Brems- und Kupplungshebel
Hallo
Ich suche für meine Yamaha wr 125x 2013 Gelbe, Silberne oder schwarze 2 Finger Hebel unter 100€ (könnten auch gebraucht sein)
Beste Antwort im Thema
Ich habe eine etwas abweichende Meinung, was diese hier so verteufelten angeblichen "Billighebel" betrifft, da gibt es durchaus gleichwertige Produkte wie die zertifizierten zu einem weitaus günstigeren Preis, die ich auch schon ruhigen Gewissens an Enduros für den offroad-Einsatz verbaut habe
Richtig ist aber, dass durch den Anbau eines nicht zugelassenen Handbremshebels die Betriebserlaubnis des Fahrzeugs zur Benutzung im öffentlichen Verkehrsraum erlischt (§19 Abs. 2 Satz 2 StVZO)
Zumindest gibt es Fachleute bei der Polizei, ich kenne da auch welche, die diesen Satz 2 so auslegen.
Das Märchen von den brechenden Bremshebeln wird gerne von den Herstellern der teuren, zertifizierten Hebel erzählt. Ich mache seit Jahrzehnten Reparaturen, Umbauten und Restaurationen, ich habe noch keinen Hebel gesehen, der im Normalbetrieb gebrochen ist.
Nur wenn man das Mopped drauf abgelegt hat, das kommt beim Endurotraining durchaus vor, oder wenn so ein Hebel schon mal verbogen war und zurückverformt wurde. Da haben die Leute seltsamerweise keine Skrupel. Hauptsache ABE.
Zudem wird das Theater nur bei den bunten Verstellhebeln gemacht.
Bei den Standard- Ersatzhebeln für 9,95 , wie sie z.B. Götz Motorsport in Bodelshausen anbietet, bei dem ich regelmäßig vor allem offroad-Zubehör kaufe, kräht kein Hahn danach.
Egal, nur meine Meinung.
Beim Umbau von Bremsanlagen, (Stahlflex, Hebel, Bremsscheiben) arbeite ich gerne mit der Firma probrake im badischen Teningen (Kaiserstuhl) zusammen. Ich muss ja auch die Wirtschaft in unserem Ländle stützen. 🙂
Die bieten mit der Serie "Midi" einen preiswerten Hebelsatz (unter 100 Euro) für die WR125X an.
Die Tector- Serie ist deutlich teurer, bietet aber verstellbare Hebellängen, was mir für den offroad - Einsatz (Fahren im Stehen) wichtig ist.
Da müssen die Hebel genau zur Stellung der Fingerspitzen passen, weil man vor allem ständig mit der Kupplung arbeitet.
Üblicherweise verbauen die japanischen Hersteller an ihren Enduro- und Crossmodellen jedoch ausgezeichnete, verstellbare Hebel, zumindest bei meiner WR250 war das so.
Aber wenn Du unbedingt andere dranbasteln willst, empfehle ich probrake. Das sind Profis.
Bei probrake kann man direkt anrufen und sich beraten lassen. Die sind da sehr kompetent.
07641 / 95 70 444
Derzeit läuft auch eine 10% Rabattaktion, zumindest lief die vor 2 Wochen, da habe ich dort Stahlflex-/Carbonlook-Bremsleitungen für mein aktuelles Enduro-Umbauprojekt gekauft.
33 Antworten
Zitat:
@kandidatnr2 schrieb am 15. Oktober 2020 um 11:39:15 Uhr:
So ist es wahrscheinlich verboten...
Wahrscheinlich 😁😁
Der TE sollte die probrake Midi kaufen. Sind super und preislich im Rahmen.
Oder die Originale dran lassen, die ihren Zweck genauso erfüllen, wenn man eine WR nicht als Sportgerät, sondern als A1 Fortbewegungsmittel nutzt.
Neue Hebel kaufen, die genauso aussehen wie die Originalteile ist natürlich sinnfrei, wenn man die Optik verbessern möchte. Und genau in der Optik liegt doch der Hauptgrund für die bastelnde Jugend. Es ist die "Individualisierung" von Kraftfahrzeugen. Da man in der Jugend meist weniger Geld zur Verfügung hat als im hohen Alter, werden dann Teile verbaut, die billig sind.
Aber auch eine Lösung mit ABE-Teilen hat Fallen. In vielen ABE´s steht nämlich drin, dass dieses eine Teil angebaut werden darf, wenn der Rest des Fahrzeugs ansonsten serienmäßig ist. Wenn man das jetzt nur für die Baugruppe der Bremse anwendet, darf man z.B. Bremshebel mit ABE nicht mit Bremsscheiben mit ABE kombinieren. Man muss sich also entscheiden, ob man schwarze Bremshebel oder Wave-Bremsscheiben anbaut.
Zitat:
@kandidatnr2 schrieb am 15. Oktober 2020 um 13:58:52 Uhr:
Aber auch eine Lösung mit ABE-Teilen hat Fallen.
So ist das.
Ich habe das Thema vor Jahren schon einmal sehr intensiv ausgearbeitet. Bei den FAT.
Bin rechtlich tief eingedrungen, habe das mit den Kollegen des KTM diskutiert usw.
Die Ausarbeitung habe ich noch. Aber ich glaube, das ginge hier zu weit, da fehlt bk.
Wichtig:
Ich empfehle keinesfalls, nicht zertifizierte Hebel zu verbauen. Das habe ich nicht geschrieben. Das ist u.U. ein Problem und kann zur Außerbetriebssetzung des Fahrzeugs führen, wenn man an den Falschen kommt. Bis hin zur Beschlagnahme des Fahrzeugs z.B. in Italien.
Auch wichtig:
Natürlich unterschreibe ich auch, dass gute Bremsen lebenswichtig sind. Nur reduziere ich das nicht auf einen bunten Hebel, sondern nehme mir immer die gesamte Bremsanlage vor.
Und rate jedem, die Finger davon zu lassen, wenn er nicht über die notwendigen Kenntnisse, Fähigkeiten und Werkzeuge verfügt. Wer da Murks baut, dem nützt der beste, genehmigte Bremshebel nichts.
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Probrake ist gut - kann ich unterschreiben. China = Böse? Nö. Die billigen China-Hebel haben bisher alle Stürze auf der Straße überstanden. Nur einmal hat es mich böse erwischt - da ist der Bremshebel bei einem harmlosen Rutscher als lowsider in der Aufnahme gebrochen. Fußraste rechts war auch weg. Somit beide Bremsen außer Betrieb. Zum Glück war es auf der Rennstrecke und da hat man natürlich Ersatz dabei. Wäre mir das am Arsch der Welt in einem gottverlassenen Alpental passiert, hätte ich ein ernsthaftes Problem gehabt.
Und nun kommt der wirkliche Lacher - es handelte sich dabei eben NICHT im Billig-China-Murks, sondern um die schönen teuren ABE-zertifizierten V-TREC.
Neben der Optik der Nachrüst-Teile möchte ich die wesentlich bessere Ergonomie durch die Einstellmöglichkeiten nicht mehr missen.
Die Serienanbauten sind vor der Zulassung von den "Fachstellen" so Abgenommen worden.
Wenn ich aber Zubehör an/umbauen möchte, wird man ohne ABE Ärger bekommen,
Auch werden die eklatanten Zulassungskosten auf das Produkt geschlagen und sind somit teurer als ohne ABE.
Das Argument von unter Last brechende Hebel ist nicht von der Hand zu weisen, es wird viel Schrott verkauft.
Deshalb reagieren die Streckenposten verschnupft auf solche privaten "Verfeinerungen"...
Also Vorsicht bei eigenständigen Umbauten, lieber ein paar Euros mehr ausgeben und TÜV/ Grüne sind glücklich...
Außerdem fallen solche Hebel bei Kontrollen sofort ins Auge, da kann sich Streifenkarl dran festbeißen.
Serienhebel haben oft eine Sollbruchstelle, bleiben bei einem Umfaller meist noch brauchbar.
Allerdings sehen die verstellbaren Hebel schon edel aus, fast egal ob günstig oder teuer. Man muss eben einkalkulieren, dass es bei Kontrollen Ärger geben kann
Zitat:
@greenhorn43 schrieb am 16. Oktober 2020 um 09:21:54 Uhr:
Die Serienanbauten sind vor der Zulassung von den "Fachstellen" so Abgenommen worden.
Das ist zwar sehr vereinfacht formuliert, aber im Grundsatz nicht ganz falsch, in der Verallgemeinerung jedoch schon.
Die "Fachstelle" heißt Kraftfahrtbundesamt, diese erteilt eine Betriebserlaubnis auf der Basis einer Fahrzeug-ABE, einer EWG-ABE oder einer COC, also EU-Betriebserlaubnis.
Diese wird durch die Zuteilung der Zulassungsbescheinigung Teil 2, dem Kfz-Brief dokumentiert.
Soweit so gut.
In der Fahrzeugbeschreibung, auf der jede dieser BE's beruht, ist in der Tat jedes Bauteil aufgeführt, die ist oft mehrere hundert Seiten dick, im Zweifelsfall können Kontrollorgane da über ein DFT online zugreifen.
Das weiß ich sehr gut 😉
Jetzt möchte jemand sein Bike "personalisieren"
Er verbaut eine andere Sitzbank, andere Fußrasten, baut Sturzbügel an, Heizgriffe, umlaufende Handprotektoren, einen anderen Tank einen anderen Kupplungshebel und Kofferträger.
Steht so alles nicht in der (EWG-) ABE oder COC
Darf er das ohne weiteres?
Weiter geht's mit einem etwas breiteren Fehling-Rohrlenker, einem Edelstahlkrümmer, eine andere Bremsscheibe (Zubehör, Original zu teuer) Bremsbeläge (nicht OEM). Weil das Motorrad umgefallen und der Handbremshebel abgebrochen ist, kauft er bei Götz einen, der genauso aussieht, wie das Original. Den verbogenen Fussbremshebel bringt man mit einem langen Rohr als Hebel wieder in seine Ursprungsform zurück.
Polizeikontrolle/HU. Und? Was passiert?
Unser Freund bastelt noch weiter:
Scheinwerferschutz aus Polyacryl von SW Motech oder selbst gebaut, höhere Cockpitscheibe, Zusatzscheinwerfer, anderer Endschalldämpfer, Stahlflexbremsleitungen, bunte CNC-gefräste, verstellbare Aluhebel für Bremse und Kupplung.
Wieder Polizeikontrolle.
Die Scheibe, die Scheinwerfer und der Schalldämpfer besitzen ein E-Prüfzeichen, die Stahlflex haben eine KBA-Nummer, an den Hebeln ist keine Kennzeichnung.
Was will das Kontrollorgan noch sehen und was hat das für Konsequenzen?
Und wenn das Konsequenzen hat, wie sind die zu begründen?
"Darf man nicht" reicht nicht.
Dann wird der arme Tropf wohl einen DIN A4 Ordner an ABE´s mitschleppen dürfen..
Oder er lässt sich die ganzen "Nettigkeiten" beim TÜV eintragen...
Ich rüstete auch auf Stahlflex um und musste beim TÜV die Leitungen eintragen lassen, aber dank der ABE war es ein Kinderspiel.
Ich war immer der Meinung, ist eine ABE vorhanden, muss das Teil nicht eingetragen werden.
Hat sich da was geändert?
Zitat:
@greenhorn43 schrieb am 17. Oktober 2020 um 09:01:06 Uhr:
Dann wird der arme Tropf wohl einen DIN A4 Ordner an ABE´s mitschleppen dürfen..
Oder er lässt sich die ganzen "Nettigkeiten" beim TÜV eintragen...
Ich rüstete auch auf Stahlflex um und musste beim TÜV die Leitungen eintragen lassen, aber dank der ABE war es ein Kinderspiel.
Ich fürchte, sowas denken bzw "glauben" viele. Stimmt nur nicht.
Im ersten Fall muss er gar nichts. Das ist alles legal.
Im zweiten Fall wären der Lenker, die Bremsscheibe, die Beläge, der Krümmer und der Bremshebel zu prüfen bzw. zu beanstanden, wenn keine E-Prüfzeichen oder KBA-Nrn. vorhanden sind. Zu letzteren muss eine ABE vorgelegt werden können.
Nur werden das aussschließlich ausgebildete Fachkräfte z.B unserer KTM wissen und auch feststellen.
Sonst merkt das auch bei einer HU keiner.
In den KTM der Polizei sind Leute, die die Bestimmungen des 19 (2) StVZO, der VwV dazu und die Anlagen VIII und VIIIa im Kopf haben.
Der arme Tropf muss im dritten Fall nur eine ABE für die Stahlflex vorzeigen. Weil die kein E-Prüfzeichen sondern nur eine KBA - Nummer hat. In der ABE muss diese Nummer stehen und das Fahrzeug aufgeführt sein. Für alles, das ein E-Prüfzeichen hat, braucht er garnix, denn das bestätigt die Konformität mit den EU-Vorschriften.
Der Kupplungshebel ist nicht zu beanstanden. Wegen des ungeprüften Bremshebels und dem Scheinwerferschutz droht eine Anzeige nach ... 😕😕, wenn das Kontrollorgan das weiß, was hier noch keiner wusste: Nämlich was für ein Verstoß eigentlich vorliegt und wie man den begründet. Das habe ich die Fachleute hier rhetorisch gefragt.
Keine Prüforganisation wird ohne vorliegendes Materialprüfungsgutachten diesen Scheinwerferschutz und den Bremshebel als den Vorschriften entsprechend bescheinigen. Und kein TÜV macht eine "Eintragung"
Die begutachten und stellen eine Bescheinigung aus. Je nach Art der Bescheinigung muss man die eben mitführen (19 III) oder es ist eine Änderung der Fahrzeugpapiere notwendig. Das steht drauf. Erst dann spricht man in Fachkreisen von einer "Eintragung".
Eine "Eintragung" ist also eine Änderung/Ergänzung der Angaben in der ZB1. Wenn Du auf Stahlflexe umrüstest, die eine ABE haben, ist weder eine "Eintragung" noch eine 19III Abnahme notwendig. Auch kein Gang zur Prüfstelle. Gar nichts. Wenn jemand das machen will, soll er das tun, dann muss er keine ABE und keine 19III Bescheinigung mitführen.
Ist aber rausgeschmissenes Geld.
Zitat:
@greenhorn43 schrieb am 17. Oktober 2020 um 09:01:06 Uhr:
Dann wird der arme Tropf wohl einen DIN A4 Ordner an ABE´s mitschleppen dürfen..
Oder er lässt sich die ganzen "Nettigkeiten" beim TÜV eintragen...
Ich rüstete auch auf Stahlflex um und musste beim TÜV die Leitungen eintragen lassen, aber dank der ABE war es ein Kinderspiel.
Ich äußere mal den Verdacht daß Du ein sogenanntes"TÜV Gutachten" meinst und dazu erhalten hast und keine wirkliche ABE.
Wie bereits erwähnt: mit Gutachten musst Du das in die ZB eintragen lassen.
Mit ABE genügt es, diese ständig mitzuführen.
Das kommt sehr darauf an. Wenn ich beispielsweise einen anderen Luftfilter motiere und der Rest des Fahrzeugs im originalen Zustand ist, genügt die ABE. Wenn ich aber zusätzlich einen anderen Auspuff drauf habe muß es abgenommen werden, da die vorhandene Abnahme/ABE des Luftfilters sich ausschließlich auf ein originales Fahrzeug bezieht.
Das sollte auch in jeder ABE drin stehen.
Super, endlich mal fundiertere Infos zu dem Thema.
Ich finde das alles auch langsam sehr ätzend.
Dieses Jahr war ich mit der Ducati bei der HU und musste die ABE für den Titax Bremshebel vorzeigen.
Letztes Jahr war ich mit der Honda beim gleichen Prüfer und brauchte nichts vorzeigen. Woran zu erkennen ist ob da der originale Bremshebel dran ist oder was anderes frage ich mich immer wieder. Sieht aus wie original aber steht nichts drauf.
ABE für Lenker, Wilbers Federbein und Gabelfeder wurden nicht verlangt.
Ich empfinde es langsam als Glücklsspiel ob ich bei einer Kontrolle weiter fahren darf oder nicht. Selbst wenn ich gerade vom TÜV kommen sollte.
Was ist denn wenn ich keine originale Bremsscheiben mit nicht originalen Beläge habe, bspw. beides von Lucas, muss das dann eingetragen werden?
Warum ist das dann beim Auto nie ein Problem?
Da kaufe ich dann Scheiben und Beläge im Set von ATE, Bosch, febi, Brembo...
Da ist weder was mit ABE, noch interessiert einen Prüfer bei der HU was das Scheiben und Beläge sind...
Zweierlei Maß?
Gruß
Das ganze ist sogar so krass, das wenn zb. eine Auspuffanlage mit E- Nummer zu laut ist, (Fertigungsfehler etc.) dann kannst das Ding wieder abmontieren.
Das erklärte mir beim letzten TÜV der Prüfer mit Durchblick und haute mir nicht "die Taschen" voll.
So sind leider die Vorschriften und da hilft auch kein Gezeter...