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Mercedes S-Klasse W140: Gebrauchtwagen-Kaufberatung

Mercedes S-Klasse W140
  • Gute Basisausstattung
  • Sehr ausladende Abmessungen
  • Viel Platz und sehr gute Verarbeitung
  • Probleme mit Klimaanlage, Fahrwerk und Getriebe

Berlin –

Was haben sie damals gelacht, als Mercedes die S-Klasse mit dem internen Code W140 vorstellte

. Die passte ja nicht mal auf den Autoreisezug nach Sylt! Sie kam also nicht ohne Weiteres dorthin, wo die Schönen und Reichen mit ihren dicken Autos hinwollten. Die dritte Generation des Dickschiffs war zu breit und musste auf Lkw-Waggons. Was für eine Schmach. Die "Taz" schrieb über den neuen Benz damals: „Ausgeburt von Ingenieurswahn und Klimakiller-Instinkt“, die "Auto, Motor und Sport" allerdings „vom besten Auto der Welt“.

1991 kam der W140 zu einer denkbar schlechten Zeit auf den Markt. Der zweite Golfkrieg drehte gerade indirekt den Kraftstoffhahn zu, Deutschland war frisch wiedervereinigt und machte sich auf magere Jahre gefasst.

Der BMW 7er (E32) wirkte im Vergleich zum wuchtigen Benz schmal

, der ab 1994 gebaute E38 geradezu filigran.

Mercedes entwickelte am W140 schon seit Anfang der 1980er-Jahre und packte alles hinein, was gut und teuer war.

Zum ersten Mal waren bei Mercedes mehrere Steuergeräte über das CAN-BUS vernetzt, es gab eine Einparkhilfe (Peilstäbe und später Parktronic), doppeltverglaste Seitenscheiben und eine Sprachsteuerung fürs Autotelefon

. Ab 1991 arbeitet unter der Haube des S 600 ein Zwölfzylinder – man musste auf den

BMW 750i

reagieren.

Nur 400.000 W140 wurden verkauft

Mercedes fräste die Karosserie quasi aus dem Vollen. Dennoch konnte der W140 an die Erfolge des beliebten Vorgängers W126 nicht anknüpfen.

Zwischen 1991 und 1998 wurden nur rund 400.000 Autos verkauft

. Beim Vorgänger waren es innerhalb von rund zwölf Jahren mehr als das Doppelte.

Der Nachfolger W220 verkaufte sich deutlich besser als der W140.

Dennoch ist der Dicke ein Tipp, zumindest für Langstreckenfahrer und Genießer

. Denn mit 140 bis 160 km/h gleitet er mit dem Serienfahrwerk über den Asphalt wie eine Sänfte, durch die Doppelverglasung bleiben lästige Störgeräusche draußen.

Von den rund 400 W140, die auf mobile.de derzeit angeboten werden, sind rund 70 Autos scheckheftgepflegt und haben weniger als 200.000 Kilometer auf dem Tacho. Das klingt erstmal nach viel Laufleistung, aber:

Die S-Klasse hält bei anständiger Pflege und regelmäßiger Wartung locker das Doppelte aus

,

wie einige MOTOR-TALKer beim Motortest zeigen

. Es gilt, die guten Fahrzeuge herauszupicken, denn es gibt einige Macken am W140. Einen tiefen Überblick gibt das

Mercedes S-Klasse-Forum

. Wir gehen hier auf die häufigsten Fehler ein.

Historie/Modellwechsel

Der W140 löste 1991 den W126 ab. Eigentlich sollte der kantige Benz schon 1989 auf den Markt kommen, aber wegen technischer Änderungen am fast fertigen Auto verstrichen noch zwei Jahre.

Anfangs stimmte die Qualität nicht. Die Türen zischten, die Außenspiegel flatterten

. Die Zuladung beim 600er war zunächst zu gering. Mit der Mindestbreite von 1,88 Meter hatte der Benz Mühe in engen Parkhäusern. Mercedes sah sich genötigt,

eine Art Rechtfertigung für ihr neues Wunderauto zu veröffentlichen

. So etwas gab es bis dato noch nicht.

1994 ändert Mercedes per Modellpflege vor allem die Optik. Stoßfänger, Seitenplanken (die sogenannten Sacco-Bretter), Kühlermaske und Räder zeichneten die Designer neu.

Ab Baujahr 1995 gibt es für die V8- und V12-Motoren eine neue, elektronisch gesteuerte Fünfgang-Automatik

. Die Peilstäbe am Heck weichen ab 1995 Parksensoren, zeitgleich gibt es auch ESP.

Die nach ihrem Designer Bruno Sacco benannten Seitenplanken wurden bei der zweiten Modellpflege 1996 farblich dem Blech angepasst. Außerdem änderte sich das Design der Rückleuchten und, die Bedienung der Klimaanlage.

Optional war seitdem Xenonlicht an Bord. Seitenairbags zählten nun auch bei Sechszylindern zum Standard

. 1996 gab es aber auch eine Rückrufaktion für etwa 70.000 Fahrzeuge: Die vorderen Bremsschläuche mussten mit Abstandshaltern versehen werden.

Karosserie

Die S-Klasse wurde mit zwei Längen gebaut.

Der Kurze misst 5,11 Meter, der Lange 5,21 Meter

. Daneben verkaufte Mercedes das Coupé C140 unter den Namen SEC, Coupé und CL-Klasse zwischen 1992 und 1998 an. Und der

SL der Baureihe R129

gehört ein bisschen zur W140-Familie: Cockpit und Motoren sind identisch.

So kantig die Karosserie aussieht, so praktisch ist sie:

Das getönte Isolierglas der Seitenscheiben verhindert das Beschlagen und dämmt den Schall

. Im Vergleich zu vielen anderen Fahrzeugen liegen die Scheiben flächenbündig an der Karosserie an, was Windgeräusche minimiert.

Typische Schwachpunkte der 1990er-Jahre sind beim W140 wie beim W124 die Wagenheberaufnahmen.

Hinter den Kunststoffklappen können die Rohre in Ruhe vor sich hinrosten, wenn sie nicht anständig versiegelt oder gefettet sind

. Auch die weiße Eintrübung der Heckscheibe an den Kanten ist ein bekanntes Problem.

Seit der Umstellung auf wasserlösliche Lacke 1994 hat auch der W140 an manchen Stellen mit Rost zu kämpfen, vor allem rund um das Heckschloss, unten am Heckdeckel, rund um die Sacco-Bretter und am Unterboden des hinteren Achsträgers.

Motoren/Getriebe

Der W140 setzte von Anfang an auf Sechszylinder mit 2,8 und 3,2 Liter Hubraum oder V8-Motoren mit 4,2 oder 5,0 Liter Hubraum.

Damals modern: variable Einlassnockenwellen und Vierventiltechnik sowie eine LH-Jetronic-Steuerung in allen Ottomotoren

. 1994 kam ein 6,0-Liter-V12 dazu. Die kleineren 300 SE 2.8 (1992-1993) und S 280 (1993-1998) mit 193 PS sind für den Dicken aber weniger ratsam. Der Motor hat mit den mehr als zwei Tonnen Leergewicht seine Mühe und muss sich hörbar anstrengen – ganz gleich, ob mit manuellem Fünfganggetriebe oder der optionalen Automatik mit vier oder fünf Gängen.

Die 300 SE (1991-1993) und S 320 (1993-1998) mit 231 PS passen schon besser zum schweren Auto, vor allem mit der ab 1995 serienmäßigen Fünfgangautomatik. Bei gemächlicher Fahrt bleibt der Verbrauch bei rund zehn Liter auf 100 Kilometer.

Am häufigsten wurden die Sechszylinder gekauft

.

Besser zur S-Klasse passen aber die V8-Motoren des 400 SE (286 PS), S 420 (279 PS), 500 SE (326 PS) oder S 500 (320 PS)

. Sie bieten noch mehr Laufruhe und Drehmoment bei nicht viel mehr Verbrauch.

Die 6,0-Liter-V12-Motoren mit 408 PS und ab 1993 mit 394 PS fahren souveräner, sind aber in Unterhalt und Wartung deutlich teurer

. Die Selbstzünder in 300 SD Turbo und S 350 Turbodiesel (150 PS) sowie dem S 300 Turbodiesel ab 1996 (177 PS) sollten ebenfalls nicht die erste Wahl sein. Außerdem fressen die Diesel gerne Zylinderkopfdichtungen.

Von Problemen sind die Motoren nicht befreit.

Vor allem die 500er und 600er

. Hier kann mit der Zeit die Drosselklappe verschleißen, erkennbar an einem unruhigen Motorlauf.

Interessenten sollten auch nach dem letzten Wechsel der Duplexkette und der Gleitschiene fragen

. Die halten zwar beide lange, aber nicht ewig. Experten raten zum Wechsel der Kunststoff-Gleitschiene nach rund 180.000 Kilometern oder 15 Jahren, da sie porös werden kann. Zersplittert sie, kann die Kette überspringen und den Motor zerstören.

Teuer wird ein Kabelbruch unter der Motorhaube.

Wegen organischer Weichmacher können die Kabel nach Jahren verspröden

. Einige Experten behaupten, dies würde bei Reimporten aus Japan häufiger auftreten, da diese Fahrzeuge viel im Stau stehen und die Kunststoffummantelung der Kabel schneller austrocknet und brüchig wird.

Die Sechszylindermotoren neigen mit der Zeit zur Inkontinenz.

Entweder tritt vorn am Simmerring Öl aus oder hinten kurz vor dem Getriebe

. Auch die Zylinderkopfdichtung neigt zum Schwächeln. Nichts Wildes, aber bei der Probefahrt sollte die Abgasfarbe beobachtet werden. MOTOR-TALKer

Mike 69

hält die 320er „für super Motoren, an sich sehr haltbar, die Peripherie außenrum ist etwas empfindlicher.“

Oft empfohlen:

Ein Getriebeölwechsel mit Filter alle 60.000 Kilometer – auch wenn Mercedes von einer Lebensfüllung spricht

. Sollte es bei den Automaten im Rückwärtsgang rattern oder wechseln die Gänge nur ruckartig, besser die Finger davon lassen - oder eine Getrieberevision für rund 3.000 Euro einplanen. MOTOR-TALKer V8-STGT hatte

Probleme mit den Lagerbuchsen

im Getriebe.

TV-Ghost schreibt, dass man den Fehler erkennt, wenn „beim Ausrollen der Schaltvorgang von 3 nach 2 hart wird und es ruckt.“ Für MOTOR-TALKer

dummefrage

ist das Getriebe eine tickende Zeitbombe.

Blau Baer meint

, dass das ein Problem der 722.6-Fünfgang-Automat - ab ca. 07/1995 ist. „Hier löst sich irgendwann ein Lager und dreht mit... Das betrifft früher oder später alle 722.6.“

Fahrwerk

Das Serienfahrwerk der S-Klasse hat schwer zu schleppen an mindestens zwei Tonnen Leergewicht. Kein Wunder, dass

Dreieckslenker, Dämpfer und Lager mit der Zeit ausschlagen

. Bei Knarzgeräuschen sind es meist Traggelenke, poltert es auf schlechten Straßen, sind es oft die Spurstangenköpfe.

Auch Fahrwerksfedern können durch die hohe Last nach 20 Jahren brechen

. Das kann man zwar nicht direkt sehen, aber oft am Ablaufbild der Reifen erkennen oder beim Fahren spüren. Zieht das Auto zu einer Seite oder flattert beim Bremsen, stimmt etwas am Fahrwerk nicht. Die Raumlenker-Hinterachse arbeitet in der Regel auch nach Jahren zuverlässig. Nur Rost an den Fahrschemeln kann die Freude trüben.

Vor einem Kauf sollten Interessenten den W140 auf jeden Fall auf eine Hebebühne stellen

.

Ausstattung/Sicherheit

Je nach Jahrgang war die Basisausstattung sogar aus heutiger Sicht üppig.

Dazu zählten immerhin Klimaanlage, Lederausstattung, elektrische Fensterheber, Zentralverriegelung, höhenverstellbarer Fahrersitz, Armlehne und elektrisch einstellbare Außenspiegel

. Die Optionsliste der S-Klasse war aber schon damals sehr lang. Die Verarbeitung ist auch nach 20 Jahren gut, die Schalter greifen sich nicht ab, das Leder ist haltbar.

Ein großes Problem hat der dicke Benz mit der Elektronik.

Erlöschen nach dem Start nicht alle Kontrollleuchten im Cockpit, kann der Wurm im CAN-Bus stecken

. Funktionieren nicht alle elektrische Bauteile einwandfrei, also auch Innenbeleuchtung und Fensterheber, sollten Interessenten besser weiterziehen. Probleme, die auch

MOTOR-TALKer Pinie

hatte.

Und falls die Klimaanlage nicht funktioniert und der Verkäufer etwas von „da muss nur die Klimaflüssigkeit aufgefüllt werden“ faselt, besser Finger vom Auto lassen. Oft ist der Klima-Verdampfer defekt, der hinter dem Armaturenbrett sitzt. Dafür muss einen Tag lang das ganze Auto ausgeräumt und später wieder eingeräumt werden, was sehr zeitaufwändig und teuer ist. Das gilt auch, wenn der EC-Klimaanlagen-Knopf keine Funktion mehr hat und immer rot leuchtet, wie

MOTOR-TALKer Jason300td

erklärt.

Marktsituation/Preise

In Deutschland sind heute noch rund 6.000 Fahrzeuge des Typs W140 angemeldet.

Obwohl der W140 mindestens 20 Jahre alt ist, gibt es ihn günstig

. In den vergangenen Jahren stiegen die Preise kaum bis gar nicht. Wer also jetzt noch ein gutes Modell ergattert, sollte zugreifen. Billiger wird es nicht mehr, eine S-Klasse zu fahren. Bei

mobile.de

werden derzeit noch ein paar gepflegte Autos ab rund 6.000 Euro angeboten, nach der Modellpflege kosten 320er rund 10.000 Euro.

Fazit/Empfehlung

Die S-Klasse des Typs W140 ist besser als ihr Ruf. Klar, das Auto ist schwer und behäbig, kein Racer. Dafür aber ein grundsolides Auto, das bei anständiger Pflege als Langstreckenauto begeistert.

Ideal als S 320 oder S 500 nach der zweiten Modellpflege, mit den moderneren Klimabedienteilen und Parksensoren

. Ab Baujahr 1995 sorgt im S 320 eine Fünfgang-Automatik für ein niedriges Drehzahlniveau, was aber auch sehr problematisch sein kann. Davon gibt es noch

ein paar Autos für rund 10.000 Euro

.

Das Beste aber ist: Heute fällt die kantige Karosserie bei den ganzen SUV überhaupt nicht mehr auf. Und auch auf den Sylt-Autozug passt der Benz wieder – indem man die Außenspiegel bei neueren Fahrzeugen einfach einklappt.

Beste Antwort im Thema

Neulich rief ein morgens W / C 140-Kollege an. Er sah einen grauen C 140 und hat mit dem Fahrer Kontakt aufgenommen, u. a. da der C 140 in einem Traumzustand war. Es stellte sich heraus, dass der mit den grauen C 140 absoluter W 140-Fan ist und ...
- Jetzt kommt es!!! Bitte alle festhalten, anschnallen und vorher tief Luft holen!!! -
30 [in Worten dreißig] W 140 besitzt!!!
Weitere Kontaktaufnahme erfolgt. Und bitte!!! Erzählt mir nie wieder, dass ich zu W 140-verstrahlt bin. Es gibt weit stärker W 140-Positive. :D
Viele Grüße
Jörg H. und Blau Bär

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S-Klasse ist S-Klasse, da kommt kein E ran. Fahre mtlw meine zehnte S-Klasse (W221) und hatte diverse 116.126,140, 220 und 221.
Ich hatte ebenfalls diverse /8, 123, 124, 210, 211 und 212. Diesel, Benziner, 4,6, und 8 Zylinder.
An dieses erhabene „schwerer Wagen“ Feeling kommen die Kleineren einfach nicht ran.
Optisch gefällt mir der 126 wegen seiner eleganten souveränen Art.
Technisch ist natürlich die neuere die bessere.
Als daylie liebe ich meinen 221, u.a. auch weil er auf den ersten Blick als S-Klasse zu erkennen ist, was beim 220 und 222 manchmal schwer fällt.

W140 S-Klasse passt nicht auf Autoreisezug / Autozug Sylt:

Eine Fake-Info. Gestrickt durch einen Journalisten. Und jeder hat die "Story" weitergestrickt.

Die einen, weil sie damit "Größe" zeigen wollten, weil der W140 tatsächlich wuchtig war, für damals.

Die anderen, weil sie ihn damit "lächerlich" machen wollten.

Und weil diese Sylt-Autozug W140 Legende (S-KLasse passt nicht auf Autoreisezug) also beiden Seiten nutzte... Hassern und Bewunderern, wurde sie immer weiter verbreitet.

Und weil es damals kein Internet gab, kam niemand zu Wort, der den Quatsch richtig stellen konnte.

Was die Fake-Info nicht richtig(er) macht, denn:

Die Außenspiegel waren beim W140 von Beginn an einklappbar.

Auch wenn sie erst viel später als solche in den Prospekten ausgewiesen wurden, vermutlich sogar nur als Reaktion auf die Sylt-Legende.

Aber wen interessiert schon die Wahrheit, wenn die Lüge so spektakulär ist?

Zitat:

@Spurverbreiterung134024 schrieb am 10. April 2017 um 13:55:37 Uhr:


>Die passte ja nicht mal auf den Autoreisezug nach Sylt!
Breite: 1886 mm
(also ca. so breit wie ein aktueller Ford Focus ;-) )
d.h. "kein" aktuelles Auto passt mehr auf diesen Zug?

Geschmackssache:
Ich würde formulieren:
...weil er auf den ersten Blick als "hässlichste" S-Klasse "von allen" zu erkennen ist...
Für mich wirkt der 221er wie ein "aufgeblasener Bodybuilderkrawallo" mit seinen aufgepumptem Radläufen.
Man erkennt nen 221er so auf den ersten Blick, ja. Aber ob das positiv gemeint ist...?
Aber das ist halt Geschmackssache.
Ich verstehe jeden, der seine Lieblings-Baureihe besonders toll findet, und andere nicht.
S-Klassen sind (mit) das Beste ihrer jeweiligen Zeit, Technisch immer, Optisch oft.
Und nicht jeder kann alles toll finden, das liegt in der Natur der Sache. Das ermöglicht Diskussionen, und das ist doch das, was wir lieben, bei Autos, im Sport, etc.

Zitat:

@Mr. Diggler schrieb am 28. Juli 2024 um 20:38:39 Uhr:


S-Klasse ist S-Klasse, da kommt kein E ran. Fahre mtlw meine zehnte S-Klasse (W221) und hatte diverse 116.126,140, 220 und 221.
Ich hatte ebenfalls diverse /8, 123, 124, 210, 211 und 212. Diesel, Benziner, 4,6, und 8 Zylinder.
An dieses erhabene „schwerer Wagen“ Feeling kommen die Kleineren einfach nicht ran.
Optisch gefällt mir der 126 wegen seiner eleganten souveränen Art.
Technisch ist natürlich die neuere die bessere.
Als daylie liebe ich meinen 221, u.a. auch weil er auf den ersten Blick als S-Klasse zu erkennen ist, was beim 220 und 222 manchmal schwer fällt.

Bis auf Deine Meinung zur Optik des 221er würde ich Dir aber in jedem Fall zustimmen.

Zumal der rein technisch und auch vom Fahrgefühl absolut S-Klasse ist.

Zitat:

@Mr. Diggler schrieb am 28. Juli 2024 um 20:38:39 Uhr:


S-Klasse ist S-Klasse, da kommt kein E ran. Fahre mtlw meine zehnte S-Klasse (W221) und hatte diverse 116.126,140, 220 und 221.
Ich hatte ebenfalls diverse /8, 123, 124, 210, 211 und 212. Diesel, Benziner, 4,6, und 8 Zylinder.
An dieses erhabene „schwerer Wagen“ Feeling kommen die Kleineren einfach nicht ran.
Optisch gefällt mir der 126 wegen seiner eleganten souveränen Art.
Technisch ist natürlich die neuere die bessere.
Als daylie liebe ich meinen 221, u.a. auch weil er auf den ersten Blick als S-Klasse zu erkennen ist, was beim 220 und 222 manchmal schwer fällt.
Ähnliche Themen

Zitat:

@OleW140 schrieb am 29. Juli 2024 um 07:07:50 Uhr:


Geschmackssache:
Ich würde formulieren:
...weil er auf den ersten Blick als "hässlichste" S-Klasse "von allen" zu erkennen ist...
Für mich wirkt der 221er wie ein "aufgeblasener Bodybuilderkrawallo" mit seinen aufgepumptem Radläufen.
Man erkennt nen 221er so auf den ersten Blick, ja. Aber ob das positiv gemeint ist...?
Aber das ist halt Geschmackssache.
Ich verstehe jeden, der seine Lieblings-Baureihe besonders toll findet, und andere nicht.
S-Klassen sind (mit) das Beste ihrer jeweiligen Zeit, Technisch immer, Optisch oft.
Und nicht jeder kann alles toll finden, das liegt in der Natur der Sache. Das ermöglicht Diskussionen, und das ist doch das, was wir lieben, bei Autos, im Sport, etc.

Naja, den Titel hässlichste S Klasse hat ja offiziell der W 140.

Wobei ich dem nicht zustimmen kann, ich hab meinen W 140 geliebt.

Aber, 17 Zoll auf dem 221 sehen wirklich unvorteilhaft aus.

Ich denke, der Designer hat sich das anders vorgestellt, nämlich so:

20 Zöller

Hmmm. man hat dem 140er ja vieles vorgeworfen, überwiegend unsachlich und von linkslastiger Presse eher neidgetrieben und politisch motiviert, aber in puncto Aussehen i.d.R. eigentlich eher Länge und Breite also reine Größe, den Ausdruck "hässlich" habe ich im Kontext des 140er tatsächlich nur in sehr rudimentärer Dosierung gefunden.

Zitat:

@Mr. Diggler schrieb am 29. Juli 2024 um 21:21:53 Uhr:



Zitat:

@OleW140 schrieb am 29. Juli 2024 um 07:07:50 Uhr:


Geschmackssache:
Ich würde formulieren:
...weil er auf den ersten Blick als "hässlichste" S-Klasse "von allen" zu erkennen ist...
Für mich wirkt der 221er wie ein "aufgeblasener Bodybuilderkrawallo" mit seinen aufgepumptem Radläufen.
Man erkennt nen 221er so auf den ersten Blick, ja. Aber ob das positiv gemeint ist...?
Aber das ist halt Geschmackssache.
Ich verstehe jeden, der seine Lieblings-Baureihe besonders toll findet, und andere nicht.
S-Klassen sind (mit) das Beste ihrer jeweiligen Zeit, Technisch immer, Optisch oft.
Und nicht jeder kann alles toll finden, das liegt in der Natur der Sache. Das ermöglicht Diskussionen, und das ist doch das, was wir lieben, bei Autos, im Sport, etc.

Naja, den Titel hässlichste S Klasse hat ja offiziell der W 140.
Wobei ich dem nicht zustimmen kann, ich hab meinen W 140 geliebt.
Aber, 17 Zoll auf dem 221 sehen wirklich unvorteilhaft aus.
Ich denke, der Designer hat sich das anders vorgestellt, nämlich so:
[/quote

Hallo,
die beste S-Klasse machen einige Punkte aus, das Aussehen sollte nur einen Teil ausmachen.
Denn das beste von einem Produkt macht der Vergleich mit der Produktlinie aus und da fließen einige Punkte ein wie neben der Optik auch die Technik, Wirtschaftlichkeit und Zuverlässigkeit.
Ich fahre aktuell und liebe auch den W140, hatte auch den W126 den ich optisch sehr gut finde. Der W116 gefällt mir auch. Aber als Daily, jeden Tag im Einsatz, lange Urlaubsfahrten, da wünsche ich mir mittlerweile ein moderneres Fahrzeug. Wer will da noch eine 4-Gang-Automatik, oder fehlende Smartphone-Autokopplung, oder ein Navi Display? Starke Dieselmotoren, hoher Komfort und leicht zu fahren. Jeden Schnickschnack brauche ich nicht, aber für lange Fahrten will ich unter anderem niedrige Drehzahlen haben.
Das schließt schon mal die Baureihen bis zum W220 aus, der W220 rostet leider sehr und hatte doch viele Probleme mit der Airmatic. Der W223 ist ziemlich neu und teuer, mit dem W222 hatte ich noch nichts zu tun. Der W221 gefiel mir früher nicht, aber je mehr ich mir den anschaue, desto mehr gefällt er mir. Zudem schätze ich den W221 als technisch ausgereift, weniger Probleme mit der Airmatic als der W220 und er rostet nicht. Ein W221 als Facelift, langer Radstand, Allrad und als S350 CDI - aktuell schaue ich nach sowas für mich, weil es für mich zur Zeit unter einigen Kriterien dies die beste S-Klasse aller Zeiten ist. Kann sich ja immer ändern, Geschmäcker verändern sich ja auch über Jahre.
Viele S-Klasse Grüße :)

1

Zitat:

@E500AMG schrieb am 30. Juli 2024 um 07:52:38 Uhr:


Denn das beste von einem Produkt macht der Vergleich mit der Produktlinie aus und da fließen einige Punkte ein wie neben der Optik auch die Technik, Wirtschaftlichkeit und Zuverlässigkeit.

Ja da bin ich dir einig! Und in alle vier Bereiche finde ich den 140:er ausserordentlich. Jeden Morgen kann ich den Optik vom Fruhstückstich geniessen.

Vom Technik fehlt mir nichts.

Zum Wirtschaftlichkeit ist doch nichts zu meckern, S-Klassefahren darf ja immer einiges teuerer sein, es ist ja doch keine A-Klasse, oder? Seit 2 Jahren dazu KFZ-Steuerfrei.

Und Zuverlässigkeit? Ich bin in die 15 Jahren und 280000 gefahrene km mit meinem 140:er immer dorthin angekommen wohin ich wollte. Niemals gestrandet. Toi toi toi...

Zitat:

Ich fahre aktuell und liebe auch den W140, hatte auch den W126 den ich optisch sehr gut finde. Der W116 gefällt mir auch. Aber als Daily, jeden Tag im Einsatz, lange Urlaubsfahrten, da wünsche ich mir mittlerweile ein moderneres Fahrzeug. Wer will da noch eine 4-Gang-Automatik, oder fehlende Smartphone-Autokopplung, oder ein Navi Display? Starke Dieselmotoren, hoher Komfort und leicht zu fahren. Jeden Schnickschnack brauche ich nicht, aber für lange Fahrten will ich unter anderem niedrige Drehzahlen haben.

Der Motor ist ja so leise daß man den Drehzahl kaum hört. Ist also kein Problem. Smartphone-Autokopplung? Wozu? Ich nutze den Handy zum telefonieren. Sonst nichts. Und Bildschirme haben im Auto nichts zu suchen. Dieselmotoren? Treckermotoren haben ja keine Berechtigung in eine S-Klasse oder PKW überhaupt. Taxen ausgenommen...

Ich habe ja immer einen neueren Mercedes als Leihwagen bei Werkstattsbesuche. Keiner hat mir gefallen. W220 ist ein schönes Auto. Rostet aber mit Llichtgeschwindigkeit und hat nicht mehr klassische analoge Instrumententäfel. Alles danach hat einen Aussenoptik der nur einen Chinesen gefallen könnte....

Zitat:

@Marie_L schrieb am 30. Juli 2024 um 11:16:36 Uhr:



Zum Wirtschaftlichkeit ist doch nichts zu meckern, S-Klassefahren darf ja immer einiges teuerer sein, es ist ja doch keine A-Klasse, oder?
Der Motor ist ja so leise daß man den Drehzahl kaum hört. Ist also kein Problem. Smartphone-Autokopplung? Wozu? Ich nutze den Handy zum telefonieren. Sonst nichts. Und Bildschirme haben im Auto nichts zu suchen. Dieselmotoren? Treckermotoren haben ja keine Berechtigung in eine S-Klasse oder PKW überhaupt.

Ein W221 - vor allem als Diesel - kann alles besser, als ein alter R6 Benziner, womöglich noch mit alter 4G. Der V6 Benziner hat 3 Gänge mehr, das treibt den Verbrauch noch weiter runter - zusätzlich zur neuen Technik.

Ich habe so auch mal gedacht, des neumodische Zeug ist unnütz. Aber ich gebe zu, mir fehlt es. Smartphone mit Auto verbinden, ruckzuck seine Wunschmusik hören, Navi-Display ist größer als jedes Handydisplay.

Weshalb kein Diesel in einer S? Der Diesel in der S ist berechtigt, wie auch der Allrad, den Audi im V8 / A8 debütierte.

Ja - ich möchte neuere Technik im Auto haben. Es muss nicht alles sein und auch nicht jeder neueste Mist.

Wenn ich in den Urlaub fahre, ich möchte Zuhause voll tanken und erst nach 800 - 1.000 km tanken. Und dazu noch eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 120 - 130 km/h.

Bei meinen LPG Oberklasse Fahrzeugen (A8 D2 4.2 / S320 W140) muss ich nach rascher Fahrt nach 400 km tanken. Wenn ich LPG verbaut habe, fahre ich nicht mit Benzin. Auch LPG ist berechtigt.

Daher hat für (!) mich der W221 den W140 abgelöst. Der W221 ist bezahlbar, hat relativ viel Hightech an Bord, welche auch zuverlässig arbeitet, kein Rost, geeignet für schnelle Reisen gepaart mit geringem Verbrauch.

und auch da steht schon wieder der Quatsch (Mythos) mit den Außenspiegeln!
Die waren von Anfang an klappbar
Es ist halt, wie es immer ist:
Drag and Drop ohne selber nachzudenken
Ursache für viele Probleme, die wir früher ohne Internet nicht hatten.
Neudeutsch:
Fakeinfos oder Fakenews
alles nachplappern ohne Sinn und Verstand

nochmal in Zeitlupe:
Die W140 passten IMMER auf den Autoreisezug.
Weil die Spiegel vom Start weg anklappbar waren.
Das mit dem W140 Autoreisezug war eine Fakeinfo von einem linken Journalisten, der Mercedes ärgern wollte.
Und selber nicht geahnt hat, dass seine Falschinfo so dermaßen "erfolgreich" nachgeäfft wird, dass sie zum Muthos wird

und auch da steht schon wieder der Quatsch (Mythos) mit den Außenspiegeln!

Die waren von Anfang an klappbar

Es ist halt, wie es immer ist:

Drag and Drop ohne selber nachzudenken

Ursache für viele Probleme, die wir früher ohne Internet nicht hatten.

Neudeutsch:

Fakeinfos oder Fakenews

alles nachplappern ohne Sinn und Verstand

nochmal in Zeitlupe:

Die W140 passten IMMER auf den Autoreisezug.

Weil die Spiegel vom Start weg anklappbar waren.

Das mit dem W140 Autoreisezug war eine Fakeinfo von einem linken Journalisten, der Mercedes ärgern wollte.

Und selber nicht geahnt hat, dass seine Falschinfo so dermaßen "erfolgreich" nachgeäfft wird, dass sie zum Muthos wird

Zitat:

@Reifenfüller133278 schrieb am 10. April 2017 um 13:33:18 Uhr:


  • Gute Basisausstattung
  • Sehr ausladende Abmessungen
  • Viel Platz und sehr gute Verarbeitung
  • Probleme mit Klimaanlage, Fahrwerk und Getriebe

Berlin – Was haben sie damals gelacht, als Mercedes die S-Klasse mit dem internen Code W140 vorstellte. Die passte ja nicht mal auf den Autoreisezug nach Sylt! Sie kam also nicht ohne Weiteres dorthin, wo die Schönen und Reichen mit ihren dicken Autos hinwollten. Die dritte Generation des Dickschiffs war zu breit und musste auf Lkw-Waggons. Was für eine Schmach. Die "Taz" schrieb über den neuen Benz damals: „Ausgeburt von Ingenieurswahn und Klimakiller-Instinkt“, die "Auto, Motor und Sport" allerdings „vom besten Auto der Welt“.
1991 kam der W140 zu einer denkbar schlechten Zeit auf den Markt. Der zweite Golfkrieg drehte gerade indirekt den Kraftstoffhahn zu, Deutschland war frisch wiedervereinigt und machte sich auf magere Jahre gefasst. Der BMW 7er (E32) wirkte im Vergleich zum wuchtigen Benz schmal, der ab 1994 gebaute E38 geradezu filigran.
Mercedes entwickelte am W140 schon seit Anfang der 1980er-Jahre und packte alles hinein, was gut und teuer war. Zum ersten Mal waren bei Mercedes mehrere Steuergeräte über das CAN-BUS vernetzt, es gab eine Einparkhilfe (Peilstäbe und später Parktronic), doppeltverglaste Seitenscheiben und eine Sprachsteuerung fürs Autotelefon. Ab 1991 arbeitet unter der Haube des S 600 ein Zwölfzylinder – man musste auf den BMW 750i reagieren.

Nur 400.000 W140 wurden verkauft


Mercedes fräste die Karosserie quasi aus dem Vollen. Dennoch konnte der W140 an die Erfolge des beliebten Vorgängers W126 nicht anknüpfen. Zwischen 1991 und 1998 wurden nur rund 400.000 Autos verkauft. Beim Vorgänger waren es innerhalb von rund zwölf Jahren mehr als das Doppelte.
Der Nachfolger W220 verkaufte sich deutlich besser als der W140. Dennoch ist der Dicke ein Tipp, zumindest für Langstreckenfahrer und Genießer. Denn mit 140 bis 160 km/h gleitet er mit dem Serienfahrwerk über den Asphalt wie eine Sänfte, durch die Doppelverglasung bleiben lästige Störgeräusche draußen.
Von den rund 400 W140, die auf mobile.de derzeit angeboten werden, sind rund 70 Autos scheckheftgepflegt und haben weniger als 200.000 Kilometer auf dem Tacho. Das klingt erstmal nach viel Laufleistung, aber: Die S-Klasse hält bei anständiger Pflege und regelmäßiger Wartung locker das Doppelte aus, wie einige MOTOR-TALKer beim Motortest zeigen. Es gilt, die guten Fahrzeuge herauszupicken, denn es gibt einige Macken am W140. Einen tiefen Überblick gibt das Mercedes S-Klasse-Forum. Wir gehen hier auf die häufigsten Fehler ein.

Historie/Modellwechsel


Der W140 löste 1991 den W126 ab. Eigentlich sollte der kantige Benz schon 1989 auf den Markt kommen, aber wegen technischer Änderungen am fast fertigen Auto verstrichen noch zwei Jahre.
Anfangs stimmte die Qualität nicht. Die Türen zischten, die Außenspiegel flatterten. Die Zuladung beim 600er war zunächst zu gering. Mit der Mindestbreite von 1,88 Meter hatte der Benz Mühe in engen Parkhäusern. Mercedes sah sich genötigt, eine Art Rechtfertigung für ihr neues Wunderauto zu veröffentlichen. So etwas gab es bis dato noch nicht.
1994 ändert Mercedes per Modellpflege vor allem die Optik. Stoßfänger, Seitenplanken (die sogenannten Sacco-Bretter), Kühlermaske und Räder zeichneten die Designer neu. Ab Baujahr 1995 gibt es für die V8- und V12-Motoren eine neue, elektronisch gesteuerte Fünfgang-Automatik. Die Peilstäbe am Heck weichen ab 1995 Parksensoren, zeitgleich gibt es auch ESP.
Die nach ihrem Designer Bruno Sacco benannten Seitenplanken wurden bei der zweiten Modellpflege 1996 farblich dem Blech angepasst. Außerdem änderte sich das Design der Rückleuchten und, die Bedienung der Klimaanlage. Optional war seitdem Xenonlicht an Bord. Seitenairbags zählten nun auch bei Sechszylindern zum Standard. 1996 gab es aber auch eine Rückrufaktion für etwa 70.000 Fahrzeuge: Die vorderen Bremsschläuche mussten mit Abstandshaltern versehen werden.

Karosserie


Die S-Klasse wurde mit zwei Längen gebaut. Der Kurze misst 5,11 Meter, der Lange 5,21 Meter. Daneben verkaufte Mercedes das Coupé C140 unter den Namen SEC, Coupé und CL-Klasse zwischen 1992 und 1998 an. Und der SL der Baureihe R129 gehört ein bisschen zur W140-Familie: Cockpit und Motoren sind identisch.
So kantig die Karosserie aussieht, so praktisch ist sie: Das getönte Isolierglas der Seitenscheiben verhindert das Beschlagen und dämmt den Schall. Im Vergleich zu vielen anderen Fahrzeugen liegen die Scheiben flächenbündig an der Karosserie an, was Windgeräusche minimiert.
Typische Schwachpunkte der 1990er-Jahre sind beim W140 wie beim W124 die Wagenheberaufnahmen. Hinter den Kunststoffklappen können die Rohre in Ruhe vor sich hinrosten, wenn sie nicht anständig versiegelt oder gefettet sind. Auch die weiße Eintrübung der Heckscheibe an den Kanten ist ein bekanntes Problem.
Seit der Umstellung auf wasserlösliche Lacke 1994 hat auch der W140 an manchen Stellen mit Rost zu kämpfen, vor allem rund um das Heckschloss, unten am Heckdeckel, rund um die Sacco-Bretter und am Unterboden des hinteren Achsträgers.

Motoren/Getriebe


Der W140 setzte von Anfang an auf Sechszylinder mit 2,8 und 3,2 Liter Hubraum oder V8-Motoren mit 4,2 oder 5,0 Liter Hubraum. Damals modern: variable Einlassnockenwellen und Vierventiltechnik sowie eine LH-Jetronic-Steuerung in allen Ottomotoren. 1994 kam ein 6,0-Liter-V12 dazu. Die kleineren 300 SE 2.8 (1992-1993) und S 280 (1993-1998) mit 193 PS sind für den Dicken aber weniger ratsam. Der Motor hat mit den mehr als zwei Tonnen Leergewicht seine Mühe und muss sich hörbar anstrengen – ganz gleich, ob mit manuellem Fünfganggetriebe oder der optionalen Automatik mit vier oder fünf Gängen.
Die 300 SE (1991-1993) und S 320 (1993-1998) mit 231 PS passen schon besser zum schweren Auto, vor allem mit der ab 1995 serienmäßigen Fünfgangautomatik. Bei gemächlicher Fahrt bleibt der Verbrauch bei rund zehn Liter auf 100 Kilometer. Am häufigsten wurden die Sechszylinder gekauft.
Besser zur S-Klasse passen aber die V8-Motoren des 400 SE (286 PS), S 420 (279 PS), 500 SE (326 PS) oder S 500 (320 PS). Sie bieten noch mehr Laufruhe und Drehmoment bei nicht viel mehr Verbrauch.
Die 6,0-Liter-V12-Motoren mit 408 PS und ab 1993 mit 394 PS fahren souveräner, sind aber in Unterhalt und Wartung deutlich teurer. Die Selbstzünder in 300 SD Turbo und S 350 Turbodiesel (150 PS) sowie dem S 300 Turbodiesel ab 1996 (177 PS) sollten ebenfalls nicht die erste Wahl sein. Außerdem fressen die Diesel gerne Zylinderkopfdichtungen.
Von Problemen sind die Motoren nicht befreit. Vor allem die 500er und 600er. Hier kann mit der Zeit die Drosselklappe verschleißen, erkennbar an einem unruhigen Motorlauf. Interessenten sollten auch nach dem letzten Wechsel der Duplexkette und der Gleitschiene fragen. Die halten zwar beide lange, aber nicht ewig. Experten raten zum Wechsel der Kunststoff-Gleitschiene nach rund 180.000 Kilometern oder 15 Jahren, da sie porös werden kann. Zersplittert sie, kann die Kette überspringen und den Motor zerstören.
Teuer wird ein Kabelbruch unter der Motorhaube. Wegen organischer Weichmacher können die Kabel nach Jahren verspröden. Einige Experten behaupten, dies würde bei Reimporten aus Japan häufiger auftreten, da diese Fahrzeuge viel im Stau stehen und die Kunststoffummantelung der Kabel schneller austrocknet und brüchig wird.
Die Sechszylindermotoren neigen mit der Zeit zur Inkontinenz. Entweder tritt vorn am Simmerring Öl aus oder hinten kurz vor dem Getriebe. Auch die Zylinderkopfdichtung neigt zum Schwächeln. Nichts Wildes, aber bei der Probefahrt sollte die Abgasfarbe beobachtet werden. MOTOR-TALKer Mike 69 hält die 320er „für super Motoren, an sich sehr haltbar, die Peripherie außenrum ist etwas empfindlicher.“
Oft empfohlen: Ein Getriebeölwechsel mit Filter alle 60.000 Kilometer – auch wenn Mercedes von einer Lebensfüllung spricht. Sollte es bei den Automaten im Rückwärtsgang rattern oder wechseln die Gänge nur ruckartig, besser die Finger davon lassen - oder eine Getrieberevision für rund 3.000 Euro einplanen. MOTOR-TALKer V8-STGT hatte Probleme mit den Lagerbuchsen im Getriebe.
TV-Ghost schreibt, dass man den Fehler erkennt, wenn „beim Ausrollen der Schaltvorgang von 3 nach 2 hart wird und es ruckt.“ Für MOTOR-TALKer dummefrage ist das Getriebe eine tickende Zeitbombe. Blau Baer meint, dass das ein Problem der 722.6-Fünfgang-Automat - ab ca. 07/1995 ist. „Hier löst sich irgendwann ein Lager und dreht mit... Das betrifft früher oder später alle 722.6.“

Fahrwerk


Das Serienfahrwerk der S-Klasse hat schwer zu schleppen an mindestens zwei Tonnen Leergewicht. Kein Wunder, dass Dreieckslenker, Dämpfer und Lager mit der Zeit ausschlagen. Bei Knarzgeräuschen sind es meist Traggelenke, poltert es auf schlechten Straßen, sind es oft die Spurstangenköpfe.
Auch Fahrwerksfedern können durch die hohe Last nach 20 Jahren brechen. Das kann man zwar nicht direkt sehen, aber oft am Ablaufbild der Reifen erkennen oder beim Fahren spüren. Zieht das Auto zu einer Seite oder flattert beim Bremsen, stimmt etwas am Fahrwerk nicht. Die Raumlenker-Hinterachse arbeitet in der Regel auch nach Jahren zuverlässig. Nur Rost an den Fahrschemeln kann die Freude trüben. Vor einem Kauf sollten Interessenten den W140 auf jeden Fall auf eine Hebebühne stellen.

Ausstattung/Sicherheit


Je nach Jahrgang war die Basisausstattung sogar aus heutiger Sicht üppig. Dazu zählten immerhin Klimaanlage, Lederausstattung, elektrische Fensterheber, Zentralverriegelung, höhenverstellbarer Fahrersitz, Armlehne und elektrisch einstellbare Außenspiegel. Die Optionsliste der S-Klasse war aber schon damals sehr lang. Die Verarbeitung ist auch nach 20 Jahren gut, die Schalter greifen sich nicht ab, das Leder ist haltbar.
Ein großes Problem hat der dicke Benz mit der Elektronik. Erlöschen nach dem Start nicht alle Kontrollleuchten im Cockpit, kann der Wurm im CAN-Bus stecken. Funktionieren nicht alle elektrische Bauteile einwandfrei, also auch Innenbeleuchtung und Fensterheber, sollten Interessenten besser weiterziehen. Probleme, die auch MOTOR-TALKer Pinie hatte.
Und falls die Klimaanlage nicht funktioniert und der Verkäufer etwas von „da muss nur die Klimaflüssigkeit aufgefüllt werden“ faselt, besser Finger vom Auto lassen. Oft ist der Klima-Verdampfer defekt, der hinter dem Armaturenbrett sitzt. Dafür muss einen Tag lang das ganze Auto ausgeräumt und später wieder eingeräumt werden, was sehr zeitaufwändig und teuer ist. Das gilt auch, wenn der EC-Klimaanlagen-Knopf keine Funktion mehr hat und immer rot leuchtet, wie MOTOR-TALKer Jason300td erklärt.

Marktsituation/Preise


In Deutschland sind heute noch rund 6.000 Fahrzeuge des Typs W140 angemeldet. Obwohl der W140 mindestens 20 Jahre alt ist, gibt es ihn günstig. In den vergangenen Jahren stiegen die Preise kaum bis gar nicht. Wer also jetzt noch ein gutes Modell ergattert, sollte zugreifen. Billiger wird es nicht mehr, eine S-Klasse zu fahren. Bei mobile.de werden derzeit noch ein paar gepflegte Autos ab rund 6.000 Euro angeboten, nach der Modellpflege kosten 320er rund 10.000 Euro.

Fazit/Empfehlung


Die S-Klasse des Typs W140 ist besser als ihr Ruf. Klar, das Auto ist schwer und behäbig, kein Racer. Dafür aber ein grundsolides Auto, das bei anständiger Pflege als Langstreckenauto begeistert. Ideal als S 320 oder S 500 nach der zweiten Modellpflege, mit den moderneren Klimabedienteilen und Parksensoren. Ab Baujahr 1995 sorgt im S 320 eine Fünfgang-Automatik für ein niedriges Drehzahlniveau, was aber auch sehr problematisch sein kann. Davon gibt es noch ein paar Autos für rund 10.000 Euro.
Das Beste aber ist: Heute fällt die kantige Karosserie bei den ganzen SUV überhaupt nicht mehr auf. Und auch auf den Sylt-Autozug passt der Benz wieder – indem man die Außenspiegel bei neueren Fahrzeugen einfach einklappt.

Zitat:

@Roadrunner_1970 schrieb am 10. April 2017 um 14:13:28 Uhr:


Ich halte den W140 für eine der besten S-Klassen ever. Den rostenden W220 Nachfolger hingegen würde ich nicht geschenkt nehmen. Fakt ist aber auch, dass die recht opulente W140 S-Klasse zur Unzeit auf den Markt kam, Stichworte Treuhand, Abwicklung, (nicht mehr) blühende Landaschaften in Deutschland. Da überlegte der Eine oder Andere schon genau, ob er in einem solchen Auto gesehen werden wollte. Im Ausland hingegen kam die Baureihe hervorragend an. Als 20-jähriger Azubi konnte ich einmal seiner Zeit in einem 500 SEL mitfahren - ein bis heute bleibendes Ereignis, speziell im Hinblick auf meinen 50 PS 86C Azubi-Polo Steilheck.
Der Sylt Shuttle Mythos soll meines Wissens nach auch gar nicht stimmen, so weit ich weiss, passte der W140 nur bei einigen wenigen älteren Wagen nur auf die obere Ebene. Dieses Wagenmaterial stand jedoch schon damals zur Ablösung an. War natürlich ein gefundenes Fressen für gewisse Blättchen, die den Neidreflex bedienten.
Kleine Anmerkung meinerseits zu Sylt: auch die Urban Legend der Insel der Reichen und Schönen ist seit 60 Jahren nicht tot zu bekommen. Wir sind häufig dort und objektiv betrachtet wie 95% der anderen Touristen weder reich, glamourös oder schön. Von gewissen Bereichen in Kampen mal abgesehen laufen da ganz normale Leute rum.....

Da bin ich genau deiner Meinung. Ich finde den W140 eines der schönsten Autos, die jemals gebaut wurden. Ich hatte 9 Jahre lang einen W126 und war sehr zufrieden, allerdings gefällt mir der W140 deutlich besser. Ach finde ich den W220 nicht speziell. Die sind ja äusserst rostanfällig und auch vom Design her nicht gerade der Knüller (absolut nichts besonderes).

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