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Erfahrungsbericht nach 30.000 km

Audi A4 B9/8W
Themenstarteram 13. August 2018 um 10:41

Hallo Zusammen,

da ich letzten Sommer vor Bestellung meines A4 sämtliche Berichte und Erfahrungen zum A4 hier gelesen und als sehr hilfreich empfunden habe, möchte ich dem Forum mit einem eigenen Bericht etwas zurückgeben und hoffe, einigen Interessenten damit helfen zu können.

Ich habe meinen Audi A4 Avant 2.0 TDI S-Tronic Sport am 25. Oktober 2017 (MJ 2018) in Ingolstadt abgeholt und letzte Woche die 30.000km Marke geknackt. Ich fahre größtenteils Langstrecke mit dem Fahrzeug, der Wagen muss aber ab und zu auch für Kurzstrecke herhalten.

 

Fahrwerk

Verbaut ist das Sportfahrwerk. Es gab damals Berichte im Forum, dass das adaptive Fahrwerk immer wieder Probleme mit Vibrationen oder einem Wummern bei bestimmten Geschwindigkeiten macht, weshalb ich mich gegen das adaptive Fahrwerk entschieden habe.

Das Sportfahrwerk ist für mein Empfinden schon recht straff gefedert, dafür ist die Straßenlage (in Verbindung mit den 245er Reifen rundum auf 18 Zoll) sehr gut, der Grip an der Vorderachse und mögliche Kurvengeschwindigkeiten für einen Familienkombi erstaunlich hoch. Bei sehr sportlicher Fahrweise auf Landstraßen mit Lastwechseln ist der A4 recht neutral ausgelegt, im Grenzbereich tänzelt sogar etwas das Heck mit. Dieses dynamische Verhalten hätte ich dem Audi so nicht zugetraut, gefällt mir sehr gut. Auf schnell gefahrenen Abschnitten auf der Autobahn (bspw. kurvige Abschnitte auf der A9 hinter Bayreuth Richtung Berlin) vermittelt das Fahrwerk große Sicherheit, der Wagen liegt satt und stabil auf der Bahn.

Insgesamt bin ich mit dem Fahrwerk sehr zufrieden, die straffe Federung ist für mich persönlich kein Problem. Wer es komfortabel mag, sollte vermutlich über das adaptive Fahrwerk nachdenken.

Übrigens habe auch ich direkt ab Kilometer 0 bei ca. 85 km/h und ca. 120 km/h bei kalten Reifen ein tiefsonores Vibrieren im Fahrzeug gehabt. Dieses Jahr wurden die Reifen neu gewuchtet, seitdem ist es deutlich besser geworden.

 

Motor (inklusive Vergleich zum 3.0 TDI), Verbrauch und Getriebe

Ich habe den 190 PS Diesel mit der S-Tronic gewählt. Gerne hätte ich noch den Quattro dazu bestellt, leider hätte dieser aber das Budget gesprengt.

Zunächst zum Motor: Insgesamt gibt der 2 Liter Diesel für einen 4 Zylinder ein ordentliches Bild ab. Er ist kräftig und zieht gut durch, der "Klang" ist für einen Diesel recht angenehm und weniger rau als der Klang des 20d von BMW, wenngleich dieser Motor einen etwas lebendigeren Eindruck macht. Natürlich darf man von dem Motor keine Wunder erwarten, ich verbringe aber viel Zeit auf der Autobahn und fühle mich nicht untermotorisiert. Bis ca. 180-190 km/h (Ende des 5. Gangs) geht er für die Leistung meiner Meinung nach recht flott, danach wird's träger aber Tacho 220-230 km/h sind auch bei leichter Ansteigung kein Problem.

Nicht zuletzt wegen der S-Tronic habe ich lange überlegt, ob ich mir trotz der guten Konditionen wirklich einen Audi bestellen soll. Ich bin davor einige Zeit ein 7-Gang DSG in einem 1.6 TDI gefahren, welches eine mittlere Katastrophe war.

Von der S-Tronic im Audi bin ich grundsätzlich positiv überrascht, bisher läuft sie recht gut und insbesondere das niedrige Drehzahlniveau im 7. Gang ist klasse.

Einige Kritikpunkte habe ich jedoch:

1. Wenn es etwas bergab geht und ich von D in R gehe, dauert es oft viel zu lange, bis der Rückwärtsgang dann auch drin ist. In der Zeit rollt das Fahrzeug immer weiter nach vorne, sehr unschön gemacht und doof beim Einparken. Das Problem gibt es bei einer Wandlerautomatik nicht.

2. Seit einiger Zeit gibt es einen kleinen Ruck im Auto, wenn ich den Wagen starte und von P in D gehe. Das fällt mir besonders beim Parken zuhause auf, ich habe noch nicht herausgefunden ob es an den dortigen Gegebenheiten liegt, am Berg parke ich jedoch nicht.

3. Die S-Tronic lässt den 2.0 TDI nur bis 4.500 Umdrehungen drehen, warum? Der gleiche Motor darf handgeschaltet im VW Passat oder Audi A4 bis 5.000 Umdrehungen drehen, warum kastriert die S-Tronic den Motor so? Auch im manuellen Modus schaltet die Automatik bei 4.500 U/min, ich habe es nur wenige Male bei Kickdown hinbekommen, dass die S-Tronic sich verhaspelt hat und dann höher gedreht hat. 200-300 Umdrehungen mehr hätten der Beschleunigung gut getan, insbesondere wegen dem nächsten Kritikpunkt... Schade Audi.

4. Dies ist der letzte Kritikpunkt aber auch der mit Abstand größte und für mich schon beinahe ein K.O.-Kriterium bei einer erneuten Bestellung:

Die Übersetzung der S-Tronic ist einfach Mist, ich weiß nicht wer sich das ausgedacht hat. Die ersten Gänge sind soweit i.O., wirklich dumm wird es aber vom 5. in den 6. Gang. Möchte ich hier voll beschleunigen, so geht der 5. Gang bis ca. 190 km/h. Gezwungermaßen folgt dann bei 4.500 U/min der Wechsel in den 6. Gang. Hier macht die Automatik einen massiven Drehzahlsprung zurück auf knappe 3.100 (!) U/min, sodass die Beschleunigung spürbar einbricht. Schon öfter habe ich nun auf der Autobahn 120d und 320d Modelle getroffen, die mit recht großer Sicherheit ein ZF-Getriebe hatten und mir genau ab diesem Zeitpunkt spürbar davon gezogen sind, ich weiß aus eigener Erfahrung, dass spätestens ab diesem Zeitpunkt ein 20d von BMW mit ZF deutlich besser beschleunigt.

Es spricht auch Bände, dass die ZF von BMW im 8. Gang höher dreht, als die S-Tronic im 7. Gang. Audi hat hier mehr auf Effizienz geachtet (was in einem vernünftigen Maße auch sinnvoll ist), BMW auf eine optimale Übersetzung für gute Beschleunigung.

Hier möchte ich auch kurz noch bestätigen, was viele andere Fahrer auch schon berichtet haben: Die S-Tronic im A4 ist insgesamt ein ordentliches Getriebe. Die 8-Gang-ZF von BMW (ich kenne sie aus diversen Modellen) ist jedoch eine andere Liga und eine echte Wonne, wenn man die S-Tronic gewöhnt ist.

Vom Verbrauch des Motors bin ich sehr positiv überrascht, ich denke hier hat die S-Tronic mit dem niedrigen Drehzahlniveau wieder einen guten Einfluss. Lt. BC bin ich aktuell bei 6,3 Liter. Ich fahre vorausschauend aber auf der Autobahn flott. Aufgrund einiger massiver Staus in letzter Zeit ist meine Durchschnittsgeschwindigkeit auf die 30.000km von 87 km/h in den letzten Wochen auf 73 km/h heruntergerutscht. Zwar habe ich schon den größeren Tank bestellt, aber auch der reicht oft für nicht mehr als 700-800 km. Keine Ahnung ob der Verbraucher für die elektrische Zukunft vorbereitet und an niedrigere Reichweiten gewöhnt werden soll, ein Tankvolumen von 65-70 Liter wäre in dieser Fahrzeugklasse aber mehr als sinnvoll gewesen.

Zum Schluss noch ein kurzer Vergleich zum kleinen 3 Liter TDI aus dem A5, den ich neulich gefahren bin. Der Motor hat zwar auf dem Blatt nur etwas mehr Leistung, es ist aber insgesamt ein völlig anderes Fahren, das muss auch ich als Fahrer des 4 Zylinder Diesels anerkennen. Hätte ich die Wahl in einem bezahlbaren Rahmen gehabt, ich hätte keine Sekunde überlegt und den 6-Zylinder gewählt, es sind definitiv zwei völlig unterschiedliche Fahrzeuge.

Interessanterweise hat dort die S-Tronic bis 5.000 U/min gedreht und auch sonst besser mit dem Motor harmoniert, hat mir deutlich besser gefallen als im 2.0 TDI.

 

Antrieb

Da ich mit BMW gut vertraut bin, habe ich auch wegen des Frontantriebs lange überlegt, den A4 zu wählen. Wie eingangs erwähnt, war der Quattro nicht im Budget.

Für leidenschaftslose Autofahrer bzw. jene, die nie die Leistung nutzen sehe ich das Thema recht unproblematisch.

Mir persönlich gefällt der Frontantrieb jedoch nicht sehr gut. In manchen Fahrsituationen sind deutlich die Antriebskräfte im Lenkrad zu spüren. Die breiten Sommerreifen haben sehr oft mit Traktionsproblemen zu kämpfen, dazu muss man noch nicht mal sonderlich kräftig beschleunigen. Ein mittleres Anfahren wenn es bergauf geht genügt dort schon.

Meine Sommerreifen sind an der Vorderachse nach ca. 20.000km fertig und müssen gewechselt werden, meiner Meinung nach ist das Drehmoment für die Vorderachse einfach zu groß.

Für den völlig durchschnittlichen Autofahrer mag der Frontantrieb aber kein Problem sein, ich persönlich würde nur noch Heckantrieb oder Allrad wählen.

Noch ein paar Worte zum ESP, dieses lässt sich leider nicht vollständig deaktivieren. Das hat bei mir vergangenen Winter für größten Unmut gesorgt, als ich bei sehr viel Neuschnee an einer Ansteigung im Allgäu unterwegs war. Die Ansteigung schafft man normalerweise ohne Probleme, wenn das ESP komplett aus ist und der Berg mit Schwung an- und dann hochgefahren wird.Ich habe das ESP (soweit es eben geht) deaktiviert, das ESP hat jedoch immer wieder die Leistung voll heruntergeregelt und dafür gesorgt, dass ich beinahe an dieser Ansteigung stehen geblieben wäre.

Diese Reaktion lässt sich im Schnee immer wieder reproduzieren, man beschleunigt mässig mit "deaktiviertem" ESP und plötzlich nimmt es komplett das Gas weg und sorgt für ein kräftiges Kopfnicken.

Für mich absolut unverständlich, insbesondere im Allgäu hat es für größten Frust bei mir gesorgt.

Ansonsten ist das ESP aber nie negativ aufgefallen.

 

Navigation und HiFi

Verwöhnt vom iDrive bei BMW war ich auf das Navi (MMI Plus) sehr gespannt.

Ich bin wirklich zufrieden damit. Die Bedienung ist intuitiv, man findet sich schnell damit zurecht und das Navi samt Sprachbedienung funktioniert insgesamt sehr zuverlässig. In Kombination mit dem Virtual Cockpit sehr angenehm, in mir fremden Gegenden schalte ich das VC gerne auf groß und lasse mir die Karte dann im nahen Zoom anzeigen. Bin ich in einem anderen Fahrzeug unterwegs, erwische ich mich manchmal dabei wie ich in einer fremden Gegend das VC suche um die Karte zu sehen ohne fündig zu werden ;)

Einziger Kritikpunkt wäre hier, dass das MMI Plus nicht immer (aber fast immer) online ist. Letzte Woche ging es beispielsweise am Wochenende fast gar nicht, ich weiß nicht, ob es mit dem massiven Ferienverkehr (und vielen Audis auf der Straße) an diesen Tagen zusammenhing. Dann ist man natürlich mehr oder weniger im Blindflug unterwegs und auf Google Maps am Handy angewiesen. Die allermeiste Zeit funktioniert es aber ausgesprochen gut. Es mag sein, dass das iDrive noch ein Quäntchen besser ist als das MMI im A4, ich sehe die beiden aber inzwischen in einer Liga, was früher in meinen Augen nicht der Fall war.

Falls der neue A4 das gleiche Bedienkonzept wie der neue A6 (sprich ohne Controller und nur noch über Touchscreen) bekommt, würde der A4 für mich nicht mehr in Frage kommen, es mag zwar gerade im Trend liegen, für mich ist dieses Bedienkonzept aber ein großer Rückschritt beim Bedienkomfort und in der Sicherheit beim Fahren.

Beim Klang habe ich das Audi Sound System entschieden. Im Avant macht es einen recht ordentlichen Eindruck, auch der Bass hat ausreichend Kraft, für den Aufpreis den es gekostet hat, ist der Gegenwert gut.

Ich habe im A5 neulich das B&O gehabt und auch etwas getestet. Es hat auf jeden Fall mehr Druck, zeichnet Höhen und Tiefen ein spürbares Stück klarer, ob es einem den Mehrpreis zum ASS aber wert ist, muss wohl jeder für sich entscheiden... Für mich persönlich ist das ASS Preisleistungssieger, jemand sehr Audiophiles sollte wohl trotzdem zum teuren B&O greifen und ein sehr ordentliches, aber kein Spitzensoundsystem erwarten.

Verarbeitung und Langstreckentauglichkeit

Hier kann ich mich kurz fassen, die Verarbeitung ist durchweg sehr gut und überzeugend. Bislang klappert oder knarrzt absolut nichts, alles fühlt sich qualitativ hochwertig an, da kann sich BMW eine Scheibe von abschneiden ;) Von der Materialanmutung her sehe ich den A4 definitiv eine Klasse über dem aktuellen (auslaufenden) 3er.

Entsprechend fühlt man sich im A4 wirklich wohl, auch abends bzw. nachts mit der Ambientebeleuchtung ist es eine ausgesprochen schöne Atmosphäre im A4. Durch die Doppelverglasung ist der Wagen auch sehr gut gedämmt und auch bei höherem Tempo angenehm leise, die sichere und ruhige Straßenlage tut ihr Übriges, kurzum, der Wagen ist absolut langstreckentauglich.

Die Sportsitze mit variablen Kopfstützen sind ebenfalls sehr bequem, für mich war die Investition in die variablen Kopfstützen absolut lohnenswert. Was mir etwas fehlt sind verstellbare Seitenwangen, da der Seitenhalt ohne diese Möglichkeit nicht optimal ist. Ansonsten sind die Sitze einwandfrei und mit der gewählten Ausstattung auch optisch sehr ansprechend.

Kleiner Minuspunkt nur bei der Geräuschdämmung des Unterbodens. Inzwischen merke ich es nicht mehr so, aber so vorbildlich der Audi an Fenstern, Türen etc. gedämmt ist, am Unterboden hat Audi irgendetwas nicht gut gemacht. Je nach Straßenbelag kann man den Asphalt deutlich bis störend im Innenraum wahrnehmen, Kieselsteine im Radkasten sind deutlich lauter zu hören als ich es von BMW kannte.

 

Matrix LED

Ich habe in meinem Wagen nach längerem Hind uner Her das Matrix LED bestellt, nicht zuletzt auch wegen der Optik. Die Ausleuchtung sowie Farbe und Helligkeit des Matrix insbesondere wenn das Fernlicht an ist, ist schon eine Wucht, insbesondere wenn man dann mal wieder ein älteres Xenon-Licht o.ä. fährt. Fahrzeuge auf der Landstraße werden absolut zuverlässig ausgeblendet. Auf der Autobahn setze ich das Matrix immer mit etwas Bauchschmerzen ein, da es doch immer wieder entgegenkommende LKW blendet. Schade, da ich viel auf der Autobahn bin und es dort auch gerne umfangreicher verwenden würde.

Ansonsten ist das Matrix absolut top und aus meiner Sicht empfehlenswert, ich würde es wieder nehmen.

Sonstiges

2 kleine aber nervige Probleme habe ich mit dem Wagen sporadisch noch gehabt.

Zum einen ging seit ich den Wagen habe ca. 3-4 Mal wie aus dem Nichts die Alarmanlage an. Teilweise hat sich das mehrfach wiederholt, sprich die Alarmanlage geht an, ich schalte sie aus und schaue ob alles i.O. ist, schließe ab und nach wenigen Minuten geht sie wieder los.

Sehr peinlich wenn man den Wagen in einer belebten Gegend abstellt. Ich hab keine Ahnung was die Alarmanlage auslöst, es war bisher immer an verschiedenen Orten.

Im vergangenen Jahr hatte ich auch mehrfach das Problem, dass ich zum Audi kam und er mit offenem Kofferraum da stand. Ich bin mir sehr sicher, nicht aus Versehen auf die Fernbedienung gekommen zu sein, weiß aber auch hier nicht, woran es letztendlich lag.

Das Virtual Cockpit gefällt mir sehr gut und ich würde es wieder nehmen. Das HUD habe ich wegen des VC nicht genommen, die Entscheidung habe ich nach der Fahrt im A5 nicht bereut, zumal das HUD von Audi meiner Meinung nach nicht das beste ist.

Ich habe auf Ausstattungsfeatures wie das ACC ganz bewusst verzichtet, da mir ein normaler Tempomat wichtig ist. Ich setze diesen gerne auf bspw. 180 oder 200 km/h, ein ACC hätte mir dort viel zu oft eingegriffen und mich ausgebremst. Da Audi leider keinen ACC + Tempomat anbietet, fiel er für mich heraus.

PDC vorne und hinten habe ich, ich komme damit auch sehr gut aus und habe noch keine Situation gehabt, in der ich die Rückfahrkamera wirklich gebraucht hätte. Ich würde sie inzwischen aber wohl trotzdem nehmen.

 

Fazit

Insgesamt bin ich mit dem Audi sehr zufrieden, er ist ein toller zuverlässiger Wegbegleiter für die Langstrecke. Minuspunkte sind hauptsächlich Kritikpunkte, die mit dem Fahrerlebnis (Antrieb, Getriebe) zu tun haben und mich persönlich als leidenschaftlicher Autofahrer stören, wobei das Fahrwerk viel Freude bereitet. Die Verarbeitung dagegen ist absolut vorbildlich und makellos.

Ansonsten habe ich an dem Wagen wenig auszusetzen, im Scubablau ist er toll anzusehen und es macht immer wieder Spaß mit ihm zu fahren, auch nach nun mehr 30.000km.

Ob mein nächster Wagen wieder ein A4 wird? Ich weiß es nicht. Die Richtung in die Audi aktuell geht, gefällt mir nicht mehr so gut und die 8-Gang Automatik von ZF in Verbindung mit einem Heck- oder Allradantrieb machen fahrerisch doch ein ganzes Stück mehr Freude als das, was Audi bietet.

Für alle anderen ist der A4 nach meinen Erfahrungen aber ein absolut empfehlenswertes Auto.

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Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 13. August 2018 um 10:41

Hallo Zusammen,

da ich letzten Sommer vor Bestellung meines A4 sämtliche Berichte und Erfahrungen zum A4 hier gelesen und als sehr hilfreich empfunden habe, möchte ich dem Forum mit einem eigenen Bericht etwas zurückgeben und hoffe, einigen Interessenten damit helfen zu können.

Ich habe meinen Audi A4 Avant 2.0 TDI S-Tronic Sport am 25. Oktober 2017 (MJ 2018) in Ingolstadt abgeholt und letzte Woche die 30.000km Marke geknackt. Ich fahre größtenteils Langstrecke mit dem Fahrzeug, der Wagen muss aber ab und zu auch für Kurzstrecke herhalten.

 

Fahrwerk

Verbaut ist das Sportfahrwerk. Es gab damals Berichte im Forum, dass das adaptive Fahrwerk immer wieder Probleme mit Vibrationen oder einem Wummern bei bestimmten Geschwindigkeiten macht, weshalb ich mich gegen das adaptive Fahrwerk entschieden habe.

Das Sportfahrwerk ist für mein Empfinden schon recht straff gefedert, dafür ist die Straßenlage (in Verbindung mit den 245er Reifen rundum auf 18 Zoll) sehr gut, der Grip an der Vorderachse und mögliche Kurvengeschwindigkeiten für einen Familienkombi erstaunlich hoch. Bei sehr sportlicher Fahrweise auf Landstraßen mit Lastwechseln ist der A4 recht neutral ausgelegt, im Grenzbereich tänzelt sogar etwas das Heck mit. Dieses dynamische Verhalten hätte ich dem Audi so nicht zugetraut, gefällt mir sehr gut. Auf schnell gefahrenen Abschnitten auf der Autobahn (bspw. kurvige Abschnitte auf der A9 hinter Bayreuth Richtung Berlin) vermittelt das Fahrwerk große Sicherheit, der Wagen liegt satt und stabil auf der Bahn.

Insgesamt bin ich mit dem Fahrwerk sehr zufrieden, die straffe Federung ist für mich persönlich kein Problem. Wer es komfortabel mag, sollte vermutlich über das adaptive Fahrwerk nachdenken.

Übrigens habe auch ich direkt ab Kilometer 0 bei ca. 85 km/h und ca. 120 km/h bei kalten Reifen ein tiefsonores Vibrieren im Fahrzeug gehabt. Dieses Jahr wurden die Reifen neu gewuchtet, seitdem ist es deutlich besser geworden.

 

Motor (inklusive Vergleich zum 3.0 TDI), Verbrauch und Getriebe

Ich habe den 190 PS Diesel mit der S-Tronic gewählt. Gerne hätte ich noch den Quattro dazu bestellt, leider hätte dieser aber das Budget gesprengt.

Zunächst zum Motor: Insgesamt gibt der 2 Liter Diesel für einen 4 Zylinder ein ordentliches Bild ab. Er ist kräftig und zieht gut durch, der "Klang" ist für einen Diesel recht angenehm und weniger rau als der Klang des 20d von BMW, wenngleich dieser Motor einen etwas lebendigeren Eindruck macht. Natürlich darf man von dem Motor keine Wunder erwarten, ich verbringe aber viel Zeit auf der Autobahn und fühle mich nicht untermotorisiert. Bis ca. 180-190 km/h (Ende des 5. Gangs) geht er für die Leistung meiner Meinung nach recht flott, danach wird's träger aber Tacho 220-230 km/h sind auch bei leichter Ansteigung kein Problem.

Nicht zuletzt wegen der S-Tronic habe ich lange überlegt, ob ich mir trotz der guten Konditionen wirklich einen Audi bestellen soll. Ich bin davor einige Zeit ein 7-Gang DSG in einem 1.6 TDI gefahren, welches eine mittlere Katastrophe war.

Von der S-Tronic im Audi bin ich grundsätzlich positiv überrascht, bisher läuft sie recht gut und insbesondere das niedrige Drehzahlniveau im 7. Gang ist klasse.

Einige Kritikpunkte habe ich jedoch:

1. Wenn es etwas bergab geht und ich von D in R gehe, dauert es oft viel zu lange, bis der Rückwärtsgang dann auch drin ist. In der Zeit rollt das Fahrzeug immer weiter nach vorne, sehr unschön gemacht und doof beim Einparken. Das Problem gibt es bei einer Wandlerautomatik nicht.

2. Seit einiger Zeit gibt es einen kleinen Ruck im Auto, wenn ich den Wagen starte und von P in D gehe. Das fällt mir besonders beim Parken zuhause auf, ich habe noch nicht herausgefunden ob es an den dortigen Gegebenheiten liegt, am Berg parke ich jedoch nicht.

3. Die S-Tronic lässt den 2.0 TDI nur bis 4.500 Umdrehungen drehen, warum? Der gleiche Motor darf handgeschaltet im VW Passat oder Audi A4 bis 5.000 Umdrehungen drehen, warum kastriert die S-Tronic den Motor so? Auch im manuellen Modus schaltet die Automatik bei 4.500 U/min, ich habe es nur wenige Male bei Kickdown hinbekommen, dass die S-Tronic sich verhaspelt hat und dann höher gedreht hat. 200-300 Umdrehungen mehr hätten der Beschleunigung gut getan, insbesondere wegen dem nächsten Kritikpunkt... Schade Audi.

4. Dies ist der letzte Kritikpunkt aber auch der mit Abstand größte und für mich schon beinahe ein K.O.-Kriterium bei einer erneuten Bestellung:

Die Übersetzung der S-Tronic ist einfach Mist, ich weiß nicht wer sich das ausgedacht hat. Die ersten Gänge sind soweit i.O., wirklich dumm wird es aber vom 5. in den 6. Gang. Möchte ich hier voll beschleunigen, so geht der 5. Gang bis ca. 190 km/h. Gezwungermaßen folgt dann bei 4.500 U/min der Wechsel in den 6. Gang. Hier macht die Automatik einen massiven Drehzahlsprung zurück auf knappe 3.100 (!) U/min, sodass die Beschleunigung spürbar einbricht. Schon öfter habe ich nun auf der Autobahn 120d und 320d Modelle getroffen, die mit recht großer Sicherheit ein ZF-Getriebe hatten und mir genau ab diesem Zeitpunkt spürbar davon gezogen sind, ich weiß aus eigener Erfahrung, dass spätestens ab diesem Zeitpunkt ein 20d von BMW mit ZF deutlich besser beschleunigt.

Es spricht auch Bände, dass die ZF von BMW im 8. Gang höher dreht, als die S-Tronic im 7. Gang. Audi hat hier mehr auf Effizienz geachtet (was in einem vernünftigen Maße auch sinnvoll ist), BMW auf eine optimale Übersetzung für gute Beschleunigung.

Hier möchte ich auch kurz noch bestätigen, was viele andere Fahrer auch schon berichtet haben: Die S-Tronic im A4 ist insgesamt ein ordentliches Getriebe. Die 8-Gang-ZF von BMW (ich kenne sie aus diversen Modellen) ist jedoch eine andere Liga und eine echte Wonne, wenn man die S-Tronic gewöhnt ist.

Vom Verbrauch des Motors bin ich sehr positiv überrascht, ich denke hier hat die S-Tronic mit dem niedrigen Drehzahlniveau wieder einen guten Einfluss. Lt. BC bin ich aktuell bei 6,3 Liter. Ich fahre vorausschauend aber auf der Autobahn flott. Aufgrund einiger massiver Staus in letzter Zeit ist meine Durchschnittsgeschwindigkeit auf die 30.000km von 87 km/h in den letzten Wochen auf 73 km/h heruntergerutscht. Zwar habe ich schon den größeren Tank bestellt, aber auch der reicht oft für nicht mehr als 700-800 km. Keine Ahnung ob der Verbraucher für die elektrische Zukunft vorbereitet und an niedrigere Reichweiten gewöhnt werden soll, ein Tankvolumen von 65-70 Liter wäre in dieser Fahrzeugklasse aber mehr als sinnvoll gewesen.

Zum Schluss noch ein kurzer Vergleich zum kleinen 3 Liter TDI aus dem A5, den ich neulich gefahren bin. Der Motor hat zwar auf dem Blatt nur etwas mehr Leistung, es ist aber insgesamt ein völlig anderes Fahren, das muss auch ich als Fahrer des 4 Zylinder Diesels anerkennen. Hätte ich die Wahl in einem bezahlbaren Rahmen gehabt, ich hätte keine Sekunde überlegt und den 6-Zylinder gewählt, es sind definitiv zwei völlig unterschiedliche Fahrzeuge.

Interessanterweise hat dort die S-Tronic bis 5.000 U/min gedreht und auch sonst besser mit dem Motor harmoniert, hat mir deutlich besser gefallen als im 2.0 TDI.

 

Antrieb

Da ich mit BMW gut vertraut bin, habe ich auch wegen des Frontantriebs lange überlegt, den A4 zu wählen. Wie eingangs erwähnt, war der Quattro nicht im Budget.

Für leidenschaftslose Autofahrer bzw. jene, die nie die Leistung nutzen sehe ich das Thema recht unproblematisch.

Mir persönlich gefällt der Frontantrieb jedoch nicht sehr gut. In manchen Fahrsituationen sind deutlich die Antriebskräfte im Lenkrad zu spüren. Die breiten Sommerreifen haben sehr oft mit Traktionsproblemen zu kämpfen, dazu muss man noch nicht mal sonderlich kräftig beschleunigen. Ein mittleres Anfahren wenn es bergauf geht genügt dort schon.

Meine Sommerreifen sind an der Vorderachse nach ca. 20.000km fertig und müssen gewechselt werden, meiner Meinung nach ist das Drehmoment für die Vorderachse einfach zu groß.

Für den völlig durchschnittlichen Autofahrer mag der Frontantrieb aber kein Problem sein, ich persönlich würde nur noch Heckantrieb oder Allrad wählen.

Noch ein paar Worte zum ESP, dieses lässt sich leider nicht vollständig deaktivieren. Das hat bei mir vergangenen Winter für größten Unmut gesorgt, als ich bei sehr viel Neuschnee an einer Ansteigung im Allgäu unterwegs war. Die Ansteigung schafft man normalerweise ohne Probleme, wenn das ESP komplett aus ist und der Berg mit Schwung an- und dann hochgefahren wird.Ich habe das ESP (soweit es eben geht) deaktiviert, das ESP hat jedoch immer wieder die Leistung voll heruntergeregelt und dafür gesorgt, dass ich beinahe an dieser Ansteigung stehen geblieben wäre.

Diese Reaktion lässt sich im Schnee immer wieder reproduzieren, man beschleunigt mässig mit "deaktiviertem" ESP und plötzlich nimmt es komplett das Gas weg und sorgt für ein kräftiges Kopfnicken.

Für mich absolut unverständlich, insbesondere im Allgäu hat es für größten Frust bei mir gesorgt.

Ansonsten ist das ESP aber nie negativ aufgefallen.

 

Navigation und HiFi

Verwöhnt vom iDrive bei BMW war ich auf das Navi (MMI Plus) sehr gespannt.

Ich bin wirklich zufrieden damit. Die Bedienung ist intuitiv, man findet sich schnell damit zurecht und das Navi samt Sprachbedienung funktioniert insgesamt sehr zuverlässig. In Kombination mit dem Virtual Cockpit sehr angenehm, in mir fremden Gegenden schalte ich das VC gerne auf groß und lasse mir die Karte dann im nahen Zoom anzeigen. Bin ich in einem anderen Fahrzeug unterwegs, erwische ich mich manchmal dabei wie ich in einer fremden Gegend das VC suche um die Karte zu sehen ohne fündig zu werden ;)

Einziger Kritikpunkt wäre hier, dass das MMI Plus nicht immer (aber fast immer) online ist. Letzte Woche ging es beispielsweise am Wochenende fast gar nicht, ich weiß nicht, ob es mit dem massiven Ferienverkehr (und vielen Audis auf der Straße) an diesen Tagen zusammenhing. Dann ist man natürlich mehr oder weniger im Blindflug unterwegs und auf Google Maps am Handy angewiesen. Die allermeiste Zeit funktioniert es aber ausgesprochen gut. Es mag sein, dass das iDrive noch ein Quäntchen besser ist als das MMI im A4, ich sehe die beiden aber inzwischen in einer Liga, was früher in meinen Augen nicht der Fall war.

Falls der neue A4 das gleiche Bedienkonzept wie der neue A6 (sprich ohne Controller und nur noch über Touchscreen) bekommt, würde der A4 für mich nicht mehr in Frage kommen, es mag zwar gerade im Trend liegen, für mich ist dieses Bedienkonzept aber ein großer Rückschritt beim Bedienkomfort und in der Sicherheit beim Fahren.

Beim Klang habe ich das Audi Sound System entschieden. Im Avant macht es einen recht ordentlichen Eindruck, auch der Bass hat ausreichend Kraft, für den Aufpreis den es gekostet hat, ist der Gegenwert gut.

Ich habe im A5 neulich das B&O gehabt und auch etwas getestet. Es hat auf jeden Fall mehr Druck, zeichnet Höhen und Tiefen ein spürbares Stück klarer, ob es einem den Mehrpreis zum ASS aber wert ist, muss wohl jeder für sich entscheiden... Für mich persönlich ist das ASS Preisleistungssieger, jemand sehr Audiophiles sollte wohl trotzdem zum teuren B&O greifen und ein sehr ordentliches, aber kein Spitzensoundsystem erwarten.

Verarbeitung und Langstreckentauglichkeit

Hier kann ich mich kurz fassen, die Verarbeitung ist durchweg sehr gut und überzeugend. Bislang klappert oder knarrzt absolut nichts, alles fühlt sich qualitativ hochwertig an, da kann sich BMW eine Scheibe von abschneiden ;) Von der Materialanmutung her sehe ich den A4 definitiv eine Klasse über dem aktuellen (auslaufenden) 3er.

Entsprechend fühlt man sich im A4 wirklich wohl, auch abends bzw. nachts mit der Ambientebeleuchtung ist es eine ausgesprochen schöne Atmosphäre im A4. Durch die Doppelverglasung ist der Wagen auch sehr gut gedämmt und auch bei höherem Tempo angenehm leise, die sichere und ruhige Straßenlage tut ihr Übriges, kurzum, der Wagen ist absolut langstreckentauglich.

Die Sportsitze mit variablen Kopfstützen sind ebenfalls sehr bequem, für mich war die Investition in die variablen Kopfstützen absolut lohnenswert. Was mir etwas fehlt sind verstellbare Seitenwangen, da der Seitenhalt ohne diese Möglichkeit nicht optimal ist. Ansonsten sind die Sitze einwandfrei und mit der gewählten Ausstattung auch optisch sehr ansprechend.

Kleiner Minuspunkt nur bei der Geräuschdämmung des Unterbodens. Inzwischen merke ich es nicht mehr so, aber so vorbildlich der Audi an Fenstern, Türen etc. gedämmt ist, am Unterboden hat Audi irgendetwas nicht gut gemacht. Je nach Straßenbelag kann man den Asphalt deutlich bis störend im Innenraum wahrnehmen, Kieselsteine im Radkasten sind deutlich lauter zu hören als ich es von BMW kannte.

 

Matrix LED

Ich habe in meinem Wagen nach längerem Hind uner Her das Matrix LED bestellt, nicht zuletzt auch wegen der Optik. Die Ausleuchtung sowie Farbe und Helligkeit des Matrix insbesondere wenn das Fernlicht an ist, ist schon eine Wucht, insbesondere wenn man dann mal wieder ein älteres Xenon-Licht o.ä. fährt. Fahrzeuge auf der Landstraße werden absolut zuverlässig ausgeblendet. Auf der Autobahn setze ich das Matrix immer mit etwas Bauchschmerzen ein, da es doch immer wieder entgegenkommende LKW blendet. Schade, da ich viel auf der Autobahn bin und es dort auch gerne umfangreicher verwenden würde.

Ansonsten ist das Matrix absolut top und aus meiner Sicht empfehlenswert, ich würde es wieder nehmen.

Sonstiges

2 kleine aber nervige Probleme habe ich mit dem Wagen sporadisch noch gehabt.

Zum einen ging seit ich den Wagen habe ca. 3-4 Mal wie aus dem Nichts die Alarmanlage an. Teilweise hat sich das mehrfach wiederholt, sprich die Alarmanlage geht an, ich schalte sie aus und schaue ob alles i.O. ist, schließe ab und nach wenigen Minuten geht sie wieder los.

Sehr peinlich wenn man den Wagen in einer belebten Gegend abstellt. Ich hab keine Ahnung was die Alarmanlage auslöst, es war bisher immer an verschiedenen Orten.

Im vergangenen Jahr hatte ich auch mehrfach das Problem, dass ich zum Audi kam und er mit offenem Kofferraum da stand. Ich bin mir sehr sicher, nicht aus Versehen auf die Fernbedienung gekommen zu sein, weiß aber auch hier nicht, woran es letztendlich lag.

Das Virtual Cockpit gefällt mir sehr gut und ich würde es wieder nehmen. Das HUD habe ich wegen des VC nicht genommen, die Entscheidung habe ich nach der Fahrt im A5 nicht bereut, zumal das HUD von Audi meiner Meinung nach nicht das beste ist.

Ich habe auf Ausstattungsfeatures wie das ACC ganz bewusst verzichtet, da mir ein normaler Tempomat wichtig ist. Ich setze diesen gerne auf bspw. 180 oder 200 km/h, ein ACC hätte mir dort viel zu oft eingegriffen und mich ausgebremst. Da Audi leider keinen ACC + Tempomat anbietet, fiel er für mich heraus.

PDC vorne und hinten habe ich, ich komme damit auch sehr gut aus und habe noch keine Situation gehabt, in der ich die Rückfahrkamera wirklich gebraucht hätte. Ich würde sie inzwischen aber wohl trotzdem nehmen.

 

Fazit

Insgesamt bin ich mit dem Audi sehr zufrieden, er ist ein toller zuverlässiger Wegbegleiter für die Langstrecke. Minuspunkte sind hauptsächlich Kritikpunkte, die mit dem Fahrerlebnis (Antrieb, Getriebe) zu tun haben und mich persönlich als leidenschaftlicher Autofahrer stören, wobei das Fahrwerk viel Freude bereitet. Die Verarbeitung dagegen ist absolut vorbildlich und makellos.

Ansonsten habe ich an dem Wagen wenig auszusetzen, im Scubablau ist er toll anzusehen und es macht immer wieder Spaß mit ihm zu fahren, auch nach nun mehr 30.000km.

Ob mein nächster Wagen wieder ein A4 wird? Ich weiß es nicht. Die Richtung in die Audi aktuell geht, gefällt mir nicht mehr so gut und die 8-Gang Automatik von ZF in Verbindung mit einem Heck- oder Allradantrieb machen fahrerisch doch ein ganzes Stück mehr Freude als das, was Audi bietet.

Für alle anderen ist der A4 nach meinen Erfahrungen aber ein absolut empfehlenswertes Auto.

32 weitere Antworten
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32 Antworten
am 13. August 2018 um 11:07

Interessanter Bericht, den ich zum Teil unterschreiben würde. Ich habe eine sehr ähnliche Konfiguration wie du, aber nur 17" Felgen, adaptives Sportfahrwerk und das B&O-Soundsystem.

 

Sound muss jeder für sich selber entscheiden, aber beim Fahrwerk bin ich ein bisschen enttäuscht.

Hatte vorher eine C-Klasse BJ 2014 mit Sportfahrwerk, welche um einiges straffer aber nur wenig unkomfortabler ist.

Den Audi finde ich zu schwammig, merke auch keine großen Unterschiede zwischen Dynamik- und Comfort-Modus.

Deiner Beschreibung kann ich trotzdem zustimmen. Es gab nie Situationen, in denen ich mich unsicher gefühlt habe, aber dennoch gab es noch Luft nach oben.

Das Sportfahrwerk bei BMW hingegen ist mir viel zu hart (vor einem Jahr im 420d zur Probe gefahren), da gefällt mir das Standardfahrwerk (im 320d vor einem Jahr gefahren) schon fast besser.

Themenstarteram 13. August 2018 um 15:37

Zitat:

@brrrk schrieb am 13. August 2018 um 13:07:48 Uhr:

Interessanter Bericht, den ich zum Teil unterschreiben würde. Ich habe eine sehr ähnliche Konfiguration wie du, aber nur 17" Felgen, adaptives Sportfahrwerk und das B&O-Soundsystem.

Sound muss jeder für sich selber entscheiden, aber beim Fahrwerk bin ich ein bisschen enttäuscht.

Hatte vorher eine C-Klasse BJ 2014 mit Sportfahrwerk, welche um einiges straffer aber nur wenig unkomfortabler ist.

Den Audi finde ich zu schwammig, merke auch keine großen Unterschiede zwischen Dynamik- und Comfort-Modus.

Deiner Beschreibung kann ich trotzdem zustimmen. Es gab nie Situationen, in denen ich mich unsicher gefühlt habe, aber dennoch gab es noch Luft nach oben.

Das Sportfahrwerk bei BMW hingegen ist mir viel zu hart (vor einem Jahr im 420d zur Probe gefahren), da gefällt mir das Standardfahrwerk (im 320d vor einem Jahr gefahren) schon fast besser.

Ich kann von der Erfahrung mit anderen Modellen sagen, dass allein schon unterschiedliche Reifenmaße (sprich 17 und 18 Zoll) entscheidend dafür sein können, ob sich ein Fahrwerk schwammig anfühlt oder nicht, insofern kann man es denke ich nur bedingt miteinander vergleichen, gut möglich, dass Du den schwammigen Eindruck wegen der 17 Zöller hast. Der A5 den ich neulich hatte, hatte auch ein adaptives Fahrwerk, den Unterschied zwischen Dynamic und Comfort habe ich gut merken können, habe aber keinen direkten Vergleich bspw. zum B8.

Bei BMW ist immer die Frage, ob eine Runflat-Bereifung drauf war, die machen das Auto noch zusätzlich hart.

Vielen Dank für den ausführlichen Bericht :)

Sehr schöner Bericht, auch im Vergleich zum BMW.

NaJa, noch 29650km, dann tipper ich auch mal los :-)

Themenstarteram 14. August 2018 um 6:55

Danke euch :)

Zitat:

@q3utzi schrieb am 13. August 2018 um 22:04:36 Uhr:

Sehr schöner Bericht, auch im Vergleich zum BMW.

NaJa, noch 29650km, dann tipper ich auch mal los :-)

Schwerpunktmäßig fahren wir in der Familie verschiedenste BMW-Modelle, da fällt der Vergleich nicht schwer ;)

Ich persönlich bin eher der Fahrertyp und lege, wie man in meinem Bericht sicher auch merkt, viel wert auf Fahrspaß, deshalb auch meine Kritik am Getriebe und dem Frontantrieb was bei meinem nächsten Wagen sicher eine entscheidendere Rolle spielen wird. Ich achte gerne darauf, wie ein Fahrzeug abgestimmt und das Getriebe übersetzt ist.

Dem Nächsten der darauf nicht so viel wert legt, mag das aber überhaupt nicht auffallen oder gar stören, der Audi hat andere Stärken mit denen er umso mehr punktet.

Interessanter und netter Bericht! Allerdings kann man das ACC sehr wohl abstellen. In meinem gibt es es knopf an dem Hebel auf dem steht "Lim" wenn ich den Drücke steht auch im VC ACC deaktiviert. Und dann hab ich einen Tempomat ohne Eingriff.

Zitat:

@Dani_93 schrieb am 13. August 2018 um 12:41:48 Uhr:

...
3. Die S-Tronic lässt den 2.0 TDI nur bis 4.500 Umdrehungen drehen, warum? Der gleiche Motor darf handgeschaltet im VW Passat oder Audi A4 bis 5.000 Umdrehungen drehen, warum kastriert die S-Tronic den Motor so? ...
4. ...Die Übersetzung der S-Tronic ist einfach Mist... so geht der 5. Gang bis ca. 190 km/h. Gezwungermaßen folgt dann bei 4.500 U/min der Wechsel in den 6. Gang. Hier macht die Automatik einen massiven Drehzahlsprung zurück auf knappe 3.100 (!) U/min, sodass die Beschleunigung spürbar einbricht...

Schöner Wagen - sehr schöner Bericht :cool:

@ Übersetzung / Schaltverhalten: anbei ein Ausschnitt vom 2.0 TDI 190 PS (abgeschnittene Linien sind Tuningkurven)...wenn man sich den Drehmomentverlauf bzw Leistungskurve über das Drehzahlband hinweg ansieht, bist Du dieseltypisch (im Gg.satz zu Benziner) mit höheren Drehzahlen nicht unbedingt "besser" unterwegs. Den Kurven nach passt das Schaltverhalten bzw Übersetzung nicht so schlecht. Meine schon mal Kritik in der Gegenrichtung gelesen zu haben, wo bemängelt wird, dass bei Kickdown die Drehzahl über den optimalen Leistungspunkt hinaus erhöht wird, bevor geschalten wird, wodurch "oben rum" es eher zu einem Leistungsabfall kommt. Der Kurve nach liegt der optimale Schaltpunkt bei ca. 4.000 U/min.

Drehmoment-leistung-kurve-a4-tdi-190-ps
Themenstarteram 14. August 2018 um 8:02

Zitat:

@amschulze schrieb am 14. August 2018 um 09:36:02 Uhr:

Interessanter und netter Bericht! Allerdings kann man das ACC sehr wohl abstellen. In meinem gibt es es knopf an dem Hebel auf dem steht "Lim" wenn ich den Drücke steht auch im VC ACC deaktiviert. Und dann hab ich einen Tempomat ohne Eingriff.

Das geht wirklich? Ich habe mich damals extra erkundigt und es hieß, dass man bei Bestellung des ACC keinen eigenständigen Tempomaten mehr hat und dieser entfällt. Wie oben schon angedeutet, ich stelle den Tempomaten eben bspw. gerne auf 180 km/h und da bremst einen ACC gerne aus, wenn z.B. vor mir ein Auto auftaucht und ich noch einen schnelleren Hintermann passieren lasse bevor ich dann die Spur wechsle.

Themenstarteram 14. August 2018 um 8:16

Zitat:

@cyberpaddy schrieb am 14. August 2018 um 09:50:55 Uhr:

Zitat:

@Dani_93 schrieb am 13. August 2018 um 12:41:48 Uhr:

...
3. Die S-Tronic lässt den 2.0 TDI nur bis 4.500 Umdrehungen drehen, warum? Der gleiche Motor darf handgeschaltet im VW Passat oder Audi A4 bis 5.000 Umdrehungen drehen, warum kastriert die S-Tronic den Motor so? ...
4. ...Die Übersetzung der S-Tronic ist einfach Mist... so geht der 5. Gang bis ca. 190 km/h. Gezwungermaßen folgt dann bei 4.500 U/min der Wechsel in den 6. Gang. Hier macht die Automatik einen massiven Drehzahlsprung zurück auf knappe 3.100 (!) U/min, sodass die Beschleunigung spürbar einbricht...

Schöner Wagen - sehr schöner Bericht :cool:

@ Übersetzung / Schaltverhalten: anbei ein Ausschnitt vom 2.0 TDI 190 PS (abgeschnittene Linien sind Tuningkurven)...wenn man sich den Drehmomentverlauf bzw Leistungskurve über das Drehzahlband hinweg ansieht, bist Du dieseltypisch (im Gg.satz zu Benziner) mit höheren Drehzahlen nicht unbedingt "besser" unterwegs. Den Kurven nach passt das Schaltverhalten bzw Übersetzung nicht so schlecht. Meine schon mal Kritik in der Gegenrichtung gelesen zu haben, wo bemängelt wird, dass bei Kickdown die Drehzahl über den optimalen Leistungspunkt hinaus erhöht wird, bevor geschalten wird, wodurch "oben rum" es eher zu einem Leistungsabfall kommt. Der Kurve nach liegt der optimale Schaltpunkt bei ca. 4.000 U/min.

Danke Dir :)

Die Leistungskurve sieht nicht nach der Leistungskurve des 2.0 TDI 190 PS aus, das wundert mich doch etwas. Der 2.0 TDI hat seine Maximalleistung (und am Ende ist es die, die für die Beschleunigung entscheidend ist) bei 3.800 - 4.200 U/min und das Maximaldrehmoment von 1.750 U/min bis 3.000 U/min (das könnte mit dem Diagramm und der roten Linie noch halbwegs übereinpassen).

Allein diese Daten zeigen schon, dass die Übersetzung (insbesondere von Gang 5 zu Gang 6) sehr unglücklich ist und man spürt das ja auch beim Fahren sehr deutlich und ich habe schon mehrfach erlebt, dass Fahrzeuge die bis zu diesem Gangwechsel mit dem A4 identisch beschleunigt haben dann nach dem Gangwechsel erstmal davonziehen.

Meiner Meinung nach hätte der 6. Gang bei mindestens 3.500 U/min anschließen müssen, das hätte deutlich besser gepasst.

Zitat:

@amschulze schrieb am 14. August 2018 um 09:36:02 Uhr:

Interessanter und netter Bericht! Allerdings kann man das ACC sehr wohl abstellen. In meinem gibt es es knopf an dem Hebel auf dem steht "Lim" wenn ich den Drücke steht auch im VC ACC deaktiviert. Und dann hab ich einen Tempomat ohne Eingriff.

Dann hast du aber die Limiter Funktion aktiv. Das heißt du setzt ein Geschwindigkeitslimit und kannst grundsätzlich nur so schnell fahren (außer bei Kickdown). Das ist aber anders als ein klassischer Tempomat, der selbstständig Gas gibt. Den gibt es mit ACC eben nicht mehr.

am 14. August 2018 um 12:32

Zitat:

@Dani_93 schrieb am 13. August 2018 um 12:41:48 Uhr:

Noch ein paar Worte zum ESP, dieses lässt sich leider nicht vollständig deaktivieren. Das hat bei mir vergangenen Winter für größten Unmut gesorgt, als ich bei sehr viel Neuschnee an einer Ansteigung im Allgäu unterwegs war. Die Ansteigung schafft man normalerweise ohne Probleme, wenn das ESP komplett aus ist und der Berg mit Schwung an- und dann hochgefahren wird.Ich habe das ESP (soweit es eben geht) deaktiviert, das ESP hat jedoch immer wieder die Leistung voll heruntergeregelt und dafür gesorgt, dass ich beinahe an dieser Ansteigung stehen geblieben wäre.

Diese Reaktion lässt sich im Schnee immer wieder reproduzieren, man beschleunigt mässig mit "deaktiviertem" ESP und plötzlich nimmt es komplett das Gas weg und sorgt für ein kräftiges Kopfnicken.

Für mich absolut unverständlich, insbesondere im Allgäu hat es für größten Frust bei mir gesorgt.

Ansonsten ist das ESP aber nie negativ aufgefallen.

Habe den S4 und dort lässt sich das ESP komplett deaktivieren. Die Taste muss gedrückt und für einen Moment gehalten werden.

Zitat:

@happy-carfreak schrieb am 14. August 2018 um 10:58:48 Uhr:

Zitat:

@amschulze schrieb am 14. August 2018 um 09:36:02 Uhr:

Interessanter und netter Bericht! Allerdings kann man das ACC sehr wohl abstellen. In meinem gibt es es knopf an dem Hebel auf dem steht "Lim" wenn ich den Drücke steht auch im VC ACC deaktiviert. Und dann hab ich einen Tempomat ohne Eingriff.

Dann hast du aber die Limiter Funktion aktiv. Das heißt du setzt ein Geschwindigkeitslimit und kannst grundsätzlich nur so schnell fahren (außer bei Kickdown). Das ist aber anders als ein klassischer Tempomat, der selbstständig Gas gibt. Den gibt es mit ACC eben nicht mehr.

Das ist wahr, aber er bremst dich dann nicht aus

Themenstarteram 14. August 2018 um 15:19

Zitat:

@seibhu schrieb am 14. August 2018 um 14:32:19 Uhr:

Zitat:

@Dani_93 schrieb am 13. August 2018 um 12:41:48 Uhr:

Noch ein paar Worte zum ESP, dieses lässt sich leider nicht vollständig deaktivieren. Das hat bei mir vergangenen Winter für größten Unmut gesorgt, als ich bei sehr viel Neuschnee an einer Ansteigung im Allgäu unterwegs war. Die Ansteigung schafft man normalerweise ohne Probleme, wenn das ESP komplett aus ist und der Berg mit Schwung an- und dann hochgefahren wird.Ich habe das ESP (soweit es eben geht) deaktiviert, das ESP hat jedoch immer wieder die Leistung voll heruntergeregelt und dafür gesorgt, dass ich beinahe an dieser Ansteigung stehen geblieben wäre.

Diese Reaktion lässt sich im Schnee immer wieder reproduzieren, man beschleunigt mässig mit "deaktiviertem" ESP und plötzlich nimmt es komplett das Gas weg und sorgt für ein kräftiges Kopfnicken.

Für mich absolut unverständlich, insbesondere im Allgäu hat es für größten Frust bei mir gesorgt.

Ansonsten ist das ESP aber nie negativ aufgefallen.

Habe den S4 und dort lässt sich das ESP komplett deaktivieren. Die Taste muss gedrückt und für einen Moment gehalten werden.

Dass man die Taste gedrückt halten muss, weiß ich. Funktioniert trotzdem nicht, scheint beim S4 dann anders zu sein. Es wäre interessant zu wissen, wie es beim 2.0 TDI Quattro und 3.0 TDI geregelt ist.

Tja, dann müssen wir den Winter abwarten:D ich weiß es nämlich noch nicht

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