Bremsen lösen sich verzögert. Was kann das sein?
Hallo Forum,
es geht um einen C-Max 1.5 tdci, 7 Jahre alt, 70tkm. Wird seit einem Jahr täglich genutzt, Langstrecke.
Mir ist seit einigen Tagen aufgefallen, dass sich die Bremsen, z.B. beim Halten an der Ampel, nach dem Loslassen ca. 1-2 Sekunden Zeit lassen, bis sie voll gelöst sind. Z.B. Fahrzeug steht leicht bergauf, wird durch Bremse gehalten. Wenn ich die Bremse löse, knarrt es nach 1 Sekunde leicht und erst dann rollt das Fahrzeug langsam los. Das kenne ich so von keinem Fahrzeug und auch nicht von diesem. Bei steiler Bergabfahrt Quitschen, auch noch ca. 1-2 Sekunden, wenn Fuss von Bremse runter ist.
Problem konnte durch das "Knarren" eindeutig von vorn kommend lokalisiert werden. Handbremse lösen lässt das Fzg sofort losrollen.
Berganfahrhilfe ist deaktiviert. Bremswirkung ist super. Perfekter Geradeauslauf, auch beim Bremsen. Keine unnormale Hitze an den Felgen festgestellt. Bremsklötze 1 Jahr, 30tkm alt, sehen noch sehr gut aus. Bremsflüssigkeit ist genug drin, sieht schön gelblich aus.
Meine Vermutung war, dass die Führungsbolzen der vorderen Bremssättel angegammelt sind. Habe daher heute beim Räderwechsel (Räder ließen sich per Hand gut frei drehen) die Bolzen ausgebaut. Sahen fast gut aus, nur Richtung Gewinde etwas Korrosion, aber kein Fett dran. Habe aber den Sattel nicht abnehmen können, da die Klötzer nicht mit abgingen. Sie hingen an der Bremsscheibe, bzw. an dem Rostrand. Habe sie nicht drüber bekommen. (Was kann man da tun? Kann den Bremssattelkolben ja nicht zurückdrücken, komme nicht ran.) Die Scheiben scheinen verschlissen um 23mm oder leicht drunter. Habe erstmal alles wieder zusammengebaut.
Denke nun dran, einen Scheibenwechsel in einer Werkstatt machen zu lassen.
Kennt jemand das Problem und evtl. die Ursache? Vielen Dank.
Andy24
24 Antworten
Wäre super, wenn du uns auf dem laufenden hältst.
Zitat:
@Andy24 schrieb am 15. Juli 2022 um 06:35:15 Uhr:
Ja, wird wohl so sein. Es gibt Firmen, welche die Dinger reparieren. Z. B. ECU in Zittau. Auf deren Website hab ich mal nach Ford und der MK 100 gesucht, die wird wohl verbaut sein (muss dann nochmal zum Auto um genau nachzusehen).
Die schreiben zum Fehler:
"In einem oder mehreren Bremskreis(en) kann kein Hydraulikdruck auf- oder abgebaut werden. Es wird kein Fehlercode im ABS/ESP Steuergeät abgelegt."Jepp... genauso ist es. Will heute nochmal ne Werkstatt suchen, dann werden wir sehen.
Zitat:
@EBpaps schrieb am 25. Juni 2022 um 14:03:47 Uhr:
Vielleicht liegt nur ein Denkfehler vor.
Die Bremse wird doch beim Anfahren durch die drehende Bremsscheibe langsam aufgedrückt.
Eine Rückstellfeder gibt's da nicht.
Ein leichtes Schleifen beim Andrehen ist somit normal.
1-3 Sekunden sollte es jedoch nie dauern.Die hinteren Bremsen (Aluminiumsättel) neigen nach dem Winter wegen Oxidation in den Gleitbolzenführungen zum Klemmen. Man sieht es an teilweise rostigen Bremsscheibenaußenseiten. Ich Bau sie dann auseinander & mache alles sauber & blank.
Nein,die Rückstellfunktion bei einer hydraulischen Bremsanlage mit Kolben funktioniert durch die spezielle Form des Dichtringes im Bremssattelgehäuse. Das ist Wissen KFZ Mechaniker Ausbildung erstes Lehrjahr.
Update:
Habe heute das Auto aus einer Ford-Vertragswerkstatt wieder abgeholt. Auftrag war Diagnostik des Problems, Fehlerspeicher auslesen. Der sehr freundliche Meister, der sich wirklich Zeit mit mir nahm, meinte: Sie haben das Problem auf der Hebebühne (einer bremst, der andere dreht am Rad 🙂 an einem Rad (das mit dem festen und nun erneuerten Bremsen) nachvollziehen können. Auch auf dem Bremsenprüfstand, habe man die Verzögerung kurz feststellen können. Fehlerspeicher wären leer.
Das Problem könne nur vom ABS-Block kommen, evtl. ein Ventil verklemmt. Dieser müsse getauscht oder repariert werden. Bei Ford seien keine solche Problemfälle hinterlegt und Anweisungen vorhanden. Möglich wäre auch ein innen aufgequollener Bremsschlauch, was in ganz seltenen Fällen auftreten könnte.
Eine evtl. Instandsetzung könne er aber vlt. erst in 4 Wochen machen, auf Grund hoher Auftragslage, wurde mir aber vorab gesagt.
Aber jetzt kommts! Bereits nachdem ich das Auto aus der freien Werkstatt vor ein paar Tagen abholte, war das Problem schon deutlich und auffällig geringer, sprich die Bremsen lösten sich schneller. Ganz in Ordnung wars aber nicht. Als ich heute vom Ford-Vertragshändler vom Hof gefahren bin, war das Problem so gut wie weg. Bremsen lösten sich immer recht schnell. Pedalgefühl war viel dosierter, weicher. Bremsen fühlte sich völlig normal an, wie in einem neuen Auto. Wenn es so wie jetzt immer wäre, hätte ich nie was beanstandet/bemerkt. Vlt. ist es immernoch nicht 100% in Ordnung, da müsste ich jetzt wirklich mit einem anderen Fahrzeug vergleichen, habe ich aber grad nicht.
Ich werde die Tage mal wieder mit dem Auto auf Arbeit fahren und testen, ob die Veränderung so bleibt oder das Problem wieder stärker auftritt.
Ich werde die Abs Einheit nach meinem Urlaub einschicken zur Prüfung, das kostet wenn damit nichts sein sollte max 60euro für die Prüfung, ansonsten wenn repariert wird ca 230€.
Das mit den Leitungen ist Quatsch, denn das ist keine Wasserleitung sondern einen Hydraulik Druckleitung.
Aber ich mache da keine Experimente, was das Thema bremsen betrifft, das war auch die Aussage bei meinem Fordhändler, sowas hatten sie noch nie gehört.
Sollte der Abs Block es nicht sein, was ich nicht glaube, dann geht die Suche weiter
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So, bin heute auf Arbeit gefahren. Hinfahrt 50km einwandfrei, kein verzögerter Bremsdruckabbau, kein Termperaturunterschied an den Scheiben vorn. Nach 5km auf der Rückfahrt Problem wieder da. Shit!
Also werde ich die Reperatur/Tausch des ABS-Blocks in einer Werkstatt in Auftrag geben. Wird aber erst in 2 Wochen.
@Lupo78 Bitte gib dann mal eine Rückmeldung, wie das Problem bei Dir gelöst wurde. Danke.
Klar werde ich machen, das wird aber erst Anfang August, da ich morgen erstmal bis 02.08 nach Italien fahre, nicht mit dem Auto.
Zitat:
Klar werde ich machen, das wird aber erst Anfang August, da ich morgen erstmal bis 02.08 nach Italien fahre, nicht mit dem Auto.
Bis jetzt bin ich noch nicht dazu gekommen, da ich am Mittwoch für 3 Tage nochmal weg muß, wird es erst danach eingesendet. Gibt's von dir was neues?
PROBLEM GELÖST:
Heute, nach 3 Wochen in der Werkstatt, habe ich das Auto abholen können. ABS-Block wurde ausgebaut, zur Reparatur an externe Firma geschickt und wieder eingebaut. Jetzt funktioniert die Bremsanlage wieder wie es sein soll!
Laut Reparaturprotokoll wurde der Hydraulikblock instand gesetzt, nicht das Steuergerät. Also wahrscheinlich Ventil verklemmt oder Schmutz drin oder sowas.
Kosten: 640,- € gesamt, in einer freien Werkstatt
Davon ABS Instandsetzung 250,- € + Mwst.
+ Die Kosten durch den wahrscheinlich hierdurch verursachten Bremssattelschaden (siehe weiter oben).
Ein neuer ABS-Block mit Steuergerät hätte laut Fordwerkstatt ca. 750,- € + Aus/Einbau gekostet
@Lupo78: Wie schauts bei dir aus?
Beste Grüße
Ich habe die Einheit noch nicht eingeschickt, da auf einmal alles funst, da aktuell kein Fehlverhalten vorhanden ist, macht es keinen Sinn, sobald der Fehler nochmals Auftritt, wird es sofort eingeschickt
Zitat:
@Lupo78 schrieb am 19. August 2022 um 14:38:52 Uhr:
Ich habe die Einheit noch nicht eingeschickt, da auf einmal alles funst, da aktuell kein Fehlverhalten vorhanden ist, macht es keinen Sinn, sobald der Fehler nochmals Auftritt, wird es sofort eingeschickt
Vielleicht hat dein Auto Angst vor der "Organentnahme" bekommen und mit den Zicken aufgehört 😉 Es hatte ja ein bisschen Zeit zum Nachdenken. Viel Glück, dass es fehlerfrei bleibt!
Bin jetzt 2 Mal meine Arbeitsstrecke gefahren. Es ist ein ganz anderes Fahrgefühl. Das Auto rollt viel "freier". Jetzt ist mir auch klar, wo der relativ hohe Durchschnittsverbrauch herkam. Bis Herbst 2021 bin ich die original Allwetter Goodyear 215er gefahren mit 4,7 l/100km. Dann Wechsel auf Winterreifen Goodyear 205er und 4,6 l/100km Verbrauch. Im Frühjahr habe ich neue Sommerräder draufgemacht Falken 205er und mich über 4,8l/100km geärgert. Dachte immer "schei.. Reifen". Aber nach der Reparatur des ABS sinds nun 4,4l/100km. D.h. die Bremsen müssen seit dem Frühjahr schleichend geschliffen haben, ohne das ich es eindeutig gemerkt habe.