Erfahrungen EQS als Gebrauchtwagen
Hallo,
ich wollte mal von meinen Erfahrungen mit einem EQS als Gebrauchtwagen berichten.
Zur Vorgeschichte: Usererfahrungen mit deutscher Luxusklasse (2 x A8, Phaeton, S350) und Elektro-Autos (3 x Tesla Model 3 und 1 x Tesla Model Y) sind vorhanden.
Im Januar habe ich mir einen EQS 350 von 09/2022, 42 TKM, für knapp 50 k€ von einem Mercedes-Händler gekauft. - Immer noch viel Geld, aber im Vergleich zum Listen-NP von ca. 110 k€ ein schon gigantischer Wertverlust.- Hier gut für mich und auch ganz klar meine Haupt-Kaufmotivation, sonst wäre ein EQS bei meiner Gehaltsklasse nicht drin. Das Auto kam mit Sommer- und Winterrädern auf Mercedes-LM-Felgen und 5 Jahren Junge-Sterne Garantie, was auch ein wichtiger Kaufgrund war. Das Batterie-Zertifikat zeigt volle Kapazität, keine Degradation, an.
Der Wagen hat das Schiebedach und ist sonst für einen EQS eher sparsam ausgestattet (weder Hyperscreen noch HUD noch belüftete Sitze), aber die Luftfederung und die 4°-Hinterachslenkung sind ja beim EQS immer mit dabei. Innengröße und Kofferraum mit der großen Heckklappe sind super, wobei die Kopffreiheit hinten nicht gigantisch ist.
Es hat mich sehr erstaunt und erfreut, dass ich auch als Gebrauchwagen-Käufer das Ionity-Unlimited Paket, also für 1 Jahr umsonst bei Ionity laden, bekommen habe.
Ich bin den Wagen mittlerweile rund 15 TKM gefahren und nach wie vor begeistert, der Fahrkomfort der Luftfederung ist wirklich super, weiterhin ist das Auto sehr leise, auch der Verbrauch und die Effizienz sind für so ein Schiff sehr gut, solange es nicht kalt ist.
Zur Zeit liege ich im Überlandverkehr bei bei 17-18 kWh/100 km. Auf der Autobahn liege ich auf längere Strecken in der Regel bei 20-21 kWh/100 km, wobei es fast egal ist, wie schnell ich auf den freien Streckenanteilen fahre. Zumindest der Unterschied zwischen 120 km/h bis 160 km/h macht auf längere Strecke kaum einen Unterschied, hier gibt es beim EQS keinen grossen "penalty" fürs schneller fahren.
Im Winter, wenn es kälter als 5°C ist, liegt der Verbrauch deutlich höher, z.B. bei 26 kWh/100 km, zumindest bis zum ersten Laden. Nach dem ersten Laden, wenn die Batterie warm ist, sinkt der Verbrauch dann deutlich.
Der EQS 350 hat einen 90,6 kWh Batterie, die Autobahn-Reichweite liegt bei voller Batterie (100-10%) bei rund 400 km, beim Nachladen (80-10%) bei über 300 km, was für meine Zwecke voll ausreicht.
Die Software und die App kann eine ganze Menge, auch die Ladeplanung ist vernünftig, wobei alles im Vergleich zu Tesla immer ein bisschen komplizierter ist. (Beispiele: laden an/aus über die App gibt es nicht, man kann an AC die Stromstärke nicht einstellen, wenn man für das Laden eine Timer-Programmierung machen will, kann man nur bis 80% laden, etc.) Ein OTA-Update habe ich bei Mercedes noch nicht bekommen (das Tesla Model Y meiner Frau hatte im gleichen Zeitraum sicher schon 4 Updates bekommen).
Das MBUX-System ist mir bislang 2 x ausgestiegen, einmal im Urlaub in Italien, was dann schon etwas lästig ist, wenn der Bildschirm schwarz ist und keinerlei Navigation, Ladeplanung oder Klima-Steuerung mehr da ist. Der Mercedes Service wollte mich zu einer Werkstatt in 2 h Entfernung schicken, ein Anruf bei meiner Werkstatt in Deutschland brachte dann Abhilfe - einfach mal das Auto für 45 min in Ruhe lassen, dann hatte das MBUX sich von selbst resetted. Ein andermal war die Navigation ausgestiegen, die konnte ich dann aber mit einem manuellen Reset neu starten.
Die Verarbeitung im Innenraum finde ich nicht so toll, da knarzt und klappert es schon an einigen Stellen, z.B. am Armaturenbrett, den Türgriffen innen, den Kopfstützen.
Sonst war an dem Auto bislang noch nichts dran, ich hoffe das bleibt auch noch eine Weile so.
Alles in Allem bin ich mit dem Auto sehr zufrieden, ich freue mich jedes mal wenn ich mich reinsetze, wobei ich sicher eine andere Persprektive habe, als jemand, der > 100 k€ dafür bezahlt hat.
Allzeit Gute Fahrt,
Michael
103 Antworten
Zitat:
@UJRL schrieb am 3. August 2025 um 11:14:42 Uhr:
Wie kann man den Schlüssel so rampunieren?
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ich war das nicht, so schön das Auto aussieht, so schlecht sieht der Schlüssel aus - übrigens beide.
Gerade bei Keyless-Systemen hängt der Autoschlüssel an einem Schlüsselbund. Allerdings sieht mein Phaeton-Schlüssel nach 16 Jahren nicht schlechter aus als der vom EQS nach zwei.
Schuld ist aber die Idee, statt eines weichen Plastiks das heute so typische schwarz glänzende Hartplastik zu verwenden.
Habe mir das auch aus China schicken lassen. Das ist faktisch das gleiche wie bei Amazon zu einem Drittel des Preises - bei deutlich größerer Auswahl. 200% Aufschlag für einen besseren Kundenservice und schnelleren Versand - da ging es mir uns Prinzip.
(Set 3, bekommt man dank Rabattaktionen etwas billiger. Zum Beispiel in Verbindung mit Handyladekabel oder USB-C-Sticks.)
Für den Ersatzschlüssel, der im Tresor liegt, eine Silikonhülle (< 2 EUR). Für den Schlüssel am Schlüsselbund eine Ledertasche, die den ganzen Schlüssel umfasst.
Aber Achtung: Man darf nichts allein an der Öse des Schlüssel befestigen. Damit kann man nämlich den Ersatzschlüssel herausziehen und verliert ggf. den Funkteil.
Auch war der Montagevorschlag der Chinesen suboptimal, die durch Tasche und Öse einen Schäkel mit kleinem Schräubchen durchgezogen haben. Sollte nämlich der Funkteil nicht funktionieren, hat man ggf. kein passendes Werkzeug in der Hosentasche, um an den Ersatzschlüssel zu kommen.
Habe deshalb den Schäkel weggelassen, damit ich die Schlüsseltasche ohne Werkzeug öffnen kann.
Sorry wozu eine Schlüsselhülle hatte schon viele Autoschlüssel aber so miese Qualität hatte keiner bisher. Wahrscheinlich soll man auch Sitzschonbezüge verwenden.
Zitat:
@blackbird2483 schrieb am 3. August 2025 um 17:02:56 Uhr:
Sorry wozu eine Schlüsselhülle hatte schon viele Autoschlüssel aber so miese Qualität hatte keiner bisher. Wahrscheinlich soll man auch Sitzschonbezüge verwenden.
Wenn man einen jungen Gebrauchten / jungen Stern gekauft hat und die Schlüssel bereits Macken vom Hinfallen, oder andere optische Beeinträchtigungen aufweisen, oder einem selbst ein Missgeschick damit passiert ist, kann eine solche Hülle eine zeitwertgerechte Methode darstellen.
Klar kann man auch ein haar hundert Euro für einen neuen Schlüssel ausgeben - wer damit glücklich wird, kann das ja machen.
Die Verwendung einer Schlüsselhülle in den o.G. fällen musst Du nicht in Abrede stellen, oder mit whataboutism ins Lächerliche ziehen, nur weil Du es nicht nötig hast.
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Zitat:
@dragon43 schrieb am 3. August 2025 um 08:01:22 Uhr:
Mein Autoschlüssel sieht sehr abgenutzt aus. Der Klarlack bröselt ab. Habt ihr das auch? Was habt ihr dagegen gemacht?
Ja, meine Schlüssel sind auch total ramponiert. Ich habe mir auch mit einer Hülle geholfen. Für meine 205er C-Klasse gab es früher auch die Rückseite von anderen Anbietern separat - leider ist das beim EQS-Schlüssel (noch) nicht der Fall. Aber ja, die Qualität ist eine Zumutung. Aus meiner Sicht ist das ein Materialfehler, da der schwarze Kunststoff mit der hinterspritzten Folie eigentlich fest verbunden sein sollte.
Gibt es eigentlich einen Trick wie man das Muster zum Entsperren von Remote Parking eingibt? Ich wollte es gestern nutzen, um aus einer engen Parklücke zu rollen, bin aber tatsächlich immer an der Eingabe des Musters gescheitert.
Ich habe das Remote Parking leider auch noch nicht zum Laufen bekommen. Die Kopplung mit der separaten App hat erst beim zweiten Mal geklappt. Dann findet er den Wagen aber trotzdem nicht, wenn man draußen daneben steht...
Das Verbinden funktioniert zuverlässig seitdem ich Wireless CarPlay am Handy deaktiviert habe. Jetzt wird die Eingabe des Entsperrmusters aber nicht erkannt.
Ich habe auch die Vermutung, dass die bestehende Android-Auto-Verbindung den Aufbau einer zweiten Verbindung für das Remote-Parking blockiert. Aber: man kann Android Auto nicht stoppen/blockieren. Das ist immer an, nachdem eine Bluetoothverbindung zwischen Smartphone und MBUX hergestellt wurde.
Übers Wochenende hat mir der Händler dankenswerterweise einen Testwagen zur Verfügung gestellt. Es dürfte das leiseste und komfortabelste Auto sein, das ich bislang gefahren bin. Abzüge gibt es aber in der B-Note. Vor allem im warmen Zustand knistert es hier und da. Das kenne ich von meinem XC90 nicht. Und etwas mehr als 30.000 km sieht das Lenkrad relativ abgriffen aus.
Es handelt sich um ein etwas älteres Fahrzeug, wisst Ihr, ob Mercedes diesbezüglich nachgebessert hat?
Ich habe bei Temu diese Schlüsselkappe bestellt, weil mein Schlüssel so mitgenommen aussieht. Ich finde das ziemlich gelungen. Aber der Schlüssel ist merklich größer. Ohne Werkzeug kann man die Batterie nicht wechseln. Der Schlüsselring biegt sich etwas aus. Euro 6,77.
Zitat:
@verres schrieb am 9. August 2025 um 00:00:57 Uhr:
Übers Wochenende hat mir der Händler dankenswerterweise einen Testwagen zur Verfügung gestellt. Es dürfte das leiseste und komfortabelste Auto sein, das ich bislang gefahren bin. Abzüge gibt es aber in der B-Note. Vor allem im warmen Zustand knistert es hier und da. Das kenne ich von meinem XC90 nicht. Und etwas mehr als 30.000 km sieht das Lenkrad relativ abgriffen aus.
Es handelt sich um ein etwas älteres Fahrzeug, wisst Ihr, ob Mercedes diesbezüglich nachgebessert hat?
Meiner sieht nach 32.000 km aus wie neu. Da knistert auch nichts. Das Lenkrad, perforiert, kein bisschen abgegriffen.
Zitat:
@verres schrieb am 9. August 2025 um 00:00:57 Uhr:
Es handelt sich um ein etwas älteres Fahrzeug, wisst Ihr, ob Mercedes diesbezüglich nachgebessert hat?
Es gibt doch einige Youtube-Videos, wo sich über Mängel (knarzende, wackelte Teile im Innenraum,Spaltma0e, Lackierung) bei den frühen Baujahren beschwert wurde.
Allerdings muss man berücksichtigen, dass in den sozialen Medien natürlich genau die Problemfälle kommunizieren. Besitzer unauffälliger Exemplare haben meist kein Mitteilungsbedürfnis.
Mein EQS AMG war ein Vorserienmodell (Werkswagen ohne COC-Papier), hatte aber diese Probleme alle nicht.
Kann daher nur empfehlen, einen Gebrauchtwagen Probe zu fahren - auch wenn ich selbst die Katze im Sack gekauft hatte, weil ich meinem Mercedes-Verkäufer getraut habe und nicht enttäuscht wurde.
Ich fahre seit vielen Jahren Mercedes und auch die Baureihe 203 hat massiv geknarzt und geknistert. Und das war ein Mopf. Meine Beobachtung ist aber, dass die Intensität sehr stark von Temperatur und Witterung abhängen, d.h. es ist nicht an jedem Tag gleich stark. Die Geräusche nehmen mit zunehmenden Alter zu und hängen auch von der mechanischen Beanspruchung ab. Soll heißen: stütze ich mich häufig mit vollem Obergewicht an der Armauflage der Türpappe ab? Dann werden die Geräusche wohl mit der Zeit intensiver.
Weiterhin muss man mal berücksichtigen: die Innenräume von Mercedes gehören zu den leisesten in der Branche überhaupt. Ich behaupte, und das ist mein Eindruck, wenn ich in anderen Fabrikaten mitfahre, dass andere Fahrzeuge anderer Hersteller auch knarzen - es fällt nur nicht so auf, weil Motorsound, Abrollgeräusche und Windgeräusche wesentlich präsenter sind.