Diesel FAQ

So jetzt habe ich meine Sicht zum Diesel in Form einer Diesel FAQ zusammen geschrieben: http://dmot.at/diesel_faq.html
Kann sein dass meine etwas Benziner freundliche Sichtweise ein wenig zum Ausdruck kommt.
Aber konstruktive Kritik nehme ich ja auch gerne zur Kenntnis.

Grüße
gla

Beste Antwort im Thema

Zu 70% Quatsch und extrem subjektiv, trotzdem Danke für die Mühe.

597 weitere Antworten
597 Antworten

Beamte werden nicht arbeitslos ....

Zitat:

Wenn du Diesel 33 Cent/l teurer machen würdest um die Steuergleichheit je Kilo CO2 herzustellen - glaubst du die Leute würden mit ihrem second-hand Leasingrückläufer noch mit Tempomat 180 über die Bahn dübeln?

Vielleicht ja, oder auch nein, keine Ahnung. Jetzt argumentierst Du allerdings mit CO2 (globales Problem). Im letzten Beitrag, als ich von globaler Politik sprach, war es noch NOx (lokales Problem).

Diesel teurer machen wegen CO2? Ja, kann man, allerdings retten wir damit keine Leben und tragen vergleichweise auch so gut wie überhaupt nicht zum globales Klimaschutz bei. Dafür spielt der Verkehr in D einfach eine viel zu kleine Rolle. Daher sprach ich mich so heftig für globale Klimapolitik aus.

Diesel teurer machen wegen NOx? Ja, auch das kann man. Dies wird nur leider die Luft nicht kurzfristig verbessern sondern nur langfristig weil die Leute im Laufe der Jahre wieder vermehrt auf Benziner umsteigen – oder eben weil sich die Sache von alleine regelt weil die ollen Diesel sich alterstechnisch von selbst aussondern. Eine vermehrte Nutzung von ÖPNV scheitert vielerorts an passenden Verbindungen und weiterhin sollte man nicht vergessen, daß die Busse ja auch überwiegend mit Diesel unterwegs sind. Die Fahrkarten werden garantiert nicht billiger 😉

Zitat:

Was "Realemissionen der Industrie" angeht: Du weisst dass die überwacht werden.

Ja, und ich weiß sogar sehr (!) gut, WIE die überwacht, und wie die Ergebnisse dann interpretiert und in Kontexte gesetzt werden. Die TA Luft ist ein echt schönes Stück Papier. Mehr sag ich dazu nicht.

Was die Pendlerpauschale angeht, da liegen wir beisammen.

Gruß
Jürgen

P.S.: Mir persönlich ist es wurscht wie teuer der Diesel in D wird. Ich wohne 1 Km von Frankreich entfernt. Dank fehlender globaler Klimapolitik tanke ich dann dort einfach weiterhin günstig Diesel. Ist eine Farce, aber spiegelt die Sinnlosigkeit unserer Politik in gewisser Weise ganz gut zurück.

Busse kannst du aus der Rechnung weitestgehend rausnehmen, weil bei denen die Abgasreinigung wie versprochen funktioniert.
Zur Umweltsau werden Diesel erst bei höheren Drehzahlen.

Ich meine es ist halt einfach nicht einzusehen dass für Diesel andere Abgasregelungen gelten als für Benziner und dann werden sie steuerbegünstigt auch noch.

Gleiche Abgasregeln und auch wirkliche Kontrolle. Und gleiche Steuern auch.
Und die Autoindustrie kann soviele Diesel bauen und verkaufen wie sie will.
Auch wenn die Märchengeschichten um das große Drehmoment Diesels etwas nervend sind.

Ähnliche Themen

Zitat:

@Go}][{esZorN schrieb am 22. Dezember 2017 um 10:20:39 Uhr:


Busse kannst du aus der Rechnung weitestgehend rausnehmen, weil bei denen die Abgasreinigung wie versprochen funktioniert.

Es ging mir um die steigenden Ticketpreise wenn der Kraftstoff für Busse mal schnell um >30 Cent steigt, nicht um Emissionen. Und steigende Ticketpreise im ÖPNV wirken sich auch nicht gerade positiv aus wenn man weg will vom Individualverkehr.

Individualverkehr UND ÖPNV teurer zu machen wäre komplett hirnrissig.

Gruss
Jürgen

Na ja, da kann man ja Busse (und LKW) ja auf anderen Wege steuerbegünstigen.
Allenfalls können sie den Kraftstoff irgendwie steuerlich absetzen. Also das sollte kein unlösbares Problem sein.

Zitat:

@gla schrieb am 22. Dezember 2017 um 13:01:25 Uhr:


Na ja, da kann man ja Busse (und LKW) ja auf anderen Wege steuerbegünstigen.
Allenfalls können sie den Kraftstoff irgendwie steuerlich absetzen. Also das sollte kein unlösbares Problem sein.

Kein Problem ist unlösbar. Bisher lehrt uns die Erfahrung allerdings, daß Steuern in aller Regel zweckentfremdet werden. Daher bin ich eher skeptisch. Eine höhere Kraftstoffsteuer kommt nie im Leben dort an, wo sie wirklich hin gehört.

Aber wie gesagt, mir persönlich isses wurscht. Ich fahre dann einfach 1 Kilometer weiter und tanke in Frankreich. Dank Inselpolitik und fehlender großräumiger Abstimmung ist dies ja weiterhin möglich 😁

Ach ja, warum ist Kerosin eigentlich so günstig? Und warum fahren Schiffe noch mit Schweröl rum? Und warum sollte man ausgerechnet LKW steuerbegünstigen? Völlig falsches Signal. Das Zeugs gehört auf die Schiene! Meiner Meinung nach sind LKW die letzten, die günstig tanken sollten.

Ich fände die City-Maut nicht verkehrt. Die Einnahmen gibt man in den ÖPNV. Damit käme man in der Stadt als Pendler dank halbwegs gut ausgebautem Netz gut zurecht. Gleichzeitig wird der Arbeitsweg auf dem Land (da wo man ÖPNV nichtmal buchstabieren kann weil schier nicht vorhanden) nicht übermäßig teuer.

Ich freue mich übrigens schon auf die Diskussionen, die wir hier in 5 Jahren führen werden. Dann hat sich das NOx-Problem von allein erledigt und man ist auf der Suche nach ner neuen Sau damit es nicht langweilig wird und man sich erneut profilieren kann 😁 😉

Gruß
Jürgen

P.S.: Achtung, hier und da kann man Ironie finden.

Zitat:

@Caravan16V schrieb am 21. Dezember 2017 um 22:17:04 Uhr:


Vielleicht ja, oder auch nein, keine Ahnung. Jetzt argumentierst Du allerdings mit CO2 (globales Problem). Im letzten Beitrag, als ich von globaler Politik sprach, war es noch NOx (lokales Problem).

Diesel teurer machen wegen CO2? Ja, kann man, allerdings retten wir damit keine Leben und tragen vergleichweise auch so gut wie überhaupt nicht zum globales Klimaschutz bei. Dafür spielt der Verkehr in D einfach eine viel zu kleine Rolle. Daher sprach ich mich so heftig für globale Klimapolitik aus.

Dass die NOx Emissionen stark lastabhängig sind, das ist dir klar? Sobald innermotorisch nichts mehr zu machen ist, sind diese nur noch proportional zum Spritverbrauch. Weniger Vollgas gleich weniger NOx. Mit 33 Cent/l mehr beim Diesel "stirbt" keiner. Mit viel Dusel bekommen wir dann sogar ein paar LKW weniger ab, denn "Alpenmilch" muss man nicht zwingend in Hamburg trinken ....

Zitat:

@Provaider schrieb am 21. Dezember 2017 um 15:54:21 Uhr:


Beamte werden nicht arbeitslos ....

Aber die könnten was sinnvolles machen. Betriebsprüfungen zum Beispiel. http://...bundesfinanzministerium.de/.../...Betriebspruefung-2015.html ... 1.2 Millionen Mehreinnahmen je Prüfer und aktuell werden 2.4% der Unternehmen p.a. überhaupt geprüft. Da macht es richtig Sinn die Zettelwirtschaft von Max Mustermann mit seinen 1000€ "Erstattung" samt Belegen für Dienstreisen, Weiterbildung usw. auf den Cent genau nachzuprüfen.

Wenn ich schon sehe, dass mein Zahnarzt(!) zwei Firmenwagen aus der 60.000€ Klasse (nicht unter 1000€ monatlicher Leasingrate) steuerlich absetzt, wo die "Kunden" zu Ihm kommen und nicht umgekehrt ... Und wer als Arbeitnehmer 80 km einfache Strecke pendelt, der wird mit 15 Cent/km abgespeist. Tolle Sache.

Gary, wenn ich könnte, würde ich Dir drei Daumen geben. Die beiden letzten Absätze haben das verdient.

Euch alllen ein frohes Weihnachten und einen guten Rutsch ???? in 2018, verbunden mit
Dank für viele gute und für mich informative Beiträge im gesamten Forum..

Grüße
dudel

Edit:
In den 1950 er und 1960 er Jahren, als bei mir so ein wenig das Interesse für Autos
aufkam, zählten nur PS und Höchstgeschwindigkeit. Wir/Ich wusste (n) zu der Zeit
noch nichts von Drehmoment und dergleichen mehr.

Zitat:

@GaryK schrieb am 22. Dezember 2017 um 17:00:14 Uhr:


Dass die NOx Emissionen stark lastabhängig sind, das ist dir klar? Sobald innermotorisch nichts mehr zu machen ist, sind diese nur noch proportional zum Spritverbrauch. Weniger Vollgas gleich weniger NOx.

Was soll die Frage, natürlich ist mir das klar. Nur wo kann man ständig Vollgas fahren? Sicherlich nicht in der Stadt – da wo das NOx ja die aktuelle Diskussion beherrscht.

Zitat:

@GaryK schrieb am 22. Dezember 2017 um 17:00:14 Uhr:


Mit 33 Cent/l mehr beim Diesel "stirbt" keiner

Richtig. Nur gibt es meiner Ansicht nach andere (effektivere und weitsichtigere) Wege, die Zentren sauber zu bekommen als einfach höhere Steuern auf Diesel zu erheben. Das ist viel zu kurz gedacht.

Ich wäre für eine Citymaut, deren Erlöse direkt als Subvention für die ÖPNV (günstige Tickets) und deren Ausbau (bessere Verbindungen) verwendet werden. Denn nicht der Diesel ist unser größtes Problem, sondern der Individualverkehr ansich. Autos (egal ob Benziner oder Diesel) produzieren Abgase, produzieren Partikel (Bremsstaub, …), produzieren Lärm, verstopfen die Straßen.

Aktuell kümmert man sich mal wieder nur um einen TEIL des Problems. Heute heißt die Sau „Diesel“. Morgen heißt sie vielleicht schon „Auto“. Immer hübsch scheibchenweise, weils so schön ist 😁

Gruß
Jürgen

Naja, die Auswirkungen auf die Luft sind schon deutlich, gerade in Stadtlagen - http://iopscience.iop.org/article/10.1088/1748-9326/aa8c84/meta. Und das ist das platte Berlin, Stuttgart/Heidelberg/Karlsruhe als Tallagen sehen übler aus.

Es geht auch nicht um "Vollgas", es geht darum den Dieselverbrauch zu senken. Bis etwa 2000 Touren (Emissionsdiagramme siehe https://www.dvfg.de/.../Untersuchung_HTW-Saarland-NOx-Pkw-final.pdf) hast du bereits zwischen 1800 und 2500 Touren eine stark verminderte und oberhalb von 2500 Touren keine innermotorische NOx Meidung mehr. Typische Werte Euro-5 bis Euro-6 incl. 6b. Bedeutet, dass mittels eines über höhere Preise gesenkten Durchschnittstempos von Dieselfahrzeugen (oder: Wie "motiviere ich den Fahrer zu sparsamer Fahrweise"😉 nennenswerte absolute Emissionsminderungen drin sind. Weil die kWh nunmal nahezu quadratisch mit dem Tempo ansteigen und die NOx Werte ganz schnell nur noch proportional zur geleisteten Wellenarbeit (oder grob "verbrauchter Spritmasse"😉 verlaufen. Nicht ganz, aber in erster Näherung ist das haltbar.

IMHO wäre die effektivste Maßnahme über den Umweg der BG in Firmenwagen sowohl ein BG-"Versicherungslimit" von 130 km/h (Thema Betriebsgefahr) bei Wege- und Arbeitsunfällen vorzuschreiben und zur Überwachung dieser BG-Richtlinie bei Firmenwagen einen Unfalldatenschreiber obligatorisch zu machen. Schon ists essig mit dem Außendienstlerstyle "Rechtsschutz hab ich, Vollkasko zahlt der Leasinggeber und Sprit der Chef, also hit it!"

Moin,
ich melde mich nun doch noch mal.

Um das Vollgasfahren zu vermeiden, wäre eine Tempobegrenzung analog Österreich oder Schweiz
sehr sinnvoll und zudem relativ kostenneutral zu errichten.
Wenn das ganze dann auch noch restriktiv überwacht würde (z.B. Section Control) sowie stationäre
und mobile Überwachung und einer Strafe bei Nichtbefolgung, die diese Bezeichnung auch verdient,
würden weiters Unfälle mglw verhindert bzw die Folgen vermindert.
Warum eigentlich sind wir in D die einzigen in Europa, die sich kein Tempolimit auf unseren Autobahnen erlauben? Ausnahmen ausgenommen.
Dies würde auch die Abgasproblematik ein wenig entschärfen.

Gruß
dudel

Gary, keine Bange. Fachlich bin ich doch bei Dir. Brauchst mir das nicht zu erklären. Und Karlsruhe und Heidelberg/Mannheim kenne ich nur zu gut, habe dort jahrelang gewohnt und gearbeitet.

Die Autofahrer über einen höheren Kraftstoffpreis zur Langsamfahrt zu zwingen, ist aber in meinen Augen eine Idee, die man haben kann, wenn einem sonst nix mehr einfällt. Und da sind wir noch lange nicht. Wenns um die Vermeidung von Emissionen durch Raserei geht, dann bitte ein generelles TL. Dann werden wenigstens diejenigen, die sowieso schon immer gemütlich fahren, nicht auch noch bestraft (denn die zahlen den höheren Literpreis ja trotzdem).

Eine Anhebung des Dieselpreises ist mir ganz einfach zu wenig gezielt, zu unspezifisch in der Wirkrichtung und zeigt gleichzeitig keine Alternativen auf so lange sich die Politik nicht ganz klar dafür verbürgt, daß die Einnahmen 1:1 in die Förderung geeigneter Zukunftsstrategien geht. Dies wird jedoch erfahrungsgemäß nicht passieren. Daher kann bei so einer Aktion eigentlich wieder nur rauskommen, daß der Autofahrer geschröpft wird, der positive Umwelteffekt aber nur irgendwo im Bereich der Messungenauigkeiten liegt. Bin jetzt feinstaubtechnisch nicht auf dem aller neusten Stand, aber war es nicht so, daß z. B. in Freiburg keinerlei Verbesserungen bezüglich Feinstaub zu messen waren trotz ausgedehnter Umweltzone? Seit 2006 ist der PM10 in Freiburg konstant obwohl die Umweltzone 2010 in Kraft trat. Hätte sich doch deutlich was verbessern müssen…

Meine Bedenken sind, daß es uns bezüglich NOx ähnlich gehen wird. Viel Gängelei, viel Geld bezahlt, keine Besserung die nicht sowieso eingetreten wäre.

Gruß
Jürgen

Deine Antwort
Ähnliche Themen