C200 EQ Boost Erfahrungswerte/Daten

Mercedes

Nachdem die Mopf ja jetzt schon zwei Monate auf dem Markt ist, denke ich, dass es mittlerweile auch schon ein paar weitere Personen mit dem neuen 200er haben. Vielleicht können wir hier ein paar Erfahrungen sammeln.

Wir haben unser C200 Mopf Cabrio mittlerweile seit gut einem Monat. Die anfängliche Ernüchterung zum Verbrauch hat sich nur leicht gebessert. Nach fast 3000km steht der Durchschnittsverbrauch bei 9,2l/100km. Für mich als ziemlich entspannten Fahrer ist das gefühlt zu viel.

Verbrauch
Die Tests hatten es ja bereits erahnen lassen, dass der Motor kein Spritspar-Weltmeister ist. Und das hat sich leider auch nach den ersten 3000km nicht viel gebessert. Wir stehen insgesamt bei einem Schnitt von 9,2l/100km. Das ist dann doch ein gutes Stück von dem entfernt, was auf dem Papier theoretisch möglich ist. Selbst auf langsam gefahrenen Überlandfahrten haben wir ihn bisher nicht nennenswert unter 8l gebracht. Wenn man etwas schneller unterwegs ist, zeigt der Bordcomputer gerne mal 12l+ im Schnitt an.
Dem Motor zugute halten muss ich, dass wir einen Großteil der Fahrten mit offenem Verdeck und manchmal sogar mit eingeschalteter Klima absolviert haben. Die 20" Sommerreifen werden sicher auch nicht beim Verbrauch helfen. Es muss sich also zeigen, wie sich der Verbrauch im Herbst entwickelt, wenn das Dach öfter geschlossen ist und die Klima weniger Temperaturunterschied ausgleichen muss.

Stadtverkehr/Landstraßen
Im Stadtverkehr kommt der Motor sehr gut zurecht. Hier kann er auch den Vorteil des EQ Boost ausspielen. Der Motor hat auch bei niedrigen Drehzahlen genug Kraft. Start/Stopp funktioniert bestens. Lediglich, wenn der Wagen während der Standphase anspringt ist es ab und an etwas ruckelig. Wenn man das Gaspedal stärker beansprucht muss man mit lauten Motorengeräuschen und einer sehr spät schaltenden 9G Tronic leben. Ich schalte sehr oft selbst hoch, weil er mir einfach zu spät schaltet.

Autobahn
Die Autobahn ist nicht das Lieblings-Revier des Motors. Da die maximale Leistung sehr spät anliegt und die 9G Tronic deswegen sehr spät schaltet, macht das Durchbeschleunigen nicht so viel Spaß. Ich komme von einem CLA 180 mit Handschaltung. Der hat schon (zumindest bis 180km/h) bedeutend mehr Spaß gemacht auf der Bahn. Natürlich kann er auch schnell fahren. Man hat nur einfach nicht das Gefühl, dass er es gerne macht. Für gemütliches Cruisen auf der Autobahn ist aber selbstverständlich geeignet.

Jetzt bin ich mal gespannt, wie viele hier schon den Motor im Einsatz haben und wie da die Erfahrungen sind.

PS: Es wäre super, wenn hier nicht zum 100sten mal die Zwieback-Sägen-Diskussion losgetreten werden würde.

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@Tob. schrieb am 29. September 2018 um 19:14:03 Uhr:


Kann jemand detailliert erklären, ob und wie beim C200 die elektischen Komponenten in den Niedertemperaturkreislauf eingebunden sind? Ist der RSG wassergekühlt? Ist die 48V-Batterie wassergekühlt?

„Die Batterie mag es nicht sehr kalt, aber auch nicht sehr warm.“

Beim C 200 sitzt das Powerpack (48-Volt-Lithium-Ionen-Batterie + DC/DC-Wandler) beifahrerseitig an dem Ort wo gewöhnlich in der C-Klasse die 12V-Batterie zu finden ist (Bild 1).
Die 12 Volt-Batterie (AGM) ist beim C 200 in den Kofferraum gewandert (Reserveradmulde).
Der DC/DC-Wandler ermöglicht einen bidirektionalen Energieaustausch zwischen den beiden Spannungsniveaus (Kemmler 2017, S. 19).
Zwischen 48V-Batterie und DC/DC-Wandler sitzt ein Kühlkörper mit eigenem Niedertemperatur-Kühlkreislauf. Bild 2 zeigt die Kühlwasseranschlüsse.
Zwischen dem Kühlkörper und den Batteriezellen befinden sich Peltier-Elemente, die heizen und kühlen können (Mundinger 2018, S. 527f).
Neben der 48 Volt-Batterie ist auch die Leistungselektronik wassergekühlt, der Starter-Generator ist nur luftgekühlt (Timmann 2018, S.572).
Auf den Bildern 3 und 4 kann man erkennen, dass sich beim C200 ein zusätzlicher Kühler vor dem Klimakondensator befindet.
Bild 5 zeigt den Ausgleichsbehälter des Niedertemperaturkreislaufs.

Ein (?) Hersteller der 48V-Batterie ist accumotive.

Anhand der Abbildungen auf den Seiten S. 572 (M 264 / 160 Nm) und S. 574 (M 256 / 250 Nm) sieht man, dass der Starter-Generator nur kurzzeitig sein volles Drehmoment auf die Kurbelwelle bringt.
„Systembedingt reduziert sich das zur Verfügung stehende Boostmoment mit steigender Motordrehzahl (Kemmler 2017, S. 21)“.
Zusammengefasst kann man sagen: Man überbrückt eine Anfahrschwäche oder das Turboloch“. Beim M 264 des C200 liegt das höchste Drehmoment erst ab 2.800 U /min. und bei E350 erst ab 3.000 U/min. an!

Auch besitzt der M 264 eine elektrische 48-Volt-Hauptwasserpumpe. Es kann daher im Alltag mit wesentlich geringeren Kühlmittelströmen gearbeitet werden, als dies mit einer mechanischen Wasserpumpe mit ihrer starren Kopplung an die Kurbelwellendrehzahl möglich wäre (Kemmler 2017, S. 7).

Sobald man den Fuß vom Gaspedal nimmt, rekuperiert das Fahrzeug (Bild 6).
Bei einer Bremsleistung bis zu 12 kW erfolgt die Bremsung nur durch Rekuperation. Bei höherer Bremsleistung erfolgt für den Kunden die unspürbare Zuschaltung der konventionellen hydraulischen Bremse (Kemmler 2017, S. 20).
Auch erkennt der C200 radar- und(?)/ oder kamerabasiert langsame Fahrzeuge, auf die man aufläuft und es wird - erkennbar an den grünen Charge-LEDs - eine stärkere Verzögerung durch Rekuperation eingeleitet. Teilweise reicht es dann einfach den Fuß vom Gas zu nehmen, übertreibt man es aber „bimmelt“ ganz gern der CPA.
Im Fahrprogramm Comfort wird der Motor beim Segeln nicht abgestellt.

Segeln mit abgeschalteten Motor funktioniert nur in den Fahrprogrammen ECO und Individual (Antrieb auf Eco) (Bild 7).
Dort entscheidet die Elektronik selbstständig, ob es für den Moment besser ist, den Verbrenner abzuschalten oder (stärker) zu rekuperieren, da man auf eine langsameres Fahrzeug aufläuft oder die Batterie "gefüllt" werden muss.

Beim Unterschreiten einer Mindestgeschwindigkeitsschwelle von ca. 12 km/h wird der Motor abgeschaltet (Start-Stopp-Funktion). Das passiert auch im Fahrprogramm Comfort.

Im Menüpunkt „Verbrauch“ kann man sich eine Statistik anzeigen lassen. Dort kann man sehen wie viel man rekuperiert hat (Bild 8).

Wobei mich persönlich der Kraftstoffverbrauch mit 7,8 l/ 100 km nicht überzeugt hat. 4-Zylinder Diesel mit 2WD bewege ich im Schnitt mit 2 Litern / 100 km weniger!

Am Unterboden sitzt der obligatorische Ottopartikelfilter (OPF) (Bilder 9 und 10).

Quellen:

Mundinger, Wanner, Weber: 48 V by Mercedes-Benz in: 18. Internationales Stuttgarter Symposium, Band 1, S. 523-535, 2018

Timmann, Inderka, Eder: Development of 48V powertrain systems at Mercedes-Benz in: 18. Internationales Stuttgarter Symposium, Band 1, S. 567- 577, 2018

https://books.google.de/books?...

Kemmler, Kreitmann, Werner, Inderka, et al: M 264 – Der neue Mercedes-Benz 4-Zylinder Toptype Ottomotor mit 48 V-Elektrifizierung, 2017

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Frage an die C200 Fahrer, wie hoch ist euer Spritverbrauch?

Habe meinen jetzt seit 29.12.18 und er verbraucht in der Stadt 3 Liter mehr als auf der Autobahn, das ist schon etwas enttäuschend

Die 6,5l war der Verbrauch als ich das Auto abgeholt habe (ca. 95% Autobahn, Eco, ca. 130 km/h)

Die Werte um knapp 10 Liter sind fast 100% Stadt, C und sparsame Fahrweise

Bin ansonsten bis auf den Verbrauch mit dem Auto sehr zufrieden, würde aber das nächste mal auch den C300 nehmen, der verbraucht bestimmt auch nicht mehr.

Die Standheizung war allerdings fast jeden Tag morgens und abends in Betrieb

Wenigstens war heute Super relativ günstig

Asset.PNG.jpg

Hab jetzt meinen C200 seit 08.01 Bei mir liegt der Durchschnittsverbrauch bei ca 8.,4 Liter.
Auf der Autobahn schafft er auch, mal so um die 7,0 Liter. Stadverbrauch kann ich leider kaum was dazu sagen, da ich auf dem Land Wohne, und da gibt es so gut wie keine Staus.

Find eure 200er Verbrauchswerte ziemlich hoch. Habe den 300er (A205)und komme auf 9,7l und das bei eher spaßorientierter Fahrweise. Die ersten 1000km lag ich im Einfahrmodus (nie über 140/3500U/min) bei 7,2L.
Eq Boost scheint wohl eher nicht so viel bringen.

Wie viele Kilometer fährst du am Tag? Wenn du 30 Kilometer täglich fährst haut 2 mal am Tag die Standheizung deinen Schnitt gut nach oben.

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fahre pro Tag ca. 22km (2x11)

Die Standheizung läuft dabei pro Fahrt ca. 20min

Wie hoch ist denn der Spritverbrauch der Standheizung?
Werde es jetzt bis zur nächsten Tankfüllung ohne Standheizung testen und dann berichten

Vielen Dank für eure Infos

In den 20 min kannst Du mit einem Verbrauch von rund 0,5l Benzin rechnen. Das heißt, dass bei Deinem Fahrprofil der Verbrauch mit Standheizung um über 2l/100km steigen dürfte. Dass der Motor die Hälfte der Strecke in der Warmlaufphase sein dürfte, macht den Verbrauch nicht geringer...wie hoch liegt die Durchschnittsgeschwindigkeit? Wenn Du für 11km über 20min brauchst, dürfte das Hardcore-Stadtverkehr bedeuten - das sind 10l mehr als in Ordnung.

Ohne Standheizung wären es weniger als 8...

Also 0,5l glaube ich nicht. Bei meinem macht das geschätzt so 0,2-0,3l pro Heizvorgang.

hier meine letzte Fahrt

Asset.PNG.jpg

Zitat:

@Wolle79 schrieb am 6. Februar 2019 um 22:02:05 Uhr:


Also 0,5l glaube ich nicht. Bei meinem macht das geschätzt so 0,2-0,3l pro Heizvorgang.

Nach meiner Info war eigentlich der 0,5l Verbrauch (oder bei Benzinern teils sogar mehr) von den Herstellern rechnerisch stets auf 1 Std. bezogen, da passen dann rund 0,2l für 20min Standheizung schon besser.

"100 Watt Leistungsaufnahme entsprechen in etwa einem Mehrverbrauch von 0,1L Sprit je 100km", erklärt Helmut Schmaler, Technik-Experte beim ADAC"

Zitat:

@Stern_1967 schrieb am 6. Februar 2019 um 22:08:05 Uhr:


hier meine letzte Fahrt

Das ist sogar ohne Standheizung völlig in Ordnung. Kaltstart mit Kurzstrecke Stadt extrem.

Heizt die standheizung überhaupt den Motor mit oder schaufelt die nur warme Luft ins Innere?
Bei der Durchschnittsgeschwindigkeit liegt mein 300er bei rund 15 Liter.

Der Motor wird nicht geheizt.

Zitat:

@DeFisser schrieb am 6. Februar 2019 um 23:03:45 Uhr:


Der Motor wird nicht geheizt.

Hab ich fast vermutet, damit hat die ja auch keinen Einfluss auf den Verbrauch in der kaltlaufphase mit dem deutlich erhöhten Verbrauch in der Zeit. Und schon kommen wir auf den hohen Verbrauch.

Zitat:

@x3black schrieb am 6. Februar 2019 um 23:43:50 Uhr:


Hab ich fast vermutet, damit hat die ja auch keinen Einfluss auf den Verbrauch in der kaltlaufphase mit dem deutlich erhöhten Verbrauch in der Zeit. Und schon kommen wir auf den hohen Verbrauch.

Stimmt. Warum sollte auch sonst die Standheizung während der Fahrt weiter in Betrieb sein? Kenne ich so "von früher" nicht... 😉

Wirkt jetzt für mich irgendwie halbgar das System. Finde ich relativ sinnlos, zumindest beim Benziner der doch sehr schnell warme Luft liefert.
Der ursprüngliche Sinn ist damit ja im Grunde weg.

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