Diesel FAQ
So jetzt habe ich meine Sicht zum Diesel in Form einer Diesel FAQ zusammen geschrieben: http://dmot.at/diesel_faq.html
Kann sein dass meine etwas Benziner freundliche Sichtweise ein wenig zum Ausdruck kommt.
Aber konstruktive Kritik nehme ich ja auch gerne zur Kenntnis.
Grüße
gla
Beste Antwort im Thema
Zu 70% Quatsch und extrem subjektiv, trotzdem Danke für die Mühe.
597 Antworten
Direkt Zahlen kann ich dir nicht nennen, aber sowohl die Wikipedia als auch dieser Artikel hier sprechen von etwa 5-7% weniger Verbrauch gegenüber der normalen Turbomaschine. Volvo gib an, das die Abgasturbine bis zu 50PS auf die Kurbelwelle wuchtet.
Von den LKW-Dieselmotoren spricht man von etwa 50% im Bestpunkt. Bei einer 500PS-Maschine mit 50% Wirkungsgrad müssen über den Treibstoff also 1000PS als Wärmeleistung zugeführt werden (500PS / 1000PS = 50%). Nun liefert aber die Compound-Turbine nochmal 50PS zusätzlich, ergo verschiebt sich das Verhältnis zu 550PS/1000PS = 55% Wirkungsgrad.
Also ja, um den Dreh (~5%) bringt die Compoundturbine. Allerdings (und das ist auch auf der Wiki gut beschrieben) nur im hohen (und vorallem statischen) Lastbereich, spricht für den PKW unbrauchbar. Einsatzgebiet sind eindeutig LKW und Schiffsantriebe.
Grüße,
Zeph
Zwar OT, als kurzer Sidekick aber sicher interessant.
heise Autos, 23.10.2017, Kurzmeldungen
Logistik-Multi ordert 500 Flüssigas-LKW von Iveco - von Christian Lorenz
"Die Jost Group, eines der größten paneuropäischen Transport- und Logistikunternehmen mit Sitz in Belgien, hat 500 Schwer-LKW vom Typ Iveco Stralis NP (Natural Power) geordert. Sie werden mit verflüssigten Erdgas (LNG) betrieben. LNG gilt gegenwärtig im schweren Fernverkehr als die einzige echte Alternative zu Dieselkraftstoff. Bis 2020 will die Jost Group damit den mit Flüssigerdgas betriebenen Anteil ihrer LKW-Flotte auf 35 Prozent erhöhen.
Der Stralis NP ist laut Iveco der nachhaltigste Schwerlastkraftwagen für den Fernverkehr. Die ersten 150 Fahrzeuge werden 2018 an die Jost-Group ausgeliefert, bis 2020 sollen dann alle 500 fahren.
Die Jost Group hat baut zu diesem Zweck und mangels Tankgelegenheiten im zentralen Europa (vor allem in Deutschland) ein eigenes LNG-Tankstellennetz auf, mit bis zu drei Tankstellen in den großen belgischen Niederlassungen.
Die neuen Iveco Stralis NP ersetzen die zwischen vier und fünf Jahre alten Diesel-Lkw (vor Euro VI) des belgischen Unternehmens, das eine Flotte von 1400 Lkw und 3000 Anhängern unterhält. Jost Group verfügt derzeit über 132 Iveco Stralis-Lkw, von denen zwei mit komprimierten Erdgas (CNG) betrieben werden.
Laut Iveco wächst in Europa die Nachfrage nach LNG rasant. In der Pressemitteilung des LKW-Herstellers steht, dass auch das deutsche Bundesverkehrsministerium Flüssigerdgas für die nächsten zehn bis 15 Jahre für die beste Lösung im Fernverkehr hält. Der erdgasbetriebene Stralis NP, so heißt es weiter, stoße je nach Fahrbetrieb und Gaszusammensetzung um wenigstens 10 Prozent weniger CO2 aus als das vergleichbare Dieselmodell.
Mit Biomethan könnten bis zu 95 Prozent CO2 eingespart werden. Bei der Erdgastechnologie von Iveco sei die Feinstaubbelastung vernachlässigbar und der NOx-Ausstoß im Fernverkehr um 50 Prozent geringer als bei Diesel-LKW. Außerdem sei die Technologie viel leiser. Das Motorengeräusch werde um ungefähr 50 Prozent reduziert."
VG myinfo
Interessant was sich in den nächsten 10 Jahren noch tun mag.
Einfach den Verbrennungsmotor verbieten zu wollen, wie einige glauben, wird zu kurz gegriffen sein. Wahrscheinlich ist da noch einiges an Optimierungspotential von den Abgasen her und vom Wirkungsgrad her auch.
Es muß nur genug Druck von der Öffentlichkeit entstehen (der Politik traue ich da nicht) dann mag noch einiges möglich werden. Druck macht erfinderisch könnte man sagen.
Gerade vom Wirkungsgrad täuschst du dich leider. Das ist mittlerweile ziemlich ausgereizt. Schau' dir einfach mal die Carnotwirkungsgrade (=der höchst mögliche Wirkungsgrad, wenn's keine Verluste gibt) von Diesel und Benziner an.
Theoretische Wirkungsgrade ergeben sich damit für den Ottomotor von 44%, für den Atkinson 53% und für den Diesel 57%. Sicher ist noch Potential nach oben, aber bei allen drei Motoren liegt der Abstand zum Ideal bei etwa 8-12%. Dh im Schnitt kann man noch mal 10% Treibstoff sparen, aber dann ist Ende.
Und selbst die recht hohen Carnot-Wirkungsgrade verblassen gegen Wirkungsgrade eines E-Motors mit Wechselrichter (>85%).
Grüße,
Zeph
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Zitat:
Und selbst die recht hohen Carnot-Wirkungsgrade verblassen gegen Wirkungsgrade eines E-Motors mit Wechselrichter (>85%).
jepp 😎😎
Was ist jetzt an einem Auto mit leerem Tank so ungewöhnlich? Es liegt in der Verantwortung des Besitzers diesen nicht leer werden zu lassen, sowohl beim Verbrenner als auch beim E-Auto.
Abgesehen davon, was hat das mit dem Wirkungsgrad eines E-Motors zu tun?
Grüße,
Zeph
Zitat:
Abgesehen davon, was hat das mit dem Wirkungsgrad eines E-Motors zu tun?
Na ...
Wirkungsgrad E-Motor x Wirkungsgrad Notstromaggregat = Unterirdisch
😁
Zitat:
@Zephyroth schrieb am 24. Oktober 2017 um 10:55:31 Uhr:
Und selbst die recht hohen Carnot-Wirkungsgrade verblassen gegen Wirkungsgrade eines E-Motors mit Wechselrichter (>85%).Grüße,
Zeph
Na ja wenn man den Weg vom Kraftwerk über die Batterie berücksichtigt dann sieht es auch wieder weniger großartig aus.
Zitat:
@gla schrieb am 24. Oktober 2017 um 19:15:58 Uhr:
Zitat:
@Zephyroth schrieb am 24. Oktober 2017 um 10:55:31 Uhr:
Und selbst die recht hohen Carnot-Wirkungsgrade verblassen gegen Wirkungsgrade eines E-Motors mit Wechselrichter (>85%).Grüße,
ZephNa ja wenn man den Weg vom Kraftwerk über die Batterie berücksichtigt dann sieht es auch wieder weniger großartig aus.
Und das ist beim Diesel anders? 😁
Was da fürn Aufwand in Produktion und Transport drauf geht 🙄
Zitat:
@Leon596 schrieb am 24. Oktober 2017 um 19:46:29 Uhr:
Zitat:
@gla schrieb am 24. Oktober 2017 um 19:15:58 Uhr:
Na ja wenn man den Weg vom Kraftwerk über die Batterie berücksichtigt dann sieht es auch wieder weniger großartig aus.
Und das ist beim Diesel anders? 😁
Was da fürn Aufwand in Produktion und Transport drauf geht 🙄
Wäre mal interessant, wieviel Prozent Strom, sprich Kraftwerksleistung, allgemein verpulvert werden, ohne das der Energieaufwand in Form von Strom, mangels Speicherung, überhaupt genutzt wird. Insbesondere bei nicht kalkulierbaren starken Abnahmeschwankungen.
Zitat:
@Zephyroth schrieb am 24. Oktober 2017 um 10:55:31 Uhr:
Und selbst die recht hohen Carnot-Wirkungsgrade verblassen gegen Wirkungsgrade eines E-Motors mit Wechselrichter (>85%).
Vor allem "City" unter 12 kWh ab Steckdose Dank Rekuperation. Was ein Hubkolbenmotor nicht kann.
@Rainer: Die Zahlen sind bekannt. Das ist u.a. den EEG Abrechnungen / Umlagen zu entnehmen wenn erzeugter Strom vergütet wird ohne dass dieser tatsächlich geflossen ist -> abgeregelt.
Mit "intelligenten Steckdosen" und mehr Speichern zum Nachladen sinkt diese Menge sehr sicher. Zudem werden die meisten "über Nacht" laden, wo wir eh ein potenzielles Überangebot haben. Siehe http://....mercedes-benz-passion.com/.../ .... mit in der Masse nur geringen Ladungen / Entladungen kommt man schon auf beeindruckende Kapazitäten - jedenfalls im Kurzzeitbereich.
Ich bin ja auch der Meinung dass für die absehbare Zeit der Benzin-Hybrid eine recht vernünftige Lösung sein wird.
Preisgünstiger muß er noch werden.
Zitat:
@gla schrieb am 25. Oktober 2017 um 08:02:26 Uhr:
Preisgünstiger muß er noch werden.
Im Ernst?
Der RAV4 Hybrid mit "voller Hütte" (teurer geht nicht) hat einen Listenpreis von 42.500€, ein annähernd gleichwertiger Tiguan (2.0TDI 4Motion mit 7-Gang-DSG und etwas Ausstattung) kommt ebenfalls auf 42.000€.
Brauchen tut der RAV4 in der Realität weniger und hat auch die deutlich weniger anfällige Technik. Was soll da noch billiger werden?
Grüße,
Zeph
Naja 40t€ für nen Auto ist mir zu viel 😉 hängt vllt von der Kohle ab die man hat was viel oder wenig ist. Und was man für nen Teil mit 4 Rädern dran das einen von A nach B bringt bereit ist zu zahlen.
SUV wäre auch nicht das was ich wollte 😉
Der Auris Hybrid als Kombi ist das einzige was etwas interessant wäre 😉
Ich hoffe einfach die Zeit regelt das von alleine. Es wird mehr Alternativen zu Dieselfahrzeugen geben und damit auch die Variantenvielfalt steigen.
Die
Ich frag mich nur immer wieder wie einen das so umtreiben kann, dass man so einen Thread startet.
Lasst doch die Dieselfahrer die dieseltypische Charakteristik ihrer Motoren genießen! Wir sind nicht zu doof zum runterschalten. Wir wollen das halt nicht. Im Übrigen auch nicht bei Automatikfahrzeugen.
Das hat weder was mit Werbung für den Diesel noch mit Dummeit oder technischem Unverständis zu tun, sondern einfach mit persönlicher Vorliebe oder schlicht mit Sparsamkeit.
Was in der ellenlangen Abhandlung leider nicht erwähnt wurde: Bei den meisten real erhältichen Benziner/Diesel-Paarungen, hat der Diesel bei niedrigeren Drehzaheln mehr Drehmoment am Rad(!). Und ob da nun ein Turbo mit einem Sauger verglichen wird ist auch egal. Ich kann ja nur vergleichen, was der Markt hergibt.
Und das Popometer täuscht in dem Falle nicht. Die Dieselchen gehen unter rum besser als die Benziner. Und das mag eben der Dieselfahrer.
Dass der Benziner, wenn man in ordentlich dreht, vielleicht schneller ist - geschenkt. Interessiert uns Dieselfahrer nicht.
So, und dass der Diesel im Drehzalkeller mehr Power hat als der Benziner, liegt nunmal am -na?, richtig: höheren Drehmoment des Motors, das sich selbst durch ellenlange Übersetzungen des Getriebes nicht vom Rad fernhalten lässt.
Wenn ich z.B. mal meinen E220CDI nehme verglichen mit dem E200 Kompressor:
Diesel: 170PS, 400Nm, 225km/h, 8,6s
Benziner: 184PS, 250Nm, 227 km/h, 9,4s
Der Diesel gewinnt sogar den 0-100-Sprint gegen einen aufgeladenen Benziner. Dabei ist das sogar seine Paradedisziplin. Beim Beschleunigen aus niedrigen Drehzahlen ist es noch deutlicher.
Das Fahrerlebnis ist, dass der Diesel stets ausreichen motorisiert wirkt, während der Benziner einen angestrengeten Eindruck macht.
Und das bei der für heutige Verhältnisse gruseligen Drehmomentkurve des OM646.