DAB Nachrüstung ist möglich

Mercedes E-Klasse W213

Liebe Forengemeinde,

vor kurzem habe ich meinen JS übernommen. Für Leute, die das Häkchen bei DAB nicht gemacht haben und es gerne hätten, oder wie hier oft geschrieben Probleme mit dem UKW-Empfang haben, wollte ich euch dies eben mitteilen.
Es gibt wohl mittlerweile offiziell ein Kit zur Nachrüstung von DAB im W/S213. Bei meinem wurde das nämlich direkt vor Übernahme nachgerüstet und es war auch nicht besonders teuer (was es genau kostet kann ich nicht sagen, da mir ein guter Gesamtpreis gemacht wurde mit WKR und Nachrüstung Mittelkonsole Holz). Ich denke aber es wird normal so im Bereich um die 500€-700€ liegen.
Der Verkäufer hat in der Werkstatt nachgefragt und mir, soweit ich mich entsinnen kann, die Info gegeben, dass es da ein Kit für gäbe.

Hoffe es war noch nicht bekannt und hilft einigen weiter.

Viele Grüße!
twave

Beste Antwort im Thema

Ich habe die Nachrüstung des DAB+ Empfängers bei meinem S213 selbst in Angriff genommen.

Vielen Dank an alle User im Forum, die oft mit wertvollen Tips zum Erfolg beigetragen haben.

Eine häufige Frage in diesem Zusammenhang ist, ob die Antennenverstärker wirklich getauscht werden müssen. Dazu wurde bereits vieles geschrieben. Die Antworten reichen von "nicht notwendig, kann Sender empfangen" über "Empfang gut, Sender befinden sich in Sichtweise auf dem Berg" bis "ist notwendig".

Die logische Antwort ergibt sich bereits aus den Erfahrungen hier im Forum.

Grundsätzlich geht es um eine Verbesserung der Empfangsstabilität gegenüber den UKW-Sendern.

Ein sicherer Empfang von DAB+ Sendern kann bundesweit nur erreicht werden, wenn die Verstärker ausgetauscht sind!
Wer nur im Tal zwischen den Bergen fährt, immer die Sendemasten in Sichtweite behält, DAB+ Radio nur bei stehendem Fahrzeug hört oder Geld sparen möchte, hat das Ziel (siehe oben) der DAB Nachrüstung verfehlt.

Der Austausch der Antennenverstärker im T-Modell kann (mit etwas Geschick) selbst vorgenommen werden, sie befinden sich in der Heckklappe oderhalb der Scheibe.
Allerdings ist die Lösung nicht so trivial oder sogar, wie behauptet, "von einem Profi in höchstens 10 Minuten" zu erledigen. Bei mir hat es etwa 60 Minuten gedauert, selbst die MB Werkstätten berücksichtigen in den Kostenvoranschlägen aus dem Forum mehr als 0,17 Stunden (bitte keine Diskussion über "Glaspaläste" von Leuten, die den eigenen Benz bei der Abholung genau davor fotografieren).

Für den Austausch muss die Verkleidung der Heckklappe komplett entfernt werden. Es ist nicht möglich, die Abdeckung oberhalb der Heckscheibe einzeln abzubauen.

Die untere Abdeckung (mit Lampenträger weiß/rot und Taste für die elektrische Heckklappe) verfügt beidseitig über einen Griff, dessen eigentlicher Sinn sich mir nicht erschließt, da kaum jemand die Klappe händisch schließt.
Diese Griffe sind zweiteilig (wie bei dem S212), bei genauer Betrachtung ist eine kleine Öffnung zum Hebeln erkennbar. Nach Entfernen des Oberteils sind in den Unterteilen jeweils 2 Metallspangen sichtbar. Diese können mit einer Spitzzange vorsichtig ausgehangen werden, verbleiben allerdings in den Bohrungen der Klappe. Nach der Demontage des Kunststoffteils durch kräftiges beherztes Ziehen (Clips brechen nicht) können die Spangen komplett ausgehangen werden.

Den Lampenträger habe ich komplett entfernt (leuchtet sonst bei dem Umbau ständig), den Stecker des Tasters abgezogen.

Das 2. Formteil der Verkleidung ist von innen mit Teppich versehen und reicht über die letzte Verkleidung (Scheibenrahmen). Es ist "nur" eingeclipst, auch hier führt das (einseitig beginnende) Abziehen zum Erfolg. Ich habe an der rechten Kante der Heckklappe begonnen, mich über die Mitte nach links vorgearbeitet.

Vorsicht: Das Bauteil weist 2 große Kunststoffhaken auf, welche locker in die Aussparungen der Rückleuchten in der Klappe greifen (um das Herabfallen des gelösten Teils zu vermeiden). Nach dem Ausclipsen die Verkleidung leicht in Richtung der Heckscheibe schieben und nach unten abnehmen.

Die Clips (13 Stück insgesamt) dieses Formteils sind an meinem Fahrzeug bei der Demontage teilweise abgebrochen (9 Stück). Das Problem ergibt sich aus ihrer Bauform. Die Kräfte beim Ziehen der Verkleidung führen zum Abscheren des oberen Kunststoffringes der Clips, während deren Grundkörper in der Bohrung der Klappe verbleibt.
Die abgebrochenen Reste können mit der Kombi-/Kneifzange entfernt werden. Dabei sollte nicht einfach lotrecht gezogen (was bei der Demontage der Verkleidung schon zum Abbrechen geführt hat), sondern die rollende Hebelwirkung der Zange genutzt werden.

Diese Clips sind übrigens direkt bei MB oder im Internet erhältlich. Beschaffungswiderstand beim Haus mit dem Stern: 0,32 Euro/Stück- halte ich für vertretbar.

In diesem Zusammenhang: Meine Erfahrung bezüglich deren Neubeschaffung stützt sich auf den Umbau an meinem S213, dem einen Freundes und eines Bekannten aus dem Forum. Selbst die Niederlassung vor Ort wusste zu berichten, dass diese nicht alle zerstörungsfrei entfernbar sind.

Ich habe alle Clips getauscht. Die neuen einfach mittig in die Nut der Verkleidung schieben, zentrieren sich bei der Montage.

Die Abdeckung des Scheibenrahmens lässt sich einfach(er) abziehen. Die Befestigungselemente gleichen denen der unteren Abdeckung mit den Griffen und brechen nicht.

Der eigentliche Tausch der beiden Antennenverstärker ist tatsächlich einfach. Beide sind mit jeweils einer Torx-Schraube in der Heckklappe befestigt. Die Ummantelung der Verstärker lässt sich entfernen, vereinfacht das Lösen der Stecker (da deren Verbindung sichtbar wird). Die neuen Bauteile können übrigens nicht vertauscht werden (links/rechts), die Anschlüsse sind nicht gleich.

Abschließend geht es an die Montage der 3 Verkleidungen in umgekehrter Reihenfolge der Zerlegung. Lampenträger und Stecker für den Schalter nicht vergessen.

Fazit:

  • Kosten für DIY-Lösung betragen 100 Euro für das Codieren (MB oder Codierer), 85 Euro für die Verstärker, 5 Euro für die neuen Clips => 190 Euro in Summe.
  • Ersparnis gegenüber dem kompletten Umbau bei MB beträgt etwa 130 Euro.
  • Selbstumbau erfordert etwas Mut! Die Heckklappe neigt zum Schließen bei der Demontage (muss "gestützt" werden) der Verkleidung, 2. Person ist dabei kurzfristig hilfreich.
  • Selbstumbau erfordert etwas Ruhe! Schaut Euch die Verkleidung(en), Antennenverstärker und deren Anschlüsse genau an! Geht dabei etwas schief, führt die Ersatzbeschaffung der Teile die Eigeninitiative (finanziell) ad absurdum.
  • Wer den Mut, die Ruhe und zumindest eine gewisse Affinität zum Schrauben nicht aufbringt, der ist bei einer Kostendifferenz von etwa 130 Euro direkt bei MB oder einer Werkstatt seines Vertrauens (wenn nicht gleichbedeutend MB, oder Summe Ersparnis soll höher sein) besser aufgehoben!
  • Lasst Ihr den Umbau in einer freien/ markenfremden Werkstatt durchführen, beschafft im Vorfeld 13 neue Clips direkt bei MB.

Wer noch Fragen zur DIY-Lösung hat: Weil ich MT auch als App auf dem Handy nutze, sehe ich PN recht flott! ;-)

Bebildert habe ich den Umbau übrigens nicht.

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Zitat:

@velsatis2010 schrieb am 26. Februar 2019 um 11:53:23 Uhr:



Zitat:

@Voodo schrieb am 26. Februar 2019 um 10:58:23 Uhr:


Hallo zusammen,

vielleicht kann mir auch jemand auf die Sprünge helfen, würde gern in meiner CKlasse aus 2017 mit Command NTG5/NTG5.5 DAB nachrüsten ebenfalls analoge Instrumente - klappt das mit den 300-500€ oder brauch ich mehr?

Gruß Thomas

Klappt nicht.
Beim 205 ist der DAB Tuner ausgelagert, und muss nachgerüstet werden.

merci!!

Gruß

So, auch bei diesem Fahrzeug wurde DAB nachgerüstet. Endlich wieder störfreier Empfang im Vergleich zu den echt noch immer schwachen UKW Empfang und eine umfangreichere Senderauwahl. DAB in Verbindung mit Burmester finde echt klasse. Definitiv eine deutliche Verbesserung zum Standard Sound welches ich vorher hatte.
Gekostet hat es 305€ inkl MwSt. beim Mercedes Vertragspartner. Die Niederlassung wo ich das Fahrzeug gekauft hatte wollte 425€ inkl. MwSt. Fand ich zu viel für die gleiche Leistung!

Zitat:

@Benn77 schrieb am 19. März 2019 um 00:00:48 Uhr:


So, auch bei diesem Fahrzeug wurde DAB nachgerüstet. Endlich wieder störfreier Empfang im Vergleich zu den echt noch immer schwachen UKW Empfang und eine umfangreichere Senderauwahl. DAB in Verbindung mit Burmester finde echt klasse. Definitiv eine deutliche Verbesserung zum Standard Sound welches ich vorher hatte.
Gekostet hat es 305€ inkl MwSt. beim Mercedes Vertragspartner. Die Niederlassung wo ich das Fahrzeug gekauft hatte wollte 425€ inkl. MwSt. Fand ich zu viel für die gleiche Leistung!

Hallo,

also ich habe eine Kombination sozusagen, habe die Verstärker selbst gekauft 80 € dann habe ich neue Befestigungsclips gekauft 20 Stück 7 € und für in die Datenbank eintragen und freischalten hat meine Niederlassung 125 € aufgerufen, also alles in allem 212 €

Gruß

Axel

297Euro

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Laut einer EU-Verordnung müssen ab 2021 alle Neufahrzeuge serienmäßig mit DAB-Tuner ausgerüstet sein. Insofern ist es unverständlich, dass die deutschen "Premiumhersteller" immer noch Aufpreise verlangen, während digitales Radio bei ausländischen Volumenherstellern teils schon zur Serienausstattung gehört.

https://www.dabplus.de/.../

Da die meisten Fahrzeuge geleast sind, dürften die Leasingrückläufer auf Kosten der Hersteller mit DAB-Tuner nachgerüstet werden, um veräußert werden zu können.

Zitat:

@Fastdriver-250 schrieb am 3. April 2019 um 16:01:34 Uhr:


Laut einer EU-Verordnung müssen ab 2021 alle Neufahrzeuge serienmäßig mit DAB-Tuner ausgerüstet sein. Insofern ist es unverständlich, dass die deutschen "Premiumhersteller" immer noch Aufpreise verlangen, während digitales Radio bei ausländischen Volumenherstellern teils schon zur Serienausstattung gehört.

https://www.dabplus.de/.../

Da die meisten Fahrzeuge geleast sind, dürften die Leasingrückläufer auf Kosten der Hersteller mit DAB-Tuner nachgerüstet werden, um veräußert werden zu können.

Warum sollte das so sein? Es ist bei solchen Regelungen immer - wie Du ja auch schreibst - von Neuwagen die Rede. Leasingrückläufer sind keine Neuwagen. Daher alls im Lot.

Zitat:

@knaxel schrieb am 3. April 2019 um 16:22:45 Uhr:



Zitat:

@Fastdriver-250 schrieb am 3. April 2019 um 16:01:34 Uhr:


Laut einer EU-Verordnung müssen ab 2021 alle Neufahrzeuge serienmäßig mit DAB-Tuner ausgerüstet sein. Insofern ist es unverständlich, dass die deutschen "Premiumhersteller" immer noch Aufpreise verlangen, während digitales Radio bei ausländischen Volumenherstellern teils schon zur Serienausstattung gehört.

https://www.dabplus.de/.../

Da die meisten Fahrzeuge geleast sind, dürften die Leasingrückläufer auf Kosten der Hersteller mit DAB-Tuner nachgerüstet werden, um veräußert werden zu können.

Warum sollte das so sein? Es ist bei solchen Regelungen immer - wie Du ja auch schreibst - von Neuwagen die Rede. Leasingrückläufer sind keine Neuwagen. Daher alls im Lot.

Da machst du einen Denkfehler: Wer kauft sich schon einen (teuren) Leasingrückläufer, der nicht über eine zukunftsfähige Radiotechnik verfügt?

Ich denke es gibt genug Leute die ihre Musik streamen, da ist DAB nicht notwendig. Zumal beim Gebrauchtwagenkauf immer Kompromisse zu schließen sind. Ein fehlender tuner wäre kein Grund ein sonst passendes Auto zu kaufen, zumal man günstig nachrüsten kann. Warum sollte denn MB etwas kostenlos anbieten, was für "kleines" Geld einen deutlichen Mehrwert bietet? Die haben noch nie etwas zu verschenken gehabt.

Zitat:

@froggorf schrieb am 3. April 2019 um 17:27:42 Uhr:


Warum sollte denn MB etwas kostenlos anbieten, was für "kleines" Geld einen deutlichen Mehrwert bietet? Die haben noch nie etwas zu verschenken gehabt.

Weil man von einer Premiummarke eine gewisse "Zukunftsfähigkeit" erwarten darf.

Nachrüstung vollbracht. Reichlich Sender und super Klang. 297Euro

Hat jemand Erfahrungen gemacht bei der DAB Nachrüstung beim 213 T Modell MJ 2019? Ich habe gelesen es soll über 3000€ kosten

Zitat:

@Ballof schrieb am 3. April 2019 um 20:56:02 Uhr:


Hat jemand Erfahrungen gemacht bei der DAB Nachrüstung beim 213 T Modell MJ 2019? Ich habe gelesen es soll über 3000€ kosten

Wenn die Head-Unit getauscht werden muss, ist das durchaus ein teures Vergnügen. Deshalb schreibe ich ja, dass auf die Leasing-Gesellschaften hohe Kosten zukommen könnten.

Ein Auto ohne DAB wird in wenigen Jahren unverkäuflich sein (ähnlich wie ein Diesel ohne AdBlue-Technik heute problematisch ist).

Zitat:

"Ein Auto ohne DAB wird in wenigen Jahren unverkäuflich sein".

Aus welchem Grund?

Zitat:

@adhoma1 schrieb am 3. April 2019 um 21:20:25 Uhr:


Zitat:

"Ein Auto ohne DAB wird in wenigen Jahren unverkäuflich sein".

Aus welchem Grund?

Weil UKW in zahlreichen EU-Ländern sukzessive abgeschafft wird. Daher wird es ja bald eine DAB-Pflicht für Neuwagen geben.

Aber: Viele sehen in DAB nur eine Übergangslösung und im Webradio die wahre Zukunft.

Na ja, aber UNVERKÄUFLICH ?

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