Das 7 Grad Märchen
Auf stern.de wurde nun ein Test veröffentlicht, der zumindest teilweise mit dem 7-Grad-Märchen aufräumt.
In dem Test wurden die Bremswege bei 4,0 - 6,3 Grad mit Sommer- und Winterreifen gemessen.
Das Ergebnis:
Die Sommerreifen hatten sowohl bei trockener als auch nasser Fahrbahn die Nase vorne, und zwar um bis zu 3,3m!
Hier das Ergebnis
Damit ist der Marketing-Gag der Reifenindustrie erstmal entkräftet, die Reifenhersteller relativieren schon...
Anders verhält es sich allerdings auf Schnee:
Mit Winterreifen und Tempo 50 steht ein Auto nach ca. 25m.
Mit Sommerreifen kommt man gute 20m später zum stehen!
216 Antworten
Ja, ist es denn zu fassen:
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Hier hast Du den Link sogar zitiert!
Ist echt ein Hammer!
Langsam wundert mich nichts mehr...
Leute, lest doch bitte zumindest das erste Posting in diesem Thread. Da hab ich geschrieben worum es geht.
Nein, nicht darum, dass SR auf Schnee und Eis gut abschneiden.
Ja, darum, dass SR unterhalb der brühmten 7°-Marke sogar besser sind als WR.
Zitat:
Original geschrieben von madcruiser
SWR-Ratgeber div. Tests,
u.a. 1 Sommer- und 10 Winterreifen .
Ricky,
der zweite Link ist der Auto Bild Test.
Der wurde erstmals auf Seite 5 gepostet - inzwischen bereits das 4. Mal ...
Dass die vorgegebenen 7° lediglich als ANHALTSPUNKT dienen sollten und dass aktuelle Sommerreifen auf trockener und nasser Fahrbahn oberhalb der Frostgrenze unter OPTIMALEN Bedingungen einen ca. 10% kürzeren Bremsweg aufweisen sollte doch nun ausgiebig diskutiert sein.
Dass bei Eis und Schnee der Sommerreifen IMMER einen ca. 20%-25% längeren Bremsweg hat steht auch ausser Frage.
Wenn man nun für mich weiterhin unverständlicher weise meint auch bei winterlichen Bedingungen mit einem SR fahren zu müssen und den WR Piloten vorwirft auf trockener/nasse Straße eine potentielle Gefahr aufgrund des unter optimalen Bedingungen ca. 10% längeren Bremsweg darzustellen gebe ich nur zu bedenken, dass ein Großteil der Autofahrer diese 10 % schon durch einen zu zaghaften Tritt auf die Bremse egalisiert. Im Gegensatz dazu spricht das ABS auf EIS und Schnee auch bei einem nur halbherzigen Tritt auf die Bremse sofort an, sodass die ca. 20% längerer Bremsweg für mich deutlich mehr Gewicht haben als die 10% unter optimalen Bedingungen.
Wenn der ganzjährige Fahrer mit Sommerreifen auf sein Fahrzeug an den hier angegeben 10 Tagen verzichten kann und mir somit die mir immer wieder vorkommenden Bilder von querstehenden mit SR ausgerüsteten Fahrzeugen erspart bleiben ist doch alles bestens.
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Man kann sich alles so zurechtbiegen, dass es einem passt. Dann sind Sommerreifenfahrer halt zu doof zum bremsen und der Vorteil dahin...
Ziel des Threads war es, das "Faktum" der Unfehlbarkeit der Winterreifen zu umstoßen.
Es gibt nicht "die richtigen" Reifen, nicht einmal im Winter, es bleibt immer ein Kompromiss.
Zitat:
Original geschrieben von Ricky2000
Es gibt nicht "die richtigen" Reifen, nicht einmal im Winter, es bleibt immer ein Kompromiss.
Die gibt es ja nicht mal in der Formel 1. Ich bleibe dabei: Wer nicht so konsequent ist und sein Auto bei Schnee und Minusgraden (irgendwann sind die Sommerreifen verhärtet und die Winterreifen haben garantiert einen Vorteil) stehen lässt, muss in Winterreifen investieren. Die Verschiebung der Grenze nach unten ändert nichts an ihrem bestehen.
Die Diskussion muss geführt werden, aber wenn sie von ignoranten Zeitgenossen schnell auf den Punkt "Sommerreifen sind auch bei Schnee besser, wusst ichs doch schon immer" gebracht wird, was ja bewiesenermaßen eine glatte Lüge ist, wird das zu mehr Unfällen führen, als durch einen täglichen temperatur- und wetterabhängigen Reifenwechsel je zu erreichen sein wird.
Zitat:
Original geschrieben von razor23
Die Diskussion muss geführt werden, aber wenn sie von ignoranten Zeitgenossen schnell auf den Punkt "Sommerreifen sind auch bei Schnee besser, wusst ichs doch schon immer" gebracht wird
Und das ist wo in dieser Diskussion passiert?
Zitat:
Original geschrieben von razor23
Die Diskussion muss geführt werden, aber wenn sie von ignoranten Zeitgenossen schnell auf den Punkt "Sommerreifen sind auch bei Schnee besser, wusst ichs doch schon immer" gebracht wird, was ja bewiesenermaßen eine glatte Lüge ist, wird das zu mehr Unfällen führen, als durch einen täglichen temperatur- und wetterabhängigen Reifenwechsel je zu erreichen sein wird.
Ja, das ist richtig, wurde hier aber soweit ich mich erinnere auch nicht so getan.
Momentan wirkt es so, als ob die Diskussion nur deshalb noch lebt, weil manche sich weigern, die Testergebnisse anzuerkennen und stattdessen lieber Szenarien erfinden, warum man das nicht auf die Straße übertragen könnte.
Zumindest sollten die Tests und dieser Thread dazu beitragen, dass man im WInter nicht mehr mit "Biste denn bekloppt?!" angeraunt wird, wenn man bei kühlen Temperaturen mit Sommerreifen fährt 🙂.
Zitat:
Original geschrieben von Ricky2000
Ja, das ist richtig, wurde hier aber soweit ich mich erinnere auch nicht so getan.
Momentan wirkt es so, als ob die Diskussion nur deshalb noch lebt, weil manche sich weigern, die Testergebnisse anzuerkennen und stattdessen lieber Szenarien erfinden, warum man das nicht auf die Straße übertragen könnte.
Zumindest sollten die Tests und dieser Thread dazu beitragen, dass man im WInter nicht mehr mit "Biste denn bekloppt?!" angeraunt wird, wenn man bei kühlen Temperaturen mit Sommerreifen fährt 🙂.
Da stimme ich Dir zu. Zumindest bei Temperaturen über 2°C ist das wohl vertretbar (darunter gibts oft Eis und Schneematsch).
Allerdings hat die Erfahrung gezeigt, dass die Leute dann auch auf Schnee mit SR rumrutschen und das Risiko halt in Kauf nehmen. Ich denke, dass sich die Leute massgeblich DARÜBER aufregen.
Ich selber wollte mir eigentlich auch keine WR kaufen weil ich für die wirklich glatten Tage noch das Fahrzeug vom Kumpel haben kann (mit WR). Dann bin ich an ein super günstiges Angebot drangerannt und hab mir dann halt DOCH noch WR besorgt. Man ist halt einfach flexibler.
Ich hab mir gerade noch die beiden Tests von der AutoBild besorgt in denen immer ein SR als Referenz mitgelaufen ist. Ich muss sagen, dass ich da auch was dazugelernt habe. Und schliesslich ist ein Forum auch dafür da - um etwas zu lernen.
ciao
Zitat:
Original geschrieben von pv125
dass aktuelle Sommerreifen auf trockener und nasser Fahrbahn oberhalb der Frostgrenze unter OPTIMALEN Bedingungen einen ca. 10 % kürzeren Bremsweg aufweisen sollte doch nun ausgiebig diskutiert sein.
Dass bei Eis und Schnee der Sommerreifen IMMER einen ca. 20%-25% längeren Bremsweg hat steht auch ausser Frage.
Genau darum geht es.
Weitere Links mit harten Fakten sind willkommen.
Gerne auch Tests bei trockener Straße und -10 oder -20 Grad.
Bei Feuchtigkeit haben wir dann ja bekanntlich entweder Eis oder Schnee.
Niemand hat hier erzählt, dass Sommerreifen den Winterreifen bei Schnee und Eis überlegen sind.
Außer ein paar übertrieben ironischen Postings von Befürwortern des Winterreifens. 😉
Ich fasse zusammen:
Für 360 Tage im Jahr ist ein Sommerreifen optimal.
Für 5 Tage im Jahr ist ein Winterreifen optimal.
Was ist mit Ganzjahresreifen? - Sind die so verhasst?
Warum tauft man dann nicht den Sommerreifen in "fast-immer-Reifen" um?
Und dass der Winterreifen "schlechter" ist als der Sommerreifen begref ich auch nicht, also die Bremswegrechnerei. Es ist faktisch bewiesen, dass ich mit WR IMMER mindestns um einen halben Liter höheren Verbrauch hab als mit SR. Da seh ich, dass ich mehr Reibung hab beim Vorwärtskommen, also muss ich doch auch früher stehen.
Jedem sollte klar sein, dass man die Physik nicht mit Sommerreifen überlisten kann.
Moin,
Ja ... bei ca. -10°C ist der Winterreifen genauso verhärtet wie der Sommerreifen. Der Punkt ist einfach, das der Sommerreifen in seinen Eigenschaften was den Grip angeht mittlerweile den Gummimischungen des Winterreifen einfach massiv auf den Leib gerückt ist.
Die heutigen Gummimischungen, die im Sommer verwendet werden, können heute ohne massive Haltbarkeitseinbußen (wobei ich mir da gar nicht so sicher bin) wesentlich "weicher" gestaltet werden, als das früher der Fall war.
@Sladose ... die Frage ist, woher der der Mehrverbrauch kommt 😉 Hauptsächlich durch das sich stärker in der Strasse "verkrallende" Profil des WR. Der Sommerreifen baut seinen Grip nicht darüber auf, das er sich verharkt. Beim bremsen zählt aber bei gleichem Grip die Auflagefläche, und die ist beim Sommerreifen profilbedingt größer. Erst auf Schnee ist beim Bremsen dieser REINKRALLEFFEKT von Vorteil, da er hier ermöglicht, das Grip aufgebaut wird, wo der Sommerreifen keinen Grip haben kann, weil er nur über die direkte Kontaktfläche Grip aufbauen kann. Der Winterreifen macht vereinfacht/bildlich gesagt bei Schnee eine "Auflagenflächenvergrößerung", indem er die Lamellen mitnutzt.
Der Test der oben angesprochen war ... war bei Gallileo ??? Und wenn Ich mich richtig erinnere, war der Bremsweg des Golfs mit billigen Winterreifen sogar kürzer als mit den teuren Winterreifen. Ausserdem keine nachvollziehbaren Testbeschreibungen und soweit man sehen konnte nur jeweils 1 Bremsversuch. Also statistisch gesehen für die Katz. Äussere Bedingungen waren 0°C Fahrbahntemperatur und stehender Wasserfilm. Und wie prophezeit ... *fg* Die Reifen bremsten unter diesen Bedingungen alle auf einem Vergleichbar guten Level. Lagen jeweils in Ihrer Preisklasse im Bereich +/- 2 Meter. Also ähnlich der Varianz, die man von Hersteller A zu Hersteller B bei WR selbst haben kann.
MFG Kester
Zitat:
Original geschrieben von razor23
Die gibt es ja nicht mal in der Formel 1. Ich bleibe dabei: Wer nicht so konsequent ist und sein Auto bei Schnee und Minusgraden (irgendwann sind die Sommerreifen verhärtet und die Winterreifen haben garantiert einen Vorteil) stehen lässt, muss in Winterreifen investieren. Die Verschiebung der Grenze nach unten ändert nichts an ihrem bestehen.
Zitat:
Original geschrieben von sladaloose
Ich fasse zusammen:
Für 360 Tage im Jahr ist ein Sommerreifen optimal.
Für 5 Tage im Jahr ist ein Winterreifen optimal.
Tatsache ist dass gerade im Winter viele Unfälle passieren und das Unfall Risiko erheblich größer ist als bei trockener Straße, 25°C und Sonnenschein.
Ob jetzt Winterreifen auf trockener Straße ein wenig besser oder schlechter sind als Sommerreifen spielt kaum eine Rolle. Auch wenn 4 Meter viel klingen, bei 100 km/h sind sie eine Strecke die man in 0,15 Sekunden durchfahren würde.
Natürlich wäre es am besten auf trockener Fahrbahn meinetwegen mit Slicks, auf nasser Fahrbahn mit normalen Sommerreifen, auf Schneefahrbahn mit Winterreifen, auf Eis mit Spikereifen, abseits der befestigten Straßen mit Geländereifen usw zu fahren - nur es ist eben nicht praktikabel ständig Reifen zu wechseln nur um optimal bereift zu sein.
Bei mir sind die Winterreifen von Oktober bis April oben - je nachdem ob (noch) mit Schnee auch früher oder später. Ob die 7°C Regel jetzt stimmt oder nicht ist egal - schneebedingt habe ich sowieso keine andere Wahl als zu wechseln...
Zitat:
Original geschrieben von sladaloose
Ich fasse zusammen:Für 360 Tage im Jahr ist ein Sommerreifen optimal.
Für 5 Tage im Jahr ist ein Winterreifen optimal.
Ein wenig überspitzt formuliert, aber auf meine Region trifft das tatsächlich einigermaßen zu.
Zitat:
Warum tauft man dann nicht den Sommerreifen in "fast-immer-Reifen" um?
Die Marketingabteilungen der Reifenhersteller haben das schon ganz geschickt gemacht. Durch die Bezeichnungen hat man den Eindruck, dass die Reifen auf bestimmte Jahreszeiten "spezialiasiert" wären. Eigentlich sollten Sommerreifen einfach "normale Reifen" heissen und Winterreifen "Schneereifen" 🙂.
Zitat:
Es ist faktisch bewiesen, dass ich mit WR IMMER mindestns um einen halben Liter höheren Verbrauch hab als mit SR. Da seh ich, dass ich mehr Reibung hab beim Vorwärtskommen, also muss ich doch auch früher stehen.
Der Mehrverbrauch kommt durch die extremere und längere Kaltstartphase im Winter zustande, einen halben Liter machen die Reifen nicht aus 😉.
Zitat:
Jedem sollte klar sein, dass man die Physik nicht mit Sommerreifen überlisten kann.
Richtig, aber mit Winterreifen ebenso wenig 😉
Zitat:
Original geschrieben von Ricky2000
Der Mehrverbrauch kommt durch die extremere und längere Kaltstartphase im Winter zustande, einen halben Liter machen die Reifen nicht aus 😉.
Daran hab ich ehrlich gesagt noch gar nicht gedacht. Ich weiß, dass der mehr einspritzt der Motor, aber dass das so viel aus macht? Fahr Langstrecke, ~60km.