Diagnose richtig oder einfach nur blöd??? ein Fall aus der Praxis

Mercedes A-Klasse W168

Hallo Motor-Talk Nutzer,

ich habe hier einen aktuellen Fall, den ich gerne teilen möchte, zudem ich mir natürlich auch Input eurerseits wünsche. Vielleicht hat der Eine oder Ender damit auch schon Erfahrungen gemacht.

Ich habe mit dem Wagen meiner Frau, W168 BJ2003 mit derzeit 74.000km das Problem, dass wir seit längerem permanenten Kühlmittelverlust haben. Es hatte immer die gelbe Warnlampe aufgeleuchtet. Sobald diese kam habe ich Wasser nachgefüllt. Dann war das für 4 bis 8 Wochen wieder in Ordnung. Nun dachte ich mir, ich lasse das doch mal prüfen und bin in die NL gefahren. Nach 1,5 Stunden wurde mir dann gesagt, dass die Wasserpumpen ein Leck hat, dadurch die Kühlung nicht mehr effizient genug war und dadurch die Zylinderkopfdichtung bzw. der Zylinderkopf selbst einen Schaden erlitten hat. Dadurch würde nun das Wasser in den Motor gelangen. (Kann ich auch noch nachvollziehen, das mit dem Wasser, das mit der Überhitzung nicht, denn die rote Lampe gibt es ja auch noch.) Der Mechaniker zeigte mir an einem Ölmessstab (war nicht mein eigener, da dieser weg ist), dass da Wasser dran war. Es sah eher Karamelfarben aus. Nicht typisch wie Öl. Resultat, wenn nicht repariert wird, wäre ein Motorschaden zu erwarten. Das Ergebnis auf dem Kostenvoranschlag waren dann satte 3500 Euro. Obwohl Scheckheft geplegt und alle Wartungen bei MB, außer Ölwechsel.

Ich habe dies dann natürlich gegenprüfen lassen und bin in eine freie Werkstatt gefahren und habe mich dumm gestellt, denen erklärt dass ich seit längerem mehr und mehr Wasser verliere und die das prüfen sollen. Wurde auch gemacht. Das Resultat war, am Motor war angeblich an einem Flansch der Schlauch nicht richtig fest, somit hat's getropft. Habe noch gerfragt, ob es mehr sein kann. Die Antwort war kurz gefasst nein, bitte den Füllstand im Augebehalten.

Ich habe hinsichtlich dem Öl noch einen Test selber durchgeführt. Ich habe etwas Öl abgelassen mit der Idee, dass Wasser ja schwerer als Öl ist. Somit müßte ich also Wasser im Öl haben. Das war nicht der Fall und hat mich nun komplett verwirrt.

Wie seht ihr das? War es ein Versuch von MB Geld zu verdiehnen, wurde nicht richtig geprüft oder etwas falsch bewertet, oder habe die sogar recht?

Würe mich freuen wenn ihr etwas beitragen könntet. Ich bin eigentlich ratlos.
Danke Pinini

29 Antworten

Die Fahrzeuge sind ca. 20 Jahre alt. Hier gibt es immer wieder mal Schäden auch wenn wenig Kilometer vorhanden sind. Ab und zu mal ne Strecke von 100km oder mehr fahren, alle Jahre ein Ölwechsel uns alles ist gut

Das ist mir ja auch durchaus bewusst.
Ölwechsel wurde im turnus von 1 Jahr durchgeführt.
Und meine tochter fährt 2 x im monat eine Strecke von rund 280 km am Stück.
Ihr arbeitsweg beläuft sich auf rund 25 km einfache Strecke.
Das macht es mir halt gerade schwer zu glauben, dass es ein so eklatant konstruktives Problem der Motorenbauart des W168 sein sollte?
Es ist zudem ein BJ 2004, da sollten ja solche Problemstellen den Konstrukteuren längst bekannt gewesen und auch Kompensation in ausgereifter Form in der Serie Standart sein?

ich steh halt gerade vor der Entscheidung wie es mit der Knutschkugel weiter geht!
Motorspülung?
Pauschal die Kopfdichtung machen?

Seinen job hat er ja bis dato mehr als gut gemacht, nur wenn das ein rein konstruktives Problem sein sollte, was im alter aus welchen Gründen auch immer präsenter und ein schrecken ohne Ende wird, dann denke ich halt auch schon darüber nach ihn als defekt abzuschießen.

@bandscheib71 was macht denn bitte Diesel in dem Wagen vor dem Ölwechsel?? Wenn du lediglich Schaum im Öleinfüllstutzen hast, dann wisch das ab und zu raus. Was das ist habe ich in einem vorherigen Post beschrieben. Manchmal hilft einfach ein neuer Deckel und die Verbindung zum Ventildeckel muss auch sauber sein, damit hier das Wasser (die Matsche) nicht einfrieren kann. Mehr muss man an dem Motor nicht machen.

Der Diesel hat zumindest bei meinen Aktionen seit eh und je eine reinigende Funktion in der Ölwanne, sofern man ihn natürlich nur über den Ölmessstab einfüllt!
Reinigt nicht porentiefrein, verdünnt aber den Schlamm und bringt das gröbste aus dem Ölauslass der Wanne.

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Die Motoren laufen recht zuverlässig und haben auch kein konstruktives Problem zumindest nicht mehr als bei anderen Herstellern auch. Das einzige Problem sie sind extrem verbaut (unzugänglich)

Dann wird's bei dem meiner Tochter wohl vorraussichtlich auf eine defekte ZKD hinauslaufen.
Danke an alle

Zitat:

@bandscheib71 schrieb am 16. Februar 2022 um 15:06:42 Uhr:


Dann wird's bei dem meiner Tochter wohl vorraussichtlich auf eine defekte ZKD hinauslaufen.
Danke an alle

musst du oft Kühlwasser nachfüllen? wenn nicht hast du auch kein Problem.
Ansonsten in eine Werkstatt deines Vertrauens gehen und einen CO² Test vom Kühlwasser machen lassen.

Danke für den Ratschlag.
Nur wird einem in diesem fall der CO2 Test nicht weiter helfen.
Ich hab Wasser im Öl.
Bedeutet! dass der Kreislauf Wasser/Öl undicht sein könnte, nicht Wasser/Zylinder bzw. Brennraum.

Wasserverlusst ist laut meiner Tochter vorhanden, jedoch so gering, das ich zu anfangs einen ZKD-Schaden ausschloß.

es gibt auch noch eine Druckverlustprüfung, die kann auch helfen einen Fehler zu finden

Ist aber leider in einem 18 Jahre alten System auch schwierig zu deuten.
Bei 4 Grad Wassertemperatur hab ich bei 1.8 Bar Druck innerhalb von 10 min ca. 0,4 Bar, nach 20 min von 1,4 auf 1,0 Bar verlust, ab ca. 1,0 Bar -10 %/Std Verlust.
Mehr als 1,8 Bar sind für so ein altes System nicht mehr tragbar und die verluste sind Zu nichts aussagekräftig!
Ich fahre die Kugel die kommenden 4 wochen selbst und beobachte das ganze.
Mal schauen wie es ausgeht.

Guten Abend miteinander,
Hier ein kurzes Feedback.
Nach jetzt rund 1500 km und 3 mal Ölwechsel war bereits nach dem zweiten wechseln kein Schlammansatz zu erkennen.
Was auffällig ist, am Öldeckel lagern sich deutlich Wassertropfen ab.

Und wie wird das Auto aktuell gefahren?
Kurzstrecke/ Langstrecke

So einen Schmodder hat der 1,6er meiner Großen auch. Kühlwasserverlust ist nicht feststellbar.

IMG_20220126_165612.jpg
IMG_20220126_164213.jpg

Aktuell einfache Strecke ca. 28 km

Zitat:

@Anderas schrieb am 7. März 2022 um 13:13:38 Uhr:


So einen Schmodder hat der 1,6er meiner Großen auch. Kühlwasserverlust ist nicht feststellbar.

Das schaut gegenüber den ablagerungen im 1.9 er meiner Tochter deutlich schlimmer aus!
Ich setzt vorerst die Ölwechselintervalle auf 10 tkm runter und beobachte weiter.
Warum es gerade bei den 140, 16 und 190 so extrem ist?
Gab bislang leide noch keine Resonanz auf die Frage, ob bei deiser Motorenbauart überdurchschnittlich viele ZKD-Schäden aufkommen, oder die Motoren konstruktiv bedingt zu erhöten Kondensablagerungen neigen.
Auf alle fälle nicht prophylaktisch die Kopfdichtung wechseln, sondern ausgiebig testen.

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