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Das Alter des Autos

Themenstarteram 5. April 2022 um 1:52

Man hört oft, heutzutage werden Autos höchstens auf 10 Jahre ausgelegt. Danach gehen sie kaputt.

Stimmt das? Falls nicht, welche Gebrauchte/Modelle von welchen Hersteller auch nach 200000 km noch ihren guten Dienst leisten können. Wie lange und bei welchen Voraussetzungen? Wäre dankbar für kompetente Belehrung.

P.S. Ich hätte gern einen Geländewagen. Aber ich bin durchweg für alle Modelle offen.

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73 Antworten

Das kann man pauschal nicht sagen wie lange etwas „hält“ , idR. hängt es extrem von Fahrprofil & Pflege ab. Ob & wann entscheidente teure Sachen aussteigen lässt sich nie vorhersehn, weder bei Älteren Fahrzeugen noch bei Neueren.

Reparieren kann man vieles, es ist wie immer nur eine Frage der Kosten. Ein Fahrzeug kann 200.tsd 500tsd. oder auch mal ne Million Km schaffen - nur investieren muss man halt.

 

Die nächste Frage wäre was du unter Geländewagen verstehst. Das kann ziemlich viel sein vom Defender bis zum Mercedes G oder Toyota LandCruiser…die Bandbreite ist da wahnsinnig groß & ebenso die Einsatzmöglichkeiten.

Ohne Angabe von Budget & was du damit vorhast ist das Glaskugel.

 

Die teuersten Komponenten am Auto sind Motor, Getriebe, Klimakompressor und Kupplung - sind diese zuverläassig, kann das Auto sehr lange Zeit eingesetzt werden.

Letztendlich entscheiden Wartungs-/Pflegeintervalle und Einsatz über die Lebensdauer eines Autos.

Suchst du ein günstiges Auto, das wenig Liebe braucht und trotzdem lange hält, greife besser zu japanischen Autos: Toyota, Honda, Mazda & bedingt Suzuki.

Weltweit sind bspw. Toyota Hilux und LandCruiser sehr beliebt, weil diese Geländewagen einfach zuverlässig und einfach zu warten sind.

Kommt echt auf die Pflege an. Ich habe einen VW Fox mit dem 1.2 Motor der ein konstruktiver Schrotthaufen ist, aber bei mir 1A läuft. Das Auto ist von 2009 und hat knapp 170.000km runter. Ich hatte schon Autos die als "robust" galten, aber bei ähnlicher Laufleistung schrott waren. Pflege ist alles und vor allem behutsam behandeln, dann halten Autos auch mehr als ihre vorrausgesetzte Lebensdauer von 150.000km.

Du fragst einerseits nach einer Haltbarkeit von 10 JAHREN, dann beziehst du dich auf 200.000 KILOMETER.

Da musst du dich schon für eine Frage entscheiden und ein Nutzungsprofil voraussetzen.

Ein 10 Jahre altes Fahrzeug kann durchaus 80.000 km oder 200.000 km gelaufen sein, wobei dann für die technische Beurteilung auch nicht klar ist ob der ungepflegte „steher“ mit seinen 80.000 km tatsächlich besser dasteht als der gepflegte „Langstreckenbolide“.

Du ahnst es ist sehr individuell und vom Einzelfall abhängig um eine Aussage zu treffen.

Generell sind lückenlose Wartungsnachweise , ein plausibler Kilometerstand und das bisherige Nutzungsprofil für eine Einschätzung wichtig. Dann etwas Recherche im Internet nach typischen Schwachstellen der infrage kommenden Modell und am Ende ein glückliches Händchen dann wirst du schon etwas passendes finden.

Auch klar dürfte sein das bei der Konstruktion von Bauteilen eines Fahrzeugs irgendwelche „Standzeiten“ zu Grunde gelegt werden. Etwas auf ewige Haltbarkeit zu konstruieren ist vielleicht möglich, aber schlicht unbezahlbar.

Also wird eine durchschnittliche Lebensdauer , bei durchschnittlicher Nutzung und durchschnittlicher Pflege angenommen. Wo die je nach Hersteller liegt dürfte Betriebsgeheimnis sein.

Läge sie bspw. bei 150.000 km wird ein gepflegter Wagen mehr erreichen , ein ungepflegter vielleicht nicht mal 100.000 km.

Es wird aber vermutlich nicht so sein das das Fahrzeug dann bei „Schlag“ 150.000 km die Grätsche macht bis dahin problemlos läuft.

am 5. April 2022 um 8:01

Ein Augenmerk sollte man auch auf einen robusten Ventiltrieb haben. In den letzten 10 Jahren hat sich da einiges beim Antrieb mit Steuerkette eingeschlichen. Früher galt der Antrieb mit Steuerkette als robust und langlebig, heute ist dem nicht mehr uneingeschränkt so. Da gibt's genug Motoren, bei denen die Steuerkette (und die zugehörigen Komponenten wie Riemenspanner, Kettenräder etc.) frühzeitig Ärger machen. Besonders bei Motoren mit Longlife-Intervallen.

Oder auch die Phasensteller (die die Nockenwelle verdrehen) können innerhalb der Nutzungsdauer eines Autos eingehen, was entsprechend teuer werden kann. Speziell BMW tut sich hier hervor, da diese Phasensteller bei einigen Motoren abtriebsseitig verbaut sind, was bedeutet, der Motor muss raus.

Zu den problemlosesten Fahrzeugen heute zählen die Toyota Hybride, die von Anfang an auf viele bei herkömmlichen Verbrennern notwendigen Komponenten (Kupplung, Getriebe, Zahn- und Keilriemen, Turbolader) verzichten. Zwar haben diese Motoren eine Steuerkette, aber auch recht kurze Intevalle von max. 15.000km. Die Hybridantriebe erreichen durchgängig (vom kleinen HSD im Yaris bis hin zum V8 im GS600h) ohne großartige Wartung regelmäßig über 300.000km und mehr.

Grüße,

Zeph

Die Haltbarkeit von Geländewagen (im Sinne eines älteren Defender, Wrangler, G, Land Cruiser, etc.) ergibt sich aus der Zugänglichkeit der Aggregate und deren einfacher Wechselbarkeit. Solange der Rahmen als identitätsstiftendes Bauteil intakt bleibt, ist alles drumherum austauschbar, und das Fahrzeug "hält". Was dabei gerne übersehen wird, ist dass diese Haltbarkeit nicht wirklich billig ist, insbesondere wenn man nicht selber über die geeignete Werkstattausrüstung verfügt.

Die Fixkosten sind hoch: Viel Hubraum mit unvorteilhafter Schadstoffklasse, oder alternativ nach 2009 hoher CO2-Ausstoß bedingen eine deutlich höhere Steuerlast als bei den meisten PKW. Die Versicherungskosten sind zumeist im oberen Drittel des Möglichen angesiedelt - Haftpflicht, weil ein Offroader im Un-Fall mehr Flurschaden anrichtet als andere Fahrzeuge, Kasko weil derartige Fahrzeuge häufiger teilweise oder vollständig ungewollter Weise den Besitzer wechseln, und Ersatzteile nicht unbedingt günstig sind. Dazu kommen je nach Modell kurze Wartungsintervalle (Die Diesel-Legenden der 80er wie Pajero, Patrol oder Land Cruiser J7 wollten alle 5000-7500 km frisches Öl sehen - und zwar viel), die nicht nur den Ölwechsel beinhalten, sondern auch Abschmieren des Antriebsstrangs, Rostvorsorge, etc.

Ja, so ein Geländewagen kann lange halten, weil wesentliche Dinge wie Rahmen, Achsen etc. für den Straßenbetrieb überdimensioniert sind und die Karosserie nicht als tragendes Teil gilt. Es ist aber dennoch ein hochfrequenter, teurer Kampf gegen den Verfall, der relativ sinnlos ist wenn man die Offroadfähigkeiten nicht benötigt. Auch Winterbetrieb bedeutet im Wesentlichen "Durchkommen", dabei aber nicht zwingend "Fahrsicherheit". In Summe fährt man mit den meisten, jüngeren PKW vorteilhafter.

Gruß

Derk

Kaufst du ein älteres Fahrzeug, so hast du umso weniger Ärger, je unkomplizierter es ist. H7 ist leichter zu warten und instand zu setzen als Xenon oder LED, erst recht die aufwändigen gesteuerten Varianten. Wenn ein Fahrzeug nur eine angetriebene Achse hat, so kann kein Ausgleichsgetriebe seinen Geist aufgeben (frag mal Zeph), DSG/DKG sind mit zunehmender Laufleistung weniger wartungs- und reparaturarm als Handschaltgetriebe; Dazu gibt es Motoren, die halten, weil sie nicht produktionstechnisch totgespart wurden. Der M270/274 Motor von MB zählt z.B. dazu, sein Nachfolger, der M282 hat nur noch aufgespritzte Laufflächen, billiger aber weniger dauerhaltbar. Gleiches gilt für BMW (LDS-Spritzen) und VW/Audi (Plasmabeschichtung). Einfache Motoren von Stellantis, wie die 1,2l Dreizylinder, haben noch die gute und ausdauernde Graugussbuchse, dafür wieder einen im Ölbad laufenden Zahnriemen.

Mein Gebrauchter hätte einfaches Licht, nur eine angetriebene Achse, kein DKG/DSG, keine "gute" Ausstattung im Sinne Assistenten, einen Motor ohne Kosteneinsparmaßnahmen. Mein VOLVO kann das alles nach meiner Recherche, es gibt aber auch noch viele andere. Ach ja, viel Power ist zwar nicht immer ein Garant für Mängel aber zumindest eine gute Voraussetzung für viel teuren Ärger....

Gruß

Gravitar

Zitat:

@Andrusha schrieb am 5. April 2022 um 03:52:36 Uhr:

Man hört oft, heutzutage werden Autos höchstens auf 10 Jahre ausgelegt. Danach gehen sie kaputt.

https://de.statista.com/.../

... manch eine Auto geht sogar schon Tage/Wochen/Monate nach Auslieferung (das erste mal) kaputt, wieder andere haben auch nach 20 Jahren nicht mehr als Grundwartung und Verschleißteiltausch erlebt.

Die "Haltbarkeit" eines Autos von 10 Jahren war vielleicht noch in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts ein Maßstab, heute jedoch längst überholt. Hauptursache war damals der Rost, der damals den Besitzern das Blech unter dem Hintern weggefressen hat. Die Verlängerung eines Autolebens setzte dann schon umfangreiche Schweißarbeiten voraus. Die technische Seite zeigte sich aber auch damals schon als relativ robust und langlebig, Fahrzeuge mit 200.000 Kilometern und mehr waren keine Seltenheit. Aber sie hatten alle etwas gemeinsam: sie waren einfacher, logischer und reparaturfreundlicher aufgebaut.

Heute ist die Karosserie wahrscheinlich das stabilste am Auto und bei pfleglicher Behandlung für Jahrzehnte gut. Besseres Material, verzinkte Bleche, der vermehrte Einsatz von Aluminium und Kunststoffen haben somit durchaus ihre Vorteile.

Problematischer ist da schon die Technik wie z.B. ein Fahrwerk. Heute ist ein Spurstange nur noch halb so dick und leitet Schwingungen an andere Bauteile weiter, anstatt sie, wie früher, zu absobieren. Da kann also auch schon mal ein Austausch von solchen Teilen deutlich unter 100.000 Kilometern erforderlich sein.

Der ungehemmte Einsatz von Elektronik bietet dem Autofahrer zwar wahnsinnig viele Annehmlichkeiten und Komfort, ist aber auch sehr anfällig und kann auch schon mal ein Auto komplett stilllegen. Ohne den Einsatz weiterer Elektronik, nämlich Lese-und Testgeräten, ist der Fehler dann kaum noch zu finden.

Bei den Motoren scheiden sich wohl die Geister. Während die einen mehrere hunderttausend Kilometer mit einem Aggregat problemlos fahren, fliegen anderen Fahrern die gleichen Motoren reihenweise um die Ohren- so wie das scheinbar bei den Steuerketten der Fall ist. Vieles deutet hier auf die modernen Start-und Stopp-Einrichtungen als Ursache hin, bewiesen ist das aber nicht. Jedenfalls halten langstreckeneingesetzte Motoren deutlich länger durch.

Somit kann unterm Strich davon ausgegangen werden, das heutige Fahrzeuge deutlich länger halten als früher und 10 Jahre und 200.000 Kilometer keine Marge mehr sind. Da läuft jeder Kleinwagen deutlich länger- regelmäßige Wartung vorausgesetzt. Da ist auch ein Alter von 20 Jahren überhaupt kein Problem.

Auch ich wünsche mir aber ein Auto, dass einfach und übersichtlich gebaut ist und mich nicht mit allerlei Lämpchen, Warnhinweisen und Gepiepse nervt. Und wenn der Karren mal stehenbleibt, will ich wissen warum.

Ich hatte bisher genau ein Auto, das zum Schluss wirklich verbraucht und am Ende war, und das war eine 24-jährige Mercedes C-Klasse mit deutlich über 500.000 km. Alle anderen, darunter z.B. zwei volljährige Mazda mit 235k und 275k, waren zwar z.T. etwas rostig und verlebt, aber technisch kerngesund. Auch mein 124er Mercedes, damals den 30 Jahren sehr nahe und laut Vorbesitzer irgendwas um 300k gelaufen, funktionierte noch tadellos und hat mich durch halb Europa kutschiert, hätte aber zur nächsten HU einigen Handlungsbedarf angemeldet. Dementsprechend sehe ich der Zukunft mit meinem bald 14-jährigen Mini mit jungfräulichen 110k km sehr entspannt entgegen. Für meinen Geschmack ist der eigentlich viel zu jung...

Die wenigsten Autos auf dem Schrottplatz sind tatsächlich FUBAR, sondern haben meistens einfach das Pech, dass Kupplung, Zahnriemen und Reifen gleichzeitig fällig geworden sind und sich das "nicht mehr lohnt". Deshalb halte ich ein 10-jähriges Fahrzeug mit 200k auf der Uhr auch für überhaupt nicht bedenklich, dabei handelt es sich dann wahrscheinlich immerhin um kein Montagsauto. Man muss nur eine gewisse Bereitschaft haben, in so ein Auto noch Zeit oder Geld zu investieren. Vor allem für Rostvorsorge, und das am besten bevor der Gammel mal in allen Ritzen steckt.

in USA gibt es Vorschriften und Garantiezeiten die die Haltbarkeit bis 100.000 Meilen überprüfen. Hab eine alte C Klasse aus 2001 als Winterauto aus Familienbesitz, somit quasi 1. Hand. Seit der 15 war und auch so 160tkm runter hatte, ist der nur noch kaputt. Nicht mein Erstauto, Schrauberhobby. Leider Schaltwagen somit wäre Kupplung = Totalschaden.

Zitat:

@Gale-B schrieb am 5. April 2022 um 17:23:32 Uhr:

in USA gibt es Vorschriften und Garantiezeiten die die Haltbarkeit bis 100.000 Meilen überprüfen. Hab eine alte C Klasse aus 2001 als Winterauto aus Familienbesitz, somit quasi 1. Hand. Seit der 15 war und auch so 160tkm runter hatte, ist der nur noch kaputt. Nicht mein Erstauto, Schrauberhobby. Leider Schaltwagen somit wäre Kupplung = Totalschaden.

Das ist bitter, eine neue Kupplung kostet allerdings nicht viel mehr, als eine Getriebespülung eines DSG. Ist nur die Mitnehmerscheibe zu ersetzen, so bleibt man oft unter 100Euro plus etwas Arbeit. Ich habe einen Patienten, der seinen Mercedes 220CDI mit 780.000km weiter verkauft hat, allerdings mit Wandlerautomatik. Die ersten W203 waren allerdings in der Schrempp-Ära totgesparte, etwas schneller rostende Mären, obwohl es auch aus dieser Zeit positive Ausnahmen gibt.

Gruß

Gravitar

Wer macht denn nur die Mitnehmerscheibe? Wenn das ganze Gelumpe eh auseinander ist mach ich gleich alles zusammen.

Kupplung W203 alleine Teile 800€, in Werkstatt mit Arbeit kaum unter 1600€ zu bekommen.

Rost geht sogar, neuster Mist, Bremskolben gehen fest. Jetzt schon der zweite, eigentlich nur als Selbstschrauber kostenverträglich zu machen.

Ich denke alte Autos sind so oder so nur wenn man viel selber kann noch zu betreiben und irgendwann wird der Zeitaufwand dann zu hoch.

Dann Langstrecke AB belastet weniger als Landstrasse/Stadt somit hat man eine Mischung aus Fahrleistung und Zeit was Verschleiss angeht.

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