ForumS-Klasse
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Mercedes
  5. S-Klasse & CL
  6. S-Klasse
  7. Mercedes S-Klasse W140: Gebrauchtwagen-Kaufberatung

Mercedes S-Klasse W140: Gebrauchtwagen-Kaufberatung

Mercedes S-Klasse
Themenstarteram 10. April 2017 um 11:33
  • Gute Basisausstattung
  • Sehr ausladende Abmessungen
  • Viel Platz und sehr gute Verarbeitung
  • Probleme mit Klimaanlage, Fahrwerk und Getriebe

Berlin – Was haben sie damals gelacht, als Mercedes die S-Klasse mit dem internen Code W140 vorstellte. Die passte ja nicht mal auf den Autoreisezug nach Sylt! Sie kam also nicht ohne Weiteres dorthin, wo die Schönen und Reichen mit ihren dicken Autos hinwollten. Die dritte Generation des Dickschiffs war zu breit und musste auf Lkw-Waggons. Was für eine Schmach. Die "Taz" schrieb über den neuen Benz damals: „Ausgeburt von Ingenieurswahn und Klimakiller-Instinkt“, die "Auto, Motor und Sport" allerdings „vom besten Auto der Welt“.

1991 kam der W140 zu einer denkbar schlechten Zeit auf den Markt. Der zweite Golfkrieg drehte gerade indirekt den Kraftstoffhahn zu, Deutschland war frisch wiedervereinigt und machte sich auf magere Jahre gefasst. Der BMW 7er (E32) wirkte im Vergleich zum wuchtigen Benz schmal, der ab 1994 gebaute E38 geradezu filigran.

Mercedes entwickelte am W140 schon seit Anfang der 1980er-Jahre und packte alles hinein, was gut und teuer war. Zum ersten Mal waren bei Mercedes mehrere Steuergeräte über das CAN-BUS vernetzt, es gab eine Einparkhilfe (Peilstäbe und später Parktronic), doppeltverglaste Seitenscheiben und eine Sprachsteuerung fürs Autotelefon. Ab 1991 arbeitet unter der Haube des S 600 ein Zwölfzylinder – man musste auf den BMW 750i reagieren.

Nur 400.000 W140 wurden verkauft

[bild=3]Mercedes fräste die Karosserie quasi aus dem Vollen. Dennoch konnte der W140 an die Erfolge des beliebten Vorgängers W126 nicht anknüpfen. Zwischen 1991 und 1998 wurden nur rund 400.000 Autos verkauft. Beim Vorgänger waren es innerhalb von rund zwölf Jahren mehr als das Doppelte.

Der Nachfolger W220 verkaufte sich deutlich besser als der W140. Dennoch ist der Dicke ein Tipp, zumindest für Langstreckenfahrer und Genießer. Denn mit 140 bis 160 km/h gleitet er mit dem Serienfahrwerk über den Asphalt wie eine Sänfte, durch die Doppelverglasung bleiben lästige Störgeräusche draußen.

Von den rund 400 W140, die auf mobile.de derzeit angeboten werden, sind rund 70 Autos scheckheftgepflegt und haben weniger als 200.000 Kilometer auf dem Tacho. Das klingt erstmal nach viel Laufleistung, aber: Die S-Klasse hält bei anständiger Pflege und regelmäßiger Wartung locker das Doppelte aus, wie einige MOTOR-TALKer beim Motortest zeigen. Es gilt, die guten Fahrzeuge herauszupicken, denn es gibt einige Macken am W140. Einen tiefen Überblick gibt das Mercedes S-Klasse-Forum. Wir gehen hier auf die häufigsten Fehler ein.

Historie/Modellwechsel

[bild=5]Der W140 löste 1991 den W126 ab. Eigentlich sollte der kantige Benz schon 1989 auf den Markt kommen, aber wegen technischer Änderungen am fast fertigen Auto verstrichen noch zwei Jahre.

Anfangs stimmte die Qualität nicht. Die Türen zischten, die Außenspiegel flatterten. Die Zuladung beim 600er war zunächst zu gering. Mit der Mindestbreite von 1,88 Meter hatte der Benz Mühe in engen Parkhäusern. Mercedes sah sich genötigt, eine Art Rechtfertigung für ihr neues Wunderauto zu veröffentlichen. So etwas gab es bis dato noch nicht.

1994 ändert Mercedes per Modellpflege vor allem die Optik. Stoßfänger, Seitenplanken (die sogenannten Sacco-Bretter), Kühlermaske und Räder zeichneten die Designer neu. Ab Baujahr 1995 gibt es für die V8- und V12-Motoren eine neue, elektronisch gesteuerte Fünfgang-Automatik. Die Peilstäbe am Heck weichen ab 1995 Parksensoren, zeitgleich gibt es auch ESP.

Die nach ihrem Designer Bruno Sacco benannten Seitenplanken wurden bei der zweiten Modellpflege 1996 farblich dem Blech angepasst. Außerdem änderte sich das Design der Rückleuchten und, die Bedienung der Klimaanlage. Optional war seitdem Xenonlicht an Bord. Seitenairbags zählten nun auch bei Sechszylindern zum Standard. 1996 gab es aber auch eine Rückrufaktion für etwa 70.000 Fahrzeuge: Die vorderen Bremsschläuche mussten mit Abstandshaltern versehen werden.

Karosserie

[bild=7]Die S-Klasse wurde mit zwei Längen gebaut. Der Kurze misst 5,11 Meter, der Lange 5,21 Meter. Daneben verkaufte Mercedes das Coupé C140 unter den Namen SEC, Coupé und CL-Klasse zwischen 1992 und 1998 an. Und der SL der Baureihe R129 gehört ein bisschen zur W140-Familie: Cockpit und Motoren sind identisch.

So kantig die Karosserie aussieht, so praktisch ist sie: Das getönte Isolierglas der Seitenscheiben verhindert das Beschlagen und dämmt den Schall. Im Vergleich zu vielen anderen Fahrzeugen liegen die Scheiben flächenbündig an der Karosserie an, was Windgeräusche minimiert.

Typische Schwachpunkte der 1990er-Jahre sind beim W140 wie beim W124 die Wagenheberaufnahmen. Hinter den Kunststoffklappen können die Rohre in Ruhe vor sich hinrosten, wenn sie nicht anständig versiegelt oder gefettet sind. Auch die weiße Eintrübung der Heckscheibe an den Kanten ist ein bekanntes Problem.

Seit der Umstellung auf wasserlösliche Lacke 1994 hat auch der W140 an manchen Stellen mit Rost zu kämpfen, vor allem rund um das Heckschloss, unten am Heckdeckel, rund um die Sacco-Bretter und am Unterboden des hinteren Achsträgers.

Motoren/Getriebe

[bild=9]Der W140 setzte von Anfang an auf Sechszylinder mit 2,8 und 3,2 Liter Hubraum oder V8-Motoren mit 4,2 oder 5,0 Liter Hubraum. Damals modern: variable Einlassnockenwellen und Vierventiltechnik sowie eine LH-Jetronic-Steuerung in allen Ottomotoren. 1994 kam ein 6,0-Liter-V12 dazu. Die kleineren 300 SE 2.8 (1992-1993) und S 280 (1993-1998) mit 193 PS sind für den Dicken aber weniger ratsam. Der Motor hat mit den mehr als zwei Tonnen Leergewicht seine Mühe und muss sich hörbar anstrengen – ganz gleich, ob mit manuellem Fünfganggetriebe oder der optionalen Automatik mit vier oder fünf Gängen.

Die 300 SE (1991-1993) und S 320 (1993-1998) mit 231 PS passen schon besser zum schweren Auto, vor allem mit der ab 1995 serienmäßigen Fünfgangautomatik. Bei gemächlicher Fahrt bleibt der Verbrauch bei rund zehn Liter auf 100 Kilometer. Am häufigsten wurden die Sechszylinder gekauft.

Besser zur S-Klasse passen aber die V8-Motoren des 400 SE (286 PS), S 420 (279 PS), 500 SE (326 PS) oder S 500 (320 PS). Sie bieten noch mehr Laufruhe und Drehmoment bei nicht viel mehr Verbrauch.

Die 6,0-Liter-V12-Motoren mit 408 PS und ab 1993 mit 394 PS fahren souveräner, sind aber in Unterhalt und Wartung deutlich teurer. Die Selbstzünder in 300 SD Turbo und S 350 Turbodiesel (150 PS) sowie dem S 300 Turbodiesel ab 1996 (177 PS) sollten ebenfalls nicht die erste Wahl sein. Außerdem fressen die Diesel gerne Zylinderkopfdichtungen.

Von Problemen sind die Motoren nicht befreit. Vor allem die 500er und 600er. Hier kann mit der Zeit die Drosselklappe verschleißen, erkennbar an einem unruhigen Motorlauf. Interessenten sollten auch nach dem letzten Wechsel der Duplexkette und der Gleitschiene fragen. Die halten zwar beide lange, aber nicht ewig. Experten raten zum Wechsel der Kunststoff-Gleitschiene nach rund 180.000 Kilometern oder 15 Jahren, da sie porös werden kann. Zersplittert sie, kann die Kette überspringen und den Motor zerstören.

Teuer wird ein Kabelbruch unter der Motorhaube. Wegen organischer Weichmacher können die Kabel nach Jahren verspröden. Einige Experten behaupten, dies würde bei Reimporten aus Japan häufiger auftreten, da diese Fahrzeuge viel im Stau stehen und die Kunststoffummantelung der Kabel schneller austrocknet und brüchig wird.

[bild=12]Die Sechszylindermotoren neigen mit der Zeit zur Inkontinenz. Entweder tritt vorn am Simmerring Öl aus oder hinten kurz vor dem Getriebe. Auch die Zylinderkopfdichtung neigt zum Schwächeln. Nichts Wildes, aber bei der Probefahrt sollte die Abgasfarbe beobachtet werden. MOTOR-TALKer Mike 69 hält die 320er „für super Motoren, an sich sehr haltbar, die Peripherie außenrum ist etwas empfindlicher.“

Oft empfohlen: Ein Getriebeölwechsel mit Filter alle 60.000 Kilometer – auch wenn Mercedes von einer Lebensfüllung spricht. Sollte es bei den Automaten im Rückwärtsgang rattern oder wechseln die Gänge nur ruckartig, besser die Finger davon lassen - oder eine Getrieberevision für rund 3.000 Euro einplanen. MOTOR-TALKer V8-STGT hatte Probleme mit den Lagerbuchsen im Getriebe.

TV-Ghost schreibt, dass man den Fehler erkennt, wenn „beim Ausrollen der Schaltvorgang von 3 nach 2 hart wird und es ruckt.“ Für MOTOR-TALKer dummefrage ist das Getriebe eine tickende Zeitbombe. Blau Baer meint, dass das ein Problem der 722.6-Fünfgang-Automat - ab ca. 07/1995 ist. „Hier löst sich irgendwann ein Lager und dreht mit... Das betrifft früher oder später alle 722.6.“

Fahrwerk

Das Serienfahrwerk der S-Klasse hat schwer zu schleppen an mindestens zwei Tonnen Leergewicht. Kein Wunder, dass Dreieckslenker, Dämpfer und Lager mit der Zeit ausschlagen. Bei Knarzgeräuschen sind es meist Traggelenke, poltert es auf schlechten Straßen, sind es oft die Spurstangenköpfe.

Auch Fahrwerksfedern können durch die hohe Last nach 20 Jahren brechen. Das kann man zwar nicht direkt sehen, aber oft am Ablaufbild der Reifen erkennen oder beim Fahren spüren. Zieht das Auto zu einer Seite oder flattert beim Bremsen, stimmt etwas am Fahrwerk nicht. Die Raumlenker-Hinterachse arbeitet in der Regel auch nach Jahren zuverlässig. Nur Rost an den Fahrschemeln kann die Freude trüben. Vor einem Kauf sollten Interessenten den W140 auf jeden Fall auf eine Hebebühne stellen.

Ausstattung/Sicherheit

[bild=14]Je nach Jahrgang war die Basisausstattung sogar aus heutiger Sicht üppig. Dazu zählten immerhin Klimaanlage, Lederausstattung, elektrische Fensterheber, Zentralverriegelung, höhenverstellbarer Fahrersitz, Armlehne und elektrisch einstellbare Außenspiegel. Die Optionsliste der S-Klasse war aber schon damals sehr lang. Die Verarbeitung ist auch nach 20 Jahren gut, die Schalter greifen sich nicht ab, das Leder ist haltbar.

Ein großes Problem hat der dicke Benz mit der Elektronik. Erlöschen nach dem Start nicht alle Kontrollleuchten im Cockpit, kann der Wurm im CAN-Bus stecken. Funktionieren nicht alle elektrische Bauteile einwandfrei, also auch Innenbeleuchtung und Fensterheber, sollten Interessenten besser weiterziehen. Probleme, die auch MOTOR-TALKer Pinie hatte.

Und falls die Klimaanlage nicht funktioniert und der Verkäufer etwas von „da muss nur die Klimaflüssigkeit aufgefüllt werden“ faselt, besser Finger vom Auto lassen. Oft ist der Klima-Verdampfer defekt, der hinter dem Armaturenbrett sitzt. Dafür muss einen Tag lang das ganze Auto ausgeräumt und später wieder eingeräumt werden, was sehr zeitaufwändig und teuer ist. Das gilt auch, wenn der EC-Klimaanlagen-Knopf keine Funktion mehr hat und immer rot leuchtet, wie MOTOR-TALKer Jason300td erklärt.

Marktsituation/Preise

In Deutschland sind heute noch rund 6.000 Fahrzeuge des Typs W140 angemeldet. Obwohl der W140 mindestens 20 Jahre alt ist, gibt es ihn günstig. In den vergangenen Jahren stiegen die Preise kaum bis gar nicht. Wer also jetzt noch ein gutes Modell ergattert, sollte zugreifen. Billiger wird es nicht mehr, eine S-Klasse zu fahren. Bei mobile.de werden derzeit noch ein paar gepflegte Autos ab rund 6.000 Euro angeboten, nach der Modellpflege kosten 320er rund 10.000 Euro.

Fazit/Empfehlung

[bild=15]Die S-Klasse des Typs W140 ist besser als ihr Ruf. Klar, das Auto ist schwer und behäbig, kein Racer. Dafür aber ein grundsolides Auto, das bei anständiger Pflege als Langstreckenauto begeistert. Ideal als S 320 oder S 500 nach der zweiten Modellpflege, mit den moderneren Klimabedienteilen und Parksensoren. Ab Baujahr 1995 sorgt im S 320 eine Fünfgang-Automatik für ein niedriges Drehzahlniveau, was aber auch sehr problematisch sein kann. Davon gibt es noch ein paar Autos für rund 10.000 Euro.

Das Beste aber ist: Heute fällt die kantige Karosserie bei den ganzen SUV überhaupt nicht mehr auf. Und auch auf den Sylt-Autozug passt der Benz wieder – indem man die Außenspiegel bei neueren Fahrzeugen einfach einklappt.

Beste Antwort im Thema

Neulich rief ein morgens W / C 140-Kollege an. Er sah einen grauen C 140 und hat mit dem Fahrer Kontakt aufgenommen, u. a. da der C 140 in einem Traumzustand war. Es stellte sich heraus, dass der mit den grauen C 140 absoluter W 140-Fan ist und ...

- Jetzt kommt es!!! Bitte alle festhalten, anschnallen und vorher tief Luft holen!!! -

30 [in Worten dreißig] W 140 besitzt!!!

Weitere Kontaktaufnahme erfolgt. Und bitte!!! Erzählt mir nie wieder, dass ich zu W 140-verstrahlt bin. Es gibt weit stärker W 140-Positive. :D

Viele Grüße

Jörg H. und Blau Bär

238 weitere Antworten
Ähnliche Themen
238 Antworten

So groß ist der W140 übrigens gar nicht.

Nur drei Zentimeter breiter als ne aktuelle E Klasse....

Zitat:

@S Klasse Fan schrieb am 19. November 2020 um 00:14:15 Uhr:

So groß ist der W140 übrigens gar nicht.

Nur drei Zentimeter breiter als ne aktuelle E Klasse....

Ich war Ende der 1990er mal in den arabischen Emiraten. Da sah man (natürlich) auch viele damals aktuelle S-Klassen. Die wirkten damals dort weder massig noch deplaziert. Ist alles eine Frage der Umgebung.

Zitat sampleman:

"Ich war Ende der 1990er mal in den arabischen Emiraten. Da sah man (natürlich) auch viele damals aktuelle S-Klassen. Die wirkten damals dort weder massig noch deplaziert. Ist alles eine Frage der Umgebung."

Genauso ist es.

Wer sich täglich mit den beengten deutschen Wohn/Park/Verkehrsbedingungen abfinden muß wird den W140 als zu groß empfinden ?

In vielen anderen Ländern ist das kein Thema.

am 29. Januar 2021 um 6:03

Hi!

Zitat:

@Fitzcarraldo1 schrieb am 19. November 2020 um 10:01:08 Uhr:

Zitat sampleman:

"Ich war Ende der 1990er mal in den arabischen Emiraten. Da sah man (natürlich) auch viele damals aktuelle S-Klassen. Die wirkten damals dort weder massig noch deplaziert. Ist alles eine Frage der Umgebung."

Genauso ist es.

Wer sich täglich mit den beengten deutschen Wohn/Park/Verkehrsbedingungen abfinden muß wird den W140 als zu groß empfinden ?

In vielen anderen Ländern ist das kein Thema.

Das ist noch nicht einmal in Deutschland ein nennenswertes Thema.

Mit allen S von W126 bis W222 bin ich immer in den engen, alten Münchner Tiefgaragen zurecht gekommen.

Gefühlt ist es egal, ob man nun einen Passat oder eine S-Klasse einparkt. Das nimmt sich in der Realität nichts.

Zur Ausgangsfrage:

für mich war die beste S-Klasse mein CL 500 C216. Von Fahrkomfort, Gesamtharmonie, Geräuschkulisse, Sitzen her bislang unerreicht. Da fand ich sogar die Probefahrt im C217 schlechter.

Der beste S war für mich der W126 560. Schnell, solide, extrem langlebig. Gutes Fahrverhalten, komfortabel, tolle Maschine, 30 Jahre lang nutzbar, optisch das richtige Maß zwischen Status und Zurückhaltung.

Wenn Kosten und Haltedauer aber egal sind, war der jeweils beste S immer der jeweils aktuelle.

Der W222 war der leiseste und kräftigste S (hatte fast immer die 500. Nie AMG, so etwas fährt man nicht...).

Die Massagesitze sind klasse. So hell und freundlich innen wie dieser war kein S davor (mir persönlich ist das wichtig).

Der Biturbo-V8 ist ruhig, kräftig und sparsam.

Aber ich trauere ihm nicht nach. 6,5 Jahre reichten mir damit aus. Es war klar, dass dann irgendwann die Wehwehchen losgehen würden und ich brauchte ihn auch einfach nicht mehr.

Wirklich geliebt hatte ich nur den 560 und ich denke, mittelfristig wird der Fuhrpark aus einem 560 SE W126 und einem 500 SL R129 bestehen. Als alter Mann der kein Auto braucht, kann ich das dann machen... ;-)

ZK

Der 126er ist wohl insgesamt betrachtet die S-Klasse die insgesamt gesehen eine überschaubare Komplexität und hohe Langlebigkeit vereint. Sie lässt sich relativ einfach reparieren.

Der 140er ist schon komplexer und kann etliche Wewehchen entwickeln deren Beseitigung nervigen Aufwand erfordert.

Der W220 ist von der Qualität her für mich keine S-Klasse mehr. Schon diese nervigen, billigen Sicherungskastendeckel, die nur selten dicht sind, sind eine Katatrophe. Die Sicherungen nicht mehr beschriftet, der riesige Sicherungsplan umfasst alle Ausstattungen. Man muss fast einen Lehrgang mitmachen um da durchzusteigen...schrecklich.

Zitat:

@ZiKla schrieb am 29. Januar 2021 um 07:03:12 Uhr:

 

Zur Ausgangsfrage:

für mich war die beste S-Klasse mein CL 500 C216. Von Fahrkomfort, Gesamtharmonie, Geräuschkulisse, Sitzen her bislang unerreicht. Da fand ich sogar die Probefahrt im C217 schlechter.

Der beste S war für mich der W126 560. Schnell, solide, extrem langlebig. Gutes Fahrverhalten, komfortabel, tolle Maschine, 30 Jahre lang nutzbar, optisch das richtige Maß zwischen Status und Zurückhaltung.

...

Der W222 war der leiseste und kräftigste S (hatte fast immer die 500. Nie AMG, so etwas fährt man nicht...).

Die Massagesitze sind klasse. So hell und freundlich innen wie dieser war kein S davor (mir persönlich ist das wichtig).

Der Biturbo-V8 ist ruhig, kräftig und sparsam.

...

Wirklich geliebt hatte ich nur den 560 und ich denke, mittelfristig wird der Fuhrpark aus einem 560 SE W126 und einem 500 SL R129 bestehen. Als alter Mann der kein Auto braucht, kann ich das dann machen... ;-)

Was für ein schöner, hervorragender Beitrag!!!!

Zitat:

@ZiKla schrieb am 29. Januar 2021 um 07:03:12 Uhr:

 

Der W222 war der leiseste und kräftigste S (hatte fast immer die 500. Nie AMG, so etwas fährt man nicht...).

500er bzw. der große V 8, V 12 wenn es gar nicht mehr darauf ankommt und AMG... Nein Danke! ("So etwas fährt man nicht!") Sehr diplomatisch ausgedrückt. Für mich ist das auch nichts - aus mehreren Gründen!

siehe hier:

https://www.motor-talk.de/.../...euer-fuer-den-cl500-t6297414.html?...

Zitat:

@ZiKla schrieb am 29. Januar 2021 um 07:03:12 Uhr:

Als alter Mann der kein Auto braucht, kann ich das dann machen... ;-)

Als "alter Mann" (so alt bin ich nun wirklich noch nicht :D; [Deutlich jüngere Partnerin tut ein übriges.]), der [eigentlich] auch kein Auto braucht, und seit mindestens meinem 16. Lebensjahr bekennender Mercedes-Fan / -Enthusiast für Mercedes im "Opa-Wagen-Trimm" kann / könnte ich sehr, sehr vieles. Ich mache es aber nicht und fahre aus voller Überzeugung V 140 500er V8.

Zitat:

@Frankyboy379 schrieb am 29. Januar 2021 um 09:46:56 Uhr:

Der 126er ist wohl insgesamt betrachtet die S-Klasse die insgesamt gesehen eine überschaubare Komplexität und hohe Langlebigkeit vereint. Sie lässt sich relativ einfach reparieren.

Der 140er ist schon komplexer und kann etliche Wewehchen entwickeln deren Beseitigung nervigen Aufwand erfordert.

Der W220 ist von der Qualität her für mich keine S-Klasse mehr. Schon diese nervigen, billigen Sicherungskastendeckel, die nur selten dicht sind, sind eine Katatrophe. ...

Sagte mir auch einmal ein Meister bei Mercedes: "W 220? Das ist doch keine S-Klasse."

Viele Grüße

Jörg H. und Blau Bär

Hallo,

erstmal Danke ZiKla für die zutreffende Zusammenfassung. Ich gebe Dir absolut recht. Wenn ich nur ein Auto haben könnte, wäre ein R 129 als 500 SL die erste Wahl, wenn es zwei Autos sein können, ein 560 SEL und ein 500 SL. Und wenn dann die Frau noch einen S 124 hat, sind alle Ansprüche abgedeckt. So lebe ich es mit meinen Fuhrpark auch, na gut, es sind mehr als zwei...

Gruß

Ralf

Zitat:

@Frankyboy379 schrieb am 29. Januar 2021 um 09:46:56 Uhr:

Der 126er ist wohl insgesamt betrachtet die S-Klasse die insgesamt gesehen eine überschaubare Komplexität und hohe Langlebigkeit vereint. Sie lässt sich relativ einfach reparieren.

Der 140er ist schon komplexer und kann etliche Wewehchen entwickeln deren Beseitigung nervigen Aufwand erfordert.

Der W220 ist von der Qualität her für mich keine S-Klasse mehr. Schon diese nervigen, billigen Sicherungskastendeckel, die nur selten dicht sind, sind eine Katatrophe. Die Sicherungen nicht mehr beschriftet, der riesige Sicherungsplan umfasst alle Ausstattungen. Man muss fast einen Lehrgang mitmachen um da durchzusteigen...schrecklich.

So unterschiedlich sind halt die persönlichen Eindrücke und Erfahrungen.

Ich hatte

1. W116 450 SE Bj. 1974 220.000 km, gekauft 1984, ca. 10.000 km gefahren, 1985 wieder verkauft. Rost, Probleme mit dem Schiebedach, diverse Ölundichtigkeiten, das Leder war schon stark abgenutzt.

2. W116 280 SE Bj. 1977 mit Schaltgetriebe ca. 170.000 km, gekauft 1986, defekter Klimakompressor, neuer Mengenteiler der Einspritzung, Motorschaden bei 240.000 km, verkauft 1990 bei ca. 250.000 km, das Velour war schon recht abgenutzt.

3. W126 500 SEL Bj. 1984 180.000 km, gekauft 1992. Nach Kauf jede Menge Reparaturen, Nockenwellen, Kühler, rechter Kotflügel vorn durchgerostet, Schaltereinheit der Klimatisierungsautomatik, Scheibenwischergestänge, diverse Ölundichtigkeiten, Schalter (z. Fensterheber) abgenutzt, Velour Abutzungserscheinungen. Verkauft 1996 mit 280.000 km.

4. W220 S500 4MATIC Bj. 2003 205.000 km, gekauft 2009. Im Oktober 2020 mit 466.000 km und noch immer in gutem Zustand als Ersatzteilträger weggestellt.

Aufgrund der hellen Innenraumfarbe (alpakagrau) wirkt der Innenraum inzwischen etwas "schmuddelig", könnte man aber mit einer Aufarbeitung wahrscheinlich wieder gut hinbekommen. Leichte Abnutzung an der linken Fahrersitzwange (könnte man nachfärben). Das "R" am KI-Rückstellknopf ist kaum noch lesbar, sonst keine Abnutzung an den Schaltern. Das Lenkrad müsste auch neu eingefärbt werden.

Der Wagen hat mich dermaßen überzeugt, dass ich mir den gleichen Wagen 2020 wieder gekauft habe:

5. V220 S500 4MATIC Bj.2003 235.000 km. Im Innenraum keinerlei Abnutzung erkennbar, sieht aus wie neu.

Über die Langlebigkeit am W220 kann ich also nicht klagen.

Anhand des Sicherungsplanes lässt sich jede Sicherung problemlos finden.

Bei korrekter Bedienung der beiden seitlichen Schieber sind beide Sicherungskastendeckel im Motorraum absolut dicht, zumindest bei meinen beiden W220.

Außerdem muss ich da selten ran, die Autos fahren einfach...

Zum Anschauen und mal gelegentlich fahren wäre ein 450 SEL sicher schön, aber meinen Ansprüchen im täglichen Gebrauch würden die älteren Modelle mir nicht mehr genügen.

 

lg Rüdiger :)

Zitat:

@RuedigerV8 schrieb am 30. Januar 2021 um 11:28:27 Uhr:

Zitat:

Der Wagen hat mich dermaßen überzeugt, dass ich mir den gleichen Wagen 2020 wieder gekauft habe:

Ich bin auch Wiederholungstäter: Fahre mittlerweile meinen 3.ten W 220. Immer als S 320 und in Silber 744

Über die Langlebigkeit am W220 kann ich also nicht klagen.

Anhand des Sicherungsplanes lässt sich jede Sicherung problemlos finden.

Bei korrekter Bedienung der beiden seitlichen Schieber sind beide Sicherungskastendeckel im Motorraum absolut dicht, zumindest bei meinen beiden W220.

Außerdem muss ich da selten ran, die Autos fahren einfach...

Ausser zum Tauschen des Airmatic Relais mußte ich noch nie an den Sicherungskasten. Und Wasserdicht sind die auch.

Immer wieder viel Gemecker um den W 220. Ich habe mal eine Liste beigefügt wo die Kulanz und Reparaturen der letzten 21 Jahre aufgeführt sind. Das sind mehr oder weniger Peanuts. Dagegen möchte ich mal die Bilanz anderer Wagen in der oder anderen Fahrzeugklasse sehen.

Reparaturen und Kulanz

Zitat:

 

So unterschiedlich sind halt die persönlichen Eindrücke und Erfahrungen.

Ich hatte

Anhand des Sicherungsplanes lässt sich jede Sicherung problemlos finden.

Bei korrekter Bedienung der beiden seitlichen Schieber sind beide Sicherungskastendeckel im Motorraum absolut dicht, zumindest bei meinen beiden W220.

Außerdem muss ich da selten ran, die Autos fahren einfach...

 

lg Rüdiger :)

"Anhand des Sicherungsplanes lässt sich jede Sicherung problemlos finden."

Haben wir gelacht, vor allem im Dunkeln und bei Regen für den durchschnittlich begabten Fahrzeuglenker eine wahre Freude. Man kann sich tatsächlich alles schönreden.

"Bei korrekter Bedienung der beiden seitlichen Schieber sind beide Sicherungskastendeckel im Motorraum absolut dicht, zumindest bei meinen beiden W220."

Ja, die sind dicht wenn man alles richtig macht, leider ist das Richtigmachen eine nervige Fummelei für jemanden der es nicht oft machen muss. Auch hier für den durchschnittlich begabten Fahrzeuglenker eine wahre Freude...und man merkt nur das der Deckel nicht richtig sitzt wenn man aktiv an den Ecken zieht.

Der Vorgang des Sicherungswechsels muss IMHO auch bei schlechten Lichverhältnissen ohne signifikanten Zeitaufwand für einen durchschnittlich technisch begabten Menschen fehlerlos machbar sein...hier durchgefallen.

Aber ein S-Klasse Lenker ruft sich wahrscheinlich Hilfe und macht sich nicht selbst die Finger schmutzig.

Zitat:

@Frankyboy379 schrieb am 1. Februar 2021 um 11:21:20 Uhr:

 

Aber ein S-Klasse Lenker ruft sich wahrscheinlich Hilfe und macht sich nicht selbst die Finger schmutzig.

Genau so ist es! :D

@Frankyboy379

Offensichtlich haben wir da sehr unterschiedliche Bemessungen, was ein "durchschnittlich begabter Fahrzeuglenker" sein könnte.

Ich kenne nur Leute, die würden gar nichts versuchen und die anderen, die sich halt zurechtfinden.

Im Übrigen kann ich mich nicht erinnern, dass ich jemals während der letzten 270.000 W220-km während der Fahrt an einen der Sicherungskästen ran musste.

Sollte es allerdings doch mal passieren, bin ich vorbereitet:

1. Sicherungsplan liegt im Handschuhfach (statt im Kofferraum beim Werkzeug, einen zweiten bewahre ich Zuhause auf)

2. Das nützliche Plastikteil zum Ziehen der Sicherungen liegt in der Klappe (wo man Stifte und Karten aufbewahren kann) ebenfalls im Handschuhfach

3. eine kleine Maglite (2x AAA) liegt ebenfalls im Handschuhfach

außerdem hat jedes Smartphone heute auch Licht

 

lg Rüdiger :)

Hallo Sternenfreundinnen und Sternenfreunde!

Das beste Auto der Welt!!! (Die beste jemals gebaute S-Klasse)

Nicht 100%ig zum Thema passend, aber doch 98%ig! :D

https://www.youtube.com/watch?v=JDG7XA9n3_g

Cargold Collection

Mercedes 540 K Cabriolet Driving, 1938 | Vollrestauriert, Matching Numbers | for sale

Zitat aus dem Video: 7:44 min. bis 8:42 min.

Zitat:

“Das hat es nie wieder gegeben, dass Mercedes solche Autos gebaut hat mit einer solchen Grandezza mit einem solchen Glanz. Also man kann das hier wirklich mit Begeisterung fahren. Und da trauere ich der Zeit nach, die es ja heute nicht mehr gibt, wo Konstrukteure sowas erfunden haben, sich sowas erdacht haben. Wo es eine Firma Mercedes-Benz gab, die das dann auch wirklich umgesetzt hat. Es gab ja auch Leute, die das honoriert haben. Aus der Zeit stammt der hervorragende Ruf von Daimler-Benz. In der Zeit mit solcher Qualität, mit solcher Handwerkskunst ist der Markenname entstanden. Das wäre manchmal gut, da würde ich mich sehr darüber freuen, wenn man sich dieser Zeiten bei Mercedes etwas mehr besinnen würde, wieder mehr etwas Qualität bringen würde, etwas massiver, etwas Gediegeneres. Da kann man dann ein Auto ja auch länger fahren. Weil der Wagen ist ja auch schon 80 Jahre alt und es gibt ihn immer noch. Weil er halt eben so toll gebaut wurde.“

https://www.youtube.com/watch?v=Wksi9ub-YSc

Cargold Collection

Mercedes 540K Cabriolet, Bj 1938 | Neuwertig!

Zitat und Links mit ausdrücklicher (telefonischer) Genehmigung von

Herrn Stefan Luftschitz, Cargold Collection GmbH

Nur 98%ig zum Thema passend, weil es noch den W 150 770er gab. Da kommt ggf. zu einem späteren Zeitpunkt noch etwas...

Viele Grüße

Jörg H. und Blau Bär

Gut oder weniger gut; das liegt im Sinne des Betrachters. Diese Vorkriegs Mercedes mögen ja recht nett anzusehen sein, wenn sie vollrestauriert sind, aber diese Holzrahmen würden mir schlaflose Nächte bereiten. Mit der Zeit ziehen sie Wasser und Holz arbeitet ja bekanntlich. Das hat dann die Auswirkung, dass sich das ganze Fahrzeug verzieht und man nicht mal mehr die Türen auf und zu bekommen würde.

Mitunter auch ein wesentlicher Grund, warum diese Fahrzeuge extrem schwer zu restaurieren sind. Teilweise sind auch die Konstruktionspläne verschollen oder wurden bei Luftangriffen im 2. Weltkrieg zerstört, was wiederrum die Restaurierung nochmals erheblich erschwert. Zu sehr sollte man die Konstruktionen in den 30er Jahren auch wieder nicht loben.

Also da hat sich später wohl einiges verbessert - siehe Mercedes Ponton Cabrio.

Daher würde ich mir auch - wenn ich mir die Kosten und Folgekosten locker leisten könnte

https://www.motor-talk.de/.../...-k-nicht-ganz-alles-t7012581.html?...

- einen W 150 770er Cabriolet F (möglichst originalgetreu) nachbauen lassen:

Mit kleinen technischen Verbesserungen wie Bremsen etc.

An den Kosten würde das wohl kaum etwas ändern bei den Preisen.

Alles Einzelanfertigung! :eek: :cool: :confused:

Viele Grüße

Jörg H. und Blau Bär

Deine Antwort
Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Mercedes
  5. S-Klasse & CL
  6. S-Klasse
  7. Mercedes S-Klasse W140: Gebrauchtwagen-Kaufberatung