diesem Fall greift die Formel eben nicht:

- Höheres Gewicht (macht sehr wohl was aus, bei gleicher Reifenbreite und Querschnitt fängt der Reifen einfach an zu schmieren, weil die Masse halt immer geradeaus will)
Frage deshalb an dich: Wieso trägt's mich mit 4 Mann am Bord und ein paar Koffern (400 kg Zuladung) in der Kurve die ich alleine und leer gerade noch mit 76 Kmh genommen habe einfach raus?

- Höhere Bodenfreiheit und komfortableres Fahrwerk beim 530xd. Schwerpunkt höher, Federn tauchen nochmehr ein. Äußerer Reifen kriegt nochmehr gewicht, schmiert noch früher.

Das von swissy beschriebene Gefühl ist einfach höchst subjektiv. Neues Auto (Einbildung: der muss ja besser gehen), neue Reifen, eventuell anderes besseres Reifenmodell, breitere Reifen, neue Stoßdämpfer, Allrad wirkt beim Gasgeben in der Kurve natürlich sicherer, da die Leistung gleichmäßig verteilt wird, Auto untersteuert.
Typisches Audi-Quatro-Gefühl stellt sich ein, das wird von vielen als sicherer empfunden!

Eventuell wurden noch unterstützende Systeme wie Aktivlenkung und Dynamic Drive hinzu geordert.

Grüße
Peter

Leider sind die in der "Nachhilfestunde" beschriebenen Formeln nicht auf Fahrzeuge anwendbar, da diese dreidimensionale und keine punktförmigen Massen sind, dazu noch bestehend aus komplexen Einzelzusammenhängen (nicht als einzelner Körper betrachtbar). Natürlich gilt die Physik, aber die Parameter sind wesentlich komplexer: Reifen, Fahrwerk, Gewichtsverteilung, Gewicht, Schwerpunkt, Abtrieb und so weiter.

Viel eher gilt: Es kommt darauf an. Wahrscheinlich gibt's genau aus diesem Grund auch diese ständigen Diskussionen um's Thema.

Mit allrad gehts schneller, haben ja einige schon ganz gut beschrieben. Bin auch schon 5er mit heckantrieb gefahren, vorallem mit den 3 liter maschinen geht da schnell das heck weg, bzw. dsc ist am dauerblinken und regelt selber ab. Mit dem xdrive hat ich es noch nie geschafft in einer kurve das dsc geläuchtet hätt, er bringt die kraft voll auf den boden. Wenn die fahrbahn nass ist, ist es total krass, da macht es 50 % aus.

Zitat:

Original geschrieben von Nytro_Power



Mir ging es darum, dass bezogen auf den 530xd angeblich deutlich höhere Kurvengeschwindigkeiten möglich sind als mit dem 530d mit Heckantrieb.

In diesem Fall greift die Formel eben nicht:

- Höheres Gewicht (macht sehr wohl was aus, bei gleicher Reifenbreite und Querschnitt fängt der Reifen einfach an zu schmieren, weil die Masse halt immer geradeaus will)
Frage deshalb an dich: Wieso trägt's mich mit 4 Mann am Bord und ein paar Koffern (400 kg Zuladung) in der Kurve die ich alleine und leer gerade noch mit 76 Kmh genommen habe einfach raus?

- Höhere Bodenfreiheit und komfortableres Fahrwerk beim 530xd. Schwerpunkt höher, Federn tauchen nochmehr ein. Äußerer Reifen kriegt nochmehr gewicht, schmiert noch früher.

Deutlich höhere Geschwindigkeiten natürlich nicht! (Das ist genau der Audi-Fehlglaube).

Ich wollte nur die Fahrphysik ein wenig erläutern. Natürlich wirken in der Praxis viel viel mehr Faktoren auf die maximale Kurvengeschwindigkeit ein - der entscheidenste Faktor ist dabei mit Abstand die kleine Kontaktfläche zwischen Rad und Straße.

Um deine Frage zu beantworten, warum du mit 4 Kumpels nicht gut um die Kurve kamst: Selbst wenn die Kurvengeschwindigkeit gleich ist (reine Kurvengeschwindigkeit auf einer Keisbahn) ist der Ruck (Ableitung des Beschleunigung) beim Einlenken größer. Dieser Ruck wird nämlich nicht durch die Zentripetalkraft annuliert. Man kann also (wieder vereinfacht!!) sagen: Die Kurvengeschwindigkeit eines Autos ist immer identisch, das Einlenkverhalten (die Zeit die vergeht, bis man eine gewisse Kurvengeschwindigkeit aufgebaut hat), ist aber Gewichtsabhängig.

Wichtig: Das bezieht sich alles auf ein von allen anderen Faktoren unabhängiges System! In der Praxis sind Faktoren wie höhe des Schwerpunktes, Steifigkeit der Dämpfer, die gesamte Aerodynamik (dadurch kann man die Normalkraft drastisch erhöhen ohne größeres Gewicht - so können Formel 1 Autos enorme Kurvengeschwindikeiten erreichen).

Analytisch ist es also quasi unmöglich den genauen Vorteil eines Allradsystems zu berechnen. Das einzige, was man definitiv ermitteln kann, ist ein Vergleichstest zwischen 2 nahezu identischen Autos unter gleichen Bedingungen: Beispielsweise die maximale Kurvengeschwindigkeit auf einer Kreisbahn mit definiertem Radius mit einem 530i und einem 530xi testen.

Aber um die BMW Fraktion zu beruhigen und zu zeigen, dass das Gedankenmodell ehre theoretischen Hintergrunds ist: In der Formel 1 ist theoretisch Allradantrieb erlaubt - und dennoch hat sich dort der Heckantrieb als das klar bessere Konzept durchgesetzt 😉

Ähnliche Themen

Zitat:

Original geschrieben von TheNicoT


In der Formel 1 ist theoretisch Allradantrieb erlaubt - und dennoch hat sich dort der Heckantrieb als das klar bessere Konzept durchgesetzt 😉

Die fahren auch nicht auf Schnee 😉

Zitat:

Original geschrieben von SunnyRS



Zitat:

Original geschrieben von loopmaster


Du bist also einer der Vollpfosten, die fahren wie die bekloppten....alles gut, bis man Bremsen muss.....
Und warum muss man bremsen? Weil andere Vollpfosten mit 60 über die Landstraße eiern, keine Winterreifen drauf haben, oder oder oder....... die gehören am Stadtrand aufgehangen!

Dumm nur wenn die erste Kurve kommt und du mit deinem xDRIVE gegen einen Baum klatschst weil du 110 anstatt 60 gefahren bist... 😉

Dann fahre ich mit 60 Vorbei und lache dich aus mit meinem Heckantrieb! 😛

Mal im Ernst, im Winter bei einer bedeckten Schneedecke bzw. Eis damit angeben wie schnell man beschleunigen kann und die anderen Abzieht ist selbst mir als "sportlichen" Fahrer, der gerne die Regeln ab und an missachtet, sehr suspekt. Viele Leute überschätzen sich und ihr Material und enden dann meist im Gegenverkehr oder im Graben und beschweren sich dann warum das Auto so scheiße im Winter ist. Werdet erwachsen (Das sagt ein 19 Jähriger)...

Hier mal ein Link zum Konzeptvergleich

Front - Heck oder Allradantrieb.

Fakten Fakten Fakten !

Dass Heckantrieb auf Schnee konstruktionsbedingt im Nachteil ist - wenn man Rennen fährt oder entsprechende Streckenprofile hat - sollte jedem klar sein. Aber die ausartenden Diskussion um letztendlich Befindlichkeiten wird's wohl jeden Winter erneut geben.
Gut, die ca. 20 echten "Die Straßen sind zugeschneit"-Tage pro Jahr werde ich auch mit meiner einigen Meinungen nach unfahrbaren und mindestens gemeingefährlichen Heckschleuder überstehen. 😉

Nahezu alle heckgetriebenen Fahrzeuge können auch im Winter in 99,9% aller praktischen Fahrsituationen höhere Geschwindigkeiten erreichen als a) die Verkehrsordnung vorgibt und b) man angesichts der Straßenverhältnisse auf'm Tacho haben sollte. So what?

Deine Antwort
Ähnliche Themen