Can Bus Probleme
Hallo zusammen,
nachdem ich hier neu bin möchte ich mich kurz vorstellen. Ich heiße Tom, bin 46 Jahre und komme aus dem Landkreis Erding. Nachdem unser geliebter Familienbus, VW, T5, Multivan mit einem kapitalen Motorschaden in die ewigen Jagdgründe gegangen ist, brauchten wir schnell einen neuen Gebrauchten als Familienwagen. Meine Wahl fiel auf den Audi, A6, Avant, 4F5 C6, 3.0 TDi Quattro, mit einer echt schönen S Line Ausstattung. Er hat ein paar Baustellen gehabt und brauchte etwas Zuwendung, steht aber jetzt soweit ganz gut da.
Die Odyssey begann mit einem Fehler vom Diagnoseinterface. Fehler 00470 - Konzern-Datenbus Komfort im Eindrahtbetrieb, 011 - Unterbrechung. Also habe ich mich, mit etwas technischer Beratung durch einen Bekannten, auf die Suche begeben und am Can Bus Trennstecker auf der rechten Seite mit der Suche begonnen. Kein Kurzschluss nach Masse aber im Low-Strang auf den Pins L9-12, L14 und L17 habe ich überall um die 12 Volt drauf.
Die betroffenen Steuergeräte sind Diagnoseinterface Datenbus, Türsteuergerät Beifahrerseite, Türsteuergerät hinten rechts, Zentralsteuergerät Komfortsystem, Steuergerät Energiemanagment, Steuergerät Anhängererkennung, Steuergerät Einparkhilfe, Steuergerät Rückfahrkamera und das Steuergerät Zugang/Startberechtigung.
Also eigentlich der komplette Low Stang vom rechten Can Bus. Fensterheber, Zentralverriegelung, Spiegelverstellung etc. geht alles, also würde ich die Türsteuergeräte mal ausschließen. Rückfahrkamera und Einparkhilfe funktioniert, wobei der PDC-Sensor hinten links Mitte, defekt ist. Da beim Fahrzeug beide Schlüssel schließen, die Zentralverriegelung und der Startvorgang fehlerfrei funktioniert, schließe ich das auch mal aus.
Hat sowas schon mal jemand gehabt oder ist diesbezüglich fit und kann mir sagen wo ich weitersuchen sollte. Bei der Vielzahl von Möglichkeiten würde ich ungern das ganze Auto in seine Bestandteile zerlegen und der "freundliche ..." ist auch keine Option ohne zum Sozialfall zu werden.
Eventuell besteht ein Zusammenhang mit einem Wassereinbruch im Beifahrerfußraum und Fußraum hinten rechts. Die Abläufe vom Schiebedach, den Wasserkasten und dessen Abläufe habe ich gereinigt und durchgespült.
Für Ideen wo ich weitersuchen kann wäre ich echt dankbar, so langsam bin ich am Verzweifeln.
Liebe Grüße
Tom
30 Antworten
Danke für die guten Hinweise. Leider war der krönende Erfolg noch nicht dabei. Den CanBus Gateway/Diagnoseinterface J533 habe ich komplett abgesteckt, inklusive aller Steuergeräte am T46b (L10-12, L14 und L17). Dann hatte ich zwar einen sauberen rechten CanBus aber der linke hatte auf den Pins T46a/L10-12 und L14 immer noch 12 Volt. Bleiben also noch Lenksäulenelektronik, die Türsteuergeräte Fahrertüre, Tür hinten links und die Climatronic. Wenn aber weder der linke noch der rechte Trennstecker drin ist und egal welches Steuergerät ich wieder anklemme, ich sofort wieder 12 Volt auf den rechten CanBus bekomme, wo ist da die Logik? Sehe ich das große Ganze nicht? Prinzipiell sind doch die beiden Seiten getrennt und die Verbindung wird über die Trennstecker hergestellt? Ist der Trennstecker Fahrerseite drin, so habe ich 12 Volt auf dem Pin T46b L9. Nehme ich den Trennstecker T46a raus, ist der T46b/L9 sauber. Würde das Problem vom linken CanBus kommen, müsste es dann doch weg sein? Irgendwie ist mir das zu hoch.
moin
was heisst bei Dir linker und rechter Canbus. Meinst Du CanBus auf der linken Seite und rechten Seite im Auto?
Nun, dem wäre nicht so. Du hast im 4F mehrere CanBusse. Und die verteilen sich nicht nach der Seite, sondern nach deren Funktion. Jetzt schau halt erstmal welcher von denen betroffen ist. Anhand dieses Screenshots solltest Du das erkennen können.
Moin
Ich würde auf die schnelle mal die Fahrertür abklemmen. Das Steuergerät Fahrertür übernimmt auch so einige Notfunktionen und die Kabel in den Türen brechen auch mal gerne.
Ich weiß gerade nicht weiter, aber ich frage mich, wo die 12 Volt herkommen, da es nur max. 5 Volt sein sollten. Also max. 5 Volt beim CAN-Bus Antrieb und max. 3,6 Volt beim CAN-Bus Komfort. So steht es auch im SSP269 Datenaustausch auf dem CAN-Datenbus II.
Der Copilot von Edge sagt Folgendes dazu:
Das Erkennen von 12-Volt-Fehlern im CAN-Bus kann eine Herausforderung sein, aber es gibt einige bewährte Strategien, um die Fehlerquelle zu identifizieren:
Fehlerspeicher auslesen:
Überprüfen Sie den Fehlerspeicher (DTCs), um Hinweise auf Busfehler zu erhalten. Beachten Sie jedoch, dass nicht alle Einträge relevant sind, insbesondere bei Nachrüstkomponenten. Originalkomponenten testen:
Tauschen Sie nachgerüstete Komponenten (z. B. Radios) vorübergehend gegen Originalteile aus. Wenn der Fehler verschwindet, lag es möglicherweise an der Nachrüstkomponente.
Spannungspegel messen:
Messen Sie die Spannung zwischen den CAN-High- und CAN-Low-Leitungen.
Bei intaktem Bus sollte CAN-H etwa 5 Volt und CAN-L etwa 2 Volt anzeigen.
Kurzschlüsse und Kabelbrüche prüfen:
Untersuchen Sie die Verkabelung auf Kurzschlüsse oder Kabelbrüche.
Ein Kurzschluss zwischen den Datenleitungen kann zu Busfehlern führen.
Steuergeräte überprüfen:
Defekte Steuergeräte können ebenfalls Busfehler verursachen.
Prüfen Sie, ob alle Steuergeräte ordnungsgemäß funktionieren.
Professionelle Diagnose:
Wenn Sie Schwierigkeiten haben, konsultieren Sie einen Fachmann oder verwenden Sie spezialisierte Diagnosegeräte wie ein Oszilloskop mit CAN-Bus-Dekodierung2.
Denken Sie daran, dass eine systematische Vorgehensweise und Geduld erforderlich sind, um den 12-Volt-Fehler im CAN-Bus zu finden.
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Genau, das habe ich mich auch schon gefragt wo die 12 V herkommen. Eigentlich kann es doch nur so sein: es muss irgendwo im Bus ein defektes Steuergerät geben, welches die 12 V auf dem Bus legt. Das kann entweder das Gateway sein, oder ein anderes Steuergerät. Deswegen würde ich folgendes vorschlagen:
1. Den betroffenen Can Bus ermitteln, siehe meinen Screenshot.
2. Am Gateway, den oder die Busstecker abziehen. Die CanBus Leitungen erkennt man am Stecker an den verdrillten Leitungen.
3. Am abgezogenen Stecker messen, ob an den Pins die 12 V noch anstehen. In diesem Fall käme der Fehler also von außen und nicht vom Gateway. Falls der Fehler von außen kommt, wird’s jetzt richtig schwierig, denn jetzt muss man die Steuergeräte selektiv abschalten, wobei Stecker ziehen die bessere Lösung wäre. Das bedeutet aber, dass man die Steuergeräte alle freigelegt haben muss. Sprich, Türverkleidung runter und was weiss ich noch alles. Stecker ziehen deshalb, weil man auch damit die Stromversorgung abzieht. An den CanBus Trennsteckern schaltet man ja nur den Bus selbst ab.
Ausserdem sind die Trennstecker am CanBus auch nicht besonders zuverlässig. Ich gehe da nicht gerne ran.
Interessant ist auch folgendes: Haben alle Steuergeräte am Busanschluss einen Schutz gegen Kurzschluss und Überspannung? Sollte eigentlich sein. Denn sonst würde ja ein Steuergerät die anderen ebenfalls zerstören.
Denkbar wäre auch das irgendwo durch eine Quetschung im Kabelbaum eine +12V Leitung auf eine CanBus Leitung drückt. Da wären die Türen schon mal ein kleiner Ansatz, weil sich die Kabel zu den Türen in der Tülle immer bewegen beim öffnen.
Aber ja. Hier ist eine schwierige Fehlersuche angesagt. Systematisch vorgehen, und auch mal aufschreiben was man alles gemacht hat. Irgendwann verliert man den Überblick und dann ist man völlig verloren.
Das war mein Denkansatz! Am Türholm Gummitülle abziehen und den Stecker (vorher richtig entriegeln!) abziehen. Es gibt mehrere Steuergeräte die bei nicht erreichen des Gateways Notfunktionen übernehmen.
Ich hatte so etwas mal bei einem A2. Das bei allen 4 Türen mal durchprobieren, so lässt sich schon mal einiges ausschließen.
Eigentlich sollten alle betroffenen Steuergerät einen Eintrag im Fehlerspeicher setzen. Im ersten Beitrag steht was vom Fehler "Konzern-Datenbus Komfort im Eindraht", also würde ich CAN-Bus Antrieb erst mal nicht betrachten. Dummerweise hat der CAN_Bus Komfort je nach Ausstattung bis zu 18 Steuergeräte. Ich weiß ja nicht, womit hier der Fehlerspeicher ausgelesen wurde, aber eventuell wäre ein Autoscan mit VCDS und ein Textfile davon im Anhang sinnvoll.
Im SSP269 Seite 46 wird der Fehlerfall und die Diagnose gut beschrieben.
Schön, dass Du das noch mal ausbuddelst. Man weiss manchmal selbst nicht mehr, was man alles so auf der Festplatte hat. Im Prinzip hab ich also weiter oben keinen Mist erzählt. Aber wenn man mal überlegt, was mit Kabel, Leitungen und Elektronik passieren kann, dann kann man auch selbst draufkommen.
und wenn man sich die Seite 46 von SSP269 anschaut, wird man bemerken, dass es ohne DSO ((digitales Speicheroszilloskop) oder VAS 5051 nicht möglich ist, weiterzukommen. Inwieweit das für den gewöhnlichen Hobbyschrauber hilfreich ist, lasse ich mal so im Raum stehen.
Zitat:
und wenn man sich die Seite 46 von SSP269 anschaut, wird man bemerken, dass es ohne DSO ((digitales Speicheroszilloskop) oder VAS 5051 nicht möglich ist, weiterzukommen. Inwieweit das für den gewöhnlichen Hobbyschrauber hilfreich ist, lasse ich mal so im Raum stehen.
Ja gut. Hätte schreiben können das die Fehlerlokalisierung mit einem Ohmmeter am Ende des Artikels auf Seite 47 steht
Soweit hatte ich gar nicht gelesen, da ich keinen DSO habe. Da steht auch nicht wo und was man mit dem Ohmmeter messen soll.
Zitat:
@Atomickeins schrieb am 24. Juni 2024 um 17:01:20 Uhr:
Soweit hatte ich gar nicht gelesen, da ich keinen DSO habe. Da steht auch nicht wo und was man mit dem Ohmmeter messen soll.
Generell lässt sich die Lage eines Kurzschlussfehlers in einem verzweigten Kabelbaum sehr schlecht messtechnisch erfassen. Es sollte deshalb zunächst eine optische Inspektion der Leitungen auf Beschädigungen hin erfolgen. Führt diese zu keinem Ergebnis, so sind im nächsten Schritt die Stecker der Steuergeräte einzeln abzuziehen und auf umgebogene Steckerstifte, Drahtreste oder ähnliches zu kontrollieren. Dabei sollte der Kurzschluss mit einem Ohmmeter überwacht werden, so dass sich erkennen lässt, ob ein Steuergerät diesen Kurzschluss verursacht.
Bringt auch diese Maßnahme keinen Erfolg, so muss der Kabelbaum stückweise abgeklemmt werden, indem zum Beispiel die Verbindungen zu den Türen zunächst durch Ziehen der Stecker aufgehoben wer-den. Auf diese Weise kann der Fehler auf einen Teil des Kabelbaumes eingegrenzt werden.
Ich würde sagen, Batterie abklemmen und gegen Plus dem Widerstand zur Canbusleitung messen.
den Text aus dem SSP hier reinzukopieren bringt (zumindest mir) nicht allzu viel, aber der letzte Satz war durchaus hilfreich. Ich bin mal gespannt wie es hier weitergeht.
Na ja. vielleicht hat der TE den SSP ja nicht. dann ist das schon hilfreich. 🙂