Erfahrungen mit fliegendem Gebrauchtwagenhändler beim Verkauf
Erfahrungsbericht
Diese Woche habe ich meine Astra G Caravan 2.0 DI Club (aus NL) EZ 01-1999 über „mobile.de“ verkauft.
Tag 1:
Da der Wagen schon 338.000 km runter hatte und diverse Mängel bzw. nicht behobene Schäden aufwies, habe ich ihn am Dienstagmorgen als Bastlerfahrzeug zum Festpreis für 1.100,- EUR eingestellt. Der Astra war fahrbereit und nächste HU ist 01-2012.
Ungelogen: Schon in der ersten Sekunde nachdem ich auf den veröffentlichen Button geklickt hatte, hatte ich den späteren Käufer des Wagens an meinem Handy. Ich merkte, dass er sich erst im Gespräch die ganzen Eingaben durchlas. Er fragte nochmals kurz nach dem Preis, den ich mit 1.100,- EUR bestätigte. Gleichzeitig klopfte es permanent an, was ich auch dem Interessenten mitteilte. Ohne Druck erhöhte er von sich auf 1.200,- EUR, wenn ich ihm den Wagen bis Mittwoch 19:00 h reserviere. Er schickte noch im Gespräch eine Kaufabsichtserklärung über 1.200,- EUR, Kopien der Gewerbeanmeldung und seines Persos:
Lynar Automobile
Inhb: A. Amar
Lynar Str 35/36
13353 Berlin
Mit diesem Preis war ich mehr als zufrieden, wollte aber, bevor ich zusagte, erst noch ein Gefühl bekommen und so fing ich eine belanglose Unterhaltung über die Maschen im Gebrauchtwagenhandel an. So erfuhr ich, dass es für Händler ein Tool gibt, das die aktuellsten Angebote scannt und dann wohl auch direkt die Kontaktnummern wählt. Nur so ist der schnelle Anruf zu verstehen.
Ich fasste Vertrauen und erklärte mich mit der Reservierung bereit, allerdings nur nach mündlicher Zusage, dass bei der Übergabe keine Nachverhandlungen geführt werden. Herr Amar bestätigte dies, bat mich die Anzeige direkt wieder zu löschen (damit war sie max. 10 Min. online) und erklärte, das am Mittwochabend ein Fahrer mit dem Zug aus Berlin zu mir in die Nähe von Köln kommen werde. Es seien ständig 10 bis 15 Fahrer bundesweit unterwegs und würden Autos einsammeln. Es wurde noch ein „geheimes“ Passwort vereinbart. Nur wenn der Fahrer dieses nenne, käme er von ihm. Es würde großer Wettbewerb mit allerlei Mitteln in der Branche herrschen, der eine solche Maßnahme erforderlich mache.
Gegen Dienstagmittag meldete sich Lynar Automobile nochmals: Er hätte festgestellt, dass ein Fahrer ganz in der Nähe sei und direkt kommen könnte. Dies lehnte ich jedoch ab, da ich den Wagen erst noch abmelden und ausräumen wollte.
Tag 2:
Am Mittwoch meldete ich den Wagen als erstes selbst ab. Obwohl es nach Aussage des Händlers auch möglich gewesen wäre ihm die Papiere hinterher per Einschreiben zu schicken, war mir dieser Weg lieber.
Mit etwas Verspätung kam der Fahrer dann auch mit dem Zug angereist. Kaum dass ich ihn abgeholt und bei mir ausgeladen hatte, fing er an den Wagen mit allerlei Hingabe und Sorgfalt auf Herz und Nieren zu prüfen. Mein Freund, den ich extra bestellt hatte, und ich sahen mit hellseherischem Wissen zu.
Trotz eines leicht belustigten Hinweises meinerseits, dass er sich das sparen könne, da ich zu keinem Preisnachlass bereit wäre, lies er sich nicht davon abhalten.
Und, was soll ich sagen, natürlich wollte er nur 1.000,- EUR zahlen, obwohl ich noch vier Kompletträder in den Kofferraum gepackt hatte. Eine gewisse Zeit hatte ich ja noch Spaß an den Diskussionen. Mal ehrlich: Wen man mit dem Zug aus Berlin nach Köln kommt, hat man schon eine schlechte Verhandlungsposition.
Nachdem es anfing mich zu langweilen, außerdem wurde es kalt und ich fror, wies ich ihn genau darauf hin: Kohle wie vereinbart oder mit dem Zug zurück. In Folge bot er 1.100,-. Ich hatte jetzt wirklich keine Lust mehr und sagte, dass wenn er nochmals ein Gebot unter den 1.200,- macht ich die Differenz auf die 1.200,- aufschlagen werde und damit ein neuer Festpreis gelten würde. Daraufhin rief er vermutlich bei seinem Chef Herrn Amar an.
Dann ging alles ganz schnell. Ich bekam die 1.200,- (alles in 50-zigern und 20-zigern) es wurden zwei Verträge ausgefüllt und unterschrieben, die roten Kennzeichen angebracht und Tschöööö.
Fazit:
Alles in allem, waren das schon zwei aufregende Tage, wenn man nicht jeden Tag damit zu tun hat. Die Sache lief eigentlich wie erwartet ab. Herr Amar mit seiner Firma Lynar Automobile hat sich letzten Endes an alle Absprachen gehalten und ich kann nichts negatives daran finden.
Einzige Überraschung: Ich hätte nicht gedacht, dass mein alter Liebling noch so viel Geld bringt.
Euer OPELastraTOM
(Neufahrzeug Peugeot Partner Tepee Family)
Beste Antwort im Thema
In ein Paar Tagen, steht dein Astra auf dem Hof bei Hr.Amaar für 3500 mit 125 TKm auf dem Tacho 😁
109 Antworten
Passt jetzt zwar nicht ins Opel Forum, aber zum Ausgangs Threat....
Auch ich zahlte Lehrgeld. Allerdings hauptsächlich nervlicher Natur. Zumindest bis jetzt...
Also, gestern abend, Samstag, hab ich bei mobile.de meinen 13 Jahre alten Octavia Kombi Diesel für 1890 Euro inseriert. Kaum hatte ich das Inserat online geschickt, klingelte mein Telefon heiß. Der erste Anrufer war vom "Scharnebeck Autohandel" und wir hatten uns ziemlich schnell auf 1550 Euro Verkaufspreis geeinigt, da das für mich durchaus akzeptabel war.
Tja, was soll ich sagen... Ab diesem Zeitpunkt beginnt die Phase für die ich mich immernoch in meinen allerwertesten beiße...
Onlineformular mit Kundennummer.... Verkaufszusage gem. Inserat.... Abholtermin... geheimes Passwort usw. Ja beschimpft mich bitte, ich weiß wie blöd das ist. War am Telefon aber dermaßen überrumpelt, dass ich keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Als ich dann aufgelegt hab, realisierte ich erst, was das jetzt eigentlich war. Die Nacht war sehr schlaflos kann ich euch sagen.
Nun gut, am Sonntag kam dann auch sogar eine Stunde eher ein sehr freundlicher, junger Mann zu mir. Nach Händler Kennzeichen und eigenen Angaben aus Berlin.
Er hat sich das Auto kurz angeschaut, den im Inserat angegebenen Rost und die Dellen und Kratzer angeschaut, und dann den Motor gestartet. Natürlich komische Geräusche (die da nicht sind und waren) in der Kupplung festgestellt und danach das angebliche Inserat von Mobile.de vorgelegt. Siehe da, meine Innenausstattung stand darin als Alcantara. Wurde von mir definitiv so nicht angegeben. Das haben meine Frau und ich ihm auch mehrfach freundlich erklärt. Schließlich telefonierte er mit seinem Chef... Nach dem Telefonat erklärte er mir, dass er seinem Chef gesagt hat, dass ich versehentlich auf die falsche Innenausstattung geklickt habe. Daraufhin habe ich ihm nochmal erklärt, dass es kein Versehen war, ich definitiv die schwarze Stoffausstattung angegeben hatte und ich mir nicht erklären kann, wie Alcantara in seine Ausführung des Inserats kommt. Kurzum erklärte er mir dann, dass er mir unter diesen Umständen nicht mehr als 1000 Euro für das Auto geben kann.
Als ich ihm dann mitteilte, dass ich das Auto dafür nicht hergebe, hat er sich wiederum sehr freundlich bedankt und verabschiedet mit den Worten, dann nicht. Dann ist er weggefahren...
Jetzt bin ich natürlich noch mehr verunsichert...
Vielleicht hat ja jemand in letzter Zeit ähnliche Erfahrung gemacht...
Auf jeden Fall: FINGER WEG von sowas!!!
Ich habe meine Lektion jedenfalls schmerzlich gelernt und bin gespannt, ob da noch was nachkommt.
Beste Grüße
lupo
Unser Avensis D-CAT ist seit letzter Woche weg. Der stand bei meinem freien Schrauber mit 295.000 km und wahrscheinlich zwei defekten Injektoren, aber neuem Partikelfilter. Damit er nicht mehr qualmt, hätte ich noch mal 1.200 Euro reinstecken müssen.
Heil und vergleichbar in der Laufleistung werden die für 3.500 Euro angeboten vom Händler wohlgemerkt.
Ein Mann aus Lettland hat unseren Schrauber angehauen, weil der zu verkaufen ist, und er hat 2.200 Euro geboten, wir wollten 2.500, Schmerzgrenze 2.000. Winterräder fast neu habe ich nicht erwähnt, die verkaufe ich anderweitig.
Lief also eigentlich recht gut und ruhig. Und wegen dem Filter meinte er nur:
"AGR? In Lettland kein Problem. Injektoren tauschen, AGR raus, Filter raus, umprogrammieren, Chip rein, zack hat der 200 PS."
Den ersten Tag, nachdem ich bescheid sagte, dass der zum Verkauf steht, riefen natürlich die Alis an und ohne gucken wollten die 1.300 bis 1.500 Euro geben und wollten noch den Motorwechsel durch Toyota für das Geld dokumentiert haben. Ich also 900 Euro (!) weniger auf der Hand und dann noch die Arbeit dazu.
Hat den Letten nicht interessiert und gleich mehr geboten.
Die Alis haben teilweise eine Art zu verhandeln, das ist unglaublich. Bei einem Bekannten von mir war das so, der hatte vorne am Grundstück seinen alten gepflegten 330d stehen, das Auto war noch locker 12.000 Euro wert, da hielt das eine Mal einer an, aus dem Auto raus rief er "Was willsch dafür haben?" und er "wie jetzt? Du hast das Auto doch noch nicht mal angeguckt!" "Ja, ist egal! Wieviel willst du haben dafür?" und er "10.000 Euro"
Antwort "Nee ist zuviel!"
... da fragt man sich schon...
cheerio
Achtung an alle Käufer. Wir haben eine sehr schlechte Erfahrung mit dem Verkäufer www.voss-automobile.de. Vor 6 Monaten haben wir ein Auto von ihnen gekauft, aber bis jetzt haben wir den Fahrzeugbrief nicht erhalten und niemand reagiert auf unsere Appelle. Ihr Verhalten ist unseriös und nicht annehmbar, sie sind Gauner. Mit der Eigentümer gehen wir ins Gericht. Von diesem Verkäufer kaufen Sie eher nichts!
Zitat:
@ACDodavky schrieb am 6. November 2016 um 17:22:55 Uhr:
Achtung an alle Käufer. Wir haben eine sehr schlechte Erfahrung mit dem Verkäufer www.voss-automobile.de. Vor 6 Monaten haben wir ein Auto von ihnen gekauft, aber bis jetzt haben wir den Fahrzeugbrief nicht erhalten und niemand reagiert auf unsere Appelle. Ihr Verhalten ist unseriös und nicht annehmbar, sie sind Gauner. Mit der Eigentümer gehen wir ins Gericht. Von diesem Verkäufer kaufen Sie eher nichts!
Und wieso kauft man ein Auto, und nimmt dann beim Kauf bzw. bei der Fahrzeugübergabe den Fahrzeugbrief nicht mit 🙄 ?
Der Brief bleibt nur beim Händler, wenn das Fahrzeug beim bzw. über den Händler Finanziert wurde. Dann bekommt man den Brief natürlich auch erst, wenn das Fahrzeug komplett bezahlt wurde. Da er den Brief als Sicherheit für sich bzw. der Bank einbehält.
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HI,
habe auch das Problem heute Autoverkauf für Export Vetrag per email. Dann Anruf Auto versehentlich gekauft tritt zurück aber nicht schriftlich.
Ich dann dem nächsten Verkauft wieder schriftlich alles so fliegende Händler zwei Kaufvertäge per email aber nur ein Auto bin mal gespannt ob ich jetzt verklagt werde.
Käufer eins meldet sich per email und Handy Käufer zwei natürlich nicht sehe mich schon vor Gericht.
Was mache ich wenn beide kommen sind beide aus Berlin(500KM Fahrt).