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Erfahrungsbericht nach Wechsael von A6 2.7TDI auf 525d - Vorsicht sehr lang!

BMW 5er

nach 3 Wochen F11 (525dA) möchte ich hier einen kleinen Vergleich zu meinem vorherigen Audi A6 Avant ziehen – klein, na ja ist doch etwas länger geworden …

 

Eines jedoch gleich vorweg: Beide Fahrzeuge zeugen von höchster Kunst des Automobilbaus und jede hier vorgebrachte Kritik ist Jammern auf ausgesprochen hohem Niveau.

 

Ich fühle mich an keine Marke gebunden sondern vergleiche immer die in Frage kommenden Fahrzeuge und 2007 gewann der Audi gegen den damaligen BMW insbesondere wegen der eckigeren Form, dem mir zu straffen Federungskomfort und dem "langweiligeren" Innenraumambiente des 5er. Jetzt wiederum stand der Audi kurz vor der Ablösung während dem der BMW nagelneu und viel formschöner als zuletzt ist.

 

Ich stelle hier also gegenüber (wesentliches blau, was im anderen Fahrzeug nicht ist/war):

 

Audi A6 Avant, EZ 5/2007

(also das Vor-Facelift Modell (!)), 2,7 TDI Automatik (stufenlose Multitronic) mit Abt Chip (230 PS), Adaptiv air suspension (Luftfederung), Sportsitze Leder/Alcantara mit Lordosenstütze und Sitzheizung vo und hi, Seitenairbags hinten, Audi parking system hinten (Graphik freigeschaltet), Xenon plus (ohne Adaptive light), Tagfahrlicht, Lichtpaket, Innenspiegel autom. abblendend, MMI plus, Spracheingabesystem, BOSE Surround, GRA, Komfortklima plus, Bluetooth Autotelefon, Dämmglas, Standheizung u.a., zuletzt 120.000 km

 

BMW 525dA, EZ 11/2010

Automatik Steptronic, Sportsitze mit Lordosenstütze und Sitzheizung vo in Stoff/Leder Tudor Anthrazit, Integral-Aktivlenkung, Elektron. Dämpfer Control, Sportlenkrad, Klima 4 Zonen, Wasserfallbeleuchtung, Innenspiegel autom. abblendend, PDC vo und hi, Standheizung, Navi Professional mit Handyvorbereitung Bluetooth, Spracheingabesystem und Connected Drive, Innovationspaket (Bi-Xenon mit Adaptive light, Headup Display, Speed Limit Info) u.a., z.Zt. 4.000km.

 

Motor und Getriebe

 

Beide Motoren sind ausgezeichnete Triebwerke. Den 2.7 TDI des Audi hatte ich von Abt bei 30Tkm von 180 auf 230 PS chippen lassen, keine Probleme bis 120Tkm, der Gewinn im Durchzug war deutlich, in der Vmax weniger, der Verbrauch sank von 9,5 auf 9,2 l/100km (lt. Bordcomputer). Der 525d hat den etwas schöneren (und raueren) Klang und liegt derzeit auch bei 9,2 l, hoffe das wird noch etwas weniger.

 

Der BMW hat keinen Ölmessstab mehr (Vertrauen ist gut, Kontrolle ist …), dafür aber ein Ölthermometer statt eines Kühlwasserthermometers – endlich mal eine richtig vernünftige Entscheidung, da die volle Leistung erst bei warmem Öl abgerufen werden soll, was schon erstaunlich schnell erreicht wird.

 

Die stufenlose Multitronic hatte ich im Audi bewusst gewählt und bin mit ihr gut zurecht gekommen, habe sie allerdings oft in S mit den künstlichen Schaltpunkten gefahren, hier war der Durchzugsgewinn durch das Chippen auch besonders deutlich.

Die 8-Gang-Automatik im 5er ist schon klasse, es wird aber zumindest in D ständig geschaltet, weshalb ich nicht weiß, ob es nicht auch 7 Gänge getan hätten. Im S Modus ist die Drehzahl bei gleicher Geschwindigkeit rund 500 U/min höher, sogar bei 180km – da würde ich mir eine Angleichung in den D-Modus wünschen. Die Joystick Schaltung finde ich toll, besonders, dass beim Ausschalten des Motors automatisch auf P geschaltet wird. Aber warum ich aus dem S-Modus heraus nicht in den Rückwärtsgang komme sondern erst nach D schalten muss, verstehe ich nicht.

 

Fahrwerk und Lenkung

 

Da wäre erst einmal der Heckantrieb des BMW. Zusammen mit der Integral-Aktivlenkung ergibt sich ein unglaublich dynamisches und handliches Fahrgefühl, das sich von dem des Audi schon deutlich unterscheidet. Die Integral-Aktivlenkung hätte ich nie bestellt, wenn sie nicht in dem Vorführwagen drin gewesen wäre. Ich war begeistert und bin es immer noch.

 

Die 230 PS auf der Vorderachse des Audi waren schon grenzwertig, weshalb ich den A6 nur noch als quattro nehmen würde. Der Heckantrieb begeistert mich vollends, insbesondere nachdem ich festgestellt habe, dass der 5er dem frontangetriebenen A6 im Schnee mindestens ebenbürtig ist.

 

Ein überdurchschnittlicher Federungskomfort ist mir sehr wichtig, weshalb ich im Audi die Luftfederung und im 5er die elektronische Dämpfer Control mit dem Comfort Modus gewählt habe. In letzterem fahre ich auch meistens. Das System ist was den Komfort anbelangt der Komforteinstellung der Luftfederung des Audi mindestens ebenbürtig. Allerdings fehlt dem BMW der Automatikmodus des Audi der von Komfort bei langsamer Geschwindigkeit auf Sport bei hoher Geschwindigkeit wechselt. Auch die Lift-Funktion des Audi war öfters hilfreich.

 

Instrumente und elektronische Anzeigen

 

Das Ölthermometer des 5er habe ich schon lobend erwähnt. Die Spreizung der Tachoskala in den niedrigen Tempobereichen fand ich im Audi genauso besser wie die weiß-rote Beleuchtung – aber das ist natürlich reine Geschmackssache. Ansonsten sind die Instrumente und elektronischen Anzeigen in dem Blackpanel unterhalb des Drehzahlmessers und der Mitte schon vielseitiger als das FIS im Audi (dort aber mehrfarbig), allerdings ist das Blackpanel abends so black nicht sondern etwas unschön als hinterlegtes Display zu erkennen.

 

Klasse ist das Headup-Display, hätte ich auch nicht bestellt, wenn der Vorführwagen es nicht gehabt hätte. Da fast alles Relevante bei Bedarf eingeblendet wird, wendet man den Blick nur noch selten von der Straße ab.

 

Die Speed Limit Info ist eine tolle Sache, allerdings geht sie nicht immer richtig (manchmal falsche Daten vom Navi (100 km/m in geschlossener Ortschaft, manchmal erkennt sie ein Zusatzschild Gefahrguttransporter nicht). Wünschenswert wäre noch, wenn man einstellen könnte ab wie viel km/h Überschreiten der erlaubten Höchstgeschwindigkeit das Teil anfängt zu blinken.

 

iDrive und Bedienung

 

Das iDrive ist absolut Spitze und dem MMI (Vorfacelift) in den meisten Belangen haushoch überlegen. Die Position des Controllers ist neben dem Ganghebel optimal (im A6 zuweit hinen), die Tasten drumherum sind viel besser blind zu bedienen als beim A6, der Controller kann gekippt werden, was auch blind geht. Der Splitscreen ist auch klasse, wenn er sich noch flexibler belegen ließe (z.B. rechts Radio im kleineren Teil und links Navigation im größeren) wäre es noch besser. An manchen Stellen ist das Menü des A6 noch etwas feiner einstellbar. Die vielen Optionen des Professionell (z.B. außer schnell und kurz auch die Option optimiert) lassen sich gar nicht alle aufzählen. Gut auch, dass die gewählte Voreinstellung (z.B. Karte) beim Abstellen des Motors gespeichert bleibt, im Audi muss man sie immer wieder neu anwählen. Ein Highlight sind auch die 8 (fast) frei belegbaren Speichertasten. Fast, weil nicht alles drauf gespeichert werden kann (z.B. Aktivieren der Standheizung). Also, es ließe sich auch hier noch einiges optimieren.

 

Das Spracheingabesystem mit der Eingabe ganzer Wörter schlägt das des Audi ebenfalls um Längen.

 

Die Bedienung ist insgesamt im 5er einfacher, da es mehr Tasten zur Direktwahl einzelner Funktionen gibt (Sitzheizung, Verkehrsdurchsagen, Fahrwerkverstellung etc.). Nervig ist allerdings das fehlende Zündschloss (2 x drücken bis ganz aus, Schlüssel stört in der Ablage (Ablagen sind ohnehin knapp) und wäre an der Lenksäule besser aufgehoben).

 

Der Tempomat gefällt mir im Lenkrad besser (beim Audi an der Seite) und hat einen Vorteil darin, dass er sich in 10er Schritten herauf- oder heruntersetzen lässt – sehr nützlich!

 

Dafür kann man im A6 die elektr. Handbremse durch losfahren automatisch lösen (wenn man angeschnallt ist), das geht im 5er leider nicht (ist im Alltag nämlich echt praktisch und kann nicht ganz ausgeglichen werden durch die auch praktische AutoHold-Funktion, die der A6 wiederum nicht zu bieten hat.

 

Der Regensensor ist weder im A6 noch im 5er optimal. Im 5er ist mir die kürzeste Intervallzeit nicht kurz genug, während mir im A6 die längst nicht lang genug war. Praktischer am 5er ist, dass bei eingeschaltetem Regensensor manuell gewischt werden kann, ohne die Aus-Stellung passieren zu müssen. Insgesamt sind die Scheibenwischer im 5er im Dauerbetrieb etwas lauter als im A6 was aber auch an dessen Dämmglas (für den 5er nicht erhältlich) liegen kann. Im 5er wischen sie nach dem Waschen nicht nach, was insgesamt besser ist. Im 5er setzen die Düsen sich allerdings auf Grund ihrer Lage schneller mit Schnee zu.

 

Die 4-Zonen Klimaanlage hatte im A6 kein Pendant. Ob sie wirklich dank der diffusen Luftausströmer in der Mitte zugfreier arbeitet als im A6 wird sich erst im Sommer herausstellen, aber die Dinger sind etwas zu laut (sie pfeifen)! Die Luftausströmer in den B-Säulen sind im Gegensatz zum Audi zu niedrig eingebaut um die hinteren Seitenscheiben zu entfrosten und transportieren keine warme Luft von der Standheizung. Dass die äußeren Luftausströmer erst mit der 4-Zonen-Klima beleuchtet sind, ist wohl ein schlechter Witz. Insgesamt neigt der 5er etwas mehr zum Beschlagen der Seitenscheiben als der A6.

 

Sitze und Platz

 

Sie Sportsitze sind in beiden Fahrzeugen Spitze, im BMW haben etwas breitere Zeitgenossen noch etwas mehr Platz als im A6. Dieser wiederum erlaubt die Ausstattung der Sportsitze mit Leder/Alcantara. Im 5er ist dies zwangsweise an das M-Paket gebunden – sehr ärgerlich, denn ich mag keine Vollledersitze im Auto. Die Sitzheizung im Audi lässt sich in 6 Stufen regeln, im BMW nur in 3 – die erste empfinde ich oft schon als zu warm. Dass es im 5er die Sitzheizung hinten nur mit Leder gibt finde ich völlig unverständlich. Das empfinde ich als deutliches Manko, beim A6 geht das.

 

Apropos Platz, den 5er finde ich vorne großzügiger, dafür kann der A6 mit größerer Beinfreiheit hinten und größerem Kofferraumvolumen (dachhoch hinter den Rücksitzlehnen – warum wird eigentlich dieses Volumen nie angegeben, ist doch beim Kombi das Wichtigste, wenn man mit 4 Personen verreisen will). Gut dagegen die separat zu öffnende Heckscheibe. Die Funktion des elektrischen Rollos sollte man ein- und ausschalten können um es auch als Ablage für Jacken nutzen zu können.

 

Das Handschuhfach ist vom Fahrersitz aus deutlich schlechter zu erreichen als im A6.

 

Licht und Sicht

 

Die Scheinwerfer mit Bi-Xenon und Adaptive Light sind denen des Audi (ohne Adaptive Light) deutlich überlegen. Aber die Möglichkeit trotz Gegenverkehr mit Fernlicht zu fahren fehlt z.B. gegenüber dem neuen Passat - und das ist für ein solch neu entwickeltes Premiumfahrzeug doch ein bisschen schade. Die beleuchteten Türgriffe sind eher peinlich denn nützlich.

 

Die Übersichtlichkeit des A6 war besser als die des 5er (größere Aussenspiegel, bessere Rücksicht wegen besser versenkbarer hinterer Kopfstützen).

 

Das die Bordsteinautomatik in den abblendbaren Rückspiegeln enthalten ist (bei Audi nur mit E-Sitzen), habe ich leider bei der Konfiguration überlesen.

 

Sonstiges

 

Die Standheizung im 5er läuft lauter, dafür qualmt sie am Anfang nicht so stark wie im A6. Im A6 hat sie 3 Vorwahlzeiten und läuft je nach Einstellung bis zu 60 min. Im 5er sind es nur 2 Vorwahlzeiten mit konstanter Laufzeit von 30 min – das ist manchmal zu kurz. Dafür lässt sie sich über Connected Drive ferneinschalten. Der Tank fasst im A6 mit Standheizung oder als Option 80 statt der 70 ltr. des BMW.

 

 

Mehr als ein bisschen schade finde ich die fehlenden Airbags für Knie (Mercedes) und hinten seitlich (Mercedes, Audi) sowie die fehlende Höhenverstellung der Gurte – also da war ich schon etwas sprachlos ….

 

Die Verarbeitung find ich bei beiden Fahrzeugen top und nahezu auf gleichem Niveau.

 

Die Bedienungsanleitung des 5er ist knapper gehalten als im A6, manchmal etwas zu knapp.

 

Soweit mein Review. Insgesamt bin ich von dem 5er begeistert und freue mich auf jede neue Fahrt.

 

Gruß, Hans-Nils

 

Beste Antwort im Thema

nach 3 Wochen F11 (525dA) möchte ich hier einen kleinen Vergleich zu meinem vorherigen Audi A6 Avant ziehen – klein, na ja ist doch etwas länger geworden …

 

Eines jedoch gleich vorweg: Beide Fahrzeuge zeugen von höchster Kunst des Automobilbaus und jede hier vorgebrachte Kritik ist Jammern auf ausgesprochen hohem Niveau.

 

Ich fühle mich an keine Marke gebunden sondern vergleiche immer die in Frage kommenden Fahrzeuge und 2007 gewann der Audi gegen den damaligen BMW insbesondere wegen der eckigeren Form, dem mir zu straffen Federungskomfort und dem "langweiligeren" Innenraumambiente des 5er. Jetzt wiederum stand der Audi kurz vor der Ablösung während dem der BMW nagelneu und viel formschöner als zuletzt ist.

 

Ich stelle hier also gegenüber (wesentliches blau, was im anderen Fahrzeug nicht ist/war):

 

Audi A6 Avant, EZ 5/2007

(also das Vor-Facelift Modell (!)), 2,7 TDI Automatik (stufenlose Multitronic) mit Abt Chip (230 PS), Adaptiv air suspension (Luftfederung), Sportsitze Leder/Alcantara mit Lordosenstütze und Sitzheizung vo und hi, Seitenairbags hinten, Audi parking system hinten (Graphik freigeschaltet), Xenon plus (ohne Adaptive light), Tagfahrlicht, Lichtpaket, Innenspiegel autom. abblendend, MMI plus, Spracheingabesystem, BOSE Surround, GRA, Komfortklima plus, Bluetooth Autotelefon, Dämmglas, Standheizung u.a., zuletzt 120.000 km

 

BMW 525dA, EZ 11/2010

Automatik Steptronic, Sportsitze mit Lordosenstütze und Sitzheizung vo in Stoff/Leder Tudor Anthrazit, Integral-Aktivlenkung, Elektron. Dämpfer Control, Sportlenkrad, Klima 4 Zonen, Wasserfallbeleuchtung, Innenspiegel autom. abblendend, PDC vo und hi, Standheizung, Navi Professional mit Handyvorbereitung Bluetooth, Spracheingabesystem und Connected Drive, Innovationspaket (Bi-Xenon mit Adaptive light, Headup Display, Speed Limit Info) u.a., z.Zt. 4.000km.

 

Motor und Getriebe

 

Beide Motoren sind ausgezeichnete Triebwerke. Den 2.7 TDI des Audi hatte ich von Abt bei 30Tkm von 180 auf 230 PS chippen lassen, keine Probleme bis 120Tkm, der Gewinn im Durchzug war deutlich, in der Vmax weniger, der Verbrauch sank von 9,5 auf 9,2 l/100km (lt. Bordcomputer). Der 525d hat den etwas schöneren (und raueren) Klang und liegt derzeit auch bei 9,2 l, hoffe das wird noch etwas weniger.

 

Der BMW hat keinen Ölmessstab mehr (Vertrauen ist gut, Kontrolle ist …), dafür aber ein Ölthermometer statt eines Kühlwasserthermometers – endlich mal eine richtig vernünftige Entscheidung, da die volle Leistung erst bei warmem Öl abgerufen werden soll, was schon erstaunlich schnell erreicht wird.

 

Die stufenlose Multitronic hatte ich im Audi bewusst gewählt und bin mit ihr gut zurecht gekommen, habe sie allerdings oft in S mit den künstlichen Schaltpunkten gefahren, hier war der Durchzugsgewinn durch das Chippen auch besonders deutlich.

Die 8-Gang-Automatik im 5er ist schon klasse, es wird aber zumindest in D ständig geschaltet, weshalb ich nicht weiß, ob es nicht auch 7 Gänge getan hätten. Im S Modus ist die Drehzahl bei gleicher Geschwindigkeit rund 500 U/min höher, sogar bei 180km – da würde ich mir eine Angleichung in den D-Modus wünschen. Die Joystick Schaltung finde ich toll, besonders, dass beim Ausschalten des Motors automatisch auf P geschaltet wird. Aber warum ich aus dem S-Modus heraus nicht in den Rückwärtsgang komme sondern erst nach D schalten muss, verstehe ich nicht.

 

Fahrwerk und Lenkung

 

Da wäre erst einmal der Heckantrieb des BMW. Zusammen mit der Integral-Aktivlenkung ergibt sich ein unglaublich dynamisches und handliches Fahrgefühl, das sich von dem des Audi schon deutlich unterscheidet. Die Integral-Aktivlenkung hätte ich nie bestellt, wenn sie nicht in dem Vorführwagen drin gewesen wäre. Ich war begeistert und bin es immer noch.

 

Die 230 PS auf der Vorderachse des Audi waren schon grenzwertig, weshalb ich den A6 nur noch als quattro nehmen würde. Der Heckantrieb begeistert mich vollends, insbesondere nachdem ich festgestellt habe, dass der 5er dem frontangetriebenen A6 im Schnee mindestens ebenbürtig ist.

 

Ein überdurchschnittlicher Federungskomfort ist mir sehr wichtig, weshalb ich im Audi die Luftfederung und im 5er die elektronische Dämpfer Control mit dem Comfort Modus gewählt habe. In letzterem fahre ich auch meistens. Das System ist was den Komfort anbelangt der Komforteinstellung der Luftfederung des Audi mindestens ebenbürtig. Allerdings fehlt dem BMW der Automatikmodus des Audi der von Komfort bei langsamer Geschwindigkeit auf Sport bei hoher Geschwindigkeit wechselt. Auch die Lift-Funktion des Audi war öfters hilfreich.

 

Instrumente und elektronische Anzeigen

 

Das Ölthermometer des 5er habe ich schon lobend erwähnt. Die Spreizung der Tachoskala in den niedrigen Tempobereichen fand ich im Audi genauso besser wie die weiß-rote Beleuchtung – aber das ist natürlich reine Geschmackssache. Ansonsten sind die Instrumente und elektronischen Anzeigen in dem Blackpanel unterhalb des Drehzahlmessers und der Mitte schon vielseitiger als das FIS im Audi (dort aber mehrfarbig), allerdings ist das Blackpanel abends so black nicht sondern etwas unschön als hinterlegtes Display zu erkennen.

 

Klasse ist das Headup-Display, hätte ich auch nicht bestellt, wenn der Vorführwagen es nicht gehabt hätte. Da fast alles Relevante bei Bedarf eingeblendet wird, wendet man den Blick nur noch selten von der Straße ab.

 

Die Speed Limit Info ist eine tolle Sache, allerdings geht sie nicht immer richtig (manchmal falsche Daten vom Navi (100 km/m in geschlossener Ortschaft, manchmal erkennt sie ein Zusatzschild Gefahrguttransporter nicht). Wünschenswert wäre noch, wenn man einstellen könnte ab wie viel km/h Überschreiten der erlaubten Höchstgeschwindigkeit das Teil anfängt zu blinken.

 

iDrive und Bedienung

 

Das iDrive ist absolut Spitze und dem MMI (Vorfacelift) in den meisten Belangen haushoch überlegen. Die Position des Controllers ist neben dem Ganghebel optimal (im A6 zuweit hinen), die Tasten drumherum sind viel besser blind zu bedienen als beim A6, der Controller kann gekippt werden, was auch blind geht. Der Splitscreen ist auch klasse, wenn er sich noch flexibler belegen ließe (z.B. rechts Radio im kleineren Teil und links Navigation im größeren) wäre es noch besser. An manchen Stellen ist das Menü des A6 noch etwas feiner einstellbar. Die vielen Optionen des Professionell (z.B. außer schnell und kurz auch die Option optimiert) lassen sich gar nicht alle aufzählen. Gut auch, dass die gewählte Voreinstellung (z.B. Karte) beim Abstellen des Motors gespeichert bleibt, im Audi muss man sie immer wieder neu anwählen. Ein Highlight sind auch die 8 (fast) frei belegbaren Speichertasten. Fast, weil nicht alles drauf gespeichert werden kann (z.B. Aktivieren der Standheizung). Also, es ließe sich auch hier noch einiges optimieren.

 

Das Spracheingabesystem mit der Eingabe ganzer Wörter schlägt das des Audi ebenfalls um Längen.

 

Die Bedienung ist insgesamt im 5er einfacher, da es mehr Tasten zur Direktwahl einzelner Funktionen gibt (Sitzheizung, Verkehrsdurchsagen, Fahrwerkverstellung etc.). Nervig ist allerdings das fehlende Zündschloss (2 x drücken bis ganz aus, Schlüssel stört in der Ablage (Ablagen sind ohnehin knapp) und wäre an der Lenksäule besser aufgehoben).

 

Der Tempomat gefällt mir im Lenkrad besser (beim Audi an der Seite) und hat einen Vorteil darin, dass er sich in 10er Schritten herauf- oder heruntersetzen lässt – sehr nützlich!

 

Dafür kann man im A6 die elektr. Handbremse durch losfahren automatisch lösen (wenn man angeschnallt ist), das geht im 5er leider nicht (ist im Alltag nämlich echt praktisch und kann nicht ganz ausgeglichen werden durch die auch praktische AutoHold-Funktion, die der A6 wiederum nicht zu bieten hat.

 

Der Regensensor ist weder im A6 noch im 5er optimal. Im 5er ist mir die kürzeste Intervallzeit nicht kurz genug, während mir im A6 die längst nicht lang genug war. Praktischer am 5er ist, dass bei eingeschaltetem Regensensor manuell gewischt werden kann, ohne die Aus-Stellung passieren zu müssen. Insgesamt sind die Scheibenwischer im 5er im Dauerbetrieb etwas lauter als im A6 was aber auch an dessen Dämmglas (für den 5er nicht erhältlich) liegen kann. Im 5er wischen sie nach dem Waschen nicht nach, was insgesamt besser ist. Im 5er setzen die Düsen sich allerdings auf Grund ihrer Lage schneller mit Schnee zu.

 

Die 4-Zonen Klimaanlage hatte im A6 kein Pendant. Ob sie wirklich dank der diffusen Luftausströmer in der Mitte zugfreier arbeitet als im A6 wird sich erst im Sommer herausstellen, aber die Dinger sind etwas zu laut (sie pfeifen)! Die Luftausströmer in den B-Säulen sind im Gegensatz zum Audi zu niedrig eingebaut um die hinteren Seitenscheiben zu entfrosten und transportieren keine warme Luft von der Standheizung. Dass die äußeren Luftausströmer erst mit der 4-Zonen-Klima beleuchtet sind, ist wohl ein schlechter Witz. Insgesamt neigt der 5er etwas mehr zum Beschlagen der Seitenscheiben als der A6.

 

Sitze und Platz

 

Sie Sportsitze sind in beiden Fahrzeugen Spitze, im BMW haben etwas breitere Zeitgenossen noch etwas mehr Platz als im A6. Dieser wiederum erlaubt die Ausstattung der Sportsitze mit Leder/Alcantara. Im 5er ist dies zwangsweise an das M-Paket gebunden – sehr ärgerlich, denn ich mag keine Vollledersitze im Auto. Die Sitzheizung im Audi lässt sich in 6 Stufen regeln, im BMW nur in 3 – die erste empfinde ich oft schon als zu warm. Dass es im 5er die Sitzheizung hinten nur mit Leder gibt finde ich völlig unverständlich. Das empfinde ich als deutliches Manko, beim A6 geht das.

 

Apropos Platz, den 5er finde ich vorne großzügiger, dafür kann der A6 mit größerer Beinfreiheit hinten und größerem Kofferraumvolumen (dachhoch hinter den Rücksitzlehnen – warum wird eigentlich dieses Volumen nie angegeben, ist doch beim Kombi das Wichtigste, wenn man mit 4 Personen verreisen will). Gut dagegen die separat zu öffnende Heckscheibe. Die Funktion des elektrischen Rollos sollte man ein- und ausschalten können um es auch als Ablage für Jacken nutzen zu können.

 

Das Handschuhfach ist vom Fahrersitz aus deutlich schlechter zu erreichen als im A6.

 

Licht und Sicht

 

Die Scheinwerfer mit Bi-Xenon und Adaptive Light sind denen des Audi (ohne Adaptive Light) deutlich überlegen. Aber die Möglichkeit trotz Gegenverkehr mit Fernlicht zu fahren fehlt z.B. gegenüber dem neuen Passat - und das ist für ein solch neu entwickeltes Premiumfahrzeug doch ein bisschen schade. Die beleuchteten Türgriffe sind eher peinlich denn nützlich.

 

Die Übersichtlichkeit des A6 war besser als die des 5er (größere Aussenspiegel, bessere Rücksicht wegen besser versenkbarer hinterer Kopfstützen).

 

Das die Bordsteinautomatik in den abblendbaren Rückspiegeln enthalten ist (bei Audi nur mit E-Sitzen), habe ich leider bei der Konfiguration überlesen.

 

Sonstiges

 

Die Standheizung im 5er läuft lauter, dafür qualmt sie am Anfang nicht so stark wie im A6. Im A6 hat sie 3 Vorwahlzeiten und läuft je nach Einstellung bis zu 60 min. Im 5er sind es nur 2 Vorwahlzeiten mit konstanter Laufzeit von 30 min – das ist manchmal zu kurz. Dafür lässt sie sich über Connected Drive ferneinschalten. Der Tank fasst im A6 mit Standheizung oder als Option 80 statt der 70 ltr. des BMW.

 

 

Mehr als ein bisschen schade finde ich die fehlenden Airbags für Knie (Mercedes) und hinten seitlich (Mercedes, Audi) sowie die fehlende Höhenverstellung der Gurte – also da war ich schon etwas sprachlos ….

 

Die Verarbeitung find ich bei beiden Fahrzeugen top und nahezu auf gleichem Niveau.

 

Die Bedienungsanleitung des 5er ist knapper gehalten als im A6, manchmal etwas zu knapp.

 

Soweit mein Review. Insgesamt bin ich von dem 5er begeistert und freue mich auf jede neue Fahrt.

 

Gruß, Hans-Nils

 

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27 Antworten
am 19. Dezember 2010 um 17:21

Zitat:

Original geschrieben von comand

Der Tempomat gefällt mir im Lenkrad besser und beim Audi an der Seite hat einen Vorteil darin, dass er sich in 10er Schritten herauf- oder heruntersetzen lässt – sehr nützlich!

geht beim 5er auch. Den "Druckpunkt" am Hebelchen überwinden. Dann springt er in 10er Schritten hoch oder runter.

 

Jack.

Hallo,

bin vom A6 Avant Quattro auf den Gt 530d xDrive umgestiegen und habe es nicht bereut. Der GT ist für mich ein super Auto. Was ich aber beim Audi besser gelöst finde ist die Bedienung und Funktion des Telefons. Da könnte BMW sicher noch eine Menge tun. Die Qualität der Gespräche ist aber auch beim BMW spitze.

Gruß vom Niederrhein Hardy

Zitat:

Original geschrieben von Jack Bauer

Zitat:

Original geschrieben von comand

Der Tempomat gefällt mir im Lenkrad besser und beim Audi an der Seite hat einen Vorteil darin, dass er sich in 10er Schritten herauf- oder heruntersetzen lässt – sehr nützlich!

geht beim 5er auch. Den "Druckpunkt" am Hebelchen überwinden. Dann springt er in 10er Schritten hoch oder runter.

 

Jack.

Sorry, da fehlten 2 Klammern - das kann nur der 5er, nicht aber der A6 - hab´s korrigiert.

Hans Nils

Zitat:

Original geschrieben von Surfstarter

Hallo,

 

.... Was ich aber beim Audi besser gelöst finde ist die Bedienung und Funktion des Telefons. Da könnte BMW sicher noch eine Menge tun. Die Qualität der Gespräche ist aber auch beim BMW spitze.

 

Gruß vom Niederrhein Hardy

Naja, die Sprachbedienung des Telefons beim Audi kommt mit der des BMW nicht mit. Im 5er kann ich den Namen aus dem Telefonbuch im Klartext benennen und er wird in der Regel auch verstanden.

Ab Werk gibt es aber beim 5er kein SAP-Telefon, muss über einen Snap-In Adapter in der Mittelkonsole nachgerüstet werden, was die ohnehin knappen Ablageflächen zusätzlich verkleinert. Andererseits kann man ihn im Gegensatz zum A6 nachrüsten (teuer), somit fällt er nicht mit in die Dienstwagenbesteuerung.

 

Gruß, Hans-Nils

Zitat:

Original geschrieben von comand

Zitat:

Original geschrieben von Surfstarter

Hallo,

.... Was ich aber beim Audi besser gelöst finde ist die Bedienung und Funktion des Telefons. Da könnte BMW sicher noch eine Menge tun. Die Qualität der Gespräche ist aber auch beim BMW spitze.

Gruß vom Niederrhein Hardy

Naja, die Sprachbedienung des Telefons beim Audi kommt mit der des BMW nicht mit. Im 5er kann ich den Namen aus dem Telefonbuch im Klartext benennen und er wird in der Regel auch verstanden.

Ab Werk gibt es aber beim 5er kein SAP-Telefon, muss über einen Snap-In Adapter in der Mittelkonsole nachgerüstet werden, was die ohnehin knappen Ablageflächen zusätzlich verkleinert. Andererseits kann man ihn im Gegensatz zum A6 nachrüsten (teuer), somit fällt er nicht mit in die Dienstwagenbesteuerung.

Gruß, Hans-Nils

Bei der Sprachbedienung hast Du natürlich recht die ist Spitze.Was mich eher stört ist, das dass tel sofort nach der Abschaltung der Zündung aus ist. Ich sehe nicht im Display ob ein Anruf in Abwesenheit war. Also nach dem Einsteigen immer erst die Klappe auf und aufs Handy geschaut. Sind Anrufe eingegangen kann ich diese auch nur vom Handy her zurückrufen. Dies habe ich im A6 dann erst während der Fahrt erledigt da ich diese im Display auswählen konnte. Auch die Funktion bei Rückruf der Mobilnummer gefiehl mir im A6 besser.

Auch ist es nicht möglich ohne Lautsprecher zu telefonieren. Wenn ich im Audi die den Bluetooth Hörer aus der Halterung genommen habe war das Gespräch nur über das Telefon zu führen.

Gruß vom Niederrhein Hardy

Klasse Bericht, vielen Dank !!!

Insbesondere die Bewertung der Extras war für mich sehr hilfreich. Freue mich schon auf Deinen nächsten Erfahrungsbericht !

Viele Grüße, Gerd

Interessanter Bericht, viel Spass mit dem Auto. Ein Beitrag zum Geräuschniveau wäre noch gut.

Sehr interessanter Bericht, vielen Dank für die Mühe!

Danke für diesen sehr interessanten und wirklich angenehm zu lesenden Bericht.

Danke, toller Bericht.

 

Kannst du was zum Geräuschniveau sagen? Hattest ja Dämmglas im A6 (der aber erst durch das Facelift leiser wurde)

am 20. Dezember 2010 um 11:00

Zitat:

Original geschrieben von Surfstarter

 Ich sehe nicht im Display ob ein Anruf in Abwesenheit war. Also nach dem Einsteigen immer erst die Klappe auf und aufs Handy geschaut. Sind Anrufe eingegangen kann ich diese auch nur vom Handy her zurückrufen. Dies habe ich im A6 dann erst während der Fahrt erledigt da ich diese im Display auswählen konnte.

Das funktioniert bei mir. Großes Navi, Nokia E52 und auch beim iPhone. Nach starten des Wagens, werden die Anrufe unter "Eingegangen Anrufe" angezeigt und ich kann dann über das System zurückrufen. Es dauert nur einige Sekunden, bis die Daten vom Mobile per Blauzahn abgerufen werden und im Display angezeigt werden. Kann es sein, dass es Mobiltelefon abhängig ist?

 

Jack.

 

 

Zitat:

Original geschrieben von comand

...

Der BMW hat keinen Ölmessstab mehr (Vertrauen ist gut, Kontrolle ist …),...

Diese Fehlinformation hatte mir der Verkäufer bei der "Einweisung" auch gegeben.

Durch einen anderen Beitrag hier im Forum habe ich gelernt, dass der Ölmessstab (glücklicherweise) immer noch da ist.

Schau mal rechts neben den Motorblock ;)

Ansonsten besten Danke für diesen sehr schönen Vergleich. Falls sich hier Motorpressejournalisten tummeln sollten, nehmt Euch ein Beispiel :p

Grüße

Zitat:

Original geschrieben von rennnonne

Zitat:

Original geschrieben von comand

...

Der BMW hat keinen Ölmessstab mehr (Vertrauen ist gut, Kontrolle ist …),...

Diese Fehlinformation hatte mir der Verkäufer bei der "Einweisung" auch gegeben.

Durch einen anderen Beitrag hier im Forum habe ich gelernt, dass der Ölmessstab (glücklicherweise) immer noch da ist.

Schau mal rechts neben den Motorblock ;)

Grüße

Ganz Recht.

Bei der Abholung in der BMW-Welt wurde mir auch der Ölmessstab gezeigt.

Allerdings muss man schon wissen, wo er sich versteckt!:(

Gruß mike

Zitat:

Original geschrieben von comand

Zitat:

Original geschrieben von Jack Bauer

 

geht beim 5er auch. Den "Druckpunkt" am Hebelchen überwinden. Dann springt er in 10er Schritten hoch oder runter.

Jack.

Sorry, da fehlten 2 Klammern - das kann nur der 5er, nicht aber der A6 - hab´s korrigiert.

Hans Nils

Also mein Vorfacelift konnte es und mein Facelift kann es auch.

Übrigens: der A6 hat zwar Seitenairbags hinten, aber der 5er hat Airbags für die gesamte Seite.

Last, but not least: mutig, einen 2.7TDI mit Multitronic zu chippen. Dass sich die VMax nicht verändert hat, das liegt wohl daran, dass die MT höchst ineffizient ist und gerade im Bereich >180 doch enorme Verluste aufweist.

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