Das Leasing ist Schuld am hohen Verbrauchsniveau
GututenTag,
ist es nachvollziehbar daß Leasing dazu geführt hat daß Kunden in der Mittel- und Oberklasse keine kleinen, verbrauchsarme Motoren "verlangen" sondern eher auf den kurzfristigen Spaß aus sind? Da wird doch lieber der 3- oder 3,5-Liter Benziner mit 250 - 300PS bestellt, kostet ja nur ein paar Euro mehr im Monat als der 150PS Motor. Den Sprit zahlt die Firma bzw. kann steuerlich geltend gemacht werden, also was soll man sich Gedanken um die Umwelt und um den eigenen Geldbeutel machen? Bei der Ausstattung wird aber geknausert. Man läßt sich ein Fahrzeug mit einem Listenpreis von 50.000.- Euro zusammenstellen, verzichtet aber auf elementare Extras - hauptsache der Motor ist groß.
Man hat den Eindruck, die Leute fühlen sich lebensbedrohlich untermotorisiert wenn ihr neuer Mittelklassewagen keine 200km/h schafft.
Kein Mensch kauft sich Gebraucht noch so einen wirtschaftlichen Schrott! Die Leute wollen große, geräumige Autos, zudem sparsame Motoren und viel Ausstattung. Eben Autos die man länger Fahren kann, da sie bezahlbar im Unterhalt sind.
In der Zulassungsstatistik stehen E-Klasse, der A6 und der 5er ganz oben. Die C-Klasse, der 3er und der A4 auch. Zum Großteil jedoch geleast und somit völlig an der Realität vorbei. Der Leasingnehmer hat das Auto nur 3 Jahre, im Vergleich zur Lebensdauer des Fahrzeuges eine geringe Zeit. Er entscheidet jedoch über die Umwelteingenschaften (z.B: durch große Motoren). Alle nachkommenden Fahrzeughalter müssen mit der "Sünde" des Neuwagenkäufers leben.
Die Schere zwischen Neuwagenkunden und Gebrauchtwagenkunden ist so groß daß das Anbebot völlig an der Nachfrage vorbeigeht. Leasing sei Dank! Es lohnt sich schon gar einen verbrauchsarmen Motor zu suchen denn dieser ist teurer als ein Spritfresser. Schuld ist das fehlende Angebot an kleine Motoren.
Bleibt nur zu hoffen daß der Gesetzgeber da ein wenig nachhilft und das Leasen von Fahrzeugen mit großen Motoren ab ca. 2,8 Liter Hubraum bestraft.
Früher, als es Leasing noch nicht gab, war die Angebotsstruktur der Automobilhersteller ganz anders. Was in den 90er Jahre noch "üppig" motorisiert war, gilt heute als völlig untermotorisiert. Hat mit dem Gewicht der Fahrzeuge überhaupt nichts zu tun, denn 200km/h waren früher auch nicht schneller als heute. Der Anspruch der Leasingkunden ist der Grund!
BMW 518i, Audi A6 TDI 115PS, A8 TDI 150PS, BMW 725 150PS, 260 SE, mit 160PS und viele andere Modelle sind nicht an der generellen Nachfrage sondern an der Nachfrage der Neuwagenkäufer gescheitert. Solche Fahrzeuge würden sich auf dem Gebrauchtwagenmarkt wie geschnitten Brot verkaufen lassen, wenn sie nur in ausreichender Menge zugelassen worden wären.
...ist nur meine Meinung.
Welchen Motor würdet Ihr nehmen wenn Ihr ein Auto mietet und die Preise fast gleich sind? Genau. Leasingnehmer denken auch so.
Und welchen Motor würdet Ihr nehmen wenn Ihr das Auto gebraucht kaufen würdet? Dann doch eher den kleineren Motor mit besserer Austattung zum Preis eines "nackten, PS-starken Säufers", nicht wahr?
75 Antworten
Re: Re: Re: Das Leasing ist Schuld am hohen Verbrauchsniveau
Zitat:
Original geschrieben von michael60
... ein PKW mit 150 PS ist also eine nur in engen Grenzen zu fahrende Gehhilfe. Was man hier so alles lernt.
Ein 2t-PKW ist mit 150PS in der Tat eine Gehhilfe. Wenn Du so ein Auto fahren willst, kein Problem! Ich persönlich habe allerdings volles Verständnis dafür, dass andere es nicht tun wollen. Der Verbrauchsnachteil eines größeren Motors ist gering.
Hierzu gerne ein Beispiel:
Mercedes E-Klasse
E 200 CDI, 136PS: 6,3 Liter / 100km
E 220 CDI, 170PS: 6,3 Liter / 100km
E 280 CDI, 190PS: 6,9-7,1 Liter / 100km
E 320 CDI, 224PS: 7,3-7,6 Liter / 100km
E 420 CDI, 314PS: 9,3 Liter / 100km
Nun könnte man natürlich einwenden, dass der größte Motor immer noch 3 Liter mehr verbraucht als der kleinste. Berechtigter Einwand. Der größte Motor hat aber auch fast die dreifache Leistung und immerhin den doppelten Hubraum (und die doppelte Zylinderzahl). Es behauptet ja auch niemand, dass es Leistung zum Nulltarif gibt. Ein schweres Auto braucht aber auch einen gewissen Antrieb, um in allen Lebenslagen mehr oder weniger effizient von A nach B zu fahren. Die E-Klasse wiegt immerhin 1,8 Tonnen.
Zitat:
Da muss ich jetzt -obwohl gerade Mittag ist- mal drüber schlafen.
Beneidenswert! ;-)
Zitat:
Original geschrieben von consignatia
Das sehen leider viele so. Beethoven ist da keine Ausnahme.
Ich persönlich fahre zwei solche Autos, die jeweils den kleinsten angebotenen Motor haben. Für mich persönlich ist die Leistung der Fahrzeuge ausreichend. Der Grund für diese Entscheidung sind aber u.a. Wartungs- und Reparaturkosten sowie die fehlende Lust, für ein leistungsstärkeres Auto mein Geld zum Fenster rauszuwerfen. Der Spritverbrauch über die verschiedenen Motorisierungen meiner Autos ist aber weitgehend nicht auffallend verschieden. Im SL zum Beispiel würde der 8Zylinder etwa 2 Liter / 100km mehr verbrauchen. Das ist nicht die Welt. Ich habe mich aber bei der letzten Anschaffung bewusst für einen 6Zyl entschieden und werde auch nach Möglichkeit keinen kleineren Motor mehr kaufen. Die Laufruhe des Aggregats ist mit einem 4Zyl einfach nicht zu vergleichen, dasselbe gilt für die Lebensdauer.
Zitat:
Was soll man dazu noch sagen? Mit solchen Aussagen ist man(n) an jedem Stammtisch DER HELD.
Ich habe keinen Stammtisch, dafür und beruflich viel mit Leuten zu tun, die an der Konstruktion und Produktion von Kfz beteiligt sind. Der kleinste Motor ist nicht unbedingt der beste. Als Beispiel kannst Du gerne einen Blick auf mobile.de werfen und suchen nach 7er BMW ab 1992, sortiert nach Kilometern. Die Fahrzeuge mit den höchsten Kilometerständen sind fast ausschließlich 8Zylinder-Modelle.
Zitat:
Original geschrieben von consignatia
Leider versuchen manche Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Nicht jeder benötigt 300PS, will aber trotzdem einen 7er BMW fahren. Daß er nur 143 PS hat ist ihm egal, er ist sowieso ein defensiver Fahrer, möchte einfach nur den Komfort genießen.
Vergleichen wir doch mal den 725tds mit den später erscheinenden 730d und 740d. Du wirst feststellen, dass die größeren Modelle kaum mehr verbrauchen, aber deutlich mehr leisten. (Obwohl der 2,5 Liter tds dennoch ein schönes und langlebiges Aggregat ist!)
Zitat:
Original geschrieben von consignatia
Klar, ein V8 ist bei 120km/h nicht allzu sehr belastet, ein kleiner 4-Zylinder hingegen schon. Die Frage ist nur, ist das die Praxis? Ganz klar, nein.
Wieso nicht? Über 90% der Straßen sind doch limitiert. Als ob die 8Zylinder allesamt nur auf den freien Strecken gefahren würden!
Zitat:
Habe sowohl einen Corsa mit 55PS als auch einen 740er BMW quer durch Europa bewegt.
Wieso war der 725tds nicht mit dabei?
Zitat:
Wer allerdings glaubt, man müssen den 4-Zylinder unter Volllast mit einem 8-Zylinder im Teillastbereich vergleichen, der lügt sich in die eigene Tasche.
Wieso lügt man sich damit in die eigene Tasche? Ich will von A nach B und dabei z.B. 150km/h fahren. Dafür wähle ich nun ein Fahrzeug aus, und ein 4Zyl wird bei dieser Fahrt höher belastet als ein 6Zyl.
Zitat:
Wenn wir uns umsehen, wer auf deutschen Autobahnen schneller als 130km/h fährt, sind es diejenigen mit großen Motoren und nicht die Kleinwägen.
Weil Leute, die langsam fahren wollen, vor allem kleine Autos kaufen. Und weil diese Leute, wenn sie erstmal ein kleines Auto haben, auch ungern schnell damit fahren. Weil die Motoren dabei zum Beispiel sehr laut und unruhig werden.
Re: Re: Re: Re: Das Leasing ist Schuld am hohen Verbrauchsniveau
Zitat:
Ein 2t-PKW ist mit 150PS in der Tat eine Gehhilfe. Wenn Du so ein Auto fahren willst, kein Problem! Ich persönlich habe allerdings volles Verständnis dafür, dass andere es nicht tun wollen.
...und warum hast Du kein Verständnis dafür, daß es Leute gibt die mit 150PS zufrieden sind? Deine einseitige Argumentation ist überhaupt nicht nachvollziehbar. "Leben und leben lassen" heißt es. 😁
Zitat:
Ein überlasteter Kleinmotor hingegen ist oft bereits am Ende, weil gnadenlos durchgepeitscht.
Zitat:
Über 90% der Straßen sind doch limitiert.
Diese beiden Zitate stammen von Dir. Ich frage mich, wo genau bite werden die kleinen Motoren "durchgepeitscht" wenn 90% der Straßen doch limitiert sind?
Zitat:
Ein überlasteter Kleinmotor hingegen ist oft bereits am Ende, weil gnadenlos durchgepeitscht.
Zitat:
Weil Leute, die langsam fahren wollen, vor allem kleine Autos kaufen. Und weil diese Leute, wenn sie erstmal ein kleines Auto haben, auch ungern schnell damit fahren. Weil die Motoren dabei zum Beispiel sehr laut und unruhig werden.
Das paßt irgendwie auch nicht ganz zusammen. Erst die Aussage mit dem Durchpeitschen der Kleinmotoren, dann plötzlich eine 180 Grad Wende. Kleinwägen werden hauptsächlich langsam bewegt weil laut und unruhig.
Hier werden Ausnahmefälle zum Standard deklariert, nur um eine Gegenargumentation zu bieten. Dies hinterläßt einen schlechten Eindruck beim Leser.
Zitat:
Weil Leute, die langsam fahren wollen, vor allem kleine Autos kaufen. Und weil diese Leute, wenn sie erstmal ein kleines Auto haben, auch ungern schnell damit fahren. Weil die Motoren dabei zum Beispiel sehr laut und unruhig werden.
Um noch einmal dieses "Argument" aufzugreifen. Genauso verhält es sich aber auch umgekehrt: Leute die schnell fahren wollen, kaufen sich große Autos mit großen Motoren. Wenn man beispielsweise einen 740er fährt, ist man eher dazu geneigt stärker zu beschleunigen - weil es einfach Spaß macht. 😁 Jeder der ein "übermotorisiertes" Auto gefahren hat, weiß das. Und deswegen sind 8-Zylinder höher beansprucht als untermotorisierte Fahrzeuge. Weil die Fahrer sind deren anpassen.
Mal realistisch: Kaum ein Fahrzeug stirbt heute an einem Motorschaden, wenn es halbwegs brauchbar gewartet wurde. Vorher ist die Karosserie rostig oder die Steuer so hoch, dass es sich nicht mehr lohnt, oder andere Verschleißteile sind am Ende.
Hoch belastet sind bei 120 (Tempolimit oder dichter Verkehr) allenfalls 1.0l-50PS-Microvans und 70PS-VW-Busse.
Kleinere Motoren sind leider immer mal wieder noch aus einer älteren Generation und brauchen daher immer mal wieder mehr Sprit.
MfG, HeRo
Re: Re: Re: Re: Re: Das Leasing ist Schuld am hohen Verbrauchsniveau
Zitat:
Original geschrieben von consignatia
...und warum hast Du kein Verständnis dafür, daß es Leute gibt die mit 150PS zufrieden sind? Deine einseitige Argumentation ist überhaupt nicht nachvollziehbar. "Leben und leben lassen" heißt es. 😁
Dafür habe ich Verständnis! Der Threadersteller hat sich allerdings gewundert, weshalb es so wenig 725tds und 260SE auf dem Markt gibt, dann die Behauptung aufgestellt, das läge alles an den Leasingkunden (obwohl Leasing zu Zeiten eines 260SE noch eine absolute Seltenheit war), und am Ende auch noch gefordert, der Staat möge das Leasing großer Autos steuerlich unattraktiv machen. Und dafür habe ich, mit Verlaub,
keinVerständnis.
Zitat:
Diese beiden Zitate stammen von Dir. Ich frage mich, wo genau bite werden die kleinen Motoren "durchgepeitscht" wenn 90% der Straßen doch limitiert sind?
Kleine Motoren werden dort durchgepeitscht, wo sie große Autos antreiben sollen. Ein kleiner Motor hat mit einem schweren Fahrzeug in der Beschleunigung ein Problem. Ist die Geschwindigkeit einmal erreicht, ist das Gewicht quasi gleichgültig für den Erhalt der Geschwindigkeit. Muss man bremsen und wieder beschleunigen, beginnt das Problem von vorn. Ein kräftiger Motor hat dieses Problem nicht. Die Definition, ab wann ein Motor "kräftig" und ab wann "schwach" ist, ist natürlich subjektiv. Die Zahlen sprechen allerdings dafür, dass viele Kunden einen 260SE als nicht kräftig genug empfunden haben, denn es wurden ja recht wenige davon verkauft.
Zitat:
Das paßt irgendwie auch nicht ganz zusammen. Erst die Aussage mit dem Durchpeitschen der Kleinmotoren, dann plötzlich eine 180 Grad Wende. Kleinwägen werden hauptsächlich langsam bewegt weil laut und unruhig.
Absolut kein Widerspruch. Wir haben unterschieden zwischen "Kleinwagen" und "Autos mit kleinen Motoren". Der Threadersteller hat sich große Autos mit kleinen Motoren gewünscht, und dazu haben wir festgestellt, dass kleine Motoren mit großen Autos schwer zu kämpfen haben, insbesondere dann, wenn dem schweren Auto eine anständige Beschleunigung abverlangt wird, z.B. die autobahntaugliche Beschleunigung einer 1,8 Tonnen S-Klasse mit einem 2,6 Liter atmenden Motor. Dies muss nicht bedeuten, dass diese Autos mit 150tkm "am Ende" sind. Bei einem Gebrauchtwagenkauf wirst Du allerdings feststellen, dass ein aufgrund des hohen Fahrzeuggewichts stark beanspruchtes Aggregat einen höheren Verschleiss aufweist.
Zitat:
Hier werden Ausnahmefälle zum Standard deklariert, nur um eine Gegenargumentation zu bieten. Dies hinterläßt einen schlechten Eindruck beim Leser.
Nun, wenn dies Dein Eindruck ist, dann liegt wohl ein Kommunikationsproblem vor.
Zitat:
Um noch einmal dieses "Argument" aufzugreifen. Genauso verhält es sich aber auch umgekehrt: Leute die schnell fahren wollen, kaufen sich große Autos mit großen Motoren. Wenn man beispielsweise einen 740er fährt, ist man eher dazu geneigt stärker zu beschleunigen - weil es einfach Spaß macht. 😁
Der 740er kommt mit seinem Gewicht zurecht. Wenn allerdings ein 7er mit einem Motor ausgerüstet wird (2,5tds), der viel besser zu einem 3er BMW passt, dann wird dieser Motor mit dem Fahrzeuggewicht ein schweres Spiel haben.
Zitat:
Jeder der ein "übermotorisiertes" Auto gefahren hat, weiß das. Und deswegen sind 8-Zylinder höher beansprucht als untermotorisierte Fahrzeuge. Weil die Fahrer sind deren anpassen.
Das kann ich nicht bestätigen. Wenn die Autofahrer im Berufsverkehr ihr tagtägliches Stop-and-Go veranstalten, werden
kleine Motoren in großen Autosstark belastet. Ich kann nicht beobachten, dass die Fahrer großer Motoren in dieser Disziplin zu brutalen Kolonnenspringern und Heizern mutieren.
Ich habe den Eindruck, wir haben alle Argumente ausgetauscht. Ich empfehle Dir, diesen 518i mit hoher Laufleistung zu kaufen und dich dann zu wundern, warum dieses Fahrzeug technisch wesentlich besser dastehen könnte (komisch, wieso hat der bloß die 400tkm erreicht?).
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Wie ich leider feststellen muß, wird dieser Thread nicht konstruktiv enden.
Ich verweise deshalb abschließend auf einen wie ich finde, sehr interssanten Link:
http://nurtext.zeit.de/2006/16/Autokauf
Vielleicht leuchtet dem ein- oder anderen jetzt ein daß der Neuwagenmarkt und der Gebrauchtwagenmarkt weit voneinander entfernt sind.
Zitat:
»Der Kunde will den Neuwagenwert nicht mehr akzeptieren. Wir produzieren an den Bedürfnissen vorbei«, resümiert ein Manager der Stuttgarter VW-Hahn-Gruppe.
Der zitierte Artikel passt ja nun gar nicht mehr zu Deiner Eingangsüberschrift und Deinem Eingangsbeitrag.
Zitat:
BMW setzt ihnen zufolge hierzulande nur noch 23,5 Prozent seiner Neuwagen direkt an private Käufer ab, Audi erreicht 29,2, Opel 29,6, Porsche 31,7, Ford 43 und Mercedes 45,3 Prozent. Je teurer, umso weniger private Direktkäufer gibt es.
Offensichtlich hat aber auch der Artikel Widersprüche. Mercedes ist die teuerste Marke und hat den höchsten Privatabsatz.
Auch untersucht der Artikel nur deutsche Marken.
Der Gelsenkirchner Dudenhöfer hat eine deutsche Professur und verdient sein Geld bekanntlich mit Marktuntersuchungen für die deutsche Automobilbranche.
Ich kann mir vorstellen, dass Marken im Segment preiswerte Automobile ähnlich wie Ford durchaus hohe Privatkundenanteile haben.
Die haben dann eben Namen wie FIAT, Renault, Kia, usw.
Fakt ist, dass die Menschen in den 70ern am meisten Auto fürs Geld bekamen und das Auto insbesondere in den letzten 15 Jahren relativ zum Einkommen immer teurer wurde.
So steigt das Durchschnittsalter der zugelassenen Fahrzeuge ständig.
Das liegt an den Autopreisen (direkter Modellvergleich mit anderen EU-Ländern oder gar US-Preisen) und der Aufpreispolitik (Extras verdoppeln im Extrem den Listenpreis, 30 bis 50 Prozent auf den Nacktpreis sind normal), aber auch an einer zunehmenden relativen Verarmung der Bevölkerung.
Mehr Arbeitslose, mehr Sozialabgaben, mehr Steuern, insbesondere mehr indirekte Steuern.
Sicherlich hat die zunehmende Möglichkeit Autos zu Finanzieren anfänglich (insbesondere ab den 80ern) über das Problem hinweggetäuscht.
In Folge wird das Kreditgeschäft stets zum Bumerang:
Weil noch weniger Geld für das nächste Auto da ist.
Re: Re: Re: Re: Das Leasing ist Schuld am hohen Verbrauchsniveau
Zitat:
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Da muss ich jetzt -obwohl gerade Mittag ist- mal drüber schlafen.
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Zitat:
Original geschrieben von Beethoven
Beneidenswert! ;-)
..Büroschlaf ist der beste Schlaf 😉
Zitat:
Original geschrieben von Beethoven
Ein 2t-PKW ist mit 150PS in der Tat eine Gehhilfe. Wenn Du so ein Auto fahren willst, kein Problem! Ich persönlich habe allerdings volles Verständnis dafür, dass andere es nicht tun wollen. Der Verbrauchsnachteil eines größeren Motors ist gering.
Hierzu gerne ein Beispiel:
Mercedes E-Klasse
E 200 CDI, 136PS: 6,3 Liter / 100km
E 220 CDI, 170PS: 6,3 Liter / 100km
E 280 CDI, 190PS: 6,9-7,1 Liter / 100km
E 320 CDI, 224PS: 7,3-7,6 Liter / 100km
E 420 CDI, 314PS: 9,3 Liter / 100km
.. in meiner bisherigen Autokarriere habe ich nie mehr als 90 PS starke Gehhilfen bessesen. Selbst mein Motorrad kommt nicht über 100 PS.
Gut, meine PKW waren leichter als die E-Klasse, aber eine Einschränkung der Funktion eines PKW's nur dadurch, dass er mehr als 12s von 0 auf 100 braucht, habe ich nie gespürt.
Wenn mir jemand versichert, dass er Spaß hat wenn sein Auto in 8 oder 10 s auf 100 ist, dann verstehe ich das - aber dass die Gebrauchstauglichkeit durch ein paar PS mehr verbessert wird, das kann ich persönlich nicht nachvollziehen.
Schönen Gruß
Michael
Re: Re: Re: Re: Re: Das Leasing ist Schuld am hohen Verbrauchsniveau
Zitat:
Original geschrieben von michael60
Selbst mein Motorrad kommt nicht über 100 PS.
Annahme:
Motorrad mit Fahrer 300 kg und 100 PS.
Macht ein Leistungsgewicht von 3 kg je PS.
Ein exorbitanter Luxus, sofort verkaufen, 25 PS reichen dicke.
Motoradfahren sollte man sowieso wegen der Schadstoffemissionen verbieten.
Steige auf einen 3 Liter Polo um.
Oder sollten wir Toleranz üben und jeden machen lassen was er will?
Der PKW-Verkehr in D trägt keine 10 Prozent zur Gesamt-CO2-Belastung durch unsere Nation bei.
Re: Re: Re: Re: Re: Re: Das Leasing ist Schuld am hohen Verbrauchsniveau
Zitat:
Original geschrieben von madcruiser
Annahme:
Motorrad mit Fahrer 300 kg und 100 PS.
Macht ein Leistungsgewicht von 3 kg je PS.
.. jaaaaaaaaaah, genau. Leider nur etwa 2500 km im Jahr. Macht etwa 100 Liter Superbenzin/Jahr.
Zitat:
Original geschrieben von madcruiser
Oder sollten wir Toleranz üben und jeden machen lassen was er will?
Toleranz üben - ja,
jeden lassen machen, was er will - nein
Und da einen Mittelweg zu finden, mit dem alle klar kommen, ist das Problem.
Michael
Am hohen Verbrauchsniveau ist das Leasing nicht schuld. Schuld sind die Verbraucher. Ein Auto mit Dampf macht einfach mehr Spass als eine Spardose 😁
Leasing ist nur eine Möglichkeit, an das Objekt der Begierde zu kommen. Diese wird insbesondere von Unternehmen gerne benutzt, da diese Finanzierungsform eine relativ leicht verständliche Übersicht über die Kosten schafft und eine einfache Abrechnung mit dem Mitarbeiter und dem Finanzamt ermöglicht.
Privatleasing bei so einem Auto??? Kennt ihr jemand der das gemacht hat? Ich nicht!
Das Mercedes noch einen relativ hohen Anteil privater Käufer hat, wundert mich kaum. Ist eben der klassische Traum eines in Rente gegangenen, Deutschen Autofahrers 😉
Fakt ist: Die Leute (nicht nur die Deutschen) wollen diese Autos. Also werden sie gebaut und verkauft - auf welchem Wege auch immer.
Wo ist der Sinn eines SUV? Diese 2,x Tonnen Monster brauchen ja 200 PS um überhaupt vom Fleck zu kommen. Im Gelände taugen sie nix (Darf man aber in Deutschland sowieso nicht hin). Die Fahreigenschaften auf der Strasse sind auch (verglichen mit einer entsprechenden Limousine) nicht toll. Einzig die hohe Anhängelast wäre evtl. ein Argument (wenn ich einen so schweren Hänger ziehen wollte). Aber meist werden sie von einem Insassen in der Innenstadt gegen Poller und Parkhauswände gedotzt 😁 Aber macht was her so ein Monster.
Ich habe die Erfahrung selbst gemacht und so schnell kaufe ich keine hochtechnologisierte "Mittelklasse" Kiste mehr - ist mir das Geld nicht wert. Im Moment bringt mich ein KIA Picanto jeden Tag zur Arbeit und zurück (ca. 60km einfach). Auf dieser Strecke konnte ich mit dem Vorgänger (C200 Kompressor SC) etwa 5 Minuten rausfahren (bei normaler Fahrweise kein Unterschied).
Fazit: Der Weg zur Arbeit kostet nur noch ein Drittel, die Zeit ist (fast) die Gleiche. Nur die Nachbarn sind nicht mehr so neidisch 😁 , der Tankwart und die Werkstatt verdienen nicht mehr so gut an mir ... und der Umwelt hilft es auch. Das war aber nicht wirklich das Kaufargument, wenn ich ehrlich bin.
Es gibt Autos die wenig verbrauchen - sowohl gebraucht, als auch neu. Nur kaufen die eben meist Leute, die keine andere Wahl haben - oder die unverschämten Preise nicht zahlen wollen.
Die heissen aber alle nicht A6 / E /5xx - egal mit welcher Motorisierung.
Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Das Leasing ist Schuld am hohen Verbrauchsniveau
Zitat:
Original geschrieben von michael60
Leider nur etwa 2500 km im Jahr. Macht etwa 100 Liter Superbenzin/Jahr.
2.500 km und 100 Liter = 4l / 100 km.
Schiebst Du die Maschine? 😉
150 bis 200 Liter o.K., aber nicht 100.
Kleiner Scherzbold. 😁
Zitat:
Original geschrieben von evilit
Es gibt Autos die wenig verbrauchen - sowohl gebraucht, als auch neu. Nur kaufen die eben meist Leute, die keine andere Wahl haben - oder die unverschämten Preise nicht zahlen wollen.
Entscheidend am Auto ist nicht der Verbrauch, sondern die Vollkostenrechnung.
Der Spritverbrauch macht bei alten Autos den höchsten Anteil an den Gesamtkosten aus, während es bei neuen Autos der Wertverlust ist.
Mal vorgerechnet:
Ein sparsamer Diesel (5l/100km) braucht auf 200.000 km rund 10.000 Liter Sprit zu 1,10 EUR = 11.000 EUR.
Der vergleichbare Benziner (6,5l/100 km) in der Klasse kommt mit 13.000 Litern zu 1,25 EUR aus = 16.250 EUR.
Berücksichtigt man den Mehrpreis, die teurere Steuer und Versicherung für den Diesel kommt man als Durchschnittsfahrer mit 15.000 km meist auf das bekannte Nullsummenspiel.
Gehen wir Mal in die 100.000 EUR Klasse:
SUVs, 7er, A8, S-Klasse etc.
Ein trinkfester Benziner mit sehr großer Maschine (15l /100 km) braucht immerhin schon 30.000 Liter Sprit zu 1,30 EUR = 39.000 EUR.
Der vergleichbare Diesel kommt hier mit 12 Litern weg und braucht 24.000 Liter Sprit zu 1,10 EUR = 24.000 EUR.
Aber auch hier ist von der Differenz der Dieselaufpreis, die Mehrkosten an Steuer und Versicherung zu berücksichtigen.
Im Verhältnis zum Anschaffungspreis ist der Spritpreis unverändert recht gering.
Je teurer das Fahrzeug, desto weniger spielen Spritkosten eine Rolle.
Jedenfalls für Rechner.
Das Erstaunliche:
Die Leute kapieren das nicht.
Gebrauchte Diesel sind vor diesem Hintergrund meist vollkommen überteuert, während gebrauchte Benziner eher preiswert zu haben sind.
Gleiches gilt für Kleinwägen.
Weil die wenig Sprit brauchen, sind die als Gebrauchte begehrt und daher zu hoch gehandelt.
Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Das Leasing ist Schuld am hohen Verbrauchsniveau
Zitat:
Original geschrieben von madcruiser
2.500 km und 100 Liter = 4l / 100 km.
Schiebst Du die Maschine? 😉150 bis 200 Liter o.K., aber nicht 100.
Kleiner Scherzbold. 😁
.. also 6 Liter auf 100 km lasse ja bei sportlicher Fahrweise noch durchgehen. Aber wie ich mit meinen 86 PS 8 Litter Sprit durch die 750 ccm drücken soll, weiss ich wirklich nicht.
Ich fahre ja nur aus Spaß an der Freud und darum fast ausschließlich Landstraße. Da habe ich keine Mühe unter 4 l/100km zu bleiben.
Schönen Gruß
Michael
Motorrad hat die GSX 750 mit 6,2 Litern getestet.
8 Liter sind einfacher zu erreichen als 4 Liter.
Motorräder (insb. ein Naked Bike) sind bekanntlich keinesfalls windschnittig, d.h. der cw-Wert kostet mit zunehmender Geschwindigkeit ordentlich Sprit.
.. auf die 4l/100km setze ich noch einen drauf.😉
Meine Hinterreifen haben bisher immer so 3 Jahre gehalten!! (7500 km)
Also da bin ich wirklich nicht als Maßstab zu sehen, wenn ich hier manchmal lese, das spätestens nach 2500-3000 km eine neue Bereifung fällig ist.
Schönen Gruß
Michael