Elektronik (schon wieder) komplett im Eimer
Moin allerseits!
Eine schöne Geschichte:
Ende Juli letzten Jahres, also vor noch nicht mal einem halben Jahr, hat die Elektronik meines Polos komplett gesponnen. Der Polo war damals 2 Jahre und 1 Monat alt.
Ich hatte das in einem Thread, in dem es aber ursprünglich um etwas anderes ging, damals thematisiert:
klick!
hier der relvante Teil:
Zitat:
Nix ging mehr, kein Blinker, keine Lüftung, keine Fensterheber, kein Schiebedach, keine Klimaanlage, kein Bremslicht, kein Rücklicht, kein Scheibenwischer, keine Zentralverriegelung usw. usw...
Das einzige, was noch ging, war dass die Karre noch gefahren ist, der Heckscheibenwischer und das Radio.
[...]
Die Ursache war ein gebrochener Pin in irgendeinem Stecker am Steuergerät.
Im Anschluss daran ging die Komfort-Schließen-Funktion nicht mehr, weil die bei der Reparatur irgendwie ein Fenster offen hatten, während die Batterie abgeklemmt wurde. Dadurch wird die Komfort-Schließen-Funktion irgendwie deaktiviert.
Das habe ich dann aber dank der Hinweise hier aus dem Forum selbst wieder hin bekommen.
Nun zum aktuellen Geschehen:
Am 23.12. war ich mit dem Polo unterwegs, plötzlich ging der Blinker nicht mehr. Dann die Fensterheber, Scheibenwischer, Hupe etc, siehe oben.
Also genau der gleiche Fehler wie vor einem knappen halben Jahr.
Da ich ja nun genau wusste, dass es sich um den gleichen Fehler handeln musste, habe ich gleich beim Händler angerufen, das Problem geschildert, und die Karre auf den Hof gestellt. Ich habe eine Mobilitätsgarantie, sowie eine Anschlussgarantie für's 3. und 4. Jahr, sodass ich abgesehen von dem Ärger so kurz vor Weihnachten beruhigt war.
Normalerweise gilt die Mobilitätsgarantie ja nur, wenn man abgeschleppt werden muss, aber da waren die Herrschaften mal ganz gnädig, ich durfte also auch selbst mit dem Auto vorfahren. Mein Argument, dass ich dann eben um die Ecke stehen bleibe, und dann den ADAC rufe, hat wohl überzeugt.
Natürlich habe ich im Verlaufe des Gesprächs mit den Service-Beratern darauf hingewiesen, dass der Polo vor 5 Monaten schon einmal wegen des gleichen Defektes dort war.
Ok, soweit so gut. Ich habe dann auch einen Ersatzwagen bekommen (einen VW UP, der noch nicht mal eine Uhr hatte, aber egal..), da die Mobilitätsgarantie aber nur für drei Tage einen Ersatzwagen gewährt, musste ich den UP am 26.12. wieder abgeben. Das hat mich schon mal maßlos aufgeregt. Ich musste mich am zweiten Weihnachtstag von meiner Frau mit samt den beiden kleinen Kindern zum Händler fahren lassen, um die Kiste abzugeben! An Weihnachten hat man eingentlich andere Dinge mit der Familie zu tun...
Na gut, nicht sooo schlimm, dachte ich mir.
Am Freitag nach Weihnachten war der Polo dann fertig, und nachdem meine Frau mich wieder mitsamt den Kindern hingefahren hat, konnte ich den Polo wieder in Empfang nehmen.
Auf meine Frage, was denn die Ursache für den Fehler gewesen sei, und wie es sein könne, dass der gleiche Fehler nach so kurzer Zeit erneut auftritt, sagte mir der Service-Berater Folgendes:
Es war das gleiche Bauteil betroffen, allerdings sei die Ursache diesmal eine andere. Das Teil sitzt unten links im Fahrerfußraum oberhalb der Pedale, und das Steuergerät ist aus der Halterung gerutscht. Das könne passieren, wenn man mit dem Fuß unglücklich an die Halteklammern stößt.
Erschwerend käme hinzu, dass beim Polo keine Schutzabdeckung im Fußraum exisitiert, die die Bauteile schützt. Oberhalb der Pedale sind die elektronischen Bauteile also ohne Schutz frei zugänglich.
Das ist wohl wirklich so, die haben das bei einem anderen Polo geprüft, dort gab es auch keine Abdeckung
Ich habe mal zwei Bilder angehängt, die das zeigen. Die rot umrandeten Bereiche sind Sicherheitsbügel, die die Stecker an ihrem Platz halten sollen. Einmal ist es ein weißer Stecker mit einem schwarzen Bügel, beim anderen Stecker ist es umgehkehrt.
Die Halteklammer mit dem Fuß zu lösen, ist schon eine echt große Herausforderung.
Trotzdem: Da ich also mit dem Fuß dagegen gestoßen sein muss (wie sonst könnte sich das Steuergerät ansonsten lösen), handelt es sich um Eigenverschulden, und ist damit wiederum nicht von der Mobilitätsgarantie abgedeckt.
Der Service-Berater wollte das mit dem Werkstattleiter nochmal absprechen, und sich dann ggf. nochmal melden.
OK, das hat er getan. In Form einer Rechnung über gut 200€! Das Prüfen des Steuergerätes schlägt mit ca. 35€ zu Buche, der Rest sind Posten, die ich nicht verstehe (kann ich jetzt nicht genau sagen, die Rechnung liegt zu Hause).
Kann das wahr sein??
Es gibt mehrere Punkte die mich maßlos aufregen:
1.
Die wussten doch, dass es sich um das gleiche Problem handeln muss, warum prüfen die nicht zuerst den sicheren Sitz des Steckers, und machen stattdessen irgendwelche anderen Diagnosen, für die ich dann ~180€ bezahlen soll? Zur Erinnerung, der Polo war wegen der gleichen Sache schon einmal bei denen in der Werkstatt.
Die 35€ für die Prüfung des Steuergerätes würde ich ja vielleicht noch bezahlen, aber mehr auf keinen Fall.
2.
Selbst wenn es theoretisch möglich ist, mit dem Fuß den Bügel zu lösen, halte ich das für sehr, sehr unwahrscheinlich. Und selbst wenn, wie können die ein Teil an einer Stelle positionieren, bei der eine (wenn auch sehr unwahrscheinliche) Möglichkeit besteht, dass sich dieses lösen könnte? Es geht hier immerhin um sicherheitsrelevante Komponenten wie Bremslicht, Blinker, Scheibenwischer, Hupe etc.!
Auch die Sicherheitslampe für das Anti-Schleuder-System war an, das war also sicher auch ohne Funktion.
Ich kann mich auch beim besten Willen nicht erinnern, dort jemals mit dem Fuß hineingeraten zu sein.
3.
Allein die Unterstellung, ich hätte dort mit dem Fuß die Halteklammer gelöst, ist schon eine Frechheit
4.
Mir über Weihnachten einen Ersatzwagen zu geben, und zu erwarten, dass ich den am 2. Weihnachtsfeiertag zurückgeben muss, ist eine Unverschämtheit. Ich kann doch nichts dafür, dass Feiertage sind! In solchen Fällen sollte man doch zu Gunsten des Kunden entscheiden, denke ich, selbst wenn die dann den einen Tag für den Mietwagen aus eigener Tasche zahlen müssten.
5.
Hat man nicht auf eine durchgeführte Reparatur ein halbes Jahr Garantie? Der gleiche Fehler wurde vor 5 Monaten ja schon mal dort behoben.
Wer sagt denn, dass die damals beim Montieren des Steckers den Sicherheitsbügel richtig verschlossen haben? Das sie das nicht gemacht haben, scheint mir wahrscheinlicher zu sein, als dass ich mit dem Fuß dort soweit reingestoßen hätte und dabei auch noch die Sicherheitsbügel gelöst haben soll.
Also ich rege mich richtig auf, und werde dort ein riesen Fass aufmachen, wenn die nicht von ihrem Standpunkt abweichen.
Bisher habe ich mich noch nicht geäußert, ich würde gerne Euer Urteil abwarten.
Was ist Eure Meinung dazu? Sehe ich das falsch? Wie sollte ich mich verhalten? Eher freundlich bestimmt, oder doch schon massiv mit Drohungen, sich an den Vorstand zu wenden?
Freu mich auf Eure Rückmeldung!
danke vorab und viele Grüße,
Björn
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von bjoern_krueger
Normalerweise gilt die Mobilitätsgarantie ja nur, wenn man abgeschleppt werden muss, aber da waren die Herrschaften mal ganz gnädig, ich durfte also auch selbst mit dem Auto vorfahren. Mein Argument, dass ich dann eben um die Ecke stehen bleibe, und dann den ADAC rufe, hat wohl überzeugt.
An dieser Stelle hast Du dir möglicherweise die "erzwungene" Rückgabe am 26.12. eingebrockt.
Stell Dir mal vor Du bist der Typ vom Autohaus (der vll. sogar mal einen schlechten Tag hat) und es klopft einer so schlaue Sprüche wie Du es getan hast wie "dann bleib ich eben liegen und lass mich schleppen, dann MÜSST ihr mir den Leihwagen geben" .
Da KANN es durchaus mal passieren das so eine Reaktion kommt wie "Ok, Du bist ein ganz Schlauer der genau weiss was im Vertrag steht, also kriegst Du auch nur das was im Vertag steht: 3 Tage Gratis-Leihauto und keine Sekunde länger".
Auch in diesem Fall wäre es schlauer gewesen nicht vorher drüber zu quatschen oder zu schreiben sondern einfach zu handeln:
Anrufen "Hier steh ich , die Kiste fährt nicht mehr, holt mich ab".
Fertig. Punkt.
Bei allem Verständnis für Deine Empörung waren an Deiner Geschichte nach meinem Empfinden die dramaturgischen Elemente wie "Frau und Kinder wurden gezwungen an Weihnachten zum Autohaus mitzufahren" und die konstruierte Lebensgefahr aufgrund des losen Steckers etwas nervig und gingen mir zu sehr in Richtung "Bitte eine Tüte Mitleid".
Ist jetzt aber nur meine persönliche Meinung, die ich mir einfach mal gestatte 😛
Es ist auch nicht so wirklich toll Leute respektlos als "Heinis" zu betiteln, nur weil sie sich Deiner Meinung nach nicht zu 100 Prozent ganz nach Deinem Gusto verhalten haben.
Ansonsten alles ganz ok und nochmal Glückwunsch zum guten Ende.
33 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von xand34
letztlich durch Winken mit der Adco-Card bereits beim Betreten des Geschäftes irgendetwas zu beschleunigen
😁 hahahaahah
Moin!
Alles klar, dann sorry, hab' ich dann falsch verstanden.
Und ich muss Dir Recht geben, die von Dir beschriebene Verhaltens-Kultur scheint sich immer mehr zu verbreiten, was ich ebenso bedenklich finde wie Du.
Gerade daher versuche ich es immer auf die freundliche Tour, und auch wenn ich 'böse' werde, wahre ich immer den Respekt gegenüber meinen Mitmenschen.
Drohen und aufregen kann man immernoch, wenn alles andere nicht fruchtet. Aber auch dann gilt:
hHh => höfliche Hartnäckigkeit hilft
Viele Grüße,
Björn
Notfalls kann man auch diesen Ton anschlagen 😁
Zitat:
Original geschrieben von bjoern_krueger
Fahr mal ohne Blinker und Bremslicht einen Tag vor Weihnachten durch die Hamburger Innenstadt.Zitat:
und die konstruierte Lebensgefahr
Dei Fenster konnte ich auch nicht öffnen, Blinker per Handzeichen ging also auch nicht.
Björn
Werde ich einen Tag vor Weihnachten nicht erleben können, da ich nicht in Hamburg wohne und dort auch keine Besuche mache einen Tag vorher.
Unabhängig davon ist es ja egal wann die Blinker und Bremslichter nicht funktionieren, ob es nun einen Tag vor Weihnachten ist oder an irgend einem anderen Tag 🙄
Trotzdem ist die Lebensgefahr nach meinem Empfinden nach wie vor konstruiert und dient nur dazu, die Dramaturgie zu erhöhen. Das gibt dem Ganzen einen unseriösen Touch und führt dazu, die ganze Sache nicht so ganz ernst zu nehmen.