Dem Leistungsverlust auf der Spur: A4 1.9TDI 90 PS mit 1Z Motor
Hallo!
Ich bin zurzeit am Sanieren meines treuen A4 (Familien-Erstbesitz seit Juni 1995, aktuell 325.000KM).
Fahrzeugdaten: 1.9 TDI, 90 PS mit 1Z Motor
Hab seit relativ langer Zeit eigentlich schon einen Leistungsverlust ab ca. 110-120 kmh, Auto geht in den Notlauf.
Letzte Woche dann Ladeluftstrecke vom LLK weg geprüft und Schläuche getauscht, da teilweise schon Risse vorhanden waren. Auto zieht nun merklich besser, jedoch hab ich auf der Autobahn noch immer das Problem mit dem Notlauf (mal bei 110 kmh, mal erst bei 130 kmh).
Da die Ladeluftschläuche oben in Ordnung sind, tippe ich nun auf ein Turboproblem.
Das erste was ich gemacht habe war die Welle des Turbos zu überprüfen, die sieht mMn soweit gut aus und hat minimal Spiel (ca. 1-2mm). Ist das noch in Ordnung?
Der Schlauch unten am Turbo ist ziemlich stark verölt, auch die Druckdose sieht nicht gerade sauber aus 🙂🙄
Ich hab einige Fotos angefertigt, die ich euch zeigen möchte, da ihr mir damit denke ich schneller und gezielter weiterhelfen könnt.
Was könnte ich denn nun als nächsten Schritt machen? Wastegate bzw. Druckdose prüfen? Wie genau mache ich das und wo sitzt das Wastegate?
Besten Dank und habt noch etwas Geduld mit mir, befasse mich erst seit kurzem mit der Materie 😛!
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@zufruehauf schrieb am 10. März 2018 um 11:23:49 Uhr:
Du hast halt keine Turbounterstützung und der Wagen fährt sich wie nen 50 PS Sauger. Auf Dauer wird sich die Kurbelgehäuseentlüftung zusetzen. Wenn die Motorentlüftung nimmer adäquat arbeiten kann, steigt der Druck im Kurbelgehäuse, was das für Folgen für den Motor hat, kannste dir vielleicht denken.
Ohne N75 Funktion öffnet das Wastegate schon bei 0,6 bar Ladedruck, ein
höherer Ladedruck (bis 0,9) ist nicht erreichbar.
Wenn so defensiv gefahren wird, daß der geforderte Ladedruck (Sollwert) 0,6 nicht
übersteigt, dann fährt das Auto ganz normal.
Wird Leistung gefordert (z.B. AB ab 110/120 km/h), dann löst das MSG
wegen Nichterreichen des Sollladedrucks Notlauf aus. In Folge ist Einspritzmenge
so begrenzt, daß wieder das Fahrprofil "defensiv" (siehe oben) vorherrscht, in diesem
Fall erzwungenermaßen.
Beide Situationen sind für den Motor gänzlich undramatisch. Wenn man so
ein paar Wochen herumfährt, passiert überhaupt nichts Schlimmes.
Es gibt ja Leute, die jahrelang defensiv rumzuckeln (und eventuellen Notlauf gar
nicht erst bemerken würden) 🙂
Die VTG TDIs nehmen das mit der Zeit turbomäßig übel (Leitschaufeln), die Wastegate
TDIs (z.B. 1Z) sind da recht unberührt.
Zitat:
gave100
Wie lang geht das für den Motor gut, wenn ich ohne Strom am N75 fahre?
Da muß man sich also meiner Meinung nach keine Sorgen machen.
Grüße Klaus
22 Antworten
Aber der Turbo nimmt sich doch ne Druck ausm Kurbelgehäuse, oder irre ich? Und wenn da in der Hinsicht so gut wie nix mehr passiert, setzt sich die KGE doch zu, oder?
Ernst gemeinte Frage.
Zitat:
@zufruehauf schrieb am 10. März 2018 um 14:55:56 Uhr:
Aber der Turbo nimmt sich doch ne Druck ausm Kurbelgehäuse, oder irre ich?
Durch die Kurbelgehäuseentlüftung, die die Gase (beim TDI) in den Trakt
vor dem Turbo einleitet, besteht schon eine Verbidung zwischen KG und Turboluftsystem.
Aber die Situation ist doch auch bei ständigem Notlauf völlig unverändert gegenüber
einem ständigen Fahren mit Teillast.
Zur Beschreibung der Notlaufsituation liest man hier ja ständig Formulierungen wie :
"Turbo ist weg" ...
"Turbo schaltet ab" ..
"kein Turbo mehr"
Aber das ist ja bei Notlauf gar nicht der Fall, der Turbo dreht IMMER (auch im
Leerlauf schon ganz munter, egal, ob Notlauf oder nicht)
Und auch im Notlauf wird durchaus Ladedruck aufgebaut. Der LD im Notlauf ist
bei Last halt geringer als normal, aber 1400 mbar (statt 1948 mbar beim VP TDI)
ist immer noch da (sieht man mit VCDS).
Will sagen, auch bei ständigem Notlauf läuft alles mechanische im Normalbereich des TDI.
Da es auch bei permanent ruhiger Fahrweise offensichtlich keine Probleme mit
dem Zusetzen des Kurbelgehäuses bzw. seiner Entlüftung gibt, ist das auch für
ständiges Fahren im Notlauf nicht zu befürchten.
Grüße Klaus
Danke für eure ausführlichen Antworten.
Ich kann nicht genau sagen weit wann ich mit dem stromlosen N75 fahre, aber es ist sicher schon einige Zeit. Überlebt hats der Motor auf jeden Fall bis jetzt.
Ich weiß nun was ich tauschen muss, vielen Dank!
Ich habe noch eine Frage zum Turbo:
Muss ich das Gestänge das vom Wastegate an die Druckdose geht per Hand bewegen können? Wie ihr auf den Fotos im ersten Post sehen könnt war da alles ziemlich verölt, ich hab das nun gereinigt. Das Gestänge bewegt sich aber nicht.
LG
UPDATE:
Hab nun endlich ein neues N75, neue Schläuche + Stromkabel neu gelegt.
Siehe da: Zeiten des Notlaufs sind vorbei, das Auto zieht (verglichen mit vorher) wie eine Rakete 😉.
Ich glaube mittlerweile dass ich seit ich das Auto übernommen habe von der Familie (2009) mit stromlosem MV gefahren bin.
Vielen Dank nochmal an alle für die super Hilfe!!
LG
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Einmal muss ich mich noch melden:
Bin durch Zufall auf den Verschlauchungsplan für das MV gestoßen. Laut diesem Bild geht der obere Unterdruckschlauch neben dem Stromstecker in den Luftschlauch nach dem LMM.
Als ich meine Schläuche getauscht hab, ging dieser Schlauch (rot) aber direkt an den Turbo. Hab das natürlich auch wieder so eingebaut. Der schwarze Schlauch von der Unterseite des MV geht in den Luftschlauch.
Stimmt hier meine Verschlauchung nicht oder das Bild? Oder bin ich nur verwirrt?
LG
Zitat:
@patru schrieb am 1. April 2018 um 09:53:15 Uhr:
Hier eine Übersicht!
Also is es tatsächlich falsch bei mir. Wie kann es denn sein dass er trotzdem wieder so gut geht, auch mit falscher Verschlauchung?
EDIT: Muss mich korrigieren, es passt alles so wie es in der Übersicht zu sehen ist. Danke!