Bremsenprüfung bei HU - mit Stringtheorie?

Mein BMW E46 aus 2001 war gestern bei der HU im Hause GTÜ.
Auf dem Bremsenprüfstand schienen mir alle Werte gut, auch re/li gleichmäßig - sollte man erwarten, da alle Bremsscheiben in den letzten 3 Jahren erneuert wurden, vorn auch die Sättel.
Mängel wurden dann u.a. an Auspuff-Schellen und einem Bremsleitungs-Verbinder erkannt, das Auto muss daher zur Nachprüfung, und mir der Bericht ausgehändigt.

HU-Untersuchungsergebnis: gefährliche Mängel steht da drüber.
Klingt schon mal echt gefährlich.
Nun aber die Mängelliste - erster Punkt:
- "Betriebsbremsanlage Mindestabbremsung nicht erreicht"

Am nächsten Tag den GTÜ-Prüfer nochmal zur Rede gestellt.
Die Bremsen sind doch in Ordnung - was schreiben Sie denn da?
"Das ist nur eine Proforma-Zeile, das hat keine technische Bedeutung."

Hallo? In einem Prüfbericht steht "Mindestabbremsung nicht erreicht" und "gefährliche Mängel", aber das ist irgendwie nicht technisch gemeint, sondern nur "pro forma"?

Wie sich denn die "Mindestabbremsung" ermesse, frage ich.
Es gibt oben im Bericht eine Tabelle "Messwerte: Betriebsbremse" - die Werte sind auch in Ordnung - "aber nicht darunter der Wert: Abbremsung BBA: 47%"

Die Bremse erreicht nur 47% des Sollwerts? Das wäre tatsächlich gefährlich.
"Nein, so ist das nicht gemeint, das ist nur ein Relativwert."
Relativ zu was? Wie kommt die Zahl zustande?
Der Prüfer erklärt, er addiert die vier Werte der Brems-Uhr (hier: 210-220-240-240) in der Einheit 'daN' (Newton?) und dividiere die Summe (hier 910) durch das zulässige Gesamtgewicht, hier 1935 kg - macht 47%. Aaach so.
Verlassen wir hier den Bereich der Newton'schen Physik und betreten die Quantenphysik? Stringtheorie?

Noch mal einen Schritt zurück - wie kommen überhaupt die "Messwerte Betriebsbremse" zustande?
Am Ende des Prüfvorgangs sieht man die Räder aus den Rollen des Prüfstands springen - sie blockieren. Um das Springen zu vermeiden, und die maximale Bremsleistung zu messen, müsste das Fahrzeug verspannt werden. Das bleibt aber aus - also zeigen die Bremsuhren ggf.
a) Schiefzug der Bremsen, oder auch eine
b) viel zu schwache Bremse (dann blockiert nichts) - aber nicht
c) irgendeinen Maximalwert.

Was sagt also der Wert "BBA: 47%" - wieviel erreicht denn ein neues Fahrzeug?
"Etwa 58 Prozent".

Habe ich seit der Physik Fachprüfung irgendetwas Wesentliches auf dem Gebiet verpasst?
Wo in dem Ganzen sind wirklich "gefährliche Mängel"?

Beste Antwort im Thema

Genau, das Thema Schneidringverbindungen wurde vor langer Zeit im Fachausschuss KFZ besprochen, und für nicht zulässig erklärt.

Eben weil es nicht prüfbar ist. Querschnittsveränderungen an den dünnwandigen Bremsrohren können leicht entstehen durch die Montage.
ABS/ESP Regelverhalten können negativ beeinflusst werden.

Also da hat Dein Anwalt dann schlechte Karten.

Zitat:

Wie gesagt, die Summe der vier Uhren weist bei den (meist) blockierenden Rädern nichts anderes aus als die Reibung zwischen Reifen und Rollen. Aus dieser Zahl irgendetwas mit "Abbremsung" abzuleiten, ist irreführend und technisch sinnlos.

Das Motiv dürfte darin liegen, die Halter möglichst so einzuschüchtern, dass sie eine teure(re) Reparatur akezptieren - Amtshilfe für die Werkstätten.

Oder eher Amtsmissbrauch.

Selten, so einen Quatsch gelesen.

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Nach meinem bescheidenen Wissen sind im subatomaren Bereich keine phsikalischen Gewissheiten mehr da. Gleichzeitig ist ein subatomares Teilchen hier, aber auch dort und an beiden Stellen zugleich. Und es ist wahr. Es gibt nicht Unwahres im subatomaren Bereich.

Nur soviel zur Allegorie😉

Zitat:

@wpp07 schrieb am 22. März 2020 um 16:04:55 Uhr:


Gast und Hannes.
Ihr sprecht doch vom selben.

Das war meinerseits auch nicht als Kritik gedacht, sondern als Erläuterung. Wenn schon mal das eigene Berufsfeld angesprochen wird, will man auch mal glänzen 😁

Um beim Thema zu bleiben und diese Diskussion zu einem vernünftigen Ergebnis zu führen schlage ich vor uns auf das Thema des TE und die bereits fachkundigen Informationen der anderen schreibenden zu berufen.

Zitat:

@berlin-paul schrieb am 22. März 2020 um 13:38:16 Uhr:


Du raffst es einfach nicht. Bei der ABE des Fahrzeugsmodells wird jeder Krümel belegt und nach Prüfung zugelassen. Auf die Gesamtheit gibts dann die ABE für das Modell.

Was denn nun - werden die Bremssattel-Schrauben nun geprüft und zugelassen - oder nicht?

Vorsicht mit "rafft nicht" - das kann nach hinten losgehen ;-)

Zitat:

@hk_do schrieb am 22. März 2020 um 14:50:24 Uhr:


Wenn die Summe der Bremskräfte bei blockierenden Rädern schon diesen Wert überschreiten, dann ist die Mindestabbremsung nachgewiesen.

Die Uhren bleiben auf dem Wert stehen, der beim Blockieren der Räder anlag.

Der hängt ab von der Haftung der Räder auf der Rolle, damit vom Reifentyp und -druck, Radlast, und der Oberfläche der Rolle (blank geschliffen?).

Nochmal: Mit welcher Begründung wird dieser Summen-Wert "Bremskraft" genannt?

Das ist physikalisch einfach gaga.

Zitat:

@Emsland666 schrieb am 22. März 2020 um 16:58:28 Uhr:


Nach meinem bescheidenen Wissen sind im subatomaren Bereich keine phsikalischen Gewissheiten mehr da.

Jetzt kommen wir doch in den Bereich, wo Stringtheorie relevant wird.

Wer hätte das gedacht :-)

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Wird halt in der Bremsen Richtlinie definitionsgemäß so genannt.
Man hätte natürlich das dinge auch anders nennen können. Hat man aber nicht.
Wüsste auch nicht warum man das hätte tun sollen.
Is aber ja der Formel auch egal was da über dem bruchstrich steht.

Die Beschaffenheit der bremsrollen ist übrigens auch vorgeschrieben, blank geschliffen ist nicht zulässig.

Zitat:

@hk_do schrieb am 22. März 2020 um 14:52:41 Uhr:



Bei Bördelverbindungen hat die Mutter ein Außengewinde, bei Schneidringverbindungen ist es eine Überwurfmutter.

Meines Wissens nach, nennt man die Überwurfschrauben, da Vatergewinde. [/Klochsch...]

Das klingt jetzt durchaus plausibel und macht die Formulierung auch schlanker:

Bei Bördelverbindungen hat man Überwurfschrauben, und bei Schneidringverbindungen Überwurfmuttern 😉

Zitat:

@harald76 schrieb am 22. März 2020 um 18:36:48 Uhr:


Nochmal: Mit welcher Begründung wird dieser Summen-Wert "Bremskraft" genannt?

Weil es tatsächlich Bremskräfte sind, die man dabei misst.

Das war jetzt einfach.

@harald76

...von Vorteil wäre, wenn du mal bitte ein Foto vom Prüfbericht machen könntest (natürlich mit allen datenschutzrechtlichen Angaben geschwärzt)

Zitat:

@hk_do schrieb am 22. März 2020 um 22:15:21 Uhr:


Weil es tatsächlich Bremskräfte sind, die man dabei misst.

Die Uhren bleiben stehen, wenn das Fahrzeug mit blockierenden Rädern aus den Rollen springt.

Sorry, was man da misst, ist

keine

Bremskraft.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bremse#Bremsleistung

Jetzt kannst du sagen "wir nennen das nun einmal so, und wir sind viele".
Damit erschaffst du aber noch keine neue Physik ;-)

Und die vielen qualifizieren sich damit nicht gerade für technische Fragen.

Verklag die Prüforganisation / das betreffende Bundesland, sei ein Held und berichte uns auch von deinen Abenteuern auf dem Weg zum Olymp der Gerechten ... 🙂

Warum die eingeschnappte Reaktion - arbeitest du bei einer dieser Organisationen?

Nichts davon. Ich möchte nur gerne wissen, wie es dann ausgegangen sein wird. Auf die Ratschläge hier willst Du ja nichts geben. Also lass uns dann wenigstens nicht dumm sterben. Danke.

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