Das Leasing ist Schuld am hohen Verbrauchsniveau

GututenTag,

ist es nachvollziehbar daß Leasing dazu geführt hat daß Kunden in der Mittel- und Oberklasse keine kleinen, verbrauchsarme Motoren "verlangen" sondern eher auf den kurzfristigen Spaß aus sind? Da wird doch lieber der 3- oder 3,5-Liter Benziner mit 250 - 300PS bestellt, kostet ja nur ein paar Euro mehr im Monat als der 150PS Motor. Den Sprit zahlt die Firma bzw. kann steuerlich geltend gemacht werden, also was soll man sich Gedanken um die Umwelt und um den eigenen Geldbeutel machen? Bei der Ausstattung wird aber geknausert. Man läßt sich ein Fahrzeug mit einem Listenpreis von 50.000.- Euro zusammenstellen, verzichtet aber auf elementare Extras - hauptsache der Motor ist groß.

Man hat den Eindruck, die Leute fühlen sich lebensbedrohlich untermotorisiert wenn ihr neuer Mittelklassewagen keine 200km/h schafft.

Kein Mensch kauft sich Gebraucht noch so einen wirtschaftlichen Schrott! Die Leute wollen große, geräumige Autos, zudem sparsame Motoren und viel Ausstattung. Eben Autos die man länger Fahren kann, da sie bezahlbar im Unterhalt sind.

In der Zulassungsstatistik stehen E-Klasse, der A6 und der 5er ganz oben. Die C-Klasse, der 3er und der A4 auch. Zum Großteil jedoch geleast und somit völlig an der Realität vorbei. Der Leasingnehmer hat das Auto nur 3 Jahre, im Vergleich zur Lebensdauer des Fahrzeuges eine geringe Zeit. Er entscheidet jedoch über die Umwelteingenschaften (z.B: durch große Motoren). Alle nachkommenden Fahrzeughalter müssen mit der "Sünde" des Neuwagenkäufers leben.

Die Schere zwischen Neuwagenkunden und Gebrauchtwagenkunden ist so groß daß das Anbebot völlig an der Nachfrage vorbeigeht. Leasing sei Dank! Es lohnt sich schon gar einen verbrauchsarmen Motor zu suchen denn dieser ist teurer als ein Spritfresser. Schuld ist das fehlende Angebot an kleine Motoren.

Bleibt nur zu hoffen daß der Gesetzgeber da ein wenig nachhilft und das Leasen von Fahrzeugen mit großen Motoren ab ca. 2,8 Liter Hubraum bestraft.

Früher, als es Leasing noch nicht gab, war die Angebotsstruktur der Automobilhersteller ganz anders. Was in den 90er Jahre noch "üppig" motorisiert war, gilt heute als völlig untermotorisiert. Hat mit dem Gewicht der Fahrzeuge überhaupt nichts zu tun, denn 200km/h waren früher auch nicht schneller als heute. Der Anspruch der Leasingkunden ist der Grund!

BMW 518i, Audi A6 TDI 115PS, A8 TDI 150PS, BMW 725 150PS, 260 SE, mit 160PS und viele andere Modelle sind nicht an der generellen Nachfrage sondern an der Nachfrage der Neuwagenkäufer gescheitert. Solche Fahrzeuge würden sich auf dem Gebrauchtwagenmarkt wie geschnitten Brot verkaufen lassen, wenn sie nur in ausreichender Menge zugelassen worden wären.

...ist nur meine Meinung.

Welchen Motor würdet Ihr nehmen wenn Ihr ein Auto mietet und die Preise fast gleich sind? Genau. Leasingnehmer denken auch so.

Und welchen Motor würdet Ihr nehmen wenn Ihr das Auto gebraucht kaufen würdet? Dann doch eher den kleineren Motor mit besserer Austattung zum Preis eines "nackten, PS-starken Säufers", nicht wahr?

75 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von consignatia


Spätestens dann, wenn man einen jungen Gebrauchten (meistens Leasingrückläufer) kaufen möchte, wird man mit diesem Thema konfruntiert. Voll ausgestattete Spritschleuder stehen verbrauchsarmen, jedoch mager ausgestatten Fahrzeugen des selben Modells gegenüber, welche sich im Preis nicht groß unterscheiden.

Was zwei Ursachen hat:

1. Die ursprünglichen Nutzer/Leasingnehmer der entsprechenden Fahrzeuge werden vom Gesetzgeber praktisch gezwungen, die Autos nach 2-3 Jahren abzugeben, da die Besteuerung der Privatnutzung anhand des Listenpreises des Neuwagen erfolgt. Auf diesem Wege werden überproportional viele, vollausgestattete und hochmotorisierte Fahrzeuge auf den Markt gedrängt, für die es keine rechte Nachfrage gibt. Unter den Nachfragenden befinden sich ja keine bzw. kaum Gewerbetreibende und fast ausschließlich preisbewusste Privatkunden.

2. Die sparsamen Mittelklasseautos sind bei einer bestimmten Käufergruppe sehr begehrt. Das Überholprestige, Markenimage etc. färbt von den größeren Motoren bzw. der Fahrzeugklasse insgesamt ab. Auf den ersten Blick ist der spartanisch ausgestattete 1.9 TDI mit mit Stoffsitzen kaum vom doppelt so teuren V8 mit Leder, Navi, Xenon etc. zu unterscheiden. Die laufenden Kosten dürften ebenfalls um den Faktor 2 auseinanderliegen. Die vielen, preissensiblen Käufer schnappen die Fahrzeuge mit günstigen Betriebskosten so schnell vom Markt weg, so daß sie bei einem Blick in die üblichen Autobörsen weniger stark wahrgenommen werden. Es scheint dann so, als wäre der Markt mit den "teuren Spritschluckern" überflutet. Tatsächlich werden diese nur langsamer gehandelt und sind am Markt entsprechend stärker sichtbar.

Oliver

Zitat:

Original geschrieben von consignatia


Habe heute in einem Zeitungsbericht gelesen daß sich der neue Audi-Chef Rupert Stadler über die strengen CO²-Vorgaben der EU beschwert hat.

[...]

Auf die Idee, etwas gegen den hohen Flottenverbrauch zu tun, ist er nicht gekommen.

Der Flottenverbrauch würde nachhaltig sinken, wenn Audi alle Produktlinien über dem A4 einstellen und stattdessen nur noch Kleinwagen bauen würde. Ich glaube nicht, dass die Investoren (darunter auch viele Kleinsparer, die auf eine halbwegs ordentliche Verzinsung ihrer privaten Altersvorsorge hoffen) einen völligen U-Turn der Modellpolitik und die damit verbundene Abwertung Ihrer Investments begrüßen würden.

Wenn man die Besonderheiten der Modelpalette (Gewicht, Größe, Komfort) der Premiumhersteller einmal grundsätzlich akzeptiert und sich vergleichbare Autos aus unterschiedlichen Generationen genauer anschaut, kommt man schnell zu dem Schluß, dass im Sinne der Verbrauchsoptimierung sehr viel geleistet wurde und weiter geleistet wird. Trotz Sicherheits- und Gewichtszuwachs verbraucht ein ähnlich motorisiertes Auto heute deutlich weniger als vor 10 Jahren.

Oliver

Zitat:

Original geschrieben von consignatia


Man muß also einen Gas-Motor fahren um glaubwürdig zu sein.

Man muß keinen Gasmotor fahren um glaubwürdig zu sein.

Man sollte nicht auf die Spritmenge schauen,
sondern auf die Umweltschädlichkeit.
Da können eben 6 Liter Diesel durchaus mehr Schaden anrichten als 8 Liter Benzin oder 12 Liter Gas.

Ein kleines Beispiel:
1 Liter Diesel erzeugt bekanntlich soviel Lungenkrebs wie 100 Liter Benzin.

Es ist nicht alles CO2, sondern viel mehr Giften wird bislang keine oder zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt.

Auch ist es eine Illusion zu glauben man fahre mit dem Diesel ein Ressourcen schonendes Fahrzeug.

Hier stellt sich vielmehr die Frage:
Mit welchem Aufwand kann aus einem Liter Erdöl:
wie viel Liter Diesel, wie viel Benzin und wie viel LPG gewonnen werden.

Auch hier sieht der Diesel nicht so toll aus wie es so manchem bei oberflächlicher Weise erscheint.

Autogaser (LPG) fahren bekanntlich ein Produkt, das ein Abfallprodukt bei Gewinnung und Verarbeitung von Rohöl und Erdgas ist und immer noch sinnlos abgefackelt wird.

Meine Meinung:
Vermeintliche Neiddebatten sollten wir von der Politikbühne nicht annehmen.
Die werden von Politikern nur benutzt, um die Bevölkerung zu verar...en.
Alle Raucher erzeugen Krebs und müßen bekämpft und verboten werden,
aber alle Dieselfahrer sind wertvoll und werden subventioniert.

Bitte aufwachen. 😉
Wir werden gegenseitig ausgespielt und in Berlin, Brüssel und Straßburg wird geraucht, gesoffen und geflogen was das Zeug hält.

Zitat:

Original geschrieben von consignatia


Wenn Du den Eindruck gehabt hättest, ich hätte mit meinem kleinen Diesel kein schlechtes Gewissen, wäre dies zutreffend. Ein schlechtes Gewissen hätte ich, wenn ich mit 16 Liter/100km durch die Stadt fahren würde.

Ich verbrauche 14 Liter Autogas und vergifte die Umwelt mit Ausnahme von CO2 weniger als Du.

Ich habe eine grüne Plakette für die Umweltzonen.

Ich habe ein besseres Gewissen als Du, vor allem weil von meinem Fahrzeug kaum eine Lungenkrebsgefahr ausgeht.

Dennoch gönne ich Dir den Diesel.
Auch wenn die ganzen Diesel der Grund dafür sind, dass ich in der Stadt permanent mit Klima und Umluftfilter fahren muss und so einen Liter extra verbrauche.

Zitat:

Original geschrieben von os-m


Was zwei Ursachen hat:

1. Die ursprünglichen Nutzer/Leasingnehmer der entsprechenden Fahrzeuge werden vom Gesetzgeber praktisch gezwungen, die Autos nach 2-3 Jahren abzugeben, da die Besteuerung der Privatnutzung anhand des Listenpreises des Neuwagen erfolgt. Auf diesem Wege werden überproportional viele, vollausgestattete und hochmotorisierte Fahrzeuge auf den Markt gedrängt, für die es keine rechte Nachfrage gibt. Unter den Nachfragenden befinden sich ja keine bzw. kaum Gewerbetreibende und fast ausschließlich preisbewusste Privatkunden.

2. Die sparsamen Mittelklasseautos sind bei einer bestimmten Käufergruppe sehr begehrt. Das Überholprestige, Markenimage etc. färbt von den größeren Motoren bzw. der Fahrzeugklasse insgesamt ab. Auf den ersten Blick ist der spartanisch ausgestattete 1.9 TDI mit mit Stoffsitzen kaum vom doppelt so teuren V8 mit Leder, Navi, Xenon etc. zu unterscheiden. Die laufenden Kosten dürften ebenfalls um den Faktor 2 auseinanderliegen. Die vielen, preissensiblen Käufer schnappen die Fahrzeuge mit günstigen Betriebskosten so schnell vom Markt weg, so daß sie bei einem Blick in die üblichen Autobörsen weniger stark wahrgenommen werden. Es scheint dann so, als wäre der Markt mit den "teuren Spritschluckern" überflutet. Tatsächlich werden diese nur langsamer gehandelt und sind am Markt entsprechend stärker sichtbar.

Oliver

Ich teile diese Einschätzung mit Dir. Habe es sogar selbst erlebt als ich vor 2 Jahren meinen "kleinen" A6 gekauft hatte. Es war ein Leasingrückläufer welcher innerhalb nur eines Tages (an mich 😁) verkauft wurde. Weit und breit gab es keine vergleichbare Angebote bei mobile.de bzw. autoscout24.de.

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Re: Das Leasing ist Schuld am hohen Verbrauchsniveau

Zitat:

Original geschrieben von consignatia


ist es nachvollziehbar daß Leasing dazu geführt hat daß Kunden in der Mittel- und Oberklasse keine kleinen, verbrauchsarme Motoren "verlangen" sondern eher auf den kurzfristigen Spaß aus sind? Da wird doch lieber der 3- oder 3,5-Liter Benziner mit 250 - 300PS bestellt, kostet ja nur ein paar Euro mehr im Monat als der 150PS Motor.

Hier möchte ich einwenden: Die Autobanken sind ja nicht blöd. Die wissen genau, zu welchem Preis sich ein Auto später verkaufen lässt. Wenn die "Spritfresser" am Markt nicht gefragt sind, sind die Leasingraten entsprechend dem Wertverlust hoch. Keine Autofirma ist so kurzsichtig, dass wertverlustträchtige Fahrzeuge "zu günstig" verleast werden.

Zitat:

Bei der Ausstattung wird aber geknausert. Man läßt sich ein Fahrzeug mit einem Listenpreis von 50.000.- Euro zusammenstellen, verzichtet aber auf elementare Extras - hauptsache der Motor ist groß.

Das kann ich so nicht nachvollziehen. Wieso sollten Vielfahrer auf wesentliche Komfortfunktionen (Navi, gute Sitze, Klima, gutes Soundsystem etc.) verzichten wollen?

Zitat:

Man hat den Eindruck, die Leute fühlen sich lebensbedrohlich untermotorisiert wenn ihr neuer Mittelklassewagen keine 200km/h schafft.

Diese Marke wird inzwischen sowieso von fast jedem Auto erreicht.

Zitat:

Die Leute wollen große, geräumige Autos, zudem sparsame Motoren und viel Ausstattung. Eben Autos die man länger Fahren kann, da sie bezahlbar im Unterhalt sind.

Das kann ich nicht bestätigen. Die Leute wollen Autos, die auch als Gebrauchte noch nicht verbraucht sind. Gerade Autos mit attraktiven großen Motoren sind für manchen Kunden erst als Leasingrückläufer bezahlbar, so dass dann gerne zugegriffen wird.

Zitat:

Er entscheidet jedoch über die Umwelteingenschaften (z.B: durch große Motoren). Alle nachkommenden Fahrzeughalter müssen mit der "Sünde" des Neuwagenkäufers leben.

Wer wird gezwungen, diese Autos gebraucht zu kaufen? Du kannst diese Autos meiden. Wenn alle dies tun, werden die Preise entsprechend fallen und die Leasingraten steigen.

Zitat:

Bleibt nur zu hoffen daß der Gesetzgeber da ein wenig nachhilft und das Leasen von Fahrzeugen mit großen Motoren ab ca. 2,8 Liter Hubraum bestraft.

Was der Gesetzgeber nicht alles tun soll.... *kopfschüttel*

Zitat:

Früher, als es Leasing noch nicht gab, war die Angebotsstruktur der Automobilhersteller ganz anders. Was in den 90er Jahre noch "üppig" motorisiert war, gilt heute als völlig untermotorisiert.

Der technische Fortschritt seitdem ist nicht zu übersehen. Die Kunden wollen eben auch beim Fahrspaß einen gewissen Fortschritt sehen.

Zitat:

BMW 518i, Audi A6 TDI 115PS, A8 TDI 150PS, BMW 725 150PS, 260 SE, mit 160PS und viele andere Modelle sind nicht an der generellen Nachfrage sondern an der Nachfrage der Neuwagenkäufer gescheitert.

Solche Fahrzeuge würden sich auf dem Gebrauchtwagenmarkt wie geschnitten Brot verkaufen lassen, wenn sie nur in ausreichender Menge zugelassen worden wären.

Das ist ein Irrtum! Diese Fahrzeuge gelten fast ohne Ausnahme als Ladenhüter. Und zwar aus zwei Gründen:

- Die Motoren sind mit dem Fahrzeuggewicht überfordert, deshalb hält sich die Fahrbarkeit dieser Autos in argen Grenzen. Ein E38 7er BMW mit 150PS ist eine Gehhilfe, nicht mehr. Kein Mensch kauft sich so ein Auto nur des Platzes wegen. Dasselbe gilt für die S-Klasse. Die Unterhaltskosten eines 300er, aber 30 PS weniger. Wer sollte da zuschlagen?

- Große Motoren haben bei schweren Autos einen geringeren Abnutzungseffekt, so dass gerade 8-Zylinder-Modelle im hohen Alter noch ein langes Leben vor sich haben. Ein überlasteter Kleinmotor hingegen ist oft bereits am Ende, weil gnadenlos durchgepeitscht.

Zitat:

Welchen Motor würdet Ihr nehmen wenn Ihr ein Auto mietet und die Preise fast gleich sind? Genau. Leasingnehmer denken auch so.

Die Preise spiegeln - auch bei der Miete! - den Wertverlust wieder.

Zitat:

Und welchen Motor würdet Ihr nehmen wenn Ihr das Auto gebraucht kaufen würdet? Dann doch eher den kleineren Motor mit besserer Austattung zum Preis eines "nackten, PS-starken Säufers", nicht wahr?

Nein! Bei S-Klasse, 7er und A8 würde ich den kleinsten Motor prinzipiell meiden. Da gehört eine große Maschine rein. Lieber ein 525tds als ein 725tds, am liebsten aber den 330d. :-)

Und ehemalige Leasing-Autos würde ich ohnehin niemals anrühren, die wurden nämlich nicht anständig eingefahren und stattdessen - gerade bei kleinem Motor - getreten "wie Sau". Was für den Motor nicht gut sein kann!

Woran das Leasing allerdings Schuld hat: An den vielen langweiligen schwarzen und silbernen Autos. Ich kann sie einfach nicht mehr sehen!

imho:
Sehr gute Darstellung von Beethoven.

@consignata
Letztlich bestimmt der Markt die Nachfrage.

Das Budget für den Firmenwagen nutzt der eine eben für einen A6 mit kleinem Motor und vielen Extras,
der andere nimmt dafür einen A4 (6.000 EUR preiswerter als der A6 mit dem kleinen Diesel) mit dem größten Diesel o. Benziner (jeweils ~ 3.000 EUR teurer als der A6 mit dem kleinsten Diesel) und mittleren Extras.
Meist ist bei Firmen allerdings die Vorgabe Diesel fix. 😉
Die Wahlfreiheit ist doch vollkommen o.K. - oder?

Thema Vollausstattung:
Die gibt es bekanntlich nicht - schließlich gibt es genügend Extras, die sich gegenseitig ausschließen.
Aus Sicht der Neuwagenkäufer sind Extras die effektivste Methode Geld zu vernichten. Der Wagen wird dabei schnell 50 Prozent teurer ohne das sich das beim Wiederverkauf entsprechend niederschlägt.
Kein Scherz:
Mit "Vollausstattung" kann man den Neupreis eines A6 2.0 TDI (aktuell das kleinste Dieselmodell) problemlos verdoppeln.

Durch die Vollausstattung wird zudem das Gewicht hochgetrieben und der Verbrauch insbesondere schwach motorisierter Fahrzeuge steigt während die Zuladung sinkt.
Da ist dann ein Avant u.U. mit vier Erwachsenen bereits an der Grenze der Zuladung.
Auch stellt sich die Frage ob ein Wagen mit kleinster Motorisierung S-Line Fahrwerk und Sportsitze braucht oder eher entsprechend der schwachen Motorisierung in den Bereichen Fahrwerk und Sitze möglichst komfortabel ausgerichtet sein sollte.

Aus Kostensicht ist letztlich für jeden Fahrzeugnutzer die Vollkostenrechnung entscheidend.

Bei Gebrauchtfahrzeugen läßt sich feststellen, dass der Wertverlust kleiner Motoren / Modelle zunächst recht gering ist und erst zum Ende hin sehr stark eintritt.
Bei großen Motoren / Modellen ist es genau umgekehrt, hier tritt zu Beginn der hohe Wertverlust ein und der läuft zum Ende hin immer mehr gegen Null.

Vielfahrer werden entsprechend mehr Wert auf niedrige Spritkosten legen müssen.
Wenigfahrer werden dagegen eher auf den Wertverlust und Fixkosten (Steuer, Versicherung und Werkstatt) achten müssen.
Und so hat jeder seine ureigensten wirtschaftlichen Anforderungen.

Zitat:

erst einmal die steuerliche absetzbarkeit begrenzen.

Geschwätz.

vg Steve

Re: Re: Das Leasing ist Schuld am hohen Verbrauchsniveau

Zitat:

Original geschrieben von Beethoven


Die Motoren sind mit dem Fahrzeuggewicht überfordert, deshalb hält sich die Fahrbarkeit dieser Autos in argen Grenzen. Ein E38 7er BMW mit 150PS ist eine Gehhilfe, nicht mehr. Kein Mensch kauft sich so ein Auto nur des Platzes wegen.

... ein PKW mit 150 PS ist also eine nur in engen Grenzen zu fahrende Gehhilfe. Was man hier so alles lernt.

Da muss ich jetzt -obwohl gerade Mittag ist- mal drüber schlafen.

Gute Nacht

Michael

Re: Re: Re: Das Leasing ist Schuld am hohen Verbrauchsniveau

Zitat:

Original geschrieben von michael60


... ein PKW mit 150 PS ist also eine nur in engen Grenzen zu fahrende Gehhilfe. Was man hier so alles lernt.

Da muss ich jetzt -obwohl gerade Mittag ist- mal drüber schlafen.

Gute Nacht

Michael

Das sehen leider viele so. Beethoven ist da keine Ausnahme.

Zitat:

- Große Motoren haben bei schweren Autos einen geringeren Abnutzungseffekt, so dass gerade 8-Zylinder-Modelle im hohen Alter noch ein langes Leben vor sich haben. Ein überlasteter Kleinmotor hingegen ist oft bereits am Ende, weil gnadenlos durchgepeitscht.

Was soll man dazu noch sagen? Mit solchen Aussagen ist man(n) an jedem Stammtisch DER HELD.

Re: Re: Re: Re: Das Leasing ist Schuld am hohen Verbrauchsniveau

Zitat:

Original geschrieben von consignatia


Das sehen leider viele so. Beethoven ist da keine Ausnahme.
Was soll man dazu noch sagen? Mit solchen Aussagen ist man(n) an jedem Stammtisch DER HELD.

Ganz so abwegig ist die Aussage tatsächlich nicht. Mancher schwach motorisierte Kleinwagen wird auf der Autobahn dauerhaft am Drehzahllimit betrieben. Die Achtzylinder laufen die meiste Zeit materialschonend unter Teillast.

Es liegt selbstverständlich ganz individuell am jeweiligen Fahrer, wie ein Motor behandelt wird. Beim Kleinwagen gibt's im Alltag öfters die Gelegenheit, den Motor zu mishandeln.

Oliver

143 PS für fast 2 Tonnen - das ist das Beispiel mit dem E 38 725er BMW - sind in der Tat nicht viel.
Auf 1 PS kommen da 13,99 kg.
Die Spitze dieses Autos liegt bei 206 km/h, die Beschleunigung auf 100 liegt im Bereich eines 1.9 TDIs.

Ein großer Teil der Aufmotorisierung ist auf die Vollausstattung zurückzuführen. Immer mehr Elektro- und Hydraulikmotoren im Auto benötigen zusätzliche PS um auch nach das letzte Teilchen selbstständig bewegen und beheizen zu können.

Zum Vergleich:

Der erste AUDI 80 (B1) brachte keine 900 kg auf die Waage, hatte in der Basismotorisierung 55 PS und konnte mit sparsamen 6,5 Litern gefahren werden.
Leistungsgewicht: 16,36 kg je PS

Die aktuelle Baureihe des A4 (B7) wiegt ohne jedes Extra satte 1.300 kg und verbraucht mit 105 PS in der Basismotorisierung 7,7 Liter für 192 km/h.
Leistungsgewicht: 12,38 kg je PS

Als Diesel (gabs im B1 nicht) liegt man ohne Extra bei 1.400 kg, hat 115 PS und einen Werksverbrauch von 5,9 Litern und eine Spitze von 201.
Leistungsgewicht: 12,17 kg je PS

Aber auch die Automaße wachsen:
Selbst den Kleinwagen gibt es Heute in in SUV-Version.
Ein normaler Polo von Heute ist breiter und höher als ein Passat von 1970!

Fazit:
Der Hang zum Komfort im Auto hat das Gewicht und die Ausmasse der Karossen gewaltig hochgetrieben.
Der motorische Fortschritt wird nicht etwa zur Verbrauchssenkung genutzt, sondern es müssen immer mehr Helferlein angetrieben werden.
Quasi nebenbei gibt es eine höhere Endgeschwindigkeit.

War die Klimaanlage vor 20 Jahren bei uns noch ein Luxus, hat sie Heute längst jeder Kleinwagen.
Luxus und Vollausstattung sind also neben etwas Sicherheitstechnik die eigentliche Ursache des unverändert hohen Verbrauchs.

Vor 40 Jahren fuhren nur Sportwagen 200 km/h,
vor 20 Jahren die sportliche Mittelklasse,
und Heute eben schon ein Corsa TDI.

Wer auf die Oberklasse und Leasing schimpft, der macht sich selbst was vor.

@Madcruiser

Völlig richtig was Du da schreibst.

Leider versuchen manche Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Nicht jeder benötigt 300PS, will aber trotzdem einen 7er BMW fahren. Daß er nur 143 PS hat ist ihm egal, er ist sowieso ein defensiver Fahrer, möchte einfach nur den Komfort genießen.

Re: Re: Re: Re: Re: Das Leasing ist Schuld am hohen Verbrauchsniveau

Zitat:

Original geschrieben von os-m


Ganz so abwegig ist die Aussage tatsächlich nicht. Mancher schwach motorisierte Kleinwagen wird auf der Autobahn dauerhaft am Drehzahllimit betrieben. Die Achtzylinder laufen die meiste Zeit materialschonend unter Teillast.

Es fällt mir schwer diese Aussage in der Praxis nachzuvollziehen. Ich sehe keine 75PS-Autos dauerhaft mit 160km/h auf der Autobahn fahren, sie fahren alle 120 - 130 km/h. Ich kann auch keine 8-Zylinder auf den Autobahnen sehen die mit 120km/h fahren. Ich sehen nur getretene V8, die am Limit bewegt werden. Was ich also beobachte, sind getretene V8 und geschohnte Kleinwägen. Was soll ich also von der Aussage halten daß Kleinwägen am Drehzahllimit bewegt werden, wenn ich das Gegenteil in der Praxis sehe bzw. erfahre?

Klar, ein V8 ist bei 120km/h nicht allzu sehr belastet, ein kleiner 4-Zylinder hingegen schon. Die Frage ist nur, ist das die Praxis? Ganz klar, nein.

Habe sowohl einen Corsa mit 55PS als auch einen 740er BMW quer durch Europa bewegt.

Wenn man den V8 standesgemäß fährt, entwickelt er eine derart große Hitze daß es schon nicht mehr lustig ist. Die Folge waren in meinem Fall Schäden am Kühler und den Nebenaggregate.

Diese Problem hat man bei einem kleinen 4-Zylinder, ebenfalls standesgemäß gefahren, nicht.

Wer allerdings glaubt, man müssen den 4-Zylinder unter Volllast mit einem 8-Zylinder im Teillastbereich vergleichen, der lügt sich in die eigene Tasche.

Wenn wir uns umsehen, wer auf deutschen Autobahnen schneller als 130km/h fährt, sind es diejenigen mit großen Motoren und nicht die Kleinwägen.

Re: Re: Re: Re: Re: Re: Das Leasing ist Schuld am hohen Verbrauchsniveau

Zitat:

Original geschrieben von consignatia


Ich sehen nur getretene V8, die am Limit bewegt werden.

Wenn man den V8 standesgemäß fährt, entwickelt er eine derart große Hitze daß es schon nicht mehr lustig ist. Die Folge waren in meinem Fall Schäden am Kühler und den Nebenaggregate.

Wenn wir uns umsehen, wer auf deutschen Autobahnen schneller als 130km/h fährt, sind es diejenigen mit großen Motoren und nicht die Kleinwägen.

Drei Brüller in einem Beitrag.

Inzwischen sind mehr als 60 Prozent der deutschen Autobahnen mit einem Limit versehen. Derr Rest von Europs ohnehin.

Wer mir erzählt, einen Wagen mit 150 PS und mehr (egal ob R4, R5, R6, V6, V8, V10, V 12) mehr als 30 Minuten lang Vollgas gefahren zu sein, der zeige mir die 100 bis 150 km die ohne Limit sind und auch so wenig befahren, dass man dort 30 Minuten lang nicht vom Gas muß.

Sorry, das hier mutiert zunehmend zur Lachpille.
Und tschüss ...

Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Das Leasing ist Schuld am hohen Verbrauchsniveau

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser


Und tschüss ...

Danke!

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