Bremsen an der Hinterachse werden heiß
Hallo zusammen,
seit ein paar Tagen habe ich mit meinem Golf ein Problem, wo ich und die Freie Werkstatt ratlos sind.
Kurz zum Hintergrund, mein Golf (EZ 2007, 1.4 Benziner, 80PS, Schaltgetriebe) hat ca. 75.000km runter und ich wollte nun die Bremsen an der Hinterachse machen lassen. Termin mit Freier Werkstatt vereinbart, Wagen abgegeben und mit neuen Bremsscheiben und Bremsbelägen Nachmittags abgeholt. Auf dem Heimweg ist mir dann auf der Autobahn direkt aufgefallen, dass der Wagen ab 100kmh nicht so richtig Gas geben wollte. Das habe ich aber noch auf den starken Wind von vorne (Sturm) geschoben. Er rollt auch viel schneller von alleine aus als vorher.
Ein paar Tage später sind wir dann eine Strecke von knapp 20km mit 170kmh gefahren. Erst einmal hat es lange gedauert, bis man so schnell war und auch hier ging das ausrollen wieder viel schneller als vor dem Bremsenwechsel. Als wir ankamen waren Bremse und Stahlfelge kochend heiß.
Direkt am nächsten Tag bin ich wieder in die Werkstatt gefahren. Wagen ging auf den Bremsenstand, vorne und hinten alles in Ordnung, Bremse löst ordnungsgemäß. Dann wurde hochgebockt, die Bremsen abmontiert und kontrolliert. Nichts auffälliges gefunden, die Kolben ließen sich einwandfrei mit Rücksteller reindrücken. Danach habe ich wieder eine Testfahrt auf der Autobahn gemacht, gleiches Phänomen.
Werkstattmeister hatte dann die Idee, andere Bremsbeläge zu bestellen (0,1mm kleiner), aber meinte dann, dass kann es auch nicht sein. Heute wurde er wieder hochgebockt, 1 Mechaniker hat innen Bremse und Handbremse betätigt, Reifen hinten bleiben ordnungsgemäß stehen und drehen sich nach Lösung auch wieder (knapp 2 Umdrehungen). Der Meister meinte dann aber, die Räder an der Vorderachse würden sich nicht frei drehen. Es könnte sein, dass hier ein Zusammenhang zu den hinteren Rädern besteht (Wärmeentwicklung?), wodurch dann hinten der Bremskolben leicht angedrückt wird.
Heute haben die Kollegen im ersten Schritt die komplette Bremsflüssigkeit abgelassen, durchgespült und neu aufgefüllt, immer noch keine Besserung.
Der Meister meinte, es könnte auch am Hauptbremszylinder liegen, aber mittlerweile bin ich ziemlich misstrauisch geworden.
Auf der Autobahn kann man nicht schneller als 120kmh fahren, der Wagen wird total unruhig, der linke Außenspiegel vibriert und die Bremsen hinten werden wärmer als vorne.
Das bei jemandem schon etwas ähnliches war, schließe ich schon fast aus, aber für Ideen bin ich mehr als dankbar :-)
Gruß, Coletreb
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18 Antworten
Naja, so richtig glauben kann ich die Geschichte nich, aber na gut, wenn's jetzt funktioniert isses ja ok.
Wie haben die die nicht ganz zurückgestellten Kolben nachgewiesen? - nach dem ersten Bremsen kommen die doch eh wieder raus?!...
Zitat:
@Sokrates2 schrieb am 31. Oktober 2014 um 10:36:44 Uhr:
Aha und wer bezahlt jetzt für den Pfusch, scheint ja eine Top Werkstatt zu sein , denn dass die Kolben ganz zurück gestellt werden, davon sollte man doch ausgehen oder nicht im übrigen ich schraube seit vielen Jahren an diversen Oldtimern, wenn ich den Kolben nicht ganz zurück gedrückt habe , bekomme ich den Bremsssattel gar nicht montiert oder ist das beim Golf jetzt anderes mit dem ganzen High Tech 😕Zitat:
@Coletreb schrieb am 31. Oktober 2014 um 07:55:18 Uhr:
Guten Morgen zusammen,das Problem hat sich wohl gelöst. Der Wagen war jetzt noch einmal in der Werkstatt und hat neue Scheiben und Beläge bekommen. Fehler war lt. Werkstatt eine um 0,7mm zu breite Bremsscheibe und nicht ganz zurückgestellte Bremskolben. Deswegen konnten die Belege nicht in ihre Ursprungsposition zurück und schleiften an der Scheibe. Diese ist heute morgen zwar minimal warm geworden, aber ich denke, das liegt daran, dass sich beide aufeinander einschleifen.
Trotzdem nochmals danke für eure Beiträge und eure Zeit!
Gruß
Coletreb
Da die Scheibe und die Beläge offensichtlich falsch waren, bleibt es bei den Kosten für den Bremsenwechsel (wo ich froh drüber bin). Ich habe aber schon mehrfach gehört, dass es verschiedene Bremsversionen in verschiedenen Abmessungen für die gleiche Schlüsselnummer gibt. Von daher kann man der Werkstatt vielleicht nicht einmal einen Vorwurf machen. Einzig vielleicht den, dass nicht bei einer längeren Probefahrt selbst festgestellt zu haben.
Zitat:
@Coletreb schrieb am 31. Oktober 2014 um 10:48:30 Uhr:
So 100% kann ich die Sache auch nicht glauben. Zum einen werden die Ersatzteile teilweise sogar über die Fahrgestellnummer geordert und zum anderen hätte sich im Fall der "zu dicken" Bremsscheibe und dem nicht ausreichend zurück gestellten Bremssattel das Rad nicht frei drehen dürfen - es hätte blockieren müssen. Außerdem hätte man den Handbremshebel im Auto fast gar nicht anziehen können.Zitat:
Da die Scheibe und die Beläge offensichtlich falsch waren, bleibt es bei den Kosten für den Bremsenwechsel (wo ich froh drüber bin). Ich habe aber schon mehrfach gehört, dass es verschiedene Bremsversionen in verschiedenen Abmessungen für die gleiche Schlüsselnummer gibt. Von daher kann man der Werkstatt vielleicht nicht einmal einen Vorwurf machen. Einzig vielleicht den, dass nicht bei einer längeren Probefahrt selbst festgestellt zu haben.
Ziemlich mysteriös, diese Werkstatthelden 🙄
Zitat:
@AAM-Besitzer schrieb am 31. Oktober 2014 um 10:47:23 Uhr:
Naja, so richtig glauben kann ich die Geschichte nich, aber na gut, wenn's jetzt funktioniert isses ja ok.Wie haben die die nicht ganz zurückgestellten Kolben nachgewiesen? - nach dem ersten Bremsen kommen die doch eh wieder raus?!...
Das mit dem Kolben habe ich auch nicht verstanden, das hatte mir auch nur meine Verlobte gesagt. Ich konnte den leider nicht selber abholen, sonst hätte ich vielleicht noch nachgefragt. Aber hauptsache, er rollt jetzt erst einmal wieder. Die nächste Inspektion wird wohl dann woanders gemacht.