Der Unterfahrschutz - wieviel darf ein Leben kosten?

Zugegeben, martialischer Titel des Threads, ich stell's dennoch mal zur Diskussion.
https://www.mehrsi.org/pdf/...dem_unterfahrschutz_abgelehnt_010519.pdf
Als jemand, der sich bei jedem Louis-Besuch eins der Armbänder kauft & bereits schon mehrere größere Summen bereitwillig gespendet hat stößt mir sowas sauer auf.
Beim Lesen des Berichtes klappte mir persönlich außerdem das imaginäre Messer in der Tasche auf, daher würde mich mal der offizielle Wortlauf des Bundestages interessieren - jemand ne Idee wie man da herankommt? Nach längerer Suche bin ich leider nicht fündig geworden.

Wie sieht's bei euch aus? Engagiert ihr euch diesbezüglich? Findet ihr's gut? Spricht was dagegen?
Feuer Frei 😉

Beste Antwort im Thema

Also bei uns in der "Fränkischen" hat man das cleverer geregelt. Da wird bei den Poser Strecken erst der Asphalt erneuert, dann die Kurven alle mit Unterfahrschutz ausgestattet und dann....................................sperrt man die Strecken für Motorradfaher 🙄

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Bin dagegen. Der Mensch soll sich an seine Umwelt anpassen, nicht die Umwelt an den "Menschen".
Sonst verblödet der noch mehr als ohnehin schon.
Und muss noch weiter in Urlaub fliegen, um den ganzen Ramsch nicht mehr zu sehen.

Man könnte auch alle Strecken die (noch) nicht derart narrensicher ausgestaltet werden konnten - sperren!
Schild an Anfang und Ende ist billiger und verhindert "legale Unfälle" noch sicherer.

Irgendwie sehe ich die Unterfahrschutz-Leitplanken in den Gegenden, in denen ich bisher gefahren bin, eher auf den vielgenutzten Strecken. Die kleinen, kurvigen Straßen, auf denen es mir (Vorsicht, ich bin da sehr subjektiv😁) Spaß macht zu fahren, sind i.d.R. nicht mit diesen Sicherheitsvorkehrungen geschützt. Werden diese Sicherheitsmaßnahmen eigentlich nach Unfallhäufigkeit angebracht? Bin da noch ein wenig uninformiert...

Ansonsten teile ich die Meinung, dass solche Maßnahmen nicht flächendeckend kommen müssen - man kann nicht erwarten, dass Unsummen ausgegeben werden, um jede Eventualität abzudecken. Dann müsste man bei vielen anderen lebenszeitverkürzenden Themen ebenfalls ansetzen, bspw. auch in Sachen Rettungsdienst und Feuerwehr (um mal Themen zu nennen, in denen ich mich mehr auskenne und bei denen eben auch der Gedanke "Wir können nicht alle retten" eine Rolle bei Beschaffungen und Stationierungen von Rettungsmitteln spielt) oder allgemein in Sachen Prävention und gesündere Lebensweise.

Vielleicht sehe ich es als Neuling noch zu blauäugig - aber es gibt ja durchaus Strecken, bei denen es ein sehr hohes Sicherheitsniveau gibt, um dort auch mal sich an seine Grenzen ranzutasten und es zu überleben, wenn man sich dann ungewollt vom Motorrad trennt.

Zitat:

@Sharan16 schrieb am 14. Mai 2019 um 10:07:14 Uhr:


Ich bin dagegen. Lieber die bestehenden Leitplanken demontieren, einschmelzen und noch mehr Mopeds draus formen

Übrigens: Motorradfahrer schreiben Lei

d

planken mi d!

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Zitat:

@VStromtrooper schrieb am 14. Mai 2019 um 16:37:43 Uhr:


Werden diese Sicherheitsmaßnahmen eigentlich nach Unfallhäufigkeit angebracht? Bin da noch ein wenig uninformiert...

Ich zitiere mal von der MEHRSi-Seite:

Zitat:

Umsetzung der Streckensicherung

1. Ermittlung von gefährlichen Kurven
2. Kontakt mit zuständigen Behörden
3. Gewinnung von Geldgebern für die Umsetzung (Behörden, Sponsoren)
4. Pressetermin und Streckensicherung

Informationen über gefährliche Kurven bezieht MEHRSi aus behördlichen Unfallstatistiken, Meldungen von MEHRSi-Förderer und anderen Verkehrsteilnehmern. Medienberichte und Aufrufe steuern weitere Informationen bei.

Übrigens, ein kleiner Hinweis weil hier oftmals der Punkt erwähnt wird dass flächendeckend überzogen sei:
Mit flächendeckend ist keinesfalls gemeint JEDE Kurve mit dem Unterfahrschutz auszustatten. Das wäre in der Tat ein Groschengrab und nicht zielführend. MEHRSi geht es laut meiner Interpretation darum, flächendeckend die Unfallschwerpunkte abzudecken (siehe Zitat oben). Klar, das Argument "Unfallschwerpunkt = Raser-HotSpot = Wozu Geld für den UFS ausgeben" kann man dann gerne bringen und trifft an manchen Stellen vielleicht auch zu - genausogut kann jedoch auch eine Kurve mit schlechten Straßenbelag trotz Tempolimit zum Unfallschwerpunkt werden.

@Lewellyn
Die Wahrscheinlichkeit, von der "Bande" abzuprallen und wieder zurück auf die Fahrbahn geschleudert zu werden (und da womöglich in den Gegenverkehr [Rechtskurve]) ist real, das stimmt. Da kann man argumentieren "Ohne UFS wär ich womöglich in den Wald gerutscht und hätte vielleicht einen der Pfosten verfehlt". Ich würde trotzdem eher auf die Bande treffen wollen (wenn ich die Wahl hätte, haha 😁) - denn das Auto-Gegenverkehr-Szenario halte ich für weniger wahrscheinlich als den Pfosten zu treffen. Und der Pfosten gibt (selbst wenn er eingepackt ist) nicht nach. Die Bande schon. Und es gibt ziemlich viele Pfosten.

Zitat:

@VanTommels schrieb am 13. Mai 2019 um 21:47:13 Uhr:



Beim Lesen des Berichtes klappte mir persönlich außerdem das imaginäre Messer in der Tasche auf, daher würde mich mal der offizielle Wortlauf des Bundestages interessieren - jemand ne Idee wie man da herankommt? Nach längerer Suche bin ich leider nicht fündig geworden.

Schau mal hier...

http://dipbt.bundestag.de/dip21/btp/19/19092.pdf

Sind aber ´n paar Seiten.

Danke für den Link - der war Gold wert.
Da drin stand zwar nichts über den UFS, durch die Seite hab ich jedoch das richtige Dokument gefunden
http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/19/100/1910001.pdf

Ich meinte das gar nicht mit "zurück auf die Fahrbahn". Ich meinte einen Highsider, der Dich vor das Mopped schleudert, dann rutscht Du an der Planke entlang und von hinten kommt das Motorrad und schiebt Dich.

Stimmt - was hab ich da eben gelesen? o.O" Sorry.
Muss aber sagen dass ich selbst in diesem Szenario den Unterfahrschutz vorziehe anstatt unter die Planke hindurch zu rutschen. Bei nem Highsider hab ich beim Abflug ja dieselbe Geschwindigkeit drauf wie das Pferd, das mich abgeworfen hat - im Endeffekt treffen wir also beide in einem Winkel auf die Bande und rutschen daran entlang. Stell dir mal vor du triffst ohne Bande auf einen Pfosten und dein Liebling rutscht in dich hinein...Kopfkino aus.

Zitat:

@VanTommels schrieb am 14. Mai 2019 um 17:49:43 Uhr:


Danke für den Link - der war Gold wert.
Da drin stand zwar nichts über den UFS, durch die Seite hab ich jedoch das richtige Dokument gefunden
http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/19/100/1910001.pdf

Ah, und da hab ich wieder zu danken - den hab ich nicht gefunden.
Ja, man muß sich mal die Begründungen der einzelnen Parteien auf der Zunge zergehen lassen... 😁

Also beim Überfliegen des (hochoffiziellen) Dokuments ist es mir mal wieder direkt vergangen.

Gut... "Motorradfahrende", Pkw-fahrende" und "LKW-Fahrende" lässt sich beim Genderschwachsinn wohl nicht mehr vermeiden...

Aber "Straßenbelege", "Oberflächenbelege" und "Fahrbahnbelege"... da fällt mir nix mehr ein... 🙄 *facepalm*

Zitat:

@WorldEater666 schrieb am 14. Mai 2019 um 18:49:42 Uhr:


Also beim Überfliegen des (hochoffiziellen) Dokuments ist es mir mal wieder direkt vergangen.

Gut... "Motorradfahrende", Pkw-fahrende" und "LKW-Fahrende" lässt sich beim Genderschwachsinn wohl nicht mehr vermeiden...

Aber "Straßenbelege", "Oberflächenbelege" und "Fahrbahnbelege"... da fällt mir nix mehr ein... 🙄 *facepalm*

Ich wiederhole mich gerne: Hätte es zu meiner Schulzeit bereits die Rechtschreibreform gegolten, dann hätte ich Abitur.

ZITATE

Fraktion der SPD
Man unterstütze die Ausweitung von Geschwindigkeitsbeschränkungen, da sich die Leistungswerte von Motorrädern und damit die zu erreichenden Geschwindigkeiten erheblich erhöht hätten. (...) Zudem gebe es, besonders im Gebirge, spezielle Fahrbahnbelege, die das Fahren höherer Geschwindigkeiten aufgrund ihrer Beschaffenheit verhinderten.

Die Welt kann (aus politischer Sicht) so einfach sein: Geschwindigkeitsbegrenzungen! Gut und richtig... wenn man die Sinnhaftigkeit mancher Begrenzung nachvollziehen könnte.

Dummie-Frage: Gibt es tatsächlich "geschwindigkeitsbegrenzende" Strassenbeläge? Liest sich für mich wie staatlich geförderte Körperverletzung.

Fraktion der AfD
Einen flächendeckenden Unterfahrschutz halte man nicht für eine optimale Maßnahme, da sie auch wirtschaftlich nicht sinnvoll sei.

Einmal davon abgesehen, ob ein flächendeckender Unterfahrschutz sinnvoll ist oder nicht: Ist es (volks)wirtschaftlich sinnvoller, die Heil- und Folgekosten von Verunfallten / Unfallfolgen der Allgemeinheit aufzubürden, als 5 € / lfd. Meter (Nachrüstung) bis 30 € / lfd. Meter (Neubau) für aktiven Schutz aufzuwenden?

Oder auch Zitat der CDU:

"Die Fraktion der CDU/CSU äußerte, dass die Straßenverkehrsbehörden schon heute die Möglichkeit hätten,
Unterfahrschutzplanken in gefährlichen Kurven zu installieren und dies auch bereits täten. Gleichzeitig könnten
die Behörden Tempolimits zur Entschärfung unfallträchtiger Situationen anordnen und überwachen. Eine verpflichtende Anbringung von Unterfahrschutzplanken bei Neubau- und Instandsetzungsmaßnahmen lehne man ab,
weil eine solche Regelung finanzschwache Länder und Kommunen überfordern würde. Motorradfahrer würden
von der Polizei häufig als Hauptverursacher von Verkehrsunfällen identifiziert, in denen sie selbst tödlich verunglückten.
Daher wolle man bei der Arbeit zur Verkehrssicherheit nachbessern, wofür im aktuellen Haushalt 4,25
Millionen Euro zur Verfügung stünden."

Was für eine gequirlte Sch...e! 🙄

Zitat:

@schredder66 schrieb am 15. Mai 2019 um 08:21:59 Uhr:


ZITATE
Dummie-Frage: Gibt es tatsächlich "geschwindigkeitsbegrenzende" Strassenbeläge?

Ja! Rauhasphalt liefert akustische Rückmeldung, tiefer Schotter haptische Rückmeldung und Temposchwellen einen Tritt ins Kreuz.

Zitat:

Einmal davon abgesehen, ob ein flächendeckender Unterfahrschutz sinnvoll ist oder nicht: Ist es (volks)wirtschaftlich sinnvoller, die Heil- und Folgekosten von Verunfallten / Unfallfolgen der Allgemeinheit aufzubürden, als 5 € / lfd. Meter (Nachrüstung) bis 30 € / lfd. Meter (Neubau) für aktiven Schutz aufzuwenden?

Angesichts unserers Strassennetzes kämen wir auf rund 20 Milliarden raus.

Da ist es billiger, Strecken zu sperren und die Versicherungen bei Vorliegen eines gesetzeswidrigen Unfalles leistungsfrei zu stellen.

Man könnte auch eine sozialverträgliche Gesundheitssteuer beim Kauf von Krafträdern (oder allgemein Kfz oder sogar allen Fahrzeugen) erheben.

Hmmm... mir gefällt die Idee mit der Steuer!

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