Diesel vs. Benziner

Mercedes C-Klasse W205

Hallo!

Ich bin nicht ganz schlüssig, ob ich einen Diesel oder doch lieber einen Benziner in Erwägung ziehe, konkret geht es um den 220er (Diesel) und den 200er (Benziner).

Hier kurz die beiden Modelle aus meiner Sicht zusammengefasst:

220 BlueTec (220d):
+ Mehr NM
+ Weniger PS (günstigere Steuer hier in Ö)
+ Weniger Verbrauch
- 2 Turblolader (kann viel kaputt gehen)
- AdBlue (Tank muss man nachfüllen; noch mehr, was kaputt gehen oder Probleme machen kann)
- Anschaffung teurer
- Auspuff-Fake
- bisschen Brummig (auch wenn er schon sehr unauffällig ist)

200 (Benziner):
+ 1 Turbolader (weniger kann kaputt gehen)
+ Anschaffung günstiger
+ Leiser
+ Wartung günstiger (stimmt das, hat wer Erfahrung?)
+ Mit AMG Exterieur auch wirklich Abgas-Rohre hinten raus
- Mehr Verbrauch
- Mehr PS (unwesentlich mehr Steuer)

Ich fahre zwischen 15.000 und 20.000 im Jahr, das schwankt leider ziemlich, wodurch der Kostenunterschied auf paar Jahre gerechnet wahrscheinlich gegen 0 geht.

Wie sieht es eurer Meinung nach mit dem Wiederverkaufswert aus?

Was sollte ich eurer Meinung nach noch bedenken?

Danke für eure Kommentare 🙂

32 Antworten

Zitat:

@ex0riz0r schrieb am 8. Juli 2015 um 13:52:58 Uhr:


Mir gefällt der Diesel persönlich besser das liegt einfach an dem besseren Durchzug und dem höheren Drehmoment.

Sicher? Bist du beide gefahren? Die Zahlen können täuschen, denn die Kraft des Motors hängt vom Produkt Drehmoment x Drehzahl ab und da der Benziner mit mehr Drehzahl fährt, gleicht sich das oft wieder aus. Beispiel: Ich fahre derzeit einen Golf TSI mit 140 PS und nur 250 Nm. Mein Bruder fährt den 2,0 TDI mit 150 PS und 320 Nm. Dennoch zieht der Benziner insgesamt besser durch.

Allerdings kann es bei C220d vs. C200 anders sein. Ich habe die beiden auch noch nicht verglichen, möchte nur darauf hinweisen, dass Drehmomentwerte auf dem Papier täuschen können.

Persönlich ziehe ich nach unserem vorigen TDI jetzt doch wieder Benziner vor, da ich das breitere Drehzahlband lieber mag.
j.

Zitat:

@helalwi schrieb am 9. Juli 2015 um 09:34:20 Uhr:


Ja, kann ich mir vorstellen. Du erinnerst dich, dass weiter oben genau das verneint wurde, weil die Achsuntersetzung kleiner als beim Benziner sei, was das Mahr an Drehmoment wieder ausgleiche. Aber es ist wohl trotzdem so.

Wenn du dich schon auf gewisse Aussagen beziehst, solltest du diese auch richtig wiedergeben. In dem o.g. Thread steht beschrieben, weshalb man sich nicht einfach am Motordrehmoment orientieren kann.

Die Kraft des Motors hängt nicht vom Produkt vom Drehmoment * Drehzahl ab, sondern vom Drehmoment und der Getriebeübersetzung/Achsübersetzung. Die Achsübersetzung ist im Regelfall bei den Dieseln länger, da die Diesel nicht so hoch drehen.
Natürlich muss mann sich auch auf den Motor "einlassen". d.h. bei einem Saugmotor Benziner muss man Drehzahl nutzen und bei einem Tubodiesel Direkteinspritzer dagegen die Drehzahl vermeiden und die Drehmomentwelle bei niedrigen Drehzahlen nutzen.
Beise Systeme haben halt ihre Stärken und Schwächen.

Welche denn? Ich hab es noch nicht gelesen. Es gibt wohl gar keine.

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Es wurde genug darüber geschrieben, ob du dies ignorierst oder zur Kenntnis nimmst ist deine Sache. Fakt ist jedoch, dass es sich rechnerisch belegen lässt.

Du redest von Kosten. Oben geht es um Stärken und Schwächen.

Zitat:

@helalwi schrieb am 9. Juli 2015 um 09:34:20 Uhr:



Zitat:

Weil die Anforderungen andere sind. LKW fahren mit Diesel, weil NM zählen.

Ja, kann ich mir vorstellen. Du erinnerst dich, dass weiter oben genau das verneint wurde, weil die Achsuntersetzung kleiner als beim Benziner sei, was das Mahr an Drehmoment wieder ausgleiche. Aber es ist wohl trotzdem so.

Ich spreche nicht von Kosten, sondern habe mich auf o.g. Aussage bezogen.

Diese kam aufgrund

dieses

Threads zustande, in dem das entsprechende Thema behandelt wurde. Es macht aber wohl keinen Sinn weiter darüber zu sprechen.

Zitat:

@asdfffeaa schrieb am 8. Juli 2015 um 13:30:47 Uhr:


220 BlueTec (220d):
+ Mehr NM
+ Weniger PS (günstigere Steuer hier in Ö)
+ Weniger Verbrauch
- 2 Turblolader (kann viel kaputt gehen)
- AdBlue (Tank muss man nachfüllen; noch mehr, was kaputt gehen oder Probleme machen kann)
- Anschaffung teurer
- Auspuff-Fake
- bisschen Brummig (auch wenn er schon sehr unauffällig ist)

200 (Benziner):
+ 1 Turbolader (weniger kann kaputt gehen)
+ Anschaffung günstiger
+ Leiser
+ Wartung günstiger (stimmt das, hat wer Erfahrung?)
+ Mit AMG Exterieur auch wirklich Abgas-Rohre hinten raus
- Mehr Verbrauch
- Mehr PS (unwesentlich mehr Steuer)

@asdfffeaa

Mit dem Diesel wirst du bei deiner Haltedauer wohl günstiger fahren, da der Unterschied bzgl. Anschaffungskosten gering ausfällt. Die Wartungskosten des Benziners könnten aufgrund deiner Argumente zwar günstiger sein, jedoch würde ich Spekulationen außer Acht lassen.

Letztendlich musst du entscheiden, ob dir der Benziner den Mehrpreis wert ist.

Ich würde aufgrund der Laufruhe zum Benziner greifen. In diesem Vergleich fällt auch das höhere Motordrehmoment nicht ins Gewicht. Dazu kommt die ansprechendere Optik in Verbindung mit AMG Exterieur. 😉

Ich würde schon gerne weitersprechen: Die Punkte oben mögen alle stimmen, sind aber recht WischiWaschi und erst noch umstritten. Wenn jemand wirklich Argumente für das eine oder andere Lager sucht, sind die obigen Punkte schwach.

Stellt euch vor, Mercedes baut nur noch Benziner und macht eine Marketingkampagne dafür. Das würde wohl klappen. Wenn man eine Lnie komplett kappen könnte, würden wohl auch die Benziner noch günstiger zu haben sein.

Harte Kriterien wären für mich beispielsweise die Langlebigkeit: Vor 30 Jahren war das doch das einzige Argument für einen Ratter-Diesel. Wenn ich heute in meinem Diesel sitze, kann ich nicht sagen, er sei laut. Ich flüstere ja mit meiner Frau förmlich und höre fast nur die Reifen. Hat man damals nicht gesagt, dass ein Diesel 300'000 km hält und ein Benziner hat man nach 150'000 verkauft?

Aber ich gehe auch davon aus, dass es DIE Antwort gar nicht gibt. Ich liebe jedenfalls meinen 250 Diesel.

Zitat:

@lulesi schrieb am 10. Juli 2015 um 17:24:42 Uhr:


Die Kraft des Motors hängt nicht vom Produkt vom Drehmoment * Drehzahl ab, sondern vom Drehmoment und der Getriebeübersetzung/Achsübersetzung. Die Achsübersetzung ist im Regelfall bei den Dieseln länger, da die Diesel nicht so hoch drehen.

Es kommt letztlich auf's Gleiche raus. Physikalisch ist Leistung = Drehzahl x Drehmoment. Die Radzugkraft ist, wie du es schreibst. In der Praxis finde ich Drehmoment x Drehzahl einfacher zu erkennen. In jedem Fall dürfte klar sein, was ich meinte. Die Drehmoment-Daten können täuschen. Drehzahl bzw. Übersetzung müssen zwischen Benziner und Diesel immer mit berücksichtigt werden.

j.

Nein , es ist nicht dasgleiche. Du schriebst:

Zitat:

@jennss schrieb am 9. Juli 2015 um 12:26:20 Uhr:


[ Die Zahlen können täuschen, denn die Kraft des Motors hängt vom Produkt Drehmoment x Drehzahl ab und da der Benziner mit mehr Drehzahl fährt, gleicht sich das oft wieder aus.

Die Drehzahl spielt überhaupt keine Rolle. Die Kraft die das Fahrzeug gegen die Masse nach vorne schiebt, ist das Raddrehmoment. Und das ist Motordrehmoment * Übersetzung und keinesfalls Drehmoment * Drehzahl.

Wenn der Benziner mit mehr Drehzahl fährt (oder fahren muss) dann benötigt er lediglich mehr Treibstoff, aber damit lässt sich nicht das Drehmoment steigern.

Zitat:

@lulesi schrieb am 11. Juli 2015 um 22:33:57 Uhr:


Nein , es ist nicht dasgleiche.

Es kommt aber im Prinzip auf's gleiche raus. Man muss es in der Praxis sehen. Da kennt man keine Übersetzungszahlen. Ich weiß dagegen von unserem Motor die Drehmomentangaben (zumindest die Maximalwerte) und kann die Drehzahl am Drehzahlmesser ablesen. Das ist eine gute Orientierung zum Abschätzen. Wer weiß dagegen schon die Übersetzungszahlen vom Getriebe oder der Achse?

Zitat:

@lulesi schrieb am 11. Juli 2015 um 22:33:57 Uhr:


Die Drehzahl spielt überhaupt keine Rolle. Die Kraft die das Fahrzeug gegen die Masse nach vorne schiebt, ist das Raddrehmoment.

Ja, habe ich ja oben auch so bestätigt. (Radzugkraft)

Zitat:

Und das ist Motordrehmoment * Übersetzung und keinesfalls Drehmoment * Drehzahl.

Richtig. Schrieb ich ja auch nicht so 🙂.

Zitat:

Wenn der Benziner mit mehr Drehzahl fährt (oder fahren muss) dann benötigt er lediglich mehr Treibstoff, aber damit lässt sich nicht das Drehmoment steigern.

Doch. Darauf kommt es hinaus. Du musst die Praxis betrachten. Da fährt man beim Benziner bei gleicher Geschwindigkeit mit höherer Drehzahl

bzw.

anderer Übersetzung. Das gleicht das geringere Drehmoment des Motors wieder aus. Der Drehzahllevel ist beim Benziner im Schnitt höher. Folglich hat der Hersteller andere Übersetzungen gewählt. Will man sehr hochtourig fahren (nahe an der Maximalleistung des Motors), liegt man beim Diesel z.B. oft um die 4000 Umdrehungen und beim Benziner über 5000. Schaltet man bei einem bestimmten Tempo in einen niedrigeren Gang runter, so dreht der Motor höher (und man hat gewöhnlich damit mehr Power zur Verfügung). Drehzahl und Übersetzung sind somit zusammenhängend.

Das Ganze ist auch eine Frage der Betrachtungsweise. Ich denke, wir sind uns auf jeden Fall einig, dass die Aussage, dass ein Diesel wegen des höheren Drehmoments, welches man im Datenblatt liest, in der Praxis letztlich dennoch nicht unbedingt besser zieht als ein PS-gleicher Benziner mit weniger Motordrehmoment (kann natürlich trotzdem so sein, kommt auf den individuellen Fall an). Es wird oft das Drehmoment aus dem Datenblatt als Vorteil des Diesels genannt. Das sagt jedoch längst nicht alles bzw. reicht zur Einschätzung nicht. Ich kann hier jedoch im konkreten Fall nicht sagen, wie es aussieht, da ich nicht beide gefahren bin, möchte jedoch davor warnen, die Drehmomentangaben in der Praxis falsch zu deuten. Angaben aus dem Datenblatt in diesem Fall:

C220d:
Nennleistung (kW bei 1/min) [1] 125/3.000–4.200 (125/3.000–4.200)
Nenndrehmoment (Nm bei 1/min) [1] 400/1.400–2.800 (400/1.400–2.800)
Beschleunigung 0–100 km/h (s) 7,7 (7,4)

C200:
135/5.500 (135/5.500)
300/1.200–4.000 (300/1.200–4.000)
7,5 (7,3)

Dass die Verhältnisse 400 zu 300 Nm liegen, bedeutet nicht, dass der Diesel in der Praxis 1/3 mehr Schub bringt. Gefühlt könnten beide insgesamt ähnlich stark sein (wenn auch mit anderer Charakteristik bzw. Schwerpunkten).

Ein ähnlicher Fall: Wir hatten mal einen 1,6 TDI mit 250 Nm ab 1500 Umdrehungen. Jetzt haben wir einen TSI (Benziner) mit 250 Nm ab ebenfalls 1500 Umdrehungen. Beim TSI merkt man das Turboloch jedoch viel weniger, weil man sich seltener in dem Bereich unter 1500 Umdrehungen aufhält.
j.

Zitat:

@jennss schrieb am 11. Juli 2015 um 23:52:45 Uhr:


Das Ganze ist auch eine Frage der Betrachtungsweise. Ich denke, wir sind uns auf jeden Fall einig, dass die Aussage, dass ein Diesel wegen des höheren Drehmoments, welches man im Datenblatt liest, in der Praxis letztlich dennoch nicht unbedingt besser zieht als ein PS-gleicher Benziner mit weniger Motordrehmoment (kann natürlich trotzdem so sein, kommt auf den individuellen Fall an). Es wird oft das Drehmoment aus dem Datenblatt als Vorteil des Diesels genannt. Das sagt jedoch längst nicht alles bzw. reicht zur Einschätzung nicht. Ich kann hier jedoch im konkreten Fall nicht sagen, wie es aussieht, da ich nicht beide gefahren bin, möchte jedoch davor warnen, die Drehmomentangaben in der Praxis falsch zu deuten. Angaben aus dem Datenblatt in diesem Fall:

An dieser Aussage gibt es nichts zu rütteln, auch wenn es mehrheitlich anders dargestellt wird. Aus diesem Grund habe ich die 250er erst gerechnet. Der Benziner liefert hier ein vergleichbares oder sogar höheres Raddrehmoment. Bei o.g. Fahrzeugen wird es sich ähnlich verhalten, jedoch hatte ich keine Drehzahldiagramme parat.

@ jennss

Die Diskussion ist müssig wenn Du permanent die physikalischen Grössen "Kraft" bzw."Kraft*Hebelarm" und "Leistung" intensiv vermischt und dabei das entscheidende Übersetzungsverhältnis des Antriebes komplett ignorierst.

Ich bin ja bei Dir dass moderne Direkteinspritzer Turbobenziner und Direkteinspritzer Turbodiesel durchaus vergleichbares Verhalten an den Tag legen. Es soll jeder das kaufen was er für richtig hält.

Ich persönlich geniesse auf der Langstrecke den kraftvollen niedrige drehenden Diesel mit Automatikgetriebe , und geniesse auf kurvenreichen Landstrassen am Wochenende das breite Drehzahlband und die turbinenhafte Beschleunigung des Benziner mit Handschaltung.

Also wer wirklich auf der Basis Motoren vergleicht, der dürfte auch kein Problem haben sich einen der angebotenen Rechner im Netz zu holen und für seine Varianten das jeweilige Raddrehmoment zu bestimmen. In den technischen Daten der Hersteller oder entsprechender Seiten im Internet findet man dann auch die Angaben zu den Übersetzungsverhältnissen. Den Meisten reicht natürlich aus zu sagen mein Auto hat 500 NM (um beim 250er Diesel zu bleiben) ohne zu wissen, dass man die real eher nicht nutzen kann. Aber gut fürs Marketing 🙂
Probefahrt ist nach wie vor angesagt, zum C200 und C220Diesel, beim Fahren fand ich den Diesel kräftiger, den Benziner komfortabler.

Zitat:

@lulesi schrieb am 12. Juli 2015 um 08:57:36 Uhr:


Die Diskussion ist müssig wenn Du permanent die physikalischen Grössen "Kraft" bzw."Kraft*Hebelarm" und "Leistung" intensiv vermischt und dabei das entscheidende Übersetzungsverhältnis des Antriebes komplett ignorierst.

Nun, ich finde nicht, dass ich da was vermische, sondern es verständlich erkläre.

Physikalisch ist:

(Motor-)Drehmoment x Drehzahl = Leistung des Motors

und

(Motor-)Drehmoment x Übersetzung = Drehmoment am Rad

Ersteres gilt für den Motor alleine. Da man die Übersetzung mit Handschaltung selbst wählen kann, hat die Leistung für den Fahrer durchaus schon eine Aussage für sich. Die untere Gleichung ist ebenso korrekt - für die Kraft am Rad mit bestimmter Übersetzung. Die lässt sich berechnen, aber wer macht sowas schon vor dem Kauf? Das hatte "Myinfo" mal für viele Autos gemacht, z.B. hier für Diesel (150 PS) und Benziner (140 PS) im Golf: http://www.motor-talk.de/.../...i-vs-tsi-handschaltung-i206043139.html

Man sieht schön, in welchem Bereich welcher Motor besser zieht. Insgesagt kann man sie als etwa gleichwertig sehen, obwohl das (Motor-)Drehmoment beim Diesel natürlich mehr Eindruck auf dem Papier macht. Jeder Motor hat seine Stärken. Der Benziner ist in diesem Fall unten und oben stärker, der Diesel in der Mitte. Aber das hängt auch vom Tempo/Gang ab.

Als Benziner damals zumeist noch keinen Turbo hatten, sah das "Kräfteverhältnis" 🙂 anders aus als heute, wo fast alle Autos Turbos haben. Damals zeigten Benziner erst beim Ausdrehen richtig ihre Power und im Alltag war der Turbodiesel vorteilhaft. Der Turbobenziner übernimmt jedoch einige Vor- und Nachteile vom Turbodiesel, so dass alte Ansichten nur noch zum Teil stimmen.
j.

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