Erster Startversuch- Bauchlandung
Nach Jahren der Restaurierung meines Cabrios wollten wir gestern den Motor feierlich starten- und er ging nicht:
Ich habe also frohen Mutes Benzin an verschiedenen Stellen eingefüllt, das meiste in den Tank, das Handschuhfach war nicht dabei.
Wegen der Batterie, die mir 2009 schon alt vorgekommen ist, war die Startdrehzahl nicht so großartig, doch ausreichend.
Öldruck baute sich auf, und es es verbreitete sich der Duft von unverdautem Benzin.
An der Zündspule fiel die Spannung mit der Zeit von 8 auf etwa 5 Volt ab, und am Hochspannungskabel, das ich einmal zum Sondieren von der Verteilerkappe abzog, vermisste ich den Funken.
So parallelisierte ich eine zweite, ebenfalls etwas angejahrte Batterie.
Die Spannung an Nr. 15 blieb dann beim Starten zwar oberhalb von 10 Volt, Funken gab es trotzdem keinen.
Diesen liefert die Zündspule (eine neue Bosch), wenn der Unterbrecher von Hand betätigt wird, nur in Kombination mit dem Starter eben nicht.
Ich bin der Meinung, dass die Zündspule auch bei anliegenden 10 Volt veritable Funken erzeugen sollte.
Jedenfalls habe ich mich dann böse und verdrossen abgewendet, nach Kaffee und Kuchen in der Abendsonne unter die Weinlaube hin...
Jetzt wäre es natürlich interessant, ob dieses Ungemach schon jemandem bekannt vorkommt.
Leicht ernüchtert von den Tücken des Objektes, trotzdem liebe Grüße aus dem fernen Wien
Inschinehr
24 Antworten
Zitat:
@AEG47 schrieb am 5. Oktober 2021 um 05:43:34 Uhr:
Ich weiss nicht wie es bei Anderen ist aber bei mir sinkt die Hilfsbereitschaft bei solchen Einlassungen schlagartig auf Null.AEG
Ich bin etwas befremdet über diesen Beitrag. Habe ich was Falsches gesagt?
Ansonsten bringe ich @AEG47 eher mit guter Sachkompetenz in Verbindung.
Mit freundlichen Grüßen aus dem fernen Wien
Inschinehr
Zitat:
@Inschinehr schrieb am 5. Oktober 2021 um 22:49:17 Uhr:
Zitat:
@AEG47 schrieb am 5. Oktober 2021 um 05:43:34 Uhr:
Ich weiss nicht wie es bei Anderen ist aber bei mir sinkt die Hilfsbereitschaft bei solchen Einlassungen schlagartig auf Null.AEG
Ich bin etwas befremdet über diesen Beitrag. Habe ich was Falsches gesagt?
Ansonsten bringe ich @AEG47 eher mit guter Sachkompetenz in Verbindung.
Mit freundlichen Grüßen aus dem fernen Wien
Inschinehr
Wenn's in Richtung Strom geht, zweifellos und auffällig.
Ebenso auffällig ist aber auch immer wiederkehrendes "unnötiges Motzen"... 😉
Muss das denn jetzt wirklich ausarten? jeder hat seine Eigenheiten, ob es nun Sprache, Farbe oder eben Humoristisches Verständnis ist. Alles sollte toleriert werden.
Zitat:
@magicpotion schrieb am 5. Oktober 2021 um 06:57:39 Uhr:
Aber zum Problem, merkwürdig. Den Kondensator würde ich mit einem Multimeter messen (Unterbrecherkontakte natürlich offen; der Kondensator sollte so zwischen 20-25 microFarad haben)
Eine Frage zur Messung der Kapazität eines defekten Kondensators im Auto.
Kann es sein, dass eine Messung mit einem Multimeter die richtige Kapazität zeigt, aber der Kondensator im Betrieb trotzdem spinnt und Probleme verursacht? Mit anderen Worten: wie sinnvoll ist Messung eines Kondensators?
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Zitat:
@schleich-kaefer schrieb am 6. Oktober 2021 um 11:25:42 Uhr:
Zitat:
@magicpotion schrieb am 5. Oktober 2021 um 06:57:39 Uhr:
Aber zum Problem, merkwürdig. Den Kondensator würde ich mit einem Multimeter messen (Unterbrecherkontakte natürlich offen; der Kondensator sollte so zwischen 20-25 microFarad haben)Eine Frage zur Messung der Kapazität eines defekten Kondensators im Auto.
Kann es sein, dass eine Messung mit einem Multimeter die richtige Kapazität zeigt, aber der Kondensator im Betrieb trotzdem spinnt und Probleme verursacht? Mit anderen Worten: wie sinnvoll ist Messung eines Kondensators?
Die Messung der Kapazität des Kondensators ist höchst sinnvoll, sie ist ja eine Auslegungsgröße in Kombination mit der Induktivität der Zündspule.
Ein ordentliches Multimeter mit Kapazitätsmessung reicht dafür.
Warum die Prüfung des Kondensators trotzdem als schwierig gilt, hat einen anderen Grund:
Sein Dielektrikum kann schon "durchgeschlagen" sein, was das Multimeter mit seinen wenigen Volt Prüfspannung natürlich nicht merkt. Ich werde mir dafür einen Isolationsprüfer ausleihen, daher die Frage, welche Prüfspannung ich daran einstellen sollte.
Handwerker, die am Stromnetz arbeiten, haben so etwas, ich parasitiere hier aber am Arsenal eines befreundeten Kollegen.
Liebe Grüße aus dem fernen Wien
Inschinehr
Zitat:
@Inschinehr schrieb am 6. Oktober 2021 um 12:10:53 Uhr:
Zitat:
@schleich-kaefer schrieb am 6. Oktober 2021 um 11:25:42 Uhr:
Eine Frage zur Messung der Kapazität eines defekten Kondensators im Auto.
Kann es sein, dass eine Messung mit einem Multimeter die richtige Kapazität zeigt, aber der Kondensator im Betrieb trotzdem spinnt und Probleme verursacht? Mit anderen Worten: wie sinnvoll ist Messung eines Kondensators?Die Messung der Kapazität des Kondensators ist höchst sinnvoll, sie ist ja eine Auslegungsgröße in Kombination mit der Induktivität der Zündspule.
Ein ordentliches Multimeter mit Kapazitätsmessung reicht dafür.Warum die Prüfung des Kondensators trotzdem als schwierig gilt, hat einen anderen Grund:
Sein Dielektrikum kann schon "durchgeschlagen" sein, was das Multimeter mit seinen wenigen Volt Prüfspannung natürlich nicht merkt. Ich werde mir dafür einen Isolationsprüfer ausleihen, daher die Frage, welche Prüfspannung ich daran einstellen sollte.
Aber genau an so ein Phänomen habe ich gedacht - ohne es bei Namen nennen zu können. Damit ist alleinige Messung der Kapazität nutzlos.
Genau so, wie Du sagst...
Ich habe mit meiner Erläuterung vielleicht unnötig weit ausgeholt, weil ich schon des öfteren mit diesem Problem konfrontiert worden bin.
Am Wochenende werde ich die Vorschläge abarbeiten, mit der Zündanlage beginnend.
Liebe Grüße aus dem fernen Wien
Inschinehr
Der Vorabschlussbericht
Samstag ging ich unverzüglich daran, das maligne Teil, den Kondensator zu rupfen- zu klar waren die Symptome. Zwar maß ich seine Kapazität noch mit 300 nF, der des anderen, funktionierenden Käfers hat 220 nF, doch die Kapazität sagt ja nicht alles-
vor allem war sie auch bei geschlossenem Kontakt messbar, ganz offensichtlich hat man für den Unterbrecher ein nichtleitendes Kontaktmaterial eingesetzt...
Peinlich berührt entfernte ich die Oxydschichten, die sich in der langen Zeit des Stillstandes heimlich gebildet hatten- acht Jahre fand ich heraus- wie schnell doch die Zeit vergeht.
Die Blitze am Hochspannungskabel knacken nun gefährlich, ganz anders, als eine Woche zuvor bei handbetätigtem Unterbrecher.
Der Motor aber startete nur zögerlich und lief schließlich eine volle Sekunde lang- ein etwas begrenzter Triumph.
Offenbar klebte das Saugventil der Benzinpumpe, sie förderte nichts. Es gab nur die Ration, die ich initial durch die Belüftung der Schwimmerkammer eingefüllt hatte.
Mittlerweile läuft er bereits in minutenlangem Dauerbetrieb, die Lichtmaschine lädt allerdings nicht...
Ein wohlmeindender Bekannter hat mir schon empfohlen, mehrere zusätzliche Batterien einzubauen, damit die Zündung noch verlässlicher aufrecht erhalten werden kann.
Wie bei einem störrischen Esel, bockt immer etwas Neues. Ich höre immer weg, wenn etwa von Stillstandschäden die Rede ist, vielleicht gibt es diese ja wirklich.
Vielen lieben Dank an alle- akkurat und kompetent
LG Inschinehr
Manchmal macht so ein Käferlein eben auf Diva... 😁
So strafte mich meiner nach lediglich einem Jahr "coronabedingter" Vernachlässigung mit ständigem Absterben dank zugewachsener Leerlaufdüse, gelockertem (und damit funktionslosem, weil massebefreitem) Blinkrelais und in eingeschaltetem Zustand hängen bleibendem Bremslichtschalter, der sich erst nach Gewaltbremsung wieder löste... 😁
Hol mal den Deckel vom Regler und löse den vermutlich 'klebenden" Kontakt bzw. beweg ihn mal (stromlos) von Hand - vermutlich beginnt danach auch wieder die "Ladetätigkeit", wenns vor dem Dornröschenschlaf auch wirklich funktionierte... 😉
Toitoitoi!
Ähem... Regler... ich habe hier nur dieses elektronische Schandgerät unterm Sitz.
Trotzdem Danke für den hilfreichen Tip, denn von diesem Regler aus, konnte ich die Lichtmaschine wieder polarisieren. Die habe ich vor Zeiten mitsamt dem ganzen Konvolut an Komponenten, dachbodengepflegt übernommen.
Hatte sie damals vielleicht noch ein bisschen Remanenz, so war diese beim ersten Startversuch offenbar schon völlig dahin.
Zwichenzeitlich hatte ich sie auch neu gelagert, den Kommutator feingedreht und die Papierisolation vollkommen zerstört, was einen Ausbau der Feldspulen nötig machte.
Ich hätte mein selbst entwickeltes Höllenelixier nicht mit diesem Hochdruckreiniger kombinieren sollen. Kurz habe ich mich sogar über die super sauberen Kupferspulen gefreut, bis ich gemerkt habe, dass die eigentlich abgedeckt sein müssten...
Mittlerweile lädt sie brav, und ich habe sogar schon eine größere Ausfahrt unternommen, 7,35 m. Da ich die Strecke nach hause im Rückwärtsgang zurückgelegt habe, wird sich das tachometrisch noch nicht besonders äußern.
Vielen Dank und liebe Grüße
Inschinehr