Euro 6 Diesel sind auch nur Blender...

Hi,

folgenden Beitrag zur Diskussion: http://www.sueddeutsche.de/.../...en-und-neuen-umweltsuender-1.2347473

Zitat:

Zitat:

Diverse Tests entlarven viele der angeblich umweltfreundlichen, weil verbrauchsarmen und gut gefilterten Dieselneuwagen als Dreckschleudern, die in der Praxis nicht besser als alte Selbstzündermodelle sind. Bei ihrer Untersuchung im Auftrag des niederländischen Umweltministeriums fanden Experten der Delfter Prüforganisation TNO heraus, dass neue Euro-6-Dieselmodelle im normalen Straßenverkehr nicht 80, sondern zwischen 500 und 800 Milligramm Stickoxide pro Kilometer emittieren. Der zulässige Grenzwert wird also in Wahrheit um das Sieben- bis Zehnfache überschritten.

Und besonders interessant finde ich den Schlussabschnitt:

Zitat:

Zu ähnlichen Ergebnissen kommt eine aktuelle Studie des International Council on Clean Transportation (ICCT). Im Durchschnitt lagen die realen NOx-Emissionen von 15 modernen Diesel-Pkw in etwa siebenmal so hoch wie das gesetzliche Euro-6-Limit. Gesammelt wurden die Daten auf 6400 Kilometer Strecke mit einem mobilen Testgerät, wie es bereits zur Überprüfung der Euro-VI-Norm für Lkw Anwendung findet. Dabei werden neben den Emissionen auch die Geschwindigkeit und die Beschleunigung des Fahrzeugs, die Umgebungstemperatur sowie Informationen zum Straßenverlauf aufgezeichnet.

"Die hohe Auflösung der Messdaten erlaubt eine genaue Untersuchung der Fahrsituationen, unter welchen erhöhte NOx-Emissionen beobachtet wurden", betont der ICCT, "der überwiegende Teil der Überschreitungen konnte weder extremen noch untypischen Fahrsituationen zugeordnet werden."

Heißt:

* Der NEFZ Zyklus ist für die Füße, was auch vor Euro-6 bereits bekannt war (TNO Studie).

*

Bei Ottomotoren waren die Unterschiede zwischen Theorie und Praxis weitaus geringer als bei Dieselfahrzeugen

.

* Euro-6 erfordert erstmals DENOX Katalysatoren, entweder "bluetech" oder als NOX-Speicherkat. Reicht trotzdem nicht um auch nur die NOx Emissionswerte von Euro-1 bis Euro-2 Benzinern zu unterschreiten!

* Es gibt mittlerweile Messtechnik zur Erfassung von Alltagsemissionen, aber diese wird bisher weder prüfend eingesetzt noch benutzt um sinnvollere Prüfmethoden festzulegen.

Schön wie die Lobbyarbeit im Hintergrund funktioniert. Freut vor allem die Stadtbewohner. Denn das sind die Leute, die nicht jeden morgen aus der Pampa mit dem ach so sparsamen Diesel in den nächsten Ballungsraum einfallen.

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Hi,

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Zitat:

Zitat:

Diverse Tests entlarven viele der angeblich umweltfreundlichen, weil verbrauchsarmen und gut gefilterten Dieselneuwagen als Dreckschleudern, die in der Praxis nicht besser als alte Selbstzündermodelle sind. Bei ihrer Untersuchung im Auftrag des niederländischen Umweltministeriums fanden Experten der Delfter Prüforganisation TNO heraus, dass neue Euro-6-Dieselmodelle im normalen Straßenverkehr nicht 80, sondern zwischen 500 und 800 Milligramm Stickoxide pro Kilometer emittieren. Der zulässige Grenzwert wird also in Wahrheit um das Sieben- bis Zehnfache überschritten.

Und besonders interessant finde ich den Schlussabschnitt:

Zitat:

Zu ähnlichen Ergebnissen kommt eine aktuelle Studie des International Council on Clean Transportation (ICCT). Im Durchschnitt lagen die realen NOx-Emissionen von 15 modernen Diesel-Pkw in etwa siebenmal so hoch wie das gesetzliche Euro-6-Limit. Gesammelt wurden die Daten auf 6400 Kilometer Strecke mit einem mobilen Testgerät, wie es bereits zur Überprüfung der Euro-VI-Norm für Lkw Anwendung findet. Dabei werden neben den Emissionen auch die Geschwindigkeit und die Beschleunigung des Fahrzeugs, die Umgebungstemperatur sowie Informationen zum Straßenverlauf aufgezeichnet.

"Die hohe Auflösung der Messdaten erlaubt eine genaue Untersuchung der Fahrsituationen, unter welchen erhöhte NOx-Emissionen beobachtet wurden", betont der ICCT, "der überwiegende Teil der Überschreitungen konnte weder extremen noch untypischen Fahrsituationen zugeordnet werden."

Heißt:

* Der NEFZ Zyklus ist für die Füße, was auch vor Euro-6 bereits bekannt war (TNO Studie).

*

Bei Ottomotoren waren die Unterschiede zwischen Theorie und Praxis weitaus geringer als bei Dieselfahrzeugen

.

* Euro-6 erfordert erstmals DENOX Katalysatoren, entweder "bluetech" oder als NOX-Speicherkat. Reicht trotzdem nicht um auch nur die NOx Emissionswerte von Euro-1 bis Euro-2 Benzinern zu unterschreiten!

* Es gibt mittlerweile Messtechnik zur Erfassung von Alltagsemissionen, aber diese wird bisher weder prüfend eingesetzt noch benutzt um sinnvollere Prüfmethoden festzulegen.

Schön wie die Lobbyarbeit im Hintergrund funktioniert. Freut vor allem die Stadtbewohner. Denn das sind die Leute, die nicht jeden morgen aus der Pampa mit dem ach so sparsamen Diesel in den nächsten Ballungsraum einfallen.

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Genau, und Nachts ist es kälter als Draußen.

Die Entwicklung schreitet voran.
28 mg/km realer Ausstoß vom 520D, beim Euro 6 Grenzwert von 168mg.

"Der benzinbetriebene Mondeo verfehlte seine Euro-6-Angabe. Absolut gesehen produzierte er zwar die wenigsten Stickoxide, bei ihm fielen jedoch die hohen Werte in der Stadt mit vielen Ampeln und Anfahrsituationen am Berg auf, wo er sogar mehr NOX ausstieß als drei der Diesel."

http://www.auto-motor-und-sport.de/.../...-fahrvebot-eu6-10254994.html

Was wohl mit den NOx Werten vom Mondeo passiert, wenn Kat und Lambdasonde mal gealtert sind... 🙂

Kein Grund den Diesel jetzt anfangen zu hassen, wo er gerade anfängt sauber zu werden.

Nur hätten die Diesel schon 5-10 Jahre so sauber sein können...

Zitat:

@Provaider schrieb am 7. August 2017 um 08:40:15 Uhr:


Nur hätten die Diesel schon 5-10 Jahre so sauber sein können...

Peugeot war damals Vorreiter, den Diesel mal etwas sauberer zu machen, im Peugeot 607 gab`s den ersten FAP serienmäßig verbaut. Lange bevor in D jemals darüber nachdachte.

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Natürlich kann man die deutschen Automobilhersteller jetzt an den Pranger stellen (und das zu Recht, denn sie haben betrogen). Warum aber wurde wohl keine NOx Reinigung eingebaut?
Weil ...
die Käufer, die jetzt so lamentieren, das nicht bezahlen wollten, und stattdessen lieber alle möglichen Innovationen in der Sonderausstattung ihrer Fahrzeuge bevorzugt haben. Das Geld beim Käufer war also vorhanden, die Bereitschaft, zu Gunsten der Umwelt auf Komfort zu verzichten, wohl nicht. Nur keine Eigenverantwortung übernehmen. Soll's doch der Staat regeln, schließlich kommt dann unisono das Totschlagargument: "... kostet Arbeitsplätze ..."

Wie viele Peugeots, die das anboten, wurden denn gekauft?

Es ist Aufgabe des Staates dort einzugreifen wo die eigene Vernunft nicht reicht.
Er könnte das über Steuern machen, d.h. heißen die ja so. Das ist aber ne heilige Kuh beim Diesel und keiner will die nächste Wahl verlieren.
Oder über Gesetze deren Einhaltung man dann über wachen muss. Am Über wachen hat es gefehlt oder man wollte es fehlen lassen.

Zitat:

@IncOtto schrieb am 7. August 2017 um 08:11:10 Uhr:


Was wohl mit den NOx Werten vom Mondeo passiert, wenn Kat und Lambdasonde mal gealtert sind... 🙂

Kein Grund den Diesel jetzt anfangen zu hassen, wo er gerade anfängt sauber zu werden.

Eher einer dafür, in einer 1,5 Tonnen schweren 4,80 - Meter - Limousine keinen Dreizylinderottomotor mit nur einem Liter Hubraum zu wählen. Das Ding ist aufgeladen bis zum Anschlag, ich möchte gar nicht wissen, welche Spitzentemperaturen da im Brennraum herrschen, wenn man selbst den Abgaskrümmer wassergekühlt ausgelegt hat. Zumal es kein Magermotor ist, denn eigentlich hält sich die NOx - Emission bei Lambda 1 in sehr engen Grenzen.

Zitat:

@ttru74 schrieb am 7. August 2017 um 09:08:56 Uhr:


Peugeot war damals Vorreiter, den Diesel mal etwas sauberer zu machen, im Peugeot 607 gab`s den ersten FAP serienmäßig verbaut. Lange bevor in D jemals darüber nachdachte.

Das stimmt. Man sollte aber hierbei auch nicht unerwähnt lassen, dass das erste PSA - Modell mit Rußfilter (damals noch additivregeneriert) ansonsten so schlechte Abgaswerte hatte, dass es nur die Euro 3 - Abgasnorm erfüllt hat, während andere Hersteller selbst noch die Euro 4 ohne Filter gepackt hatten. Außerdem war ein anderer Hersteller hinsichtlich des Einbaus von serienmäßigen Rußfiltern in Dieselmotoren Vorreiter: Mercedes - Benz, und zwar im US - Modell des W126 (S - Klasse) mit Turbodieselmotor ab dem Jahre 1980. Das ist analog zum Einbau des ersten Rußfilters beim Ottomotor, hier war man 2013 beim S500 W222 (ebenfalls S - Klasse) Vorreiter.

Zitat:

Außerdem war ein anderer Hersteller hinsichtlich des Einbaus von serienmäßigen Rußfiltern in Dieselmotoren Vorreiter: Mercedes - Benz, und zwar im US - Modell des W126 (S - Klasse) mit Turbodieselmotor ab dem Jahre 1980. Das ist analog zum Einbau des ersten Rußfilters beim Ottomotor, hier war man 2013 beim S500 W222 (ebenfalls S - Klasse) Vorreiter.

Als ich meinen E270 CDI BJ 2000 kaufte, gab es dafür bei Mercedes kein Rußfilter. Erst 6 Jahre später konnte ich diesen auf eigene Initiative (und vom Bund subventioniert) nachrüsten. Vorreiter also nur, wenn dazu gezwungen.

Zitat:

@CrankshaftRotator schrieb am 7. August 2017 um 12:12:37 Uhr:


Eher einer dafür, in einer 1,5 Tonnen schweren 4,80 - Meter - Limousine keinen Dreizylinderottomotor mit nur einem Liter Hubraum zu wählen. Das Ding ist aufgeladen bis zum Anschlag, ich möchte gar nicht wissen, welche Spitzentemperaturen da im Brennraum herrschen, wenn man selbst den Abgaskrümmer wassergekühlt ausgelegt hat.

Das schützt eher den Turbo (der kann seine Wärme über das Metall des Krümmers an den ZK und Wasserkühlkreis abgeben) als das diese Maßnahme effektiv Abgas kühlt. Verhindert, dass das einfache Abstellen eines knalleheißen Laders dessen Öl in den Nadellagern verkoken lässt. Auch mit einem hohen Wärmeübergangskoeffizienten kommt angesichts der kleinen Flächen nicht genug Kühlleistung zusammen um das Abgas nennenswert runterzubringen.

Zitat:

@Provaider schrieb am 7. August 2017 um 10:42:13 Uhr:


Es ist Aufgabe des Staates dort einzugreifen wo die eigene Vernunft nicht reicht.

im prinzip gebe ich dir recht.

leider wird bei politikern die vernunft damit ausgelastet, das fassungsvermögen des eigenen geldbeutels und dessen vergrösserung und optimale ausnutzung zu berechnen.
und das sind die leute, die eingreifen sollten....🙄

Ich würrde sagen, die meisten Politiker sind drastisch überfordert.
Durchschnittliche Geister mit einer riesigen Klappe.
Sie verstehen sich gut auszudrücken und die Dinge in ihren Sinne zu drehen und zu wenden. Damit ist ihr Verstand dann oft völlig ausgelastet.

Zitat:

@CrankshaftRotator schrieb am 7. August 2017 um 12:12:37 Uhr:


Man sollte aber hierbei auch nicht unerwähnt lassen, dass das erste PSA - Modell mit Rußfilter (damals noch additivregeneriert) ansonsten so schlechte Abgaswerte hatte, dass es nur die Euro 3 - Abgasnorm erfüllt hat, während andere Hersteller selbst noch die Euro 4 ohne Filter gepackt hatten.

Es gibt bei PSA ausschließlich Partikelfilter mit Additiv. Das ist bis heute so.

Und was die Abgasnorm angeht: Natürlich hat der erste FAP von PSA noch Euro 3. Die Euronorm besteht aus einigen Grenzwerten. Nur weil einer dieser Werte deutlich unter dem Grenzwert liegt, kommt man nicht direkt in die nächst höhere Norm. Zum anderen lag es auch an der Zeit damals. Euro 3 galt verbindlich ab 01.01.2000. Der 607 mit FAP stammt aus 02/2000 - also gerade mal zwei Monate, nach dem Euro 3 zur Pflicht wurde.

Welche anderen Diesel mit Erstzulassung 2000 gibt es denn, die damals schon Euro 4 hatten? PSA hat Versionen des 1.6 und 2.0 Diesels in anderen Märkten später auch ohne Partikelfilter und mit Euro 4 verkauft.

Zitat:

@CrankshaftRotator schrieb am 7. August 2017 um 12:12:37 Uhr:


Außerdem war ein anderer Hersteller hinsichtlich des Einbaus von serienmäßigen Rußfiltern in Dieselmotoren Vorreiter: Mercedes - Benz, und zwar im US - Modell des W126 (S - Klasse) mit Turbodieselmotor ab dem Jahre 1980.

Nah dran. Diesen Partikelfilter gab es ab 1985. Allerdings nicht all zu lange, denn es gab massive technische Probleme mit der Haltbarkeit. Daher kann man schon sagen, dass PSA den ersten Dieselpartikelfilter in Großserie auf den Markt gebracht hat.

Solange beim Diesel nicht mal bei der Abgasuntersuchung wirklich eine Schadstoffmessung stattfindet glaube ich keinem Hersteller der sagt sein Diesel sei sauber.

Auch die Problematik Co2 als Schadstoff darzustellen ist sehr verwerflich. Der Gedanke ist ja lobenswert, man will kein Verbrauchlimit aufstellen und trotzdem die Fahrzeuge sparsamer machen, da macht co2 Limit viel sinn, da es nur ein verstecktes Verbrauchslimit ist.

Mit Schadstoffen hat es aber nichts gemein.

Intressant beim NOX Ausstoß ist aber auch das wie bei allen Schadstoffen nur die Konzentration pro Parts per Million gemessen wird, nicht die wirkliche Menge.
Sonst sähe es für die Diesel noch viel bitterer aus.

Die Abgasnorm sagt "mg/km". Masse ist Konzentration mal Massenstrom, somit ist die Konzentration selbst egal.

ppm liegt am Messprinzip. In der Küvette sind halt X Teilchen und Y davon sind dein gesuchter Stoff. Damit errechnet du die Konzentration. Stationäre Abgasanlage messen nach dem CVS Prinzip, portable haben eine Massenstromesser. Damit kommt man auf die Masse. Da man den Weg kennt kann man die aufsummierten Massen gewichten. In dem Fall halt auf die Streckenlänge.

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