Bremsscheiben richtig einfahren / einbremsen

VW Passat B7/3C

Da ich in zwei Wochen neue Bremsscheiben vorn und hinten bekomme, wollte ich Euch fragen, ob sich jemand mit dem Thema "Einbremsen" auskennt. In der angefügten ABE der neuen Scheiben liest sich das Ganze wie eine Wissenschaft. Was haltet Ihr von den Einfahrhinweisen?

Es ist übrigens der erste Bremsscheibentausch überhaupt, den ich an den von mir genutzten Fahrzeugen erlebe. Bin einen Golf III über 114.000 km und einen Audi A3 rund 92.000 km gefahren, unser B6 hat mittlerweile 93.000 km runter, aber alle Fahrzeuge hatten bzw. haben noch die ersten Scheiben, weshalb ich mich mit dem Thema des richtigen Einbremsen nun erstmals auseinander setzen will.

Die originalen Scheiben am B7 sind von der Materialdicke durchaus noch gut, leider rosten die Ränder und Bremstöpfe in einem atemberaubenden Tempo, dass ich nun einem Satz Coat Z eine Chance geben will. Zum tieferen Sinn hinter dieser Maßnahme brauchen wir hier nicht referieren. Der VR6 ist eine Ausgeburt an Unvernunft, da kommt es auf einen Satz gelochter "Zimmermänner" für 602 € nicht mehr drauf an.

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von Halb-Marathon-Man


Komisch, wenn Motorhaube, Türenfalze, die Heckklappe oder deren Beleuchtung am Passar rosten, meckert irgendwie jeder über fehlende Kulanz seitens VW. Der Rost an besagten Teilen beeinträchtigt doch auch nicht die Funktion!?

🙄🙄🙄 das ist eine BREMSSCHEIBE, also ein

Verschleißteil

, dass extremen Temperaturschwankungen und vor allem Witterungseinflüssen ausgesetzt ist. Man kann doch nicht ernsthaft an ein solches Bauteil die gleichen Anforderungen stellen, wie an eine Motorhaube? 🙄😕. Kommt mal runter, das ist ja nicht auszuhalten. Kein Wunder dass die Typen in den VW Autohäusern die Krise bekommen.

Du kannst ja mal den Zylinderkopf runterbauen, und die Kolben fotografieren. Da sieht man sicherlich Ablagerungen - das sieht scheiße aus. Oder die Auslassventile, die sind warscheinlich verkrustet! Welche ein Mangel! Da MUSS VW auf jeden Fall kulant sein und das Fahrzeug monatlich zum Ventile polieren in die Werke holen!!! Und das Öl..., das wird ja ganz schwarz - geht gar nicht. VW! Bitte Kulanz und wöchentlich wechseln!!!. Wer hat eigentlich die Mischreibung erfunden? VW? Bitte Kulanz und sämtliche Motorenteile im Monatsrythmus tauschen! Eine Unverschämtheit ist das!!!!

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Zitat:

Original geschrieben von Halb-Marathon-Man


Fail. Ironie nicht erkannt.

Hmmm, dann hast Du wohl ein Problem. Zumindest so lange, bis VW eine Wirbelstrombremse o.ä. einbaut. 😁😁 Geiler shice im übrigen 😁

Was meinst du mit shice? Die gelochten Scheiben?

Einbau erfolgt übrigens nächste Woche Freitag. Werde dann zumindest die empfohlenen 20 Bremsungen (100 > 70 kmh , ab der zehnten Bremsung 100 > 70 > 30 kmh) durchführen. Das gibt mir ein beruhigendes Gefühl. Anschließend werde ich so fahren wie immer... vorausschauend und mit Motorbremse. Vor dem Abstellen des Passats in der Garage wenn es geregnet hat, werde ich zudem eine Warmbremsung durchführen, damit etwaiges Regenwasser auf den Bremsen verdunstet und nicht wochenlang auf dem Metall verweilen kann.

Zitat:

Original geschrieben von Halb-Marathon-Man


Was meinst du mit shice? Die gelochten Scheiben?

Nein, aber passt schon. 😉

Zitat:

Werde dann zumindest die empfohlenen 20 Bremsungen (100 > 70 kmh , ab der zehnten Bremsung 100 > 70 > 30 kmh) durchführen. Das gibt mir ein beruhigendes Gefühl. Anschließend werde ich so fahren wie immer... vorausschauend und mit Motorbremse.

Ist zwar nicht optimal, aber wenn Dein Fahrprofil generell eher gemäßigt ist, dann passt das auch so. Kannst uns ja ein paar Bilder vom Tragbild hochladen. Ich finde das Thema immer spannend. Wenn ich heute noch dazu komme, lade ich welche von meinem Rennauto hoch. Das ist auch sehr interessant zu sehen wie sich die Scheiben mit Rennbremsbelägen verhalten.

Zitat:

Vor dem Abstellen des Passats in der Garage wenn es geregnet hat, werde ich zudem eine Warmbremsung durchführen, damit etwaiges Regenwasser auf den Bremsen verdunstet und nicht wochenlang auf dem Metall verweilen kann.

Daraus schließe ich mal vorsichtig, dass Du ein Wenigfahrer bist. Könntest dann sogar noch, je nach Felge, mit etwas Druckluft nachhelfen. 🙂 Garage ist natürlich optimal. Meiner steht draußen. War vorhin unten und die Scheiben haben über Nacht Flugrost angesetzt. Auf Wunsch gerne Pics

Zitat:

Original geschrieben von Onkel-N


Er meinte bestimmt die Wärme im Sommer, da die Scheiben dann länger brauchen zum Abkühlen, bzw schneller heiß werden.
Was anderes fällt mir da sonst nicht ein.

Unter anderem die hohen Außentemperaturen im Sommer, ja. Wenn dann auch noch richtig heiß wird, haben die Bremsen, wenn noch nicht richtig eingefahren, schön zu " ackern ". Eine Überhitzung einer neuen Scheibenbremse im Sommer kann schnell passieren, muss nicht unbedingt die Vollbremsung sein . Aber wenn die in etwas kühleren Monaten gewechselt wären, wäre / ist das schon meiner Meinung nach vorteilhaft.

Aber gut, jeder handhabt das wie es ihm passt 😁
Ich bleibe dabei, mir diese Arbeiten auf Frühjahr oder Herbst zu verlegen. Ich tue das schon seit über 30 Jahren 🙂

Ich wünsche Dir / Euch Allzeit gute Fahrt 😉

martin

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Naja, ich denk mir da meinen Teil zu.

Durchschnittstemperaturen in D, Quelle Wikipedia, jeweils Tiefste / Höchste im jeweiligen Monat):

Winter: 0,3°C Januar (Messzeitraum 2001 - 2013)
Sommer: 18,4°C Juli (Messzeitraum 2001 - 2013)

Also soll die Jahreszeit allen Ernstes mit einem durchschnittlichen Unterschied von 18,1°C bei einer Bremsentemperatur von bis zu 800°C unter Vollbelastung entscheidend sein für Erfolg / Misserfolg beim Einbremsen ??? Nee, ne ? Also diese Gründe halte ich mal für...sehr sehr weit hergeholt und stelle ich auf eine Stufe mit den Mondphasen 😉 . Wenn man eine Bremsscheibe gleich nach Einbau verhunzt, liegt das mit Sicherheit nicht an der Jahreszeit des Einbaus, sondern an Materialfehlern und gravierender Missachtung der richtigen Einfahrmaßnahmen. Das gilt für die Autos in der Sahara und auch auf Grönland...

Zitat:

Original geschrieben von battleaxe2010


Unter anderem die hohen Außentemperaturen im Sommer, ja. Wenn dann auch noch richtig heiß wird, haben die Bremsen, wenn noch nicht richtig eingefahren, schön zu " ackern ". Eine Überhitzung einer neuen Scheibenbremse im Sommer kann schnell passieren, muss nicht unbedingt die Vollbremsung sein . Aber wenn die in etwas kühleren Monaten gewechselt wären, wäre / ist das schon meiner Meinung nach vorteilhaft.

Aber gut, jeder handhabt das wie es ihm passt 😁
Ich bleibe dabei, mir diese Arbeiten auf Frühjahr oder Herbst zu verlegen. Ich tue das schon seit über 30 Jahren 🙂

Ich wünsche Dir / Euch Allzeit gute Fahrt 😉

martin

Nur weil du das schon über 30 Jahre machst heisst das nicht, dass das auch nur im Ansatz Sinn macht! Eine physikalische Erklärung hat ja Radebeck schon gebracht, viel mehr gibt's da ja nicht zu erklären.

Aber wenn dir dieser Glaube hilft .... ich wechsle meine Bremsen dann, wenn sie verschlissen sind.

Greetz

Zitat:

Original geschrieben von Pilot69


Aber wenn dir dieser Glaube hilft .... ich wechsle meine Bremsen dann, wenn sie verschlissen sind.
Greetz

Hat mit dem Glauben nix zu tun. Fahre nicht nur PKW, sondern auch LLKW, LKW und die repariere ich auch sehr oft. Man unterhält sich mit den Fahrern auch, die erzählen dir seine Erfahrungen die man in der Zeit sammelt und weiter gibt.

Aber ich sehe Du hast reichlich Erfahrung auf diesem Gebiet 🙄

martin

Zitat:

Original geschrieben von battleaxe2010



Zitat:

Original geschrieben von Pilot69


Aber wenn dir dieser Glaube hilft .... ich wechsle meine Bremsen dann, wenn sie verschlissen sind.
Greetz
Hat mit dem Glauben nix zu tun. Fahre nicht nur PKW, sondern auch LLKW, LKW und die repariere ich auch sehr oft. Man unterhält sich mit den Fahrern auch, die erzählen dir seine Erfahrungen die man in der Zeit sammelt und weiter gibt.
Aber ich sehe Du hast reichlich Erfahrung auf diesem Gebiet 🙄

martin

Das sind dann die sogenannten Truckerlegenden....😁😁😁

Die gelochten Bremsscheiben sind jetzt drin. Anbei die ersten Fotos vom Tragbild. Mein Garagist ist nur eine kleine Runde Probe gefahren, da er mir das korrekte Einbremsen überlassen will.

Möglicherweise zielt die Vorgabe eines Fahrzeugherstellers, ein Neufahrzeug die ersten paar hundert Kilometer schonend einzufahren, ja auch auf eine längere Lebensdauer der Bemsscheiben und deren Klötze ab.
Ich habe mein Spaßmobil mit Zimmrmänner ausgestattet und nach deren Einfahrvorschriften mit Gleichgesinnten ein Besuch auf dem Hockenheimring absolviert.
Gefühlsmäßig hielten meine Bremsen doch etwas länger als vergleichbare "Uneingefahrene".

Ich nehme für mich mit, dass die Bremsleistung im Normalbetrieb sich nicht dahingehend unterscheidet, ob die neuen Verschleißteile nun nach Herstellervorgaben eingebremst wurden oder nicht.
Wohl aber scheint die Lebensdauer sich doch in Extremsituationen geringfügig zu erhöhen.
Und in einer Extremsituation kommt es ja bekanntermaßen auf die letzten Zentimeter an.
Ob sich das Material nach der vorschriftsmäßigen Erstbehandlung länger am Leben erhält, läßt sich zumindest in meinem Umfeld nicht mit Bestimmtheit sagen. Dafür ist meine Fahr- und Bremsweise auf die Jahre und Kilometerleistung hin gesehen zu unterschiedlich.

Es scheint meiner Meinung nach also eher, wie mit der Frage nach dem richtigen Motoröl, hauptsächlich eine Philosophie- bzw. persönliche Geschmacksfrage zu sein. 😉

Ich Blbeginne morgen mit dem Einbremsen. Nach den ersten zehn Bremsungen mache ich Fotos, ebenso nach Bremsung 11 - 20. Damit es ganz genau wird, man könnte schon fast von notariell sprechen, werde ich jede Bremsung notieren mithilfe der Senderwahltasten meines Radios. Nach jeder Bremsung drücke ich an meinem Lenkrad einfach einen Radiosender weiter. Ich meine, mir stehen beim RNS 315 insgesamt 24 Sendertasten zur Verfügung.

Zitat:

Original geschrieben von pfaelzerwildsau


Es scheint meiner Meinung nach also eher, wie mit der Frage nach dem richtigen Motoröl, hauptsächlich eine Philosophie- bzw. persönliche Geschmacksfrage zu sein. 😉

Nein, denn neue Beläge neigen zum verglasen, wenn man sie sofort hernimmt. Die Reibpartner müssen sich erst aufeinander einspielen, dann liegt der Belag auch mit der maximalen Fläche auf der Scheibe an und man erzielt die maximale Bremswirkung. Vom Komfort ganz zu schweigen.

Bei Rennbremsbeläge ist das was anderes, die müssen zum Teil gezielt mit hohen Temperaturen und entsprechenden Abkühlphasen eingefahren werden so dass sie eine den Umständen entsprechend hohe Laufleistung erhalten

Das Einbremsen von neuen Belägen mit neuen Scheiben wird doch sehr überschätzt. Die neuen Scheiben sind noch etwas angeraut und bei den ersten paar Dutzend Bremsungen glättet sich die Oberfläche und das Tragbild bildet sich.
Anders sieht es aus, wenn neue Beläge auf gebrauchte Scheiben montiert werden. Da sich die Bremsscheiben, insbesondere gelochte Scheiben, nicht gleichmässig abnutzen, liegen neue Beläge nur an kleinen Flächen auf. Dies führt dann bei den ersten Bremsungen dazu, dass der Belag nur mit 10% seiner eigentlichen Fläche reibt. Dies führt dazu, dass lokal sehr hohe Temperaturen entstehen und der Belag an diesen Flächen verbrennt. Aber so wird erreicht, dass sich der Belag mit jeder Bremsung besser an die Scheibe anpasst und sich so die aktive Fläche vergrössert.

Ich hatte mal den Fall, dass ich bei einem Porsche die neuen Beläge auf gebrauchte Scheiben verbaut hatte. Ich habe die Beläge eingebremst, erst sanft dann immer härter, bis das Bremsgefühl einwandfrei war. Dann ging es auf den Track. Beim ersten Stint stiegen dann die Bremsen aus, Dampfblasen in den Zangen und das schon nach ein paar Runden. Die Beläge waren einfach noch nicht vollständig eingebremst.
Nach dem Abkühlen ging ich dann nochmal auf die Piste und siehe da, durch das Überhitzen haben sich die Beläge dann an die Scheiben angepasst und der restliche Trackday verlief ohne eine weitere Beeinträchtigung durch Dampfblasen.

Greetz

Bin jetzt nach 260 km fertig mit dem vom Hersteller empfohlenen "Einfahrprogramm". Musste mich regelrecht zum Bremsen zwingen. Wenn ich gewöhnlich mit dem Auto auf Arbeit / nach Hause fahre, schlafen alle anderen noch und ich bin in der Lage, die gesamte Strecke zurückzulegen, ohne nur einmal bremsen zu müssen, außer an der Schranke der Tiefgarage 🙂

Am Tragbild hat sich nichts getan. Kein Rost am Scheibenrand oder Bremsentopf. Auf der Reibfläche sehe ich keine nennenswerte Veränderung. Auf den Felgen befindet sich nahezu kein Bremsstaub.

Ich werde die verbleibenden zwei Monate bis zur Abmeldung des Passats entspannt weiter fahren. Vielleicht ergibt sich eine Gefahrenbremsung. Ich werde es aber nicht provozieren.

Begebe mich heute Nachmittag zur Dekra und will nachfragen bezüglich der Eintragung der Bremsscheiben in den Fahrzeugschein. Die zwei roten Zettel (ABE) ständig im Handschuhfach mitführen, ist keine Lösung für mich.

Kleiner Nachtrag:
Habe die Bremsscheiben für 38 € (zusammen mit Sonderstabilisatoren) durch die Dekra abnehmen lassen und führe fortan deren Bezeichnung in der Zulassungsbescheinigung Teil 1. Wer das ebenfalls vorhaben sollte, muss wissen, dass bei Wechsel auf eine andere Bremse oder Umrüstung auf Serienzustand erneut eine Abnahme zu erfolgen hat. Bei meiner geringen Laufleistung wird vorher der Verkauf von Superplus eingestellt, als dass die Bremsscheiben verschlissen sind.

Weiterhin musste ich feststellen, dass sich hintern mehr Bremsstaub bildet als vorn. Wird vermutlich an den unterschiedlichen Belägen liegen. Vorn Zimmermann, hinten Textar.

Ansonsten bin ich bislang zufrieden. Kein Rost und keine Geräusche. Bei der Bremsleistung konnte ich nach mittlerweile 1000 gefahrenen Kilometern keinen Unterschied zur Serienbremse feststellen, aber wann bremse ich schon mal... 🙂

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