Die Zukunft der Camper?

Wie sieht wohl angesichts der derzeit düsteren Wolken die Camperzukunft aus?

Viele von uns haben viel Geld in das Hobby gesteckt das schon lange nicht mehr „günstig” ist. Ich vermute mal, dass angesichts gerade der stark gestiegenen Energiepreise Viele 2, oder 3 x überlegen, ob sie noch Campingurlaub machen.

Zum Einen kommen für Haus und Wohnung enorme Kostensteigerungen auf Jeden zu, Gas, Strom, Heizöl, zum Anderen ist auch der Sprit teuer und die Preise für Campingplätze ziehen auch spürbar an.

Das ganze verursacht bald so viel Kosten wie ein 2. Hausstand, wenn man alles rechnet, auch Unterhalt das ganze Jahr, plus Reparaturen, Pflege, evtl noch ein trockener Unterstand, usw....

Also mich würde es schon verwundern, wenn der derzeitige Boom nicht einbricht. Manche Pauschalreise mit Flug und Hotel kommt schon billiger als ein Campingurlaub.

Was meint ihr?

307 Antworten

Moin aus dem echten Norden. War gestern auf der Caravan Messe in Düsseldorf. Was mir aufgefallen ist, daß sich der Anteil von Familien als Besucher immer kleiner wird und dafür die Generation über 70 immer größer. Auch die Auswahl an bezahlbaren Camping-Fahrzeuge für uns normales Volk wird immer weniger. Nur Hobby zeigt die ganze Vielfalt an Wohnwagen. Hier waren auch vermehrt junge Familien und Kinder. Alle anderen Hersteller setzen vermehrt nur noch auf hochpreisige Wohnmobile. Auch die Hallen mit extrem teuren und großen Luxuswohnmobile waren gut besucht von entsprechenden Kunden. Und die Plätze für Kundengespräche und Bestellungen waren besonders voll. Leider geht das campen in eine Richtung, die immer mehr zum protzen, sehen und gesehen werden.... Wohnmobile auf Lkw und Bus Chassis nehmen immer mehr zu inklusive eigener großer Klimaanlage und Platzbedarf. Da bleibt für uns normales Campervolk im 8 Meter Wohnwagen immer weniger Platz und da die Plätze immer teurer und exklusiver werden auch immer teurer. Es gibt ja schon Campingplätze die nur für Wohnmobile freigegeben sind. Ich persönlich finde nach fast 40 Jahren Campererfahrung das nicht sehr gut. Bin selbst auch schon 60, aber finde die Entwicklung sehr schade. Zum Glück campen wir immer in Schweden, wo es nicht so schlimm ist und der klassische Wohnwagen den Campingplatz noch dominiert.

Im Frankreichurlaub habe ich wieder gemerkt wie blöd Deutschland da ist was das angeht.
Da campen die Leute noch mit alten, kleinen Wohnwagen und Zelten. Dafür wird man in Deutschland nur hochnäsig angesehen.

Aber ehrlich gesagt ist das Problem hausgemacht. Würde einfach keiner was drauf geben was andere denken, wäre das ganze in Deutschland nicht so aufgeblasen. Selbstdarstellung und Außenwirkung sind oft wichtiger als die eigenen Bedürfnisse oder Interessen.

Hier bestimmt aber auch das Angebot die Nachfrage. Klar, mit höherpreisigen Produkten ist in einem Hochlohnland mehr Marge zu machen, sieht man ja auch bei den Autos.

Na ja, mir ist und war es immer schon egal was andere sagen, wenn ich wirklich wüsste was sie denken, würde ich es mal als Mentalmagier versuchen… 😉

Ich finde gepflegte alte Sachen teilweise besser als neue. Auch bei Wohnwagen und Wohnmobilen. Wo ich schief gucke sind verhunzte Floddermobile, aber auch hier eher deshalb, weil ich mich immer frage, wie man etwas verhunzen kann…

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Zitat:

@touranupkiel schrieb am 1. September 2024 um 14:47:21 Uhr:


Auch die Auswahl an bezahlbaren Camping-Fahrzeuge für uns normales Volk wird immer weniger. Nur Hobby zeigt die ganze Vielfalt an Wohnwagen. Hier waren auch vermehrt junge Familien und Kinder. Alle anderen Hersteller setzen vermehrt nur noch auf hochpreisige Wohnmobile.

Wenn man auf die Zulassungszahlen schaut, ist das kein Wunder: https://www.civd.de/artikel/aktuelle-neuzulassungszahlen/

Letzte Saison wurden 21.736 Wohnwagen verkauft, dagegen waren es 73.169 Wohnmobile. Der Markt für Wohnmobile ist rund 3,5mal so groß wie für Wohnwagen, zumal bei Wohnwagen der Verkauf kontinuierlich zurück geht. Vom Umsatz dürfte das Verhältnis vermutlich noch deutlich krasser sein, da Wohnmobile rund das doppelte (bis dreifache) eines Wohnwagens kosten.
Also kein Wunder, dass die Hersteller sich auf Wohnmobile konzentrieren und diese zur Messe mitbringen.

Durch die steigenden Platzgebühren wird für Familien der Kostenvorteil für Camping geringer bis hin, dass er verschwindet. Im Freundeskreis sagen viele mit Kindern vor allem die Mütter, ich will im Urlaub frei haben und auch mal verwöhnt werden, deshalb gehen wir ins Hotel/Ferienanlage/Club, und nicht zum Camping, wo die Hausarbeit (Kochen, Spülen usw) letzlich doch wieder an mir hängen bleibt.
Eine Kollegin war in den Sommerferien in der Türkei in einem All-In-Familienhotel. Sie war total begeistert, dass ihr Kind den ganzen Tag bespaßt wurde und sie und ihr Mann Zeit für sich hatten. Und teurer als Camping als auf einem Hochglanzplatz war es auch nicht.

Das ist halt das andere Lager. Für mich ist all inklusive ein No-Go. Fand ich fürchterlich.

Hotel ist No-Go. Schau mal unters Laken, dann weißt du warum. Bäh... Zum Glück gibt es auch tolle Campingplätze mit Kinderanimation.

Zitat:

@Scimitar83 schrieb am 2. September 2024 um 15:14:12 Uhr:


Zum Glück gibt es auch tolle Campingplätze mit Kinderanimation.

Natürlich gibt es die. Ich habe als Kindergarten-/Grundschulkind auch schon an Campingplatz-Animation mitgemacht.
Aber Camping verliert deutlich an Attraktivität, wenn der Urlaub nicht mal günstig als All-In ist. Wenn dann noch Kochen und "Haushalt" an der Mutter hängen bleibt, dann ist das für sie kein richtiger Urlaub mehr. Meiner Kollegin ist wichtig, dass sie absolut absolut frei hat. Das habe ich schon von mehreren Müttern gehört. Selbst wenn es nicht um Camping, sondern um eine Ferienwohnung ging. "Bloß nicht, da muss ich ja immer kochen, während die anderen Spaß haben"

So frei wie meine Kollegin hatte, schafft das keine Campingplatzbetreuung. Das Kind war jeden Tag von 9 bis 18Uhr beschäftigt und es konnte kaum die 20min gemeinsames Mittagessen abwarten um wieder zur Animation zu dürfen. Dank All-In braucht man sich auch keine Gedanken um Getränke oder Snacks fürs Kind machen.

Ich denke einfach, dass deshalb Camping bei jungen Familien schlecht zieht und der Markt deutlich geschrumpft ist, während bei Rentnern oder bei denen die Kinder aus dem Haus sind Camping deutlich an Attraktivität gewinnt. Wir sind nur zu zweit, teilen uns die Aufgaben partnerschaftlich und haben Spaß am Kochen. Dann ist Camping toll, aber nicht, wenn man das Gefühl hat, weiter für die Familie nur unter improvisierten Bedingungen herumrödeln zu müssen.

Zitat:

@Scimitar83 schrieb am 2. September 2024 um 15:14:12 Uhr:


Hotel ist No-Go. Schau mal unters Laken, dann weißt du warum. Bäh... Zum Glück gibt es auch tolle Campingplätze mit Kinderanimation.

In was für Hotels hast du denn verkehrt?
Dann solltest du lieber über deine Auswahlkriterien nachdenken.
Solch eine Pauschalaussage ist der Schwachsinn des Jahres.
Sorry

Na in welchen die preislich mit einem Campingplatz vergleichbar waren! So sauber, dass es meinem Hygienebedürfnis entspricht, war selten ein Hotel. Und dann noch der Gedanke, was vorher in dem Bettzeug angestellt wurde und dass nur Bezug und Laken getauscht wurde...

Und wenn ich meine Kids von 9-18.00 loswerden möchte, lasse ich sie gleich Zuhause bei der Oma.

Zitat:

@Anselm-M schrieb am 2. September 2024 um 18:34:17 Uhr:


an der Mutter hängen bleibt

Wenn man in alten Rollenbildern fest steckt... Wir teilen uns das gemeinschaftlich, dann bleibt an niemandem "alles hängen"....

Zitat:

@Anselm-M schrieb am 2. September 2024 um 18:34:17 Uhr:


Das Kind war jeden Tag von 9 bis 18Uhr beschäftigt

Und das nennt man dann Familienurlaub?!
Also ich freue mich, im Urlaub mal mehr Zeit mit meinen Kindern verbringen zu können, als das im Alltag möglich ist..

Ich verstehe dieses schlechtreden nicht so ganz. Weder für das eine noch für das andere. Soll es doch jeder machen wie man mag. Man soll nur nicht versuchen mich zu bekehren, das will ich weder von Anticampern noch von Veganern. Ich liebe es am See mit Freunden zu sitzen, viele Leckereien auf dem Tisch, der Grill brutzelt, das Bier ist kalt, jeder kann essen was man will und es herrscht eine wunderbare Atmosphäre. Und dann ist es mir sogar egal ob ein Hotel günstiger gewesen wäre. Hin und wieder ist ein Hotel ganz schön aber so richtig Urlaub für 3 Wochen wäre nichts für mich. Für andere wäre unser Urlaub nichts, ist doch gut so, dann verteilt es sich. Von mir aus dürfen gerne auch wieder mehr Leute in Hotels reisen, dann bekommen wir eventuell auch wieder ähnliche Verhältnisse wie vor 20 Jahren, wo es noch möglich war in der Hauptsaison ohne Plan los zu fahren und mal zu schauen wo man auskommt.

Ja, das wäre toll, einfach wieder ohne Planung losziehen, dorthin wo man spontan Lust hat drauf... Ob das wiederkommt?

Du schreibst mir aus der Seele - Urlaub im eigenen Wohnmobil finde ich um Klassen besser, als in einem 4*Hotel. Als unsere Kinder noch Kinder waren, haben wir auch in Südfrankreich im stationären Mobilhome Urlaub gemacht. Einfach nur toll. Soviel draußen ist man bei keinem Hotelurlaub.

P.S.: Und bei uns kümmern sich alle zusammen um das Essen, den Abwasch, das Putzen etc. Nicht nur im Urlaub, wir gehen beide arbeiten also schmeißen wir auch gemeinsam den Haushalt…

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