Dieselmotor richtig behandeln?
Hallo,
ich bin 12 Jahre ausschließlich Saugbenziner gefahren. Mit Ladern und Diesel hatte ich bisher nichts zu tun.
Wie fahre ich nun meinen Diesel bzw. wie gehe ich pfleglich damit um?
Ich habe von hier und da folgende Tipps bekommen:
Warm fahren, bis das Öl auf Betriebstemperatur ist - nach etwa wievielen Kilometern kann ich dann die Leistung entfalten?
2-Takt-Öl (etwa eine Kappe pro Tank) in den Diesel schütten, um den Verschleiß zu senken - gilt das noch für die aktuellen PSA-Motoren?
Vor dem Abstellen den Motor und Turbo im Stand etwa eine Minute kalt laufen lassen - korrekt? Mit dem 180PS und der Automatik kann man ja die letzten Meter bis zur Haustür bequem (unterhalb des Turbo???) bei 1000-1500 U/min zuckeln.
Bis zu welcher Drehzahl fährt man den Motor schonend warm?
Beste Antwort im Thema
Der Turbolader darf auch 100m vor der Haustür noch drehen, das kaltfahren ist sinnbefreit wenn man nicht Kilometerweise Drehzahl am Anschlag gefahren ist.
Allenfalls wenn man Hochgeschwindigkeits- bzw. Drehzahlorgien hinter sich hat und auf den Rastplatz fährt könnte man ihn eine Minute nachlaufen lassen.
Da man aber in der Regel schon 1-2km vorher langsamer wird ist das meistens auch nicht nötig, aber schadet auch nicht.
Zusätze im Tank sind ausdrücklich in der Bedienungsanleitung nicht erlaubt und können Garantieverlust zur Folge haben wenn irgendein Bauteil am Motor kaputt geht was dadurch hätte passieren können.
Ebenso Experimente mit Öl ohne Freigabe.
Schonend warmfahren war, egal welcher Motor, immer im mittleren Drehzahlbereich, also zwischen 2000 und 4000 grob.
Da haben andere Leute aber auch andere Ansichten.
Man sollte sich nicht zuviele Gedanken machen und einfach normal Auto fahren.
Rennfahrer sind wir doch alle keine.
27 Antworten
Guten Abend,
einige der Tipps sind ja echt zum brüllen - als wenn ein Diesel von einem anderen Stern kommen würde.
Das mit kaltlaufen lassen hat z.B.nichts mit dem Diesel sondern dem Turbo zu tun.
So ca. 1 - 5 Minuten vor der Ankunft sollte man nicht mehr hochtourig fahren und wenig Gas geben, so dass der Turbo nicht mehr zum Einsatz kommt und abkühlen kann.
Das mit dem Öl in den Tank kippen ist zumindest heutzutage ein Ammenmärchen. Warmfahren ist ebenfalls nicht (mehr) erforderlich. Ein gutes Einfahren gemäß Betriebsanleitung hingegen schon. Du kannst also theoretisch direkt (nach der einmaligen Einfahrzeit) täglich die volle Leistung abrufen. Allerdings ist der Verbrauch bis zum Erreichen der optimalen Betriebstemperatur deutlich höher - auch dies hat der Turbo-Benziner mit dem Turbo-Diesel gemein.
Grundsätzlich sind sich Turbo-Beziner und CR Turbo-Diesel sehr ähnlich - mit Ausnahme des Verbrauchs.
Der Turbolader darf auch 100m vor der Haustür noch drehen, das kaltfahren ist sinnbefreit wenn man nicht Kilometerweise Drehzahl am Anschlag gefahren ist.
Allenfalls wenn man Hochgeschwindigkeits- bzw. Drehzahlorgien hinter sich hat und auf den Rastplatz fährt könnte man ihn eine Minute nachlaufen lassen.
Da man aber in der Regel schon 1-2km vorher langsamer wird ist das meistens auch nicht nötig, aber schadet auch nicht.
Zusätze im Tank sind ausdrücklich in der Bedienungsanleitung nicht erlaubt und können Garantieverlust zur Folge haben wenn irgendein Bauteil am Motor kaputt geht was dadurch hätte passieren können.
Ebenso Experimente mit Öl ohne Freigabe.
Schonend warmfahren war, egal welcher Motor, immer im mittleren Drehzahlbereich, also zwischen 2000 und 4000 grob.
Da haben andere Leute aber auch andere Ansichten.
Man sollte sich nicht zuviele Gedanken machen und einfach normal Auto fahren.
Rennfahrer sind wir doch alle keine.
Wenn der Turbo heiß abgestellt wird und dann abkühlt, bilden sich "Verkokungen" an der Laderwelle. Wenn man nur eine kurze Pause macht oder gar an der Ampel steht (Start/Stopp) passiert erst mal nichts. Ansonsten ist es schon korrekt, dass man nach einer Vollgasfahrt vor einer längeren Rast den Motor ein paar Minuten nachlaufen lassen sollte.
Warm fahren ist bei allen Motoren ein Vorteil, ob Turbo oder Sauger - alle Teile unterliegen einer thermischen Ausdehnung, zusätzlich ist die Schmierung am Anfang schlecht (Öl noch nicht wieder gleichmäßig verteilt, sehr zäh da kalt).
Allen Antworten kann ich nur beipflichten - sehe ich auch so.
Wenn während deiner Vollgastour der Turbolader glüht und du dann direkt runterbremst und an der Tanke oder Raststelle sofort den Motor ausmachst, kannst du dir sicher selbst vorstellen, was mit dem zarten Ölfilm im Lager des Turbos passiert. Beim Starten des Motors muss dann erstmal Öl hingepumpt werden und das findet so ein Lager überhaupt nicht gut, wenn es trocken dreht. Deshalb halte ich es wie meine Vorredner und fahre die letzten 2 bis 3 km keine 200+ mehr sondern lasse ihn nur noch ohne Last ausrollen. Die letzten 500 m hängt man ja eh meist mit Tempo 80 hinter einem LKW, sodass es normalerweise reicht, dass der Turbo nicht mehr glüht.
Das gilt übrigens für alle Turbos, egal welcher Hersteller oder welche Treibstoffart.
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Hier im Erzgebirge gibt es einige 1-2 Kilometer lange Steigungen, die der 180PS Diesel mit nicht viel mehr als 130km/h schafft. Kurz darauf sind an 2 Strecken, die mir spontan einfallen, Ampeln.
Mit Ladern haben ich wie gesagt keine Erfahrungen. Meine bisherigen 3 Sauger hatten kein Problem damit, wenn ich sie aus der Kalten heraus getreten habe. Bislang sind die Karren alle über 200000 ohne Probleme gelaufen, der Audi 80 über 300000.
Bedenken habe ich derzeit mit meinem Fahrprofiel: überwiegend Kurzstrecke, aber im Monat dennoch um die 3500 km...
Dieses Kaltlaufen lassen wäre wohl wichtig, wenn du z.B. mind. 30min mit absolutem Vollgas gefahren bist und dann so spät wie möglich auf einen Rastplatz fährst. In dem Fall sollte man den Motor nicht unmittelbar abstellen.
Bei nahezu allen anderen "ganz normalen" Fahrsituationen halte ich das Lauflasssen vom Motor für überflüssig.
Zitat:
@Nasenpfahl schrieb am 20. November 2016 um 22:19:39 Uhr:
Hier im Erzgebirge gibt es einige 1-2 Kilometer lange Steigungen, die der 180PS Diesel mit nicht viel mehr als 130km/h schafft.
Welche sind das? Wo noch dazu mehr als 120 erlaubt sind?
Aber dass er nicht mehr als 130 schaffen soll? Hmm
Zum einen OU Stollberg - Brünlos und zum anderen B95 Chemnitz - Burkhardtsdorf.
Ich weiß nicht, ob der Kahn noch schneller wird. Mit 2300 auf dem Zähler wird er noch nicht die Motten tanzen lassen.
Jaaaaaa, runter schalten soll auch helfe 😛 (Spass) da sollte mehr gehen!
Zitat:
@MrXY schrieb am 20. November 2016 um 20:06:36 Uhr:
Wenn der Turbo heiß abgestellt wird und dann abkühlt, bilden sich "Verkokungen" an der Laderwelle. Wenn man nur eine kurze Pause macht oder gar an der Ampel steht (Start/Stopp) passiert erst mal nichts. Ansonsten ist es schon korrekt, dass man nach einer Vollgasfahrt vor einer längeren Rast den Motor ein paar Minuten nachlaufen lassen sollte.
Nunja...da ist schon ein gutes Stück Theorie dabei 😉.
Ja.... einen Turbomotor aus der Vollast heraus direkt abzuschalten, kann zu diesem Phänomen führen. Aber die wenigsten von uns fahren mit 180 auf einen Rasthof, um dort mit einer Vollbremsung in die nächste Lücke zu schliddern und direkt den Motor abzuwürgen.
Allein die 3...400 Meter, die Du auf der Abfahrt in einen Rastplatz nutzt, um Deine Geschwindigkeit zu verringern und die anschließende Parkplatzsuche reichen vollkommen aus, um so einen Lader absolut ausreichend abzukühlen und auf "Normaldrehzahl" runterkommen zu lassen.
Was willst Du denn machen, wenn Du dort statt zum Parken zum Tanken rausfährst? Erstmal eine Minute mit laufendem Motor vor der Zapfsäule rumdümpeln?
Sehe ich auch so: wer mit 230 km/h direkt in die Ratstation fährt, hat wohl einen Schaden - irgendwann dann auch am Turbo ....
Absolut wichtig ist Inspektion und planmäßiger Ölwechsel, im kalten Zustand nicht treten und alles ist gut! Ansonsten einfach normal fahren und es passt!
Wenn man einen Diesel nicht im Stand laufen lassen soll (wenn kalt), wie kann man dann die Frontscheibenheizung effektiv nutzen?
Ölwechsel sind klar, da kommt auch nur Shell oder Castrol rein! Das haben mir die Motoren immer gedankt, indem sie frei von Ölkohle waren.
Zitat:
@XLTRanger schrieb am 21. November 2016 um 20:58:01 Uhr:
Was willst Du denn machen, wenn Du dort statt zum Parken zum Tanken rausfährst? Erstmal eine Minute mit laufendem Motor vor der Zapfsäule rumdümpeln?
Nun, bei mir kommt das nicht vor, da ich keine Volllast-Fahrten mache. Aber ja, wenn der Turbolader richtig heiß ist, dann ist das anzuraten.
Das Raststätten-Beispiel ist vielleicht etwas weit hergeholt - im öffentlichen Straßenverkehr längere Zeit Volllast zu fahren mag vielleicht möglich sein, aber ist in meinen Augen weder sinnvoll noch sicher noch bringt es Spaß. Aber wer sich beispielsweise einen Focus RS kauft, mag den vielleicht auch mal auf der Nordschleife bewegen. Und da kommen wir dann in Bereiche, wo der Lader eine Abkühlphase durchaus dankt.
Theoretisch kann man auch mit einem Mondeo-Diesel auf die Rennstrecke und dann wären wir wieder beim Thema.
Zitat:
@MrXY schrieb am 22. November 2016 um 00:15:11 Uhr:
Aber wer sich beispielsweise einen Focus RS kauft, mag den vielleicht auch mal auf der Nordschleife bewegen. Und da kommen wir dann in Bereiche, wo der Lader eine Abkühlphase durchaus dankt.Theoretisch kann man auch mit einem Mondeo-Diesel auf die Rennstrecke und dann wären wir wieder beim Thema.
Yep, absolute Zustimmung.