Erste Fahrstunde - Vollkatastrophe
Hallo,
Ich bin unglaublich niedergeschlagen.
Ich wollte meine erweiterte B-Klasse machen und habe mich dementsprechend in der Fahrschule angemeldet.
Heute hatte ich meine erste Motorrad-Fahrstunde mit ner 125er.
Es war eine Katastrophe - ich habe abgebrochen.
Ich hatte solche Angst (ja, Angst) Gas zu geben und hab mich wirklich blöd angestellt (in meinen Augen).
Es hat nicht mal mit einem Roller (!) geklappt.
Mein Fahrlehrer ist super und einfühlsam, da gibt es nichts zu bemängeln.
Das Problem liegt zu 100% bei mir.
Ich bin total blockiert.
Das Ziel war eigentlich Enduro zu fahren, aber das kann ich mir wohl in die Haare schmieren.
Was sagt ihr dazu?
Ich bin schon so weit, dass ich das einfach akzeptieren muss, dass ich dafür einfach nicht geschaffen bin..
88 Antworten
Sowas ist Aufgabe des Fahrlehrers. Dafür wird der bezahlt.
Moin,
auf jeden Fall die Sache abhaken. Du gefährdest dich und andere auch. Wenn jemand so eine Angst hat, nicht mal mit einem Roller klar kommt, sollte man es ganz klar lassen. Da hilft auch kein Fahrlehrer, höchstens Captain Morgan😁, nur dann sollte man nicht mehr fahren😎
Suche dir ein anderes Hobby🙂
Erinnert mich an meine Fahrprüfung Auto. Der Fahrschüler ist angeblich in den Fahrstunden gut gefahren, kaum saß der Prüfer hinten drin, Katastrophe, ich war dabei. Er ist zum 3 mal durchgefallen. Monate später habe ich meinen Fahrlehrer getroffen, der Prüfling hat den Schein an den Nagel gehangen.
@kandidatnr. 2
Gegen Ängste gibt es Pillen. Aber wenn man die nimmt, sollte man nicht Motorrad fahren.
Sicher ist, dass ein Forum nicht hilft.
100%
Wie viele hier als Experten und Profis geboren wurden...Das Gegenteil vom Threadsteller sind übrigens Leute die ihr eignes Unvermögen gar nicht wahrnehmen oder erkennen.
Zitat:
@Tarnik schrieb am 14. Juni 2021 um 10:46:00 Uhr:
Wie viele hier als Experten und Profis geboren wurden...Das Gegenteil vom Threadsteller sind übrigens Leute die ihr eignes Unvermögen gar nicht wahrnehmen oder erkennen.
Wie kommst du eigentlich auf den Umkehrschluss? Also, was veranlasst dich dazu, dass jemand der einem Dritten evtl. vom Weiterfahren abrät sich selbst für einen "Experten" oder "Profi" hält? Das ist DEINE wilde Unterstellung.
Ich kann durchaus jemandem von etwas abraten, auch wenn ich selbst das kritisierte ebenfalls nicht kann, nicht gut kann, wenigstens nicht sehr gut kann, ...
Ähnliche Themen
Angst ist ja nichts Schlechtes. Angst rettet Leben. Die Frage ist ja, warum bekommt man Angst. Wenn man im Zoo in das Gehege der Löwen klettert, sollte man Angst haben. Da entsteht die Angst, weil man weiß, dass Löwen gefährliche Raubtiere sind. Das weiß man, ohne selbst schon gebissen worden zu sein. Aber warum ist man in das Löwengehege geklettert? Wer hat das befohlen? War es eine Wette, stand man unter Drogen, ist man vor einer noch größeren Gefahr geflüchtet, hat man ein übersteigertes Selbstwertgefühl oder gar Allmachtsgedanken, oder will man einfach nur Aufmerksamkeit erheischen oder ins Fernsehen … ?
Überträgt man diese Erfahrungen jetzt auf die Motorradfahrschule, muss man sich zu allererst fragen: „Will ich das überhaupt?“ und „Warum will ich das?“
Gibt es da Druck vom Partner oder einer Freundesgruppe, gibt es eine Erwartungshaltung in der Familie, will ich jemanden nicht enttäuschen, will ich in dem was ich mache, gut aussehen, hebt ein Führerschein mein Ansehen, werde ich dann attraktiver???
Wenn man dann für sich entschieden hat, ja, ich will zu dieser elitären Gruppe der Motorradfahrer gehören, muss man die entsprechenden Qualifikationen erwerben. Die gute Nachricht ist: Zum Erwerb der Fahrerlaubnis gibt es keine schulischen Voraussetzungen. Also im Prinzip kann jedes Dummbrot eine Fahrerlaubnis erlangen. Einzige Voraussetzungen sind das Lebensalter und nicht zu schlimme körperliche Einschränkungen.
Diese Mindestanforderungen an die Fahrschüler treffen dann auf die Fahrlehrer, die ihrerseits einen Beruf gewählt haben, der zwar „Lehrer“ im Namen zu stehen hat, aber eher den Charakter eines Crash-Kurses hat. Während jeder Bäcker und jede Friseurin drei Jahre bis zur Abschlussprüfung lernen muss, werden Fahrlehrer bereits nach runden neun Monaten auf die Schüler losgelassen.
Das sind dann auch die Gründe, warum Zusammentreffen von Fahrschülern und Fahrlehrern so interessant sein können.
Da kann einem schon mal angst und bange werden. Vor diesem Hintergrund ist Angst in den Fahrstunden völlig normal.
Moin
Was mir geholfen hat ist es alles nochmal gedanklich durchzugehen und dann rauf auf das Motorrad und dabei laut und debil die Sachen durchgehen. So zb. "Ok aufsteigen, seitenständer rein, checken ob leerlauf drin ist , anmachen, Kupplung ziehen usw. " Saß davor noch nie auf einem Motorrad , aber genau das hat mir geholfen die Funktionen und Abläufe beim Fahren in eine gewissen Automatismus zu bringen und danach kommt alles von selbst und deine Angst wird vielleicht verschwinden, wenn du dich relativ sicher fühlst in den Abläufen.
Wie alt ist der TE? Ich selbst habe erst in 2016 mit 43 Jahren den A-Führerschein gemacht. Hatte bis dato keinerlei Erfahrung mit motorisierten Zweirädern gehabt. Eigentlich keine gute Voraussetzung den A-Führerschein zu machen.
Ich erinnere mich mit gemischten Gefühlen an die Fahrstunden. Insgesamt hatte die Ausbildungszeit von Juni bis zur praktischen Prüfung am 31.10. gedauert, also ziemlich lange. Gestartet bin ich recht selbstbewusst. Das Fahren auf der Straße hat wunderbar geklappt, jedoch waren mir die Fahrten mit langsamen Tempo ein Graus. Vor allen Dingen das Wenden, die Acht, Slalom mit Schrittgeschwindigkeit. Übelst! Eine große Rolle hatte hier auch das Motorrad gespielt. Eine abgerockte Suzuki GSR 600 mit über 90PS und einem Kampfgewicht von über 220kg. Starke Lastwechwelreaktionen, Underseat-Pipes. Das Fernlicht hat bei der Nachtfahrt nicht funktioniert. Keine regelmäßigen Inspektionen, sondern nur bei Bedarf. Ich hätte mir eine leichte MT-07 oder ähnliches gewünscht. Die beiden Prüfungen hatte ich abschließend fehlerfrei bestanden.
Vier Jahre und mit jährlichen Sicherheitstrainings später, habe ich insgsamt etwa 18tkm auf insgesamt zwei Maschinen (XJ6, Tracer 700) zurückgelegt. Vor kurzem habe ich mir eine F 750 GS gegönnt.
Lange Rede, kurzer Sinn. Je älter man ist und desto weniger Erfahrung mit motorisieren Zweirädern vorliegt, desto länger dauert es. Man geht nunmal mit fortgeschrittenem Alter nicht mehr das Risiko ein, wie wenn man es in jungen Jahren getan hätte. Man wägt das Risiko stärker ab, und das Lernen neuer Dinge dauert einen Tick länger. Aber es kann sich lohnen, hartnäckig zu bleiben. Großer Vorteil: Man kennt das Verkersgeschehen aus langjähriger Erfahrung als Autofahrer und kann die Situationen besser, vorausschauend und vorausahnend einschätzen. Dieser große Vorteil fehlt den jungen Einsteigern.
Ich würde es an Deiner Stelle lassen. Warum sollte man den Führerschein machen, wenn man Angst hat.
Später im Straßenverkehr passieren auch genauso viele Unfälle aus Angst, wie aus Leichtsinn. Man sieht häufiger Motorradfahrer, die aus Angst in Kurven das Falsche machen.
Zum Motorradfahren gehört leider Mut oder ein bisschen Leichtsinnigkeit (zu viel ist auch schädlich)
So, wie ich verstanden habe, wärst auf den Führerschein nicht angewiesen, sondern es wäre eher Freizeitbeschäftigung.
Such Dir ein anderes Hobby, mit dem Du glücklich wirst.
...und wenn es doch unbedingt weiter gehen soll. Fang doch mit einer 50er oder etwas mit 25 km/h an. Die darfst Du doch sogar jetzt schon mit B fahren.
...oder vielleicht gibt es einen Bekannten, der das Anfahren mit Dir übt. Dann ist der Druck vielleicht geringer. Bei der Fahrschule hat man ja das Gefühl, dass man unbedingt irgendetwas vor Ende der Fahrstunde erreichen muss.
...schon mal einen 20 km/h Elektroroller ausprobiert. Die kann man doch in vielen Städten per App mieten und alleine und unbeobachtet ausprobieren. Die haben so wenig Leistung, da passiert nichts. Im Zweifel mit Reithelm und Sturzschonern.
Zitat:
@Pytti0704 schrieb am 11. Juni 2021 um 18:37:09 Uhr:
D ich habe Angst davor, dass die Maschine durchdreht bzw. ICH natürlich was falsch mache. Dass sie einfach „abgeht“, ich hoffe man kann mir zumindestens ein wenig folgen. Kann mir diese Angst selbst überhaupt nicht erklären ..
Ich kann das sehr gut nachempfinden, das gleiche Gefühl hatte ich beim Reiten. Habe es dann gelassen, weil ich einfach nicht Herr der Lage war.
Vorschlag: Es sofort! zu lassen ist ja Unsinn, aber wenn das Gefühl nach der dritten, vierten usw Fahrstunde nicht weggeht, oder wenigstens weniger wird, dann ist es halt nicht deins..
Man kann so wenig Gas geben, dass man grad mal so schnell ist, wie wenn man immer einen Fuß genau vor den anderen setzt, also unter Schrittgeschwindigkeit. Dann kann man zwar immer noch umkippen, aber man fährt nicht den nächsten Baum um.
Wenn Du sogar vor Schneckentempo Angst hast: lass es sein.
Enduro ist noch mal etwas ganz anderes: Stürze sind dort normal. Natürlich nicht täglich, aber irgendwann trifft es im Gelände jeden. Vergiss das erstmal völlig!
Ich nehme an, Du bist schon im weit fortgeschrittenen Alter. Da kann natürlich auch ein Umfallen problematisch werden, Oberschenkelhalsbruch usw. Meine Großmutter ist mit 94 Jahren nur noch ihren Mercedes gefahren, der kippt nicht so leicht um. Den Motorrad-Führerschein hatte sie!
Zitat:
@tomS schrieb am 18. Juni 2021 um 23:05:08 Uhr:
. Meine Großmutter ist mit 94 Jahren nur noch ihren Mercedes gefahren...
Find ich persönlich unverantwortlich.
Zitat:
@Blonsede schrieb am 19. Juni 2021 um 05:38:40 Uhr:
Zitat:
@tomS schrieb am 18. Juni 2021 um 23:05:08 Uhr:
. Meine Großmutter ist mit 94 Jahren nur noch ihren Mercedes gefahren...Find ich persönlich unverantwortlich.
Warum??
Wenn man geistig und Körperlich fit ist warum sollte man das nicht tun.
Ich würde mir Wünschen das man ab 65 3 jährig und ab 70 jährlich seine fähigkeit nach weisen muss um ein Fahrzeug zu führen .
Das würde viel Sicherheit gerade bei der Altersgruppe bringen.
Und nein ich muss jetzt schon alle 5 Jahre nachweisen das ich einen Lkw fahren darf.
Zwischen dem 18. und 30. Lebensjahr sollte die Fahrerlaubnis alle zwei Jahre neu gemacht werden müssen.
Zitat:
@Blonsede schrieb am 19. Juni 2021 um 05:38:40 Uhr:
Find ich persönlich unverantwortlich.Zitat:
@tomS schrieb am 18. Juni 2021 um 23:05:08 Uhr:
. Meine Großmutter ist mit 94 Jahren nur noch ihren Mercedes gefahren...
Weil sie eine Frau war oder weil sie nie (in über 60 Jahren Verkehrsteilnahme) einen Unfall gemacht hat?
Moin!
Zitat:
@jmlif schrieb am 19. Juni 2021 um 07:20:42 Uhr:
Zitat:
@Blonsede schrieb am 19. Juni 2021 um 05:38:40 Uhr:
Find ich persönlich unverantwortlich.
Warum??
Wenn man geistig und Körperlich fit ist warum sollte man das nicht tun.Ich würde mir Wünschen das man ab 65 3 jährig und ab 70 jährlich seine fähigkeit nach weisen muss um ein Fahrzeug zu führen .
Das würde viel Sicherheit gerade bei der Altersgruppe bringen.Und nein ich muss jetzt schon alle 5 Jahre nachweisen das ich einen Lkw fahren darf.
Kann man fordern und diese Forderung hört man ja auch regelmäßig, wenn ältere Verkehrsteilnehmer einen größeren Unfall verursacht haben. Was mir persönlich jedoch wichtiger wäre: Das Überprüfen der Regelkenntenisse in festgelegten Intervallen für Fahrer zwischen 25 und 60 Jahren.
"Schönes" Beispiel aus den letzten Tagen: Ich fahre auf einen Reißverschlussverkehr vor einer Baustelle zu, rechte Spur. Es kommt jemand von hinten auf der linken Spur, will eigentlich hinter mir einfädeln, aber der hinter mir lässt nicht rein. Der Fahrer überholt mich und ich lasse ihn einfädeln.
Soweit, so gut. Was passiert als nächstes: Der Typ hinter mir war wohl nicht damit einverstanden, dass ich ihn habe einfädeln lassen - hupt, macht Lichthupe und zeigt auch auf den anderen.
Nach der Baustelle überholt mich der Typ und bremst mich erst mal aus.
Ich habe die Tage, weil es ein Firmenwagen mit Aufschrift war, ein sehr nettes Gespräch mit dem Chef über das Verkehrsverhalten seines Angestellten gehabt. Der war MÄCHTIG angep*sst, weil es natürlich die Wirkung seiner Firma in der Öffentlichkeit betrifft.
Sowas wirkt regelmäßig viel besser nach, als da eine im Sand verlaufene Anzeige zu stellen.
Es gibt, gerade bei Vielfahrern, aber auch bei sich sonst gerne selbst überschätzenden Idioten, viele, die die grundlegenden Verkehrsregeln nicht mehr kennen. Von den netten "Add-Ons", wie gegenseitiger Rücksichtnahme etc., mal ganz zu schweigen.