e61 abstoßen oder weiter fahren?
Hallo Leute,
ich stehe vor einer schweren Entscheidung. Vor einem Jahr habe ich vom BMW Händler einen e61 gekauft: EZ. 2004, 198 tkm, gute Ausstattung für 13.000 €. Ich fahre überwiegend Langstrecke ca. 40 tkm pro Jahr und wollte ein gutes Auto für die Autobahn dass keinen so hohen Wertverlust mehr hat.
Gleich zu beginn habe ich dem Auto neue Stoßdämpfer und einen Getriebeölwechsel bei ZF spendiert. Dazu kamen viele Reparaturen die zwar von der Gebrauchtwagengarantie abgedeckt waren, jedoch gibt es dort einen Selbstbehalt: Gelenkscheibe (SB 150,-), Öl-Wärmetauscher (SB 200,-), Sitzheizung Fahrersitz (SB 350,-), Wasseinbruch durch Panoramadach mit defekt aller Steuergeräte und Batterie in Reserveradmulde (SB 1700,-). Inklusiver aller verschleißteile und der zusätzlichen Reparaturen habe ich also ca. 3500,- EUR in das Auto gesteckt und jetzt ca. 240 tkm auf dem Tacho.
Genau einem Tag nach Ablauf der EuroPlus funktioniert die Klimaanlage nicht mehr. Diagnose: Klimaanlage ist in Ordnung, aber der Riemen vom Antrieb des Kompressors ist gerissen, Riemenscheibe muss getauscht werden. Kosten für die Reparatur: 800,- €. Zusätzlich wurde bei der Inspektion festgestellt dass die Bremsen hinten neu müssen, eine Bremsleitung hinterm Tank und die Querlenker vorne. Noch mal 1200,- €. Dazu müssen diesen Winter neue Reifen her und nächsten Sommer dann auch. Alles zusammen also noch mal gut 3500,- € die jetzt mindestens noch mal in das Auto investiert werden müssen.
Nach bereits vielen unerwarteten Reparaturen und 240 tkm auf der Uhr verliere ich langsam das Vertrauen in dieses Auto und frage mich was da jetzt noch alles kommen mag, zumal die Garantie ausgelaufen ist. Turbolader, Injektionen, Anlasser, Lichtmaschine, Fahrwerk, etc...
Jetzt also die Frage, soll man das Auto lieber Abstoßen bevor man noch mehr investiert und immer wieder was neues kommt? Für das Auto mit der Laufleistung bekomme ich jetzt noch ca. 6000,- €. Oder alles reparieren, weiterfahren, hoffen dass nichts kommt und das Auto noch zwei Jahre fährt? Und wenn doch was kommt wieder rein stecken?
Alternative wäre jetzt ein Jahreswagen mit Garantieverlängerung (kein 5er sondern was günstigeres), so dass man die nächsten 3 Jahre auf jeden Fall mal ruhe hat und auch keine Selbstbeteiligung im Garantiefall. Aber so ein Auto kostet ca. 30.000,- € und hat natürlich immer noch einen sehr hohen Wertverlust.
Fragen über Fragen...
Bin für alle Anregungen Dankbar!
Manuel
Beste Antwort im Thema
Eins ist klar, wie man es macht ist es eh falsch. Im Endeffekt bist du (fast) immer der Verlierer.
23 Antworten
Bei dem E46 den ich davor gefahren hab waren bestimmt Reparaturen in knapp 5stelliger Höhe in 12 Jahren fällig. Gut dass das gröbste durch Garantie/Kulanz übernommen wurde.
Zitat:
Original geschrieben von NeoNeo28
Seeeeeeeeeeeeeeeeeehr pessimistisch gerechnet... 😁
Ja, ich weiß 😁
Der Punkt ist nur folgender: irgendwann braucht man ne Basis, um eine Entscheidung zu treffen. Es ist eine absolut beschissene Situation, sorry, wenn man den Kopf voller Dinge hat, aber keinen Weg findet, diese irgendwie zu sortieren und abzuhaken. Das führt zu nichts und man dreht sich im Kreis. Nicht mehr, nicht weniger. Ich bin auch nicht der Auto-Gott, der in die Zukunft schauen kann. Und wenn ich es wäre würde ich mich vermutlich ärgern, dass ich nicht Lotto-Gott geworden bin. Irgendwas ist immer.
Weiß schon was Du meinst... 😁
Eigentlich kann man hier auch nur zu einer wahren Lösung kommen - nämlich die, dass es keine gibt. Auf Grund der hohen jährlichen Fahrleistungen bleibt der entsprechende Wertverlust nicht aus, egal bei welchem Fahrzeug und das Reparaturrisiko mindert sich eigentlich nur bei einem Neuwagen / Jahreswagen mit entsprechender Garantie / Restgarantie deutlich. Sicher gibt es gute Gebrauchte, die mit wenig Aufwand hohe Kilometerleistungen schlucken, aber die Worte - kann - eventuell - unter Umständen - wird man halt nie gänzlich ausschließen können. Ist und bleibt mangels Glaskugel eben ein Glücksspiel... 😁
Hier hat sicher schon so mancher 5er die 300.000 Km Marke problemlos und ohne größere Reparaturkosten überstanden, aber es gibt wohl ebenso einige, die auf die ersten 100.000 Km schon mehr reinstecken mussten, als die ganze Sache wert war. Von daher - no risk, no fun...
Zitat:
Original geschrieben von Alecto
Es ist eine absolut beschissene Situation, sorry, wenn man den Kopf voller Dinge hat, aber keinen Weg findet, diese irgendwie zu sortieren und abzuhaken. Das führt zu nichts und man dreht sich im Kreis. Nicht mehr, nicht weniger.
Das ist aber eine beschissene Situation auf verdammt hohem Niveau 😁 Beschissen wäre es, wenn der TE sich keinen Fast-Neuwagen (selbst wenn's Finanzierung ist) oder auch gar kein Auto leisten könnte...😉
Zitat:
Hier hat sicher schon so mancher 5er die 300.000 Km Marke problemlos und ohne größere Reparaturkosten überstanden, aber es gibt wohl ebenso einige, die auf die ersten 100.000 Km schon mehr reinstecken mussten, als die ganze Sache wert war. Von daher - no risk, no fun...
So sehe ich das auch und bekomme es derzeit im Bekanntenkreis mit...und der "Querulant" bzw. Pflegefall ist ausgerechnet ein scheckheftgepflegter, rein privat genutzter Rentner-525D mit relativ wenig belegbaren km, den ich auch gekauft hätte.
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Ist schon riskant sich einen 8 Jahre alten Wagen mit 200tkm zu kaufen, wenn man 40.000km im Jahr fährt.
Fährst du die KM denn privat oder geschäftlich? Falls du geschäftlich fährst, könntest du ja mal über ein Leasingfahrzeug nachdenken.
Sowohl als auch. Ich bin selbstständig und muss daher viel fahren, dazu nutzen ich und meine Frau das Auto natürlich auch privat. Wenn ich das Auto nicht benötige fährt meine Frau damit zur Arbeit damit sie nicht mit dem Cabrio los muss.
Ob Kaufen oder Leasen macht jedoch keinen unterschied. Beim Leasing zahlt man den Wertverlust ja genau so, und gibt das Auto anschließend zurück. Da sehe ich sogar eher das Risiko dass einem jeder Kratzer und mehr km deftig in Rechnung gestellt wird, wohingegen das Auto beim Kauf dann mir gehört zu festen kalkulierbaren Kosten und ich dann damit machen kann was ich will.
Ich habe bisher immer gebraucht Autos in einem Alter von 3-4 Jahren Gekauft, die typischen "Vertreterautos", also Leasingrückläufer. Alle Autos wurde laut Serviceheft beim 🙂 gewartet.
Zuerst einen A4 TDI, 4 Jahre alt 115 tkm für 15.000 € - Das erste Jahr war ruhe, danach kamen Wasserschaden durch undichte Spundwand, Kupplung, Zylinderkopf, Lichtmaschine, Turbolader... Alles natürlich nach Ablauf der Gebrauchtwagengarantie und ohne jegliche Kulanz.
2. Versuch wieder A4 TDI, diesmal Automatik, 3 Jahre alt 68 tkm für 18.000 € - Wieder das erste Jahr Ruhe bis die Garantie zuende war. Danach Probleme mit der Multitronic und nach 2 Jahren und 150 tkm einen Motorschaden wegen defektem Abgasrückführventil (lange Geschichte). Natürlich keine Kulanz.
Danach der Wechsel zu BMW, wollte von Audi nichts mehr wissen und eigentlich nicht mehr so viel für ein Auto ausgeben. Es kam der 5er, sollte max. 10.000 kosten. Weil an meinem schon viel gemacht wurde (neue Bremsen rundum, Drallklappen, und noch ein paar Kleinigkeiten) und ich bereit war für die Komfortsitze mehr auszugeben, sind es dann doch 12.900 € geworden.
Ich hab nie darüber nachgedacht ein neues Auto zu kaufen da mir der Wertverlust in den ersten Jahren einfach zu hoch erschien. Aber vielleicht muss man das zugunsten von Garantie und Zuverlässigkeit einfach in kauf nehmen. Übers Wochenende hab ich mir noch mal Gedanken gemacht, mehr als 30.000 € will ich nicht ausgeben. Aktuell stehen 2 Autos zur Auswahl oder der 5er wird weiter gefahren:
1. der neue Skoda Octavia Combi DSG 150 PS Diesel, Neuwagen mit Garantieverlängerung auf 4 Jahre, fast voll ausgestattet. Ein vernünftiges Auto mit sehr gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. Vorteil: Neuwagen genau so wie ich ihn will. Nachteil: Hoher Wertverlust in den ersten Jahren.
2. ein A4 Avant Automatik, 143 PS Diesel, Jahreswagen mit Garantieverlängerung auf 4 Jahre (wovon schon min. 1 Jahr abgelaufen ist), gute Ausstattung. Ein Image-Auto mit der selben VW-Technik wie bei Skoda, wobei der Skoda sogar neuere Technik verbaut hat das auf Basis des Golf 7. Vorteil: besseres Image und bessere Innenraumverarbeitung. Nachteil: kein Neuwagen, mehr km, kürzere Garantiezeit, weniger Platz.
Beide Autos sind zu dem Preis zu bekommen.
3. Der 5er bleibt. Vorteil: kein hoher Wertverlust. Nachteil: keine Garantiesicherheit, im vergleich höherer Verbrauch und deutlich teurere Versicherung/Steuer.
Ja aber du siehst ja, dass es dich mehr kostet "alte Gurken" zu fahren, da die Reparaturkosten durch deine hohen KM Laufleistungen ja extrem hoch sind.
Beispiel: Volkswagen Passat 150.000km in 36 Monaten inkl Wartung, Verschleiß, Reifen, Versicherung, Steuer kostet mit vernünftiger Ausstattung 700€ im Monat ohne Anzahlung(Geschäftskundenleasing). Da hast du keine Zusatzkosten durch Defekte oder ähnliches. Ein Oktavia oder Superb wäre da sicher noch günstiger.
Macht in 36 Monaten 25.200€. Aber inklusive Reparaturen, Reifen, Versicherung, Steuer und Wertverlust. Kannst du dir mal gegenrechnen.
Zitat:
Original geschrieben von BMWTordi
Ja aber du siehst ja, dass es dich mehr kostet "alte Gurken" zu fahren, da die Reparaturkosten durch deine hohen KM Laufleistungen ja extrem hoch sind.Beispiel: Volkswagen Passat 150.000km in 36 Monaten inkl Wartung, Verschleiß, Reifen, Versicherung, Steuer kostet mit vernünftiger Ausstattung 700€ im Monat ohne Anzahlung(Geschäftskundenleasing). Da hast du keine Zusatzkosten durch Defekte oder ähnliches. Ein Oktavia oder Superb wäre da sicher noch günstiger.
Macht in 36 Monaten 25.200€. Aber inklusive Reparaturen, Reifen, Versicherung, Steuer und Wertverlust. Kannst du dir mal gegenrechnen.
Ich fahre einen E61 535d
gekauft mit 78000km nun 256000km
verkauf vorraussichtlich bei 450000km
kosten rechne ich aus Erfahrung Rep- Reifen -Ölwechsel etc ca 500 Euro je 10000km (normale Fahrweise 50000km /Jahr
Natürlich viele Rep und Ölwechsel selbst
ab und an mal BMW spezialisierte freie Werkstatt.
Bei meinem E39 525d lagen die Kosten bei 340 Euro je 10000km
Verkauft bei 335000km (Nachfolger hat jetzt 430000km runter bei etwa 3500 Euro Rep Kosten.)