Rückruf für BMW i3 wegen US-Bundesstaat ohne Gurtpflicht
New Hampshire – Wenn ein Bundesstaat „live free or die“ (deutsch: Lebe frei oder stirb) zu seinem Motto erklärt, braucht man dem Gesetzgeber nicht mit Verkehrstoten-Statistiken zu kommen.
New Hampshire verzichtet im Gegensatz zu den übrigen Bundesstaaten der USA auf die Gurtpflicht für Erwachsene. Immer schon und weiterhin. Für die Automobilbranche heißt das erst einmal wenig. Kein Hersteller schraubt die Gurte aus dem Auto, wenn es in dem Staat im Nordosten verkauft werden soll.
Richtig Arbeit beschert der „No Safetybelt-State“ New Hampshire nun jedoch BMW. Die Bayern müssen
sämtliche jemals in den USA ausgelieferten I3 zurückgerufen, rund 30.000 Exemplare seit 2014. Außerdem wurde ein Verkaufsstopp verhängt. Die Crashtests der US-Zulassungsbehörde ergaben:
Legt ein I3-Fahrer im freiheitsliebenden Bundesstaat den Gurt ab, könnte er sich womöglich bei einem Unfall verletzen.Warum besteht die Gefahr nur im I3?
Warum diese bahnbrechende Erkenntnis nur für den kompakten Stromer gelten soll? Hier besteht eine
gesteigerte Gefahr für Nackenverletzungen, ergaben die Tests - zusätzlich zu allen anderen Risiken eines Unfalls ohne Sicherheitsgurt. Die Werte lagen beim Crashtest für Fahrerinnen mit einer
Körpergröße von zirka 1,52 Metern und einem Gewicht von etwa 50 Kilogrammaußerhalb der Toleranz, wenn der Crashtest-Dummy keinen Gurt trug.
BMW reagiert. Mit Kopfschütteln? Vielleicht hinter verschlossenen Türen. Offiziell betont man die hohe Bedeutung der Sicherheit für die Marke und empfiehlt das Anschnallen, auch nach erfolgter Umrüstung:
Als wahrscheinliche Lösung gilt eine Anpassung des Airbag-Auslösezeitpunktes. Hierfür wäre ein Update der entsprechenden Steuerungs-Software notwendig.
Das Motto "Schnall dich an oder Zahl" funktionierte
Modelle außerhalb der USA sind vom Rückruf nicht betroffen. Anders gesagt: Deutsche I3-Fahrer müssen und sollten sich weiterhin anschnallen. Das schont nicht nur den Nacken, sondern im Falle des Unfalls etliche Körperteile. Und erhöht daher die Überlebenschancen: Ehe hierzulande Sicherheitsgurte in Neuwagen zur Pflicht wurden, lag die Zahl der Verkehrstoten alleine in Westdeutschland bei mehr als 20.000 pro Jahr.
Bevor die Nutzung 1976 verpflichtend wurde immer noch bei rund 17.000. 2016 starben 3.214 Menschen im Straßenverkehr.Trotz massiv mehr Autos, mehr Unfällen und stark gestiegenem Verkehrsaufkommen.
Auch wenn der Rückgang nicht alleinig auf die Anschnallpflicht zurückzuführen ist, da das Auto in vielen Bereichen sicherer wurde: Es scheint, als wäre „Live free or die“ in diesem Fall kein so gutes Motto wie „Schnall dich an oder zahl“. Aber das druckt garantiert niemand auf ein Kennzeichen.
Quelle:
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Da hier zum eigentlichen Thema nichts mehr zu kommen scheint, schließe ich an dieser Stelle.
Grüße
ballex
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