Erste Probefahrt mit dem neuen Q3
Aktuell fahre ich einen RSQ3 performance und einen RS3 8V. Da im Oktober der RSQ3 zurück zum Händler geht, muss ich mich langsam um einen Nachfolger kümmern.
Ich hatte von 2 Wochen die Möglichkeit, den neuen Q3 zur Probe zu fahren. Geplant war ein ganzes Wochenende. Ein Angebot seitens meines Audipartners, da sich der Run auf den Q3 offensichtlich im Rahmen hält.
Ich bekam einen 150 PS Benziner mit Frontantrieb und DSG, S-Line uns ohne verstellbares Fahrwerk.
Zunächst fiel mir die neue Form des Armaturenbrettes aufwelches doch sehr spitz zuläuft, was sicher Geschmackssache ist. Man kann sich an vieles gewöhnen. Zunächst zu meinen positven Eindrücken:
- deutliche kleinerer Wendekreis als beim Vorgänger
- verschiebare Rückbank und somit ein besseres Raumkonzept.
- tiefere Sitzposition. Man sitzt mehr im Auto, statt darauf wie bei Vorgänger
- längerer Radstand und somit bessere Spurtreue bei höherer Geschwindigkeit
Das war´s allerdings dann auch schon leider...
Was mir, im Vergleich zum Vorgänger negativ auffiel:
- Materialanmutung, vor allem die Türverkleidungen, auf ähnlich niedrigem Niveau wie beim Q2 bzw. wie beim aktuellen Skoda Fabia meiner Frau.
- Sitze viel zu hart gepolstert (Kirchenbank) und zu kurze Sitzbahn. Sitzkantenverlängerung nicht verbaut. Seitenhalt extrem hart.
- Der Motor verbraucht bei identischer Fahrweise nur ca. 2 Liter weniger als mein RSQ3 mit 367 PS und 5-Zylinder. Nicht unter 8,0 L / 100 km zu bekommen. Der Verkäufer hatte dies auch schon festgestellt und war ebenfalls ratlos und enttäuscht.
- Das Fahrwerk polterig und für ein SUV deutlich zu straff. Das Fahrzeug neigt, trotz 17 Zoll Ballonreifen, stark zum "Tippeln". GGf. ist ja das verstellbare Fahrwerk mit einer guten Spreizung ausgestattet, dies war hier aber nicht verbaut.
- Der Motor durchzugsschwach. Man kann damit rollen und mitschwimmen. Das war´s aber dann auch.
All diese Fakten haben mich dann noch am selben Tag dazu bewogen, die Probefahrt des 54000 EUR teueren "Hüpfers" abzubrechen. Machte einfach keinen Spaß und war kein Audi, wie ich sie seit ewigen Jahren kenne.
Bei der Rückgabe hat man meinen Feststellungen nicht viel entgegengebracht und schwieg eher bis auf den schon festgestellten, eigentlich zu hohen, Verbrauch.
Für mich bleibt zu hoffen, dass sich hier noch eine Menge tut. Ein RSQ3 zu direkten Vergleich wäre sich perfekt, aber den gibt es leider noch nicht. Die zunächst von mir konfigurierte Variante, mit vergleichbarer Aussstattung meine jetzigen RSQ3, lieft auf EUR 73000 hinaus und hätte lediglich den 230 PS Benziner verbaut. Dies leigt preislich ca. EUR 3000,00 unter dem Neupreis meines aktuelle RSQ3. Wenn sich bei Sitzen und Fahrwerk, bzw. Materialanmutung zum neuen RSQ nicht noch gewaltig etwas tut, kommt der neue Q3 für mich definitiv nicht in Frage.
Gruß Mike
Beste Antwort im Thema
Guten Morgen,
hier meine Eindrücke nach den ersten 1.000 Kilometern mit dem neuen Q3 1.5 TSI DSG, chronosgrau:
Verarbeitung/Wertigkeit:
Lackierung und Spaltmaße außen ohne Fehl und Tadel.
Die im Innenraum verwendeten Materialien von Audi (Kunststoffe, Leder rotorgrau) sind ebenso routiniert und fehlerfrei verarbeitet. Die Materialien selbst sind optisch ansehnlich, die "Anfassqualität" insbesondere der geschäumten Kunststoffe wurde jedoch teilweise (Türauf- und -einlagen) auf gerade noch akzeptables Niveau heruntergefahren.
Konnte man bei meinem Oktavia Elegance aus 2009 die Türauflagen noch mindestens einen halben Zentimeter nach innen drücken, so weich geformt waren diese, ist die Aufschäumung der Audi - Auflagen fast bei Null angelangt.
Ebenso verhält es sich mit den Innenverkleidungen der Türen - beim Oktavia aus weichem, lederartigen Material, beim Q3 aus aufgepolstertem Kunststoff.
Die Verkleidung des Kofferraumbodens ist so unglücklich zugeschnitten, dass beim Vorschieben der Rückbank eine Lücke klafft und die Verkleidung einseitig lose ist und nicht mehr abschließt.
Schalter, Drehregler und Hebel rasten Audi-typisch exakt und ohne Spiel. Das Klacken des Blinkers ist leiser als bei bisher von mir gefahrenen, anderen Fahrzeugen.
Fazit: Optisch sehr ansprechend, trotzdem sicht- und fühlbar "entfeinert".
Karosserie/Motor/Fahrwerk/Fahreindruck/Leistung:
Auch auf schlechten Straßen gibt es bisher nicht den Hauch von Klappergeräuschen, Vibrationen oder sonstigen Nebengeräuschen. Zur Zeit sind Winterräder der Dimension 215/65 R17 aufgezogen (Conti-Bereifung).
Mit dieser Kombination fällt auf, wie wenig Fahrgeräusche vom Fahrwerk her in den Innenraum dringen, auch auf nassen oder holprigen Straßen. Das gefühlte Innengeräuschniveau bis etwa 110 km/h (deckt 95% meines Fahrspektrums auf Landstraßen und im Stadtbereich ab) ist, gleichmäßige Fahrweise vorausgesetzt, ebenfalls sehr angenehm niedrig und hat meines Erachtens hier schon zumindest einen "Hauch" von Oberklasse.
Beim schärferen Beschleunigen in unteren Gängen ist schon eine gewisse "Rauheit" des Motors mit dem entsprechenden dominanten Klang festzustellen, aber es muss ja schließlich noch Luft nach oben für die noch teureren Q5 oder Q7 geben.
Auf der Autobahn bis ca. 170 (war noch nicht schneller unterwegs) ist das Innengeräusch immer noch angenehm, wenn auch durch sich erhöhende Wind- und Motorgeräusche nicht mehr "extraklasse"
Für einen Frontantrieb mit diesen Reifen ergibt sich eine sehr gute Griffigkeit und Spurtreue auf Schnee.
Fachjournalisten haben mitunter das früh regelnde ESP moniert und das Auto damit in gewissem Sinne als "Spaßbremse" tituliert, da man ja nicht wie wild in die Kurven heizen kann. Für mich persönlich stellt sich aber die Frage, wer sich ein SUV zum "kurvenräubern" zulegt? Wer das möchte kauft sich sicherlich einen GTI, Cupra, S3 oder ähnliches.
Spaß und Freude am Fahren bedeutet für mich auch ein schöner, leiser Innenraum mit wenigen Fahrgeräuschen und ein bequemes Ein-/Aussteigen. Das bietet der Q3 in hohem Maße.
Die Leistungsfähigkeit des Motors wird auch hie und da etwas heruntergemacht und sei bestenfalls zum "Mitschwimmen" geeignet. Wenn ich ihn mit meinem Leon Cupra vergleiche, trifft dies sicher zu.
Für sich genommen fühlt sich der Wagen aber weder untermotorisiert oder sonst irgendwie "lahm" an. Zum Mitschwimmen reichen auch 100PS oder weniger. Entsprechend mit gutem Gaspedaldruck bewegt, beschleunigt das Auto sehr flott und er zieht auch gut durch, insbesondere bei manueller Schaltarbeit.
Das DSG ist komfortabel ausgelegt, die Übergänge der einzelnen Schaltstufen sind bei normaler Fahrweise gar nicht oder nur in geringem Maße spürbar. Einzig bei Bergabfahrten mit geringer Geschwindigkeit ist manchmal ein Ruckeln zu spüren.
Ein von einigen bemängeltes "Konstantfahrruckeln" konnte ich bei ausgiebigen Fahrten mit Tempomat auch nicht feststellen, eben so wenig sind die Übergänge von 3 auf 4-Zylinderbetrieb oder umgekehrt spürbar - zumindest bei diesem Q3 nicht, was mir aber zeigt, das hier ggf. auftretende Probleme sicher mit entsprechender Abstimmungsarbeit zu beheben sind.
Dass Serienfahrwerk (hier mit der beschriebenen Räderkombination) empfinde ich persönlich als sehr angenehm. Es gibt weder Polter- noch andere Geräusche von sich und scheint sehr gut entkoppelt zu sein. Der Federungskomfort ist jetzt nicht gerade super weich aber Fahrbahnunebenheiten, Querfugen oder Schlaglöcher werden trotzdem eher sanft und unspektakulär weggedämpft.
Die Lenkung ist leichtgängig, trotzdem der Fahrbahnkontakt nicht zu sehr entkoppelt, sehr angenehm, besonders im Stadtverkehr, auf der Landstraße oder der Autobahn vielleicht ein Tick zu leichtgängig.
Das Matrix Licht ist sehr hell und hat auch eine gute Reichweite. "Beschwerden" durch Aufblenden anderer Autofahrer im Automatikmodus hat es noch keine gegeben, insofern scheint die Regelung gelungen. Insbesondere die Fahrbahnränder werden sehr gut ausgeleuchtet.
Der Spurhalteassistent ist insofern gewöhnungsbedürftig, da man anfangs immer genau darauf achtet, mittig auf der Straße zu fahren, der Eingriff ins Lenkrad selbst kommt bei Überschreiten der Fahrspur aber sanft und nicht überraschend. Außerdem kann man ihn ja abschalten.
Der Verbrauch ist bisher stark davon abhängig, ob man eine gleichmäßige Fahrweise an den Tag legt, oder eher zügig/sportlich unterwegs ist. Bei der Fahrt zur 40km entfernten Arbeitsstelle über Land sind es ca. 7 Liter, bei zügiger, flotter Gangart werden es zwischen 8 und 8,5 Litern, wobei man ihn dabei schon durchaus sportlich bewegen kann.
Der Preis ist natürlich "saftig" und war für mich auch nur deswegen erträglich, weil es bis Dezember 2018 den sogenannten "Familienrabatt" i.H.v. 23% gegeben. hat.
Davon abgesehen aber reicht es für mein Empfinden bisher für ein insgesamt sehr positives Fazit.
Gruß,
André
214 Antworten
Zitat:
@Hemmi1953 schrieb am 7. Februar 2019 um 18:01:07 Uhr:
Zitat:
@urq schrieb am 7. Februar 2019 um 07:58:45 Uhr:
Ich persönlich finde die Position des Displays im Aktuellen A1 am schönsten.An der Stelle ist es beim neuen Q3 doch auch.
Auf der Höhe des Kombiintrument ist beim A1 rechts das Display ,beim Q3 die Luftausströmer
Zitat:
@urq schrieb am 7. Februar 2019 um 18:05:19 Uhr:
Zitat:
@Hemmi1953 schrieb am 7. Februar 2019 um 18:01:07 Uhr:
An der Stelle ist es beim neuen Q3 doch auch.
Auf der Höhe des Kombiintrument ist beim A1 rechts das Display ,beim Q3 die Luftausströmer
Du hast recht! Beim Q3 sitzt das Display wirklich um einiges tiefer als beim A1.
Also der Kleine ist jetzt mal ein WE bei mir.
Wirklich berauscht haben mich die ersten 10km nicht. Irgendwie fehlt das gewisse Etwas. Vor allem innen. Aber schau ma a moi...
Ich hatte den Q3 jetzt zwei Tage. Die Materialqualität ist nicht so, wie es bei Audi noch vor einigen Jahren war, aber insgesamt in meinen Augen nach wie vor gut. Vor der Konkurrenz muss man sich nicht verstecken, ich hatte nach den Medienberichten Schlimmeres befürchtet.
Leider aber wirklich ein richtig großer Schritt zurück ist die Bedienung, viel mehr als ich befürchtet hatte. Der Touchscreen sitzt zu tief und zu weit vom Fahrer weg. Das ist zum Einen unbequem, weil man sich etwas strecken muss, zum Anderen lenkt es massiv ab. Ich kann einfach nicht verstehen, dass man so einen riesigen Rückschritt macht. Das trübt den für mich ansonsten positiven Gesamteindruck massiv.
Dazu bin ich zum ersten Mal länger DSG gefahren. Fährt man los und beschleunigt durch, ist alles wunderbar. Aber sobald das Getriebe unter Last herunterschalten muss, kommt mir das ein bisschen zögerlich vor. Ich werde demnächst eine C Klasse testen und sehen, wie ein Wandler das macht.
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Audi zeigt eindrucksvoll, genau wie die Konzernmutter VW, dass die Qualittät der verwendeten Materialien stetig abnimmt. Ich hab den Q3 ausführlich probegefahren und war froh, als ich ihn wieder los war. Das ist im Inenraum schon frech. Türinnenverkleidung, Armauflage, das Plastik am Mitteltunnel (auch darauf) fühlt sich schrecklich an. Ein Tiguan ist hier nicht weniger wertig, ein Karoq ebenfalls nicht. Audi war mal der Benchmark in Sachen Innenraumqualität. Ich kaufe einen Audi genau wegen der Wertigkeit. Sonst kann ich auch bei Seat bleiben. Das zieht sich durch alle Baureihen. Das A4 Cockpit war schon ein spürbarer Rückschritt, A1 ebenfalls. Q2 auch. Hinzu kamen bei meiner Probefahrt Q3 ein scharfer Grat an der Mittelkonsole und ungenaue Spaltmaße an den hinteren Türen.
Nee, also selten hat bei mit ein Audi so sehr Enttäuschung ausgelöst (wobei der Q2 schon mies war, aber der wird mit dem T-Roc verglichen, was es ihm leicht macht). Schaut euch mal einen BMW X2 an, die ihreszeichens nicht gerade Verarbeitungsweltmeister in der Klasse sind. Der X2 hat durch die Bank hochwertigere Materialien als der Q3. Unfassbar.
Fahrerisch war der Q3 keine Offenbarung. Er war innen lauter als gewohnt und das DQ381 schaltete recht nervös. Das Anfahrruckeln hatte er wie seine Geschwister auch. Nee, das war nix.
tja zuletzt gab es halt noch echtholz mit aluleiste, jetzt halt echt Plastik, echt schade !
Der B9 ist viel besser als der b8 beim a4
Zitat:
@Audiallroad4 schrieb am 9. Februar 2019 um 19:43:11 Uhr:
Der B9 ist viel besser als der b8 beim a4
Das kann ich auch bestätigen,fahre aktuell B9,bin 4 Jahre auch B8 gefahren
Das Cockpit ist beim B9 hübscher, ja, aber die Materialauswahl hat aich verschlechtert.
Ich traue mich sogar zu sagen,das der B7 eine bessere Materialqualität hatte,
In fand den B8 nämlich gar nicht so gut bei der Materialqualität
BTT, bitte!
Der B7 hatte mit den feinsten Materialmix, den Audi je verbaut hat. Besser als der B8 auf jeden Fall. Den B9 finde ich auch ganz gut.
Zum Q3: wie oben bereits erwähnt, fand ich ihn persönlich so schlecht nicht im Innenraum. Die Türverkleidungen sind seit Jahren übrigens auch im A3 so verbaut. Es gibt einige Details, an denen man den Rotstift erkennt, (va. Mittelkonsole rund um den Schalthebel), insgesamt geht das für mich aber so in Ordnung (wahrscheinlich, weil ich es schlimmer erwartet hatte). Aber es stimmt schon, so groß wie einst ist der Abstand zu VW nicht mehr. Audi war, als der große Aufschwung begann, ein Garant für hochwertigste Innenräume und gut funktionierende Autos. Das scheint nun vorbei zu sein. Dafür holt Mercedes jetzt wieder auf. Das kann sich auch irgendwann wieder ändern.
Nach 200km Fährt geht der Q3 heute zurück.
TDI 150PS S-tronic
+
-Raumgefühl. Deutlich luftiger als im B9
-Konzeptbedingt gute Übersicht
-gute Traktion trotz Frontantrieb
-Sehr leise Roll und Abrollgeräusche. Deutlicher sanfter und leiser als beim B9.
-
-Deutliches Dieselnageln
-Materialmix im Innenraum: echtes Alu, Hartplastik und silbernes Playmobilplastik. Die Tür“haken“ innen wirken nicht besonders „besonders“. Kommt kein wirkliches Audi-Feeling auf. Ist wirklich mittlerweile eher Skoda alles... Das ist sehr schade, denn dadurch geht Audi über Kurz oder Lang die Aura aus. Bin nicht sicher dass sich dafür noch die hohen Preise zahlen will...
-Konzeptbedingt nicht gerade ein Kurvenräuber
-dieser Schlüssel...
Alles in allem ein angenehmes Auto dass aber nicht mehr mit so solider und hochwertiger Austattung wie bisher. Es wirkt einfach tatsächlich so als hätte man gespart wo es nur ging. Und weil ich genau dieses Gefühl nicht haben wollte bin ich damals zu Audi gewechselt.
Ganz ehrlich: wenn Q3 dann von VW oder Skoda. Die sind nicht schlechter und günstiger.
Schade
Gruß
Luftiger als B9 ? Er ist spürbar enger geschnitten innen ...
Zitat:
@Audiallroad4 schrieb am 10. Februar 2019 um 18:24:35 Uhr:
Luftiger als B9 ? Er ist spürbar enger geschnitten innen ...
Da fragt man sich, ob sie wirklich schon im B9 gesessen haben.😁
Sollte wohl jeder selber testen wie er das empfindet und die Zahlen oder auch Werte sagen da was ganz anderes.