Eindrücke nach einer 300 km Probefahrt

VW ID.7 ED

Ich habe gestern/Heute einen ID7 zur Probefahrt. Anbei mal meine (ersten) Eindrücke.

Vorneweg: ich bin eigentlich seit 30 Jahren MB Fahrer und seit wenigen Jahren Dienstwagenfahrer (Vielfahrer). So habe ich (noch) eine C-Klasse 300de PluginHybrid. Im November dieses Jahr ist der Wechsel fällig. Ich habe in angeborenes Rückenleiden und seit wenigen Jahren kam noch ein Bandscheibenvorfall im Genick dazu. In den MB-Sitzen konnte ich bisher immer problemlos sitzen und so meinen Schmerzbereich „kontrollieren“.
Mit diesen Ausgangsparametern, und weil ich nun auf vollelektrisch umsteigen will, war der EQB meine erste Wahl.

Die Probefahrt mit dem ID7 habe ich mit einer Nachtfahrt (300 km) gemacht. Einmal, weil ich das IQ-Light testen wollte, andererseits eine Strecke die ich kenne, öfters fahre und daher weiß, wann meine Schmerzen eintreten.

So waren es also 300 km am Stück mit knapp 40% SoC gestartet, 20 Min. geladen, konstant 130 KM/h, ab und an mal 150 und kurze Zeit Vollspeed. Verbrauch 19 kWh.

Ich bin schon ewig nicht mehr so entspannt eine solche Strecke gefahren. Die ErgoActive Sitze sind der Hammer. Das Beste auf dem ich seit Jahren gesessen bin. Ich bin ohne Schmerzen ausgestiegen und ohne eingeklemmten Nerv im Genick, den ich aufgrund meiner aktuellen Sitzposition in der C-Klasse nach solchen Strecken immer hatte (habe).

Die Laufruhe des ID7 ist überragend. Das IQ-Light dem Matrix-Licht von MB Ebenbürtig. Für mich eines der Sicherheits-Features, gerade wenn man öfter im Dunkeln unterwegs ist. Das neue MEB 4.0 ist (endlich) auf dem Niveau vom MBUX, was m.E. Immer noch in Punkto Bediendung, Geschwindigkeit, Ladeplanung und v.a. Sprachsteuerung Benchmark ist (war). Hier kann das Infotainment mit MEB 4.0 nun absolut mithalten. Gerade auch mit dem 15“ Screen ist das Bedienen ein Kinderspiel, da die Bedienflächen dadurch groß genug.

Die Assistenz-Systeme funktionieren einwandfrei und mit dem Headup Display ist es ein „überschauendes“ Fahren. Der Travel-Assist ist extrem zuverlässig und gibt Dir als Fahrer das Gefühl Deine Fahrt zu jederzeit spielerisch zu beherrschen. Der assistierte Spurwechsel ist zwar nett (und funktioniert auch einwandfrei) für mich aber eher eine Spielerei - das mach ich dann doch eher herkömmlich. Ansonsten jedoch ein vertrautes Agieren des Systems.

Die Ambiente-Beleuchtung finde ich ausgewogen und „zerstreut“ ein wenig die Lichtkonzentration des großen Toucscreen, sodass sich dieser mit seiner Beleuchtungsfläche nicht in den Vordergrund drängt. Das ist beim digitalen Tacho den ich in der C-Klasse habe tatsächlich anders. Bei total dunklen Nächten ist dieses, sogar bei niedrig eingestellter Beleuchtung, noch sehr hervorstechend.
Und genau das ist aber auch die Umgewöhnung gewesen. Das minimale im Amaturenträger eingelassene Display macht die dortige Umgebung im herkömmlichen Vergleich sehr dunkel. Man gewöhnt sich aber sehr schnell dran, da der Blick eigentlich ausschließlich zum Headup-Display geht.

Beschleunigung, Übersicht, Lenkverhalten - tadellos.

Ich könnte noch mehr beschreiben, denke aber, dass das schonmal aus Fahrersicht gute Erfahrungen sind.

Somit ist meine Entscheidung nach 30 Jahren MB gefallen: bestellt wird ein ID7 in weiß, vollausgestattet mit dem hellen Innenraum.

106 Antworten

Auch die Bitrate ist nur eine Frage von "2 Cent mehr".

Na Ihr kennt Euch ja wieder super aus, beim Thema Preise für automotive fähige Kameras und Monitore ;-) . Bewerbungen an VW sind raus?

GTX Performance und 200 km/h, super Beispiel, weil sowieso größte Bremse, gleiches Drehmoment, etc. So nicht übertragbar auf die Masse der Autos. Aber was ist schon Technik und Physik gegen den Stammtisch. Ist o.k., ich werde nicht mehr mit technischen Fakten nerven, damit sich jeder seine eigene kleine Welt bauen kann.
Vor allen Dingen hatte ich die Diskussion anders verstanden. Ja, vielleicht kann man 190, oder sogar 200 km/h auch noch mit relativ kleinen Aufwand realisieren. Aber ging es darum? Da kommt garantiert sofort der nächste um die Ecke mit der Diskussion "nur 200 km/h, ich brauch 220, 240, 250, noch mehr". Und dann geht es eben nicht mehr mit kleinem Aufwand.
So weit sollte auch der letzte Physik und Technik verstehen.

Wenn Mercedes den Level 3 DrivePilot in die Mittelklasse bringt, fahren wir sowieso alle mit 110-130 km/h in unseren Teamscalls oder surfen im Internet. Dann spätestens wird auch der letzte verstehen, dass Luxus nicht in der maximalen Momentangeschwindigkeit besteht.

Die Kunst zu verstehen ist, dass es Menschen gibt, die verschiedene Vorlieben haben. Der Eine ist selbst gern fahraktiv und interessiert sich nicht für FSD. Der Andere ist so gar nicht Autobegeistert, will aber höchstindividuell unterwegs sein und freut sich total auf FSD. Und dann gibt's noch so Individuen wie mich, die das gerne situativ selbst entscheiden.

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Hatte letzte Woche eine Probefahrt mit einem ID7 und war von der Rückfahrkamera total enttäuscht. Ist es bei euch auch so, das es total verpixelt ist ?! Das Fahrzeug hinter mir in ca. 1-1.50m Entfernung war leicht verschwommen. Komme vom EQS. Ist der Unterschied zwischen MB und VW so groß ??? Ansonsten ein recht gutes Auto und eine Überlegung wert. ( Brauche den Kofferraum und möchte keinen SUV )

War die Kamera sauber? Die verdreckt leider relativ schnell, aber man kann sie mit einer Tast im Infotainment spülen (bei der Limo, Kombi am Wischerschalter).
Die Auflösung ist nicht atemberaubend, aber für mich erfüllt sie ihren Zweck Hindernisse zu erkennen und Abstände einzuschätzen.

Zitat:

@MacV8 schrieb am 20. Oktober 2024 um 10:35:33 Uhr:


War die Kamera sauber? Die verdreckt leider relativ schnell, aber man kann sie mit einer Tast im Infotainment spülen (bei der Limo, Kombi am Wischerschalter).
Die Auflösung ist nicht atemberaubend, aber für mich erfüllt sie ihren Zweck Hindernisse zu erkennen und Abstände einzuschätzen.

Auto kam aus der Wäsche also das könnte ich ausschließen. Leider hat die Aussage vom Verkäufer ( er parkt meist ohne Kamera ein ) nicht geholfen und weitere Aussage...na gegenüber MB muss auch irgendwo die preisliche Differenz zu sehen sein. Werde wohl die Tage nochmal in ein anderes Autohaus gehen und die Kamera testen.

Dann wisch ruhig vorher mal mit der Hand oder dem Taschentuch drüber, damit Du sicher bist, dass sie sauber ist.

Die Kamera ist Kernschrott. Ist bekannt. Irgendwas ist halt immer. 😉

Zitat:

@MacV8 schrieb am 20. Oktober 2024 um 10:46:24 Uhr:


Dann wisch ruhig vorher mal mit der Hand oder dem Taschentuch drüber, damit Du sicher bist, dass sie sauber ist.

Ok aber auch wenn der ID7 "nur" 75K kostet, sollte es wohl auch ohne gehen. Sonst müsste ich im Winter oder Regen jedesmal vorher aussteigen ;-) Gerade hier in Berlin sind die Parklücken nicht gerade großzügig, aber dafür ist der ID 7 kürzer als der EQS.

Zitat:

@Kaymanns schrieb am 20. Oktober 2024 um 10:29:20 Uhr:


Hatte letzte Woche eine Probefahrt mit einem ID7 und war von der Rückfahrkamera total enttäuscht. Ist es bei euch auch so, das es total verpixelt ist ?!

...

Die Kamera ist bemessen am Preis des KFZ meiner Meinung nach unterdurchschnittlich und bietet auf dem großen Display nur eine mangelhafte Bildqualität.
Sollte VW für ein eventuelles Facelift unbedingt überarbeiten.

Zitat:

@Kaymanns schrieb am 20. Oktober 2024 um 10:50:27 Uhr:



Zitat:

@MacV8 schrieb am 20. Oktober 2024 um 10:46:24 Uhr:


Dann wisch ruhig vorher mal mit der Hand oder dem Taschentuch drüber, damit Du sicher bist, dass sie sauber ist.

Ok aber auch wenn der ID7 "nur" 75K kostet, sollte es wohl auch ohne gehen. Sonst müsste ich im Winter oder Regen jedesmal vorher aussteigen ;-) Gerade hier in Berlin sind die Parklücken nicht gerade großzügig, aber dafür ist der ID 7 kürzer als der EQS.

Nein, das ging mit nur um den Test, um sicherzugehen. Später drückst Du innen auf den Knopf, spülst die Kamera mit der daneben liegenden Düse und dann hast Du (einigermaßen) freie Sicht. Aber ich denke, wenn Dir das Thema so wichtig ist, dann ist „einigermaßen“ nicht so toll und für den einmaligen Test, kann man sie mal manuell sauber machen.

Die Bitrate der Kamera war im Ur ID.3 mit 10 Zoll Display noch vertretbar. Für den ID.7 gibt es dafür Remote Parking. Muss man sich nicht mehr über die schlechte Bildqualität ärgern, wenn der Wagen ferngesteuert selbst parkt.

Zitat:

@roestiexpress schrieb am 20. Oktober 2024 um 11:00:29 Uhr:


Die Bitrate der Kamera war im Ur ID.3 mit 10 Zoll Display noch vertretbar. Für den ID.7 gibt es dafür Remote Parking. Muss man sich nicht mehr über die schlechte Bildqualität ärgern, wenn der Wagen ferngesteuert selbst parkt.

Ich glaube da spinnen die Leute in Berlin mir an den Hals, wenn ich auf der Strasse aussteige und den Wagen dann in Ruhe einparken lasse ;-)

Die Qualität der Kamera ist wirklich sehr schlecht. Allerdings gut genug, um die Hindernisse zu sehen. Direkt am Bordstein einparken habe ich noch nicht versucht, wieviel man da sieht, aber ich denke, das geht schon auch noch. Wenn ich die Kamera aber mit dem BMW vergleiche, dann fühle ich mich 20 Jahre in der Vergangenheit. Auch der Audi zuvor und davor der Insignia waren um Welten besser. Aber hilft nicht, das Auto an dem alles so ist wie man es will, das müsste man sich selber bauen.

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