Fahrassistenzsystem (adaptive cruise control) ist lebensgefährlich !

Audi A6 C7/4G

Hallo Forum,

zu meiner gestrigen Erfahrung zum Adaptive Cruise Control und Fahrassistenzsysteme mach ich einen separaten Beitrag auf - vorab, ich werde das System nicht mehr nutzen, es ist lebensgefärhlich und muss schauen, wie ich die Kohle für den Aufpreis wieder zurück bekomme bei AUDI.

Ich bin seit Jahren ein pasionierter "Tempomat-Fahrer", d.h. ich habe fast immer den Tempomant aktiv und passe den permament an, das ging ja beim BMW wunderbar mit dem Daumen an der Lenkradwippe. Immer 10 km/h mehr wie angegeben und ich habe seit Jahren kein Ticket mehr bekommen. Da ich auch dienstlich viel in USA untwerwegs bin mache ich es da genauso (nur mit 5 Milen/h) mehr. So bin ich relativ sicher nicht gestoppt zu werden. Meine Autos zuvor und auch die Mietwagen hatten kein Adaptive Cruise Control, nur normaler Tempomat.

Deshalb fahre ich auch mit dem neuen AUDI meist mit Tempomat (und deshalb auch die Kritik mit dem Lenkstockhebel um die Geschwindigkeit anzupassen).

Gestern am Samstag kam es bei einer längeren Fahrt zu Bekannten auf relativ leeren Strassen zu folgenden zwei lebensgefährlichen Situationen bei wunderbarem Wetter am Nachmittag.
Die "Abstandseinstellung" ist bei mir immer "standard", also zweit-größter Abstand.

Situation 1) auf 2-spuriger neuen Bundesstrasse:
- kaum Verkehr (nur 2-3 Autos vor und zum Glück keins hinter mir)
- ich auf der Überholspur mit adaptive cruise control auf 130 km/h
- ich nähere mich einem zu überholenden 3er BMW auf der rechten Spur
- der BMW fährt ~115-120 km/h, so dass ich mich relativ langsam diesem zum Überholen nähere
- ca. 2-3m bevor ich den BMW erreiche driftet der BMW langsam nach links Richtung Überholspur, anscheinend hat Fahrer was am Handy oder Radio gemacht - er kam soweit rüber, dass er auf der weißen Markierung in der Mitte fuhr mit der Fahrerseite.
- instiktiv (und da ich weiss, dass diese Situation die adaptive cruise control nicht erkennen kann) legt ich den Fuss auf die Bremse und minimal Fahrt raus zu nehmen (hatte ja nur max. 10km/h Überschuss) mich etas zurückfahllen zu lassen und zu schauen ob der BMW sich wieder auf seiner Spur stabilisert, bevor ich dann tatsächlich überhole
- FRAGE: WAS MACHTE MEIN A6 ?
- Mein A6 muss wohl mit dem vorderen, rechten Seitenradar den BMW auch schon erfasst haben und auch dass diese in meine Richtung driftet
- Als ich mit meinem Fuss die Bremse berührte, leitete der A6 eine Notbremsung ein, ohne irgendeine Warnung etc - die Reifen blockierten, das ABS hämmert, meine Familie und ich küssten das Armarturenbrett und er baute Geschwindikeit von 130km/h auf ca. 50km/h ab .... und dass auf der Überholspur !!!
- Wenn da welche hinter mir gewesen wären, es wäre zu einer Massenkarambolage gekommen
- das Schlimme daran, ich konnte das Verhalten weder vorher sehen noch konnte ich es beeinflussen - ich als Fahrer konnte nicht die Vollbremsung "unterbrechen" (!)

Situation 2) auf einer Autobahn, die sich auf eine Spur verengt:
- im weiteren Verlauf fuhr ich auf einer Autobahn, die sich auf eine Spur verengt - d.h. der fahrende Verkehr verlangsamt sich auf fast Stop-And-Go bis zur Einfädelstelle, das was mir passierte war aber noch vorher, wo beide Spuren mit Autos gefüllt waren
- Hier war die Autobahn relativ voll, überall Autos vor und hinter mir
- Ich fuhr wieder auf der Überholspur mit Adaptive Cruise Control mit ca. 100km/h
- Der Verkehr verdichtete sich und die Geschwindigkeit aller wurde zunehmend langsamer, aber gemächlich
- Also ein idealer Fall für die Adaptive Cruise Control m.E.
- Als die Automasse sich auf eine Geschwindigkeit von ~40 km/h bereits verlangsamt hatte (bis dahin hatte die Adaptive Cruise Control ja wunderbar dem Vordermann gefolgt) kam ein Moment wo der AUDI etwas zu optimistisch war und auf dem Gas blieb beim Folgen des Vordermanns und ich wunderte mich schon, hoppla, ich hätte schon den Fuss vom Gas genommen, aber gut, ich war ja auf bei der "Abstandseinstellung" auf zweit-größter Abstand und vertraute.
- Plötzlich kam die rote Abstands-Warnmeldung im Cockpit ich nähere mich einem Hinderniss (wie gesagt der AUDI selbst hatte ja die Kontrolle) und er legte dann wie zuvor ein VOLLBREMSUNG auf 0 hin, obwohl ich locker 20-30m vom Vordermann weg war (eine riesen Lücke, wir fuhren ja alle nur noch ~40km/h). Auch hier hatte ich keine Möglichkeit die Vollbremsung zu lösen. Der Hintermann (ein Sprinter) wäre mir fast drauf gefahren, ich sah nur im Rückspiegel noch sein erschrockenes Gesicht und sein Schimpfen. Es rechnet ja keiner damit dass einer mit 20-30 zum Vordermann bei der langsamen Geschwindikeit einer eine Vollbremsung hinlegt.
- WIE KANN ES SEIN, DASS WENN DER AUDI DIE KONROLLE VIA "ADAPTIVE CRUISE CONTROL" HAT, ES ZU DER ABSTANDSWARNUNG KOMMT ?

Ich war unterwegs mit Frau und Kinder, die waren alle so geschockt, dass meine Frau mir nun verbot wenn sie dabei sind, diese Funktionen am AUDI zu benutzen, meine Frau will auch mit diesem Auto jetzt erst recht nicht mehr fahren, ist verängstigt. Ich bin dermaßen sauer und enttäsucht. Ich hatte mich sehr auf das Auto und die tollen neuen Funktionen gefreut und vertraute auf VORSPRUNG DURCH TECHNIK. Die Karre ist m.E. aber eine einzige Fehlkonstruktion.

Beste Antwort im Thema

Hallo Forum,

zu meiner gestrigen Erfahrung zum Adaptive Cruise Control und Fahrassistenzsysteme mach ich einen separaten Beitrag auf - vorab, ich werde das System nicht mehr nutzen, es ist lebensgefärhlich und muss schauen, wie ich die Kohle für den Aufpreis wieder zurück bekomme bei AUDI.

Ich bin seit Jahren ein pasionierter "Tempomat-Fahrer", d.h. ich habe fast immer den Tempomant aktiv und passe den permament an, das ging ja beim BMW wunderbar mit dem Daumen an der Lenkradwippe. Immer 10 km/h mehr wie angegeben und ich habe seit Jahren kein Ticket mehr bekommen. Da ich auch dienstlich viel in USA untwerwegs bin mache ich es da genauso (nur mit 5 Milen/h) mehr. So bin ich relativ sicher nicht gestoppt zu werden. Meine Autos zuvor und auch die Mietwagen hatten kein Adaptive Cruise Control, nur normaler Tempomat.

Deshalb fahre ich auch mit dem neuen AUDI meist mit Tempomat (und deshalb auch die Kritik mit dem Lenkstockhebel um die Geschwindigkeit anzupassen).

Gestern am Samstag kam es bei einer längeren Fahrt zu Bekannten auf relativ leeren Strassen zu folgenden zwei lebensgefährlichen Situationen bei wunderbarem Wetter am Nachmittag.
Die "Abstandseinstellung" ist bei mir immer "standard", also zweit-größter Abstand.

Situation 1) auf 2-spuriger neuen Bundesstrasse:
- kaum Verkehr (nur 2-3 Autos vor und zum Glück keins hinter mir)
- ich auf der Überholspur mit adaptive cruise control auf 130 km/h
- ich nähere mich einem zu überholenden 3er BMW auf der rechten Spur
- der BMW fährt ~115-120 km/h, so dass ich mich relativ langsam diesem zum Überholen nähere
- ca. 2-3m bevor ich den BMW erreiche driftet der BMW langsam nach links Richtung Überholspur, anscheinend hat Fahrer was am Handy oder Radio gemacht - er kam soweit rüber, dass er auf der weißen Markierung in der Mitte fuhr mit der Fahrerseite.
- instiktiv (und da ich weiss, dass diese Situation die adaptive cruise control nicht erkennen kann) legt ich den Fuss auf die Bremse und minimal Fahrt raus zu nehmen (hatte ja nur max. 10km/h Überschuss) mich etas zurückfahllen zu lassen und zu schauen ob der BMW sich wieder auf seiner Spur stabilisert, bevor ich dann tatsächlich überhole
- FRAGE: WAS MACHTE MEIN A6 ?
- Mein A6 muss wohl mit dem vorderen, rechten Seitenradar den BMW auch schon erfasst haben und auch dass diese in meine Richtung driftet
- Als ich mit meinem Fuss die Bremse berührte, leitete der A6 eine Notbremsung ein, ohne irgendeine Warnung etc - die Reifen blockierten, das ABS hämmert, meine Familie und ich küssten das Armarturenbrett und er baute Geschwindikeit von 130km/h auf ca. 50km/h ab .... und dass auf der Überholspur !!!
- Wenn da welche hinter mir gewesen wären, es wäre zu einer Massenkarambolage gekommen
- das Schlimme daran, ich konnte das Verhalten weder vorher sehen noch konnte ich es beeinflussen - ich als Fahrer konnte nicht die Vollbremsung "unterbrechen" (!)

Situation 2) auf einer Autobahn, die sich auf eine Spur verengt:
- im weiteren Verlauf fuhr ich auf einer Autobahn, die sich auf eine Spur verengt - d.h. der fahrende Verkehr verlangsamt sich auf fast Stop-And-Go bis zur Einfädelstelle, das was mir passierte war aber noch vorher, wo beide Spuren mit Autos gefüllt waren
- Hier war die Autobahn relativ voll, überall Autos vor und hinter mir
- Ich fuhr wieder auf der Überholspur mit Adaptive Cruise Control mit ca. 100km/h
- Der Verkehr verdichtete sich und die Geschwindigkeit aller wurde zunehmend langsamer, aber gemächlich
- Also ein idealer Fall für die Adaptive Cruise Control m.E.
- Als die Automasse sich auf eine Geschwindigkeit von ~40 km/h bereits verlangsamt hatte (bis dahin hatte die Adaptive Cruise Control ja wunderbar dem Vordermann gefolgt) kam ein Moment wo der AUDI etwas zu optimistisch war und auf dem Gas blieb beim Folgen des Vordermanns und ich wunderte mich schon, hoppla, ich hätte schon den Fuss vom Gas genommen, aber gut, ich war ja auf bei der "Abstandseinstellung" auf zweit-größter Abstand und vertraute.
- Plötzlich kam die rote Abstands-Warnmeldung im Cockpit ich nähere mich einem Hinderniss (wie gesagt der AUDI selbst hatte ja die Kontrolle) und er legte dann wie zuvor ein VOLLBREMSUNG auf 0 hin, obwohl ich locker 20-30m vom Vordermann weg war (eine riesen Lücke, wir fuhren ja alle nur noch ~40km/h). Auch hier hatte ich keine Möglichkeit die Vollbremsung zu lösen. Der Hintermann (ein Sprinter) wäre mir fast drauf gefahren, ich sah nur im Rückspiegel noch sein erschrockenes Gesicht und sein Schimpfen. Es rechnet ja keiner damit dass einer mit 20-30 zum Vordermann bei der langsamen Geschwindikeit einer eine Vollbremsung hinlegt.
- WIE KANN ES SEIN, DASS WENN DER AUDI DIE KONROLLE VIA "ADAPTIVE CRUISE CONTROL" HAT, ES ZU DER ABSTANDSWARNUNG KOMMT ?

Ich war unterwegs mit Frau und Kinder, die waren alle so geschockt, dass meine Frau mir nun verbot wenn sie dabei sind, diese Funktionen am AUDI zu benutzen, meine Frau will auch mit diesem Auto jetzt erst recht nicht mehr fahren, ist verängstigt. Ich bin dermaßen sauer und enttäsucht. Ich hatte mich sehr auf das Auto und die tollen neuen Funktionen gefreut und vertraute auf VORSPRUNG DURCH TECHNIK. Die Karre ist m.E. aber eine einzige Fehlkonstruktion.

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dann jetzt vielleicht den Threadtitel noch ändern in "Breakingguard war schneller als ich" ;-)

Scotty kennt das problem auch, diese fehlfunktion gibt es leider immer wieder, gestern bei starkem schneefall hat es sich einmal selbst deaktiviert, da sensorsicht schlecht ist, aber mal so ne notbremsung geht voll ab, bei regen bin ich schon immer auf standby :-)

Ist es nicht so, dass ohne verbauten SideAssist das ACC gar keine Vollbremsung macht, sondern nur eine Teilbremsung?

Zitat:

@GeneralTrautmann schrieb am 17. Januar 2016 um 18:08:35 Uhr:


Ist es nicht so, dass ohne verbauten SideAssist das ACC gar keine Vollbremsung macht, sondern nur eine Teilbremsung?

Dies macht das ACC ohnehin nicht. Wenn nur ACC verbaut ist, hat das Auto pre sense front und damit Vollverzögerung unterhalb 30 km/h. Das ist aber auch bei Sideassi nicht anders. Hier wird zusätzlich ja nur das Heck überwacht.

Ich denke, dass hier das "leichte Antippen" nur verstärkt wurde, da dies mit pre sense front bei Bedarf auch der Fall ist.

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Warum wundert es mich nicht wer den Thread erstellt hat...
Ist wie mit PCs, da sitzt das Problem auch meist davor. 🙂

Nimm's mir nicht übel, aber Dynamik fahren und über den Verbrauch wundern oder nur Kurzstrecke fahren und über DPF Regeneration ärgern sagt schon alles.

Zitat:

@bockerfreak schrieb am 17. Januar 2016 um 19:15:33 Uhr:


Warum wundert es mich nicht wer den Thread erstellt hat...
Ist wie mit PCs, da sitzt das Problem auch meist davor. 🙂

Nimm's mir nicht übel, aber Dynamik fahren und über den Verbrauch wundern oder nur Kurzstrecke fahren und über DPF Regeneration ärgern sagt schon alles.

Ich habe das komplette Assistenzpaket verbaut, nicht nur Teilkomponenten.

Ich bin jetzt in 6 Wochen 3.500km gefahren, das ist wohl alles andere als nur Kurzstrecke.

Lediglich vom 23.12. bis 1.1. hatte ich einige Tage keine längere Strecke dabei wegen Feiertagen und Urlaub. Das ist doch normal.

Leider hatte ich mehrere ähnliche sehr unangenehme Situationen mit dem ACC/Braking-guard, so wie sie der Themenstarter beschrieb. Zusätzlich mehrfach starke Bremsung (nicht ganz Vollbremsung) in Landstrassenkurven mit mittleren bis leicht gehobenen Tempi, geschätzt ca. 20-30 Km/h unterhalb kritischer Geschwindigkeiten. Durch die Bremsungen kamen die Reifen sehr nah an Ihre physikalischen Grenzen. Möglicherweise sah ein Sensor z.B. ein Eichhörnchen am Strassenrand(?) oder ein herumfliegendes Blatt(?). Auch starke Bremsungen, wenn z.B. bei Tempo 50Km/h geschätzt ca. 80 m vor meinem Fahrzeug ein anderer Verkehrsteilnehmer nach links oder rechts abbiegt und im Abstand von geschätzt 75 m meine Fahrspur bereits verlassen hat. Das "Gasgeben" funktioniert erst, wenn das Fahrzeug geschätzt 2 Sekunden lang eine starke und völlig unnötige Verzögerung durchgeführt hat. Diese Assistenzsysteme empfinde ich als sehr unangenehm, vor allem für die Mitfahrer und sie können durchaus zu Auffahrunfällen der nachfolgenden Fahrzeuge führen, oder sogar in Kurven zum Verlassen(?) der Fahrbahn, falls der Fahrbahnbelag weniger Haftung bietet als es das System "berechnet" hat. Nach meiner persönlichen Einschätzung sind diese 2 Assistenzsysteme noch nicht ausgereift und stellen eher ein Sicherheitsrisiko als einen Sicherheitsgewinn dar. Ich hatte noch keine Situation, in der diese Systeme mich vor einer gefährlichen Verkehrssituation bewahrt hatten.

Kann man den Breaking Guard nicht deaktivieren oder herauscodieren?

Solche Situationen würde das Auto bei mir genau 1mal verursachen, dann wäre das Ding deaktiviert.

Aber auf ein Auto was rüber driftet draufhalten mit ACC ist halt nicht sonderlich clever 😉
Hättest du einfach bei den ersten Anzeichen kurz die Bremse ganz leicht angetippt, wärst manuell am geistig abwesenden Verkehrsteilnehmer vorbei (in einem Moment in dem genügend Platz ist) und hättest dann wieder ACC rein gezogen wäre es garantiert nicht zu der Situation gekommen.

Genau wie die Situation von Rowdy_ffm:
draufhalten auf einen Abbiegenden geht zwar in 99,9% aller Fälle gut, aber was ist wenn der Abbiegende doch mehr bremst als man das für sich geplant hatte (Radfahrer, Fußgänger, AB Auffahrt enger als geplant usw), dann parkt man schön in seinem Kofferraum ein.

Zitat:

@technoheadXXX schrieb am 18. Januar 2016 um 08:22:55 Uhr:


Kann man den Breaking Guard nicht deaktivieren oder herauscodieren?

Solche Situationen würde das Auto bei mir genau 1mal verursachen, dann wäre das Ding deaktiviert.

Das kann man im MMI deaktivieren.

Auch wenn Rainers Beitrag eigentlich schon alles gesagt hat gebe ich jetzt auch nochmal meinen Senf dazu.

Ich fahre seit Mai einen 4G mit ACC und Breaking Guard. Zu Beginn musste ich das System erst einmal kennenlernen und mich damit vertraut machen. Das dauerte sicher ein wenig. Aber heute weiß ich, dass der Abstandradar fehlerfrei funkioniert, wenn die Rahmenparameter stimmen. Sprich freie Bahn oder eine Kolonne (egal ob Stadt, Bundesstraße oder Autobahn).
Nach einigen Wochen weiß ich dass das System in der Stadt bei abbiegenden Fahrzeugen mit Bedacht einzusetzen ist, da wie schon beschrieben z.B. abbiegende Fahrzeuge noch erkannt werden, wenn ich als Mensch weiß, dass er mir nicht mehr in die Quere kommt.
Ich weiß ebenfalls, dass auf Landstraßen in Kurven das Fahrzeug manchmal herunter gebremst wird obwohl ich das normalerweise nicht machen würde. Das sind aber ausnahmslos spezielle Kurven mit viel Leitplanke, Schildern oder großen Erdhügeln direkt neben der Fahrbahn. Da weiß ich dann eben auch, dass das System dort an seine Grenzen kommt.
Auf Autobahnen weiß ich auch, dass ein LKW aufgrund des großen Geschwindigkeitsunterschieds sehr früh erkannt wird und das Auto herunter gebremst wird. Also nehme ich den Tempomat kurz raus und dann wenn ich überholen kann auf der Überholspur wieder rein. Und bei Fahrbahnverengungen weiß ich auch, dass ich das System kurz deaktiviere. Gerade weil da so viele Fahrzeuge die Spuren wechseln, Linien überfahren und bremsen, dass das System logischerweise an seine Grenzen kommt. Ich habe auch schon im Stau beobachtet, dass das System (100 als Geschwindigkeit eingestellt) beim Spurwechsel plötzlich beschleunigen will. Vermutlich erkennen die Sensoren kurz kein Hindernis und wollen beschleunigen. Aber nach einem Mal weiß ich das und verhalte mich entsprechend anstatt das System dafür verantwortlich zu machen.
Immerhin sind wir die Fahrzeugführer. Und demensprechend haben wir uns zu verhalten! Weiß ich jedoch wie das System wann reagiert kann ich als Fahrer präventiv agieren und verhindern, dass das System eine Vollbremsung hinlegt.

Zum Breaking Guard sei gesagt, dass er ausnahmslos Millisekunden langsamer war als ich. Denn eines ist klar. Assistenzsyysteme sollen aissistieren und nicht komplett übernehmen. Ich muss immernoch selbst den Abstand prüfen, bremsen, Schulterblick machen und Spur halten.

Ich sehe hier also wie einige Vorredner das Problem beim Themenersteller. Lieber Themenersteller: Nimm das System als das was es ist. Ein Assistenzsystem. Kein autonomes Fahren. Und kein System ist perfekt. Mitdenken ist auch bei solchen System gefragt. Nur leider beobachte ich persönlich immer mehr Verkehrsteilnehmer, die von Mitdenken im Straßenverkehr nicht viel halten.

Sich in jeder Situation blind auf ein solchens System zu verlassen ist lebengsgefährlich. Nicht das System!

Viele Grüße
Markus

Sorry, aber das sehe ich anders.
Wenn ich ein Assistenzsystem ständig im Blick haben muss und proaktiv deaktivieren muss, damit es keinen Unfug treibt, dann ist das für mich mehr Aufwand beim Fahren wie wenn ich es gar nicht einsetze.

Zitat:

@technoheadXXX schrieb am 18. Januar 2016 um 09:59:44 Uhr:


Sorry, aber das sehe ich anders.
Wenn ich ein Assistenzsystem ständig im Blick haben muss und proaktiv deaktivieren muss, damit es keinen Unfug treibt, dann ist das für mich mehr Aufwand beim Fahren wie wenn ich es gar nicht einsetze.

Aber das steht ja bereits im Namen.

Assistenz

system

Und zum Glück ist die Nutzung komplett freiwillig.
Jeder hat die Wahl ob klassische GRA, ACC oder komplett nur über Gaspedal. Eine normale GRA (ohne weitere Assistenten) fährt dem Vordermann direkt drauf wenn du schneller bist, ist sie deshalb lebensgefährlich oder hätte man sie in dem Fall einfach falsch benutzt?

😎 @h000fi - kann Dir voll und ganz zustimmen. Fahre jetzt seit Oktober und habe das System ganz in Ruhe getestet, um zu schauen wo die Grenzen sind und die gleichen Erfahrungen gemacht.
Es ist ein Assistenz-System und kein fahrerloses System; die Hinweise im Bordbuch gehen relativ gut auf die Systemgrenzen ein.
Ich denke man sollte sich vor dem Kauf schon mal etwas genauer mit dem beschäftigen, was man erwerben will und was so eine Zusatzausstattung kann.
Eine komplette Deaktivierung ist möglich, aber sicher nicht sinnvoll. Das Assistenzsystem muss man nicht im Auge haben und proaktiv deaktivieren, sondern nur den Verkehr als Fahrzeugführer richtig einschätzen und entsprechend reagieren. Wenn man so fährt, hat man keine Probleme mit dem System.
Geld zurück von Audi wird es, dafür das das System innerhalb der Grenzen sicher funktioniert und mögliche Auffahrunfälle verhindern kann, bestimmt nicht geben.😁

Ich stimme Dir beim ACC zu, welches ich als Komfortsystem sehe. Hier kann man sich damit befassen, und es notfalls deaktivieren.

Den Break Guard sehe ich jedoch als Sicherheitssystem wie ABS oder den Airbag. Hier darf es einfach keine falsche oder unbeabsichtigte Auslösung geben wie sie der Threadersteller beschrieben hat.
Ich überlege mir beim ABS oder beim Airbag ebenso kurz vor einem Aufprall nicht, ob ich das Licht besser ausschalten sollte weil das ABS dann mehr Strom zur Verfügung hat und nur dann wirklich zuverlässig arbeitet (sorry, konstruiertes und abstruses Beispiel, aber mir ist kein besseres eingefallen).

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