DSG - Sehr spätes Hochschalten bei Kick Down
Hallo an die Gemeinde.
Wie aus meiner Signatur hervorgeht, fahre ich einen Caddy 2.0 mit DSG und in der 150 PS-Version aus 2016.
Was mir hier immer wieder bei Überholvorgängen negativ auffällt, ist, dass bei voll durchgetretenem Gaspedal das Getriebe zurückschaltet, dann aber der gewählte Gang sehr lange hochdreht, ohne weiteren Schub auf die Räder zu bringen. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit schaltet das Getriebe in den nächsten Gang.
Bei Überholvorgängen finde ich das sehr störend.
Mit meinen beiden anderen Fahrzeugen in gleicher Konstellation (2.0 TDI mit 6-Gang-DSG und 150 PS, auch alle mit Freilauf) kenne ich dieses Schaltverhalten nicht.
Weiss jemand, ob das prinzipiell beim Caddy so ist oder hier ein Fehler vorliegen könnte?
Vielen Dank
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@Stauschubser schrieb am 20. April 2018 um 01:28:25 Uhr:
Was mir hier immer wieder bei Überholvorgängen negativ auffällt, ist, dass bei voll durchgetretenem Gaspedal das Getriebe zurückschaltet, dann aber der gewählte Gang sehr lange hochdreht, ohne weiteren Schub auf die Räder zu bringen. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit schaltet das Getriebe in den nächsten Gang.
Bei Überholvorgängen finde ich das sehr störend.
Wenn Du den Kickdownschalter getreten hast, er hochdreht und Du den Fuß minimal lupfst, gibst Du den Schalter frei und er schaltet hoch. Ansonsten einmal Lenkradpaddel rechts 😉
77 Antworten
Versuch einfach mal, das Gaspedal nicht bis zum Bodenblech durch zu treten. Ohne Kickdown schaltet er eventuell früher hoch, ansonsten manuell nachhelfen.
Ich merke es bei unseren Dieseln auch, dass bei Kickdown nur ne Drehzahlorgie stattfindet, aber der Schub erst nach dem hochschalten kommt. Was wiederum verständlich ist, wenn man sich ansieht, wann beim Diesel das größte Drehmoment anliegt.
Kenne ich bei meinem Caddy, gleiche Ausführung, gleiches Baujahr nicht. Habe allerdings den Freilauf ständig abgeschaltet, da kraftstoffsparen nur mit Umkehrschub, durch Motorbremsen, möglich ist.
Zitat:
@R.B.14 schrieb am 20. April 2018 um 05:48:19 Uhr:
...Habe allerdings den Freilauf ständig abgeschaltet, da kraftstoffsparen nur mit Umkehrschub, durch Motorbremsen, möglich ist.
Ok, wieder was dazu gelernt - und jene Automobilingenieure, die das behaupten sind also entweder Deppen oder haben niedrige Bewegründe, uns das unterzujubeln.
Da ersteres ja sicher ausscheidet, scheint tatsächlich schon wieder eine Verschwörung im Gange zu sein. 😕
Das erinnert mich ein wenig an meinen Onkel der vor 30 Jahren seinen Passat ohne ABS bestellt hat, weil sein Nachbar gemeint hat, das taugt nichts. 😮
Freilauf ist ja beim Caddy nur dazu da Geschwindigkeitsverluste durch die Motorbremse zu minimieren sprich Segeln und dadurch Kraftstoff zu sparen. Es ist ganz schön, wenn man nen ganzes Stück freie Fahrt hat und die Motorbremse nicht braucht.
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Zitat:
@Stauschubser schrieb am 20. April 2018 um 01:28:25 Uhr:
Was mir hier immer wieder bei Überholvorgängen negativ auffällt, ist, dass bei voll durchgetretenem Gaspedal das Getriebe zurückschaltet, dann aber der gewählte Gang sehr lange hochdreht, ohne weiteren Schub auf die Räder zu bringen. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit schaltet das Getriebe in den nächsten Gang.
Bei Überholvorgängen finde ich das sehr störend.
Wenn Du den Kickdownschalter getreten hast, er hochdreht und Du den Fuß minimal lupfst, gibst Du den Schalter frei und er schaltet hoch. Ansonsten einmal Lenkradpaddel rechts 😉
Nur wenn der Motor bremst hast du einen tatsächlichen 0,00 Verbrauch. Lässt du den Freilauf drinn hast du zwar einen geringeren Verbrauch aber ebend nicht 0,0. Das ist keine Verschwörung sondern kann jeder am momentanverbrauch ablesen. Sind aber auch schulungsaussagen beim ökonomischen Fahrertraining wie Audi BMW und Merzedes.
So weit so gut. Ob Du Sprit sparst oder nicht, sagt Dir aber nicht der kurze Momentanverbrauch, sondern der Gesamtverbrauch über die Strecke. Und letzterer ist mit Freilauf in der Regel niedriger (außer es geht immer bergab etc.). Beim Heranfahren an eine rote Ampel sparst Du also im Schubbetrieb mehr, auf die Gesamtstrecke aber weniger als beim Segeln - weil Du halt viel länger und öfter segeln als schieben kannst. Wenn Du oft im Schubbetrieb bist, hast Du vorher zu viel Gas gegeben 😉
Wenn meiner in den Freilauf geht, fällt die Verbrauchsanzeige auch auf 0.
Bei mir steht dann kein Verbrauch sondern Freilauf, ich nutze den sehr gerne wenn ich die Motorbremse nicht brauche, ansonsten einmal kurz das Bremspedal anticken und schon ist der Freilauf raus
Auch wenn es scheinbar logisch klingt, weil bei der Motorbremsung durch die dabei aktivierte Schubabschaltung die Verbrauchsanzeige auf Null steht, während sie beim segeln eben nicht = Null ist, trifft es trotzdem nicht zu, dass im ersteren Fall kein Treibstoff verbraucht wird.
Allerdings findet der Treibstoffverbrauch nicht während der Motorbremsung statt, sondern er fand bereits davor statt!
Dies kann man sich erklären, indem man eine sogenannte Energiebilanz macht: Der Motor bzw. der Antrieb eines Fahrzeuges ist nämlich so etwas wie ein "Energiewandler". Er wandelt die Energie, die wir für viel Geld in Form von Diesel oder Benzin einkaufen, die sogenannte chemische Energie, in Vortrieb um und zwar in der Form, dass damit sämtliche Fahrwiderstände (Luftwiderstand, Rollwiderstand, Dämpungswiderstand in den Stoßdämpfern etc.) über eine bestimmte Strecke überwunden werden.
Weiterhin wird ein sehr großer Teil dieser im Treibstoff vorhandenen Energie zusätzlich in Wärmeenergie umgewandelt (beim Benziner mehr, beim Diesel weniger, daher die bessere CO²-Bilanz!). Diese Wärmeenergie wird im Winter großzügig zum Heizen des Fahrzeuginneren genutzt und im Sommer in der Landschaft verteilt - mit wechselnden Anteilen, je nach Außentemperatur.
Und letzten Endes wird auch ein sehr geringer Teil der Energie in Verformungsenergie umgewandelt, die sich in Form von Verschleiß am Fahrzeug und an den Reifen äußert - dies nur der Vollständigkeit halber erwähnt.
Während dies relativ kontinuierliche Wandlungsprozesse sind, gibt es jedoch eine weitere, permanent pendelnde Energieform, die in den Wandlungsprozess eingebunden ist, das die diejenige, die uns hier bei der Beurteilung der Frage besonders interessiert:
Das ist die kinetische Energie. Das ist die, die sich aus (Fahrzeug-)Masse mal Geschwindigkeit ergibt.
Also ein leichtes Fahrzeug hat weniger kinetische Energie als ein schwerers Fahrzeug, das mit der gleichen Geschwindigkeit fährt.
Und diese Energie wird ebenfalls aus dem Treibstoff durch Umwandlung gewonnen, nämlich beim Beschleunigen.
Und dies wiederum kann man an der Verbrauchsanzeige auch sehr gut ablesen, wenn man sieht, wie der Verbrauch beim Beschleunigen drastisch nach oben geht.
Und genau da haben wir den Treibstoff, der verbraucht wird, und der beim Verzögern des Fahrzeuges bei der Motorbremsung wieder in endgültige Wärme verwandelt wird, die nicht wieder für den Vortrieb zur Verfügung steht. Also im Prinzip die gleiche "Energievernichtung" (eigentlich Umwandlung in nicht mehr nutzbare Wärme), die auch beim Bremsen geschieht!
Das ist der Verbrauch, der erfolgt, auch wenn du ihn scheinbar nicht sehen kannst.
Damit ist zumindest die Behauptung widerlegt, dass man nur durch die Motorbremsung energiesparend fährt.
Warum man aber mit dem "Segeln" Energie sparen kann(!), das würde jetzt den Rahmen hier ein wenig sprengen, darüber schreibe ich vielleicht später einmal etwas, wenn ich selber ein Fahrzeug mit dieser Einrichtung ein wenig mehr gefahren habe.
Der Knackpunkt liegt aber darin, dass das Segeln den Fahrer, wenn er es denn konsequent nutzen will zum vorausschauenden Fahren "erzieht" und ihm gleichzeit die Möglichkeit gibt präziser den rollenden Zustand des Fahrzeuges herzustellen, was er mit dem Gaspedal allein nicht kann, sondern bei dem er auskuppeln und konsequenterweise für diese Zeit auch den Motor abstellen müßte. Und letzteres geschieht auch bei einigen Fahrzeugen mit der Segelfunktion - was sich aber als nicht ganz unproblematisch in der Praxis erweist.
Soweit mal für heute...
Sorry, für die Länge des Textes, aber daran kann man sehr gut erkennen, dass man an solche Fragen nicht mit der Mentalität von dem amerikanischen Präsidenten herangehen kann. Da gibt es leider keine einfachen Antworten auf diese komplexen Fragestellungen und wir sehen, dass Ingenieure schon ein wenig ihre Berechtigung haben.
Die Wahlmöglichkeit mit dem Freilauf scheint es aber nicht bei allen Caddys zu geben. In der Bedienungsanleitung wird der Punkt beschrieben, in der MFA ist er zumindest bei mir aber nicht vorhanden.
Letztlich ist es mir aber auch egal, da ich den Nutzwert für mein Fahrprofil nicht sehe.
Haku das hast du alles sehr gut erklärt. Aber letztendlich nicht wirklich den unterschied zum segeln,Fahrzeug läuft mit Standgasmodus und Motorbremse, Motor läuft nur mit der nötigen Schmierung ohne Verbrauch. Aber eigentlich war es ja nicht das Thema, das hier erfragt wurde. Wollte auch keine Diskussion lostreten.
Zurück zum eigentlichen Thema, mein DSG 75kw dreht im Kick Down ebenfalls die Gänge viel zu weit aus. Er schaltet erst bei ca 4000 Umdrehungen in den nächsten Gang. Das liegt aber wenigster am DSG, vielmehr ist die Charakteristik den Motors Schuld. Der Diesel hat ein Plateau zwischen 3500 und 4000 Umdrehungen wo die Leistung konstand anliegt aber das Drehmoment abfällt. Das ist beim 75 kW noch deutlicher spürbar. Der hat von 2900 bis 4000 Umdrehungen ein Plateau.
Quelle VW Nutzfahrzeuge