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BMW-Bremsen (Standard / Leichtbaubremse / Compound Bremse)

BMW 3er F30
Themenstarteram 26. September 2013 um 9:39

Da hier häufig mit den verschiedenen Namen für die BMW-Bremsen um sich geworfen wird und Vieles dabei verwechselt wird, will ich mal etwas Licht ins Dunkel bringen ...

Normale Bremse:

Nabentopf und Scheibenkranz sind eine integrale Einheit und bestehen beide aus Stahlguss.

Leichtbaubremse (F30/F31: M Performance / Sportbremse):

hierbei besteht der Nabentopf aus Aluminium und wird mit dem Stahlgussscheibenkranz vernietet.

Der Vorteil ist, dass der Nabentopf leichter ist als ein entsprechendes Stahlgussteil.

Diese Bremsen werden beim 335i-Modellen bzw. als Nachrüstbremsen "M-Sportbremse" oder "M Performance Bremsanlage" angeboten. Sie ist/war auch bei den 135i-Modellen eingesetzt.

 

Compound Bremse:

Nabentopf und Scheibenkranz sind entkoppelt. Vom Prinzip her könnte man von einer schwimmenden Lagerund der Scheibe sprechen. Der Kranz ist nicht starr mit dem Topf verbunden und kann sich so thermisch freier ausdehnen ohne dass sich Spannungen bilden.

(Bei einer Bremse, wo Topf und Scheibe aus einem Teil bestehen, dehnt sich der kühlere und über die Nabe gekühlte Topf weniger aus, als die heisse Scheibe -> das kann bei starker Beanspruchung leichter zum Verzug der Bremsscheibe führen.)

Diese Bremsen werden nur bei den M-Modellen von BMW verbaut.

 

Noch ein Wort zu versch. Bauarten von Bremszangen:

Die einfach und nicht schlechte Bauform ist: Schwimmsattel- oder Faustsattelzangen

Vorteile: einfach zu produzieren, stabile Zange

Mehrkolbenzangen:

Hier gibt es 2-, 4-, 6- und 8-Kolbenzangen.

Grundsätzlich gilt für 4- bis 8-Kolbenzangen, dass man die Kraftverteilung auf den Bremsbelag und die Reibfläche hier besser verteilen kann. Die Kolben auf der 'einlaufenden' Seite sind im Durchmesser meist kleiner ausgeführt, da sich durch das Reinziehen der Beläge auf der einlaufenden Seite die Andruckkräfte selbst verstärken. Auf der auslaufenden Seite sind die Bremskolben grösser dimensioniert, um eine höhere Kraft zu übertragen.

Durch die passende, radiale Anordnung der Kolben kann der Belag grösser konzipiert werden, was die Flächenbelastungen (Druck, thermische Bel.) verringert.

Bei 8-Kolbenzangen gibt es auch häufiger mehrfach-Beläge, wo jeder Kolben einen 'eigenen' Belag hat.

Nachteile: Kosten, Gewicht und die mechanische Stabilität der Zange. Für die Produktion werden die Zangen meist als Hälften bearbeitet und dann miteinander verschraubt. Diese Verschraubung stellt das grösste Manko der Mehrkolbenzangen da. Ist die verschrauben nicht stabil genug, kann sich die Zange beim Bremsen leicht etwas aufweiten, was den Druckpunkt aufweicht und die Bremswirkung intransparenter macht.

Und zum Schluss sollte man auch an die Beläge denken! Keine 6-Kolbenzange ist gut, wenn die Bremsscheiben schlecht oder unterdimensioniert sind. Oder die Beläge nichts taugen.

Bei den Belägen kommt es auf thermische Stabilität und die Abhängigkeiten von Reibwert zur Temperatur an. Auch diese Komponente muss entsprechend hochwertig ausgeführt sein, damit aus einer Bremsanlage eine gute und belastbare Bremsanlage wird.

Anbei noch drei Bilder zu den verschiedenen Bremsscheiben (Std. + Leichtbau von der BMW-Seite; Compound über Google-Bilder)

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 26. September 2013 um 9:39

Da hier häufig mit den verschiedenen Namen für die BMW-Bremsen um sich geworfen wird und Vieles dabei verwechselt wird, will ich mal etwas Licht ins Dunkel bringen ...

Normale Bremse:

Nabentopf und Scheibenkranz sind eine integrale Einheit und bestehen beide aus Stahlguss.

Leichtbaubremse (F30/F31: M Performance / Sportbremse):

hierbei besteht der Nabentopf aus Aluminium und wird mit dem Stahlgussscheibenkranz vernietet.

Der Vorteil ist, dass der Nabentopf leichter ist als ein entsprechendes Stahlgussteil.

Diese Bremsen werden beim 335i-Modellen bzw. als Nachrüstbremsen "M-Sportbremse" oder "M Performance Bremsanlage" angeboten. Sie ist/war auch bei den 135i-Modellen eingesetzt.

 

Compound Bremse:

Nabentopf und Scheibenkranz sind entkoppelt. Vom Prinzip her könnte man von einer schwimmenden Lagerund der Scheibe sprechen. Der Kranz ist nicht starr mit dem Topf verbunden und kann sich so thermisch freier ausdehnen ohne dass sich Spannungen bilden.

(Bei einer Bremse, wo Topf und Scheibe aus einem Teil bestehen, dehnt sich der kühlere und über die Nabe gekühlte Topf weniger aus, als die heisse Scheibe -> das kann bei starker Beanspruchung leichter zum Verzug der Bremsscheibe führen.)

Diese Bremsen werden nur bei den M-Modellen von BMW verbaut.

 

Noch ein Wort zu versch. Bauarten von Bremszangen:

Die einfach und nicht schlechte Bauform ist: Schwimmsattel- oder Faustsattelzangen

Vorteile: einfach zu produzieren, stabile Zange

Mehrkolbenzangen:

Hier gibt es 2-, 4-, 6- und 8-Kolbenzangen.

Grundsätzlich gilt für 4- bis 8-Kolbenzangen, dass man die Kraftverteilung auf den Bremsbelag und die Reibfläche hier besser verteilen kann. Die Kolben auf der 'einlaufenden' Seite sind im Durchmesser meist kleiner ausgeführt, da sich durch das Reinziehen der Beläge auf der einlaufenden Seite die Andruckkräfte selbst verstärken. Auf der auslaufenden Seite sind die Bremskolben grösser dimensioniert, um eine höhere Kraft zu übertragen.

Durch die passende, radiale Anordnung der Kolben kann der Belag grösser konzipiert werden, was die Flächenbelastungen (Druck, thermische Bel.) verringert.

Bei 8-Kolbenzangen gibt es auch häufiger mehrfach-Beläge, wo jeder Kolben einen 'eigenen' Belag hat.

Nachteile: Kosten, Gewicht und die mechanische Stabilität der Zange. Für die Produktion werden die Zangen meist als Hälften bearbeitet und dann miteinander verschraubt. Diese Verschraubung stellt das grösste Manko der Mehrkolbenzangen da. Ist die verschrauben nicht stabil genug, kann sich die Zange beim Bremsen leicht etwas aufweiten, was den Druckpunkt aufweicht und die Bremswirkung intransparenter macht.

Und zum Schluss sollte man auch an die Beläge denken! Keine 6-Kolbenzange ist gut, wenn die Bremsscheiben schlecht oder unterdimensioniert sind. Oder die Beläge nichts taugen.

Bei den Belägen kommt es auf thermische Stabilität und die Abhängigkeiten von Reibwert zur Temperatur an. Auch diese Komponente muss entsprechend hochwertig ausgeführt sein, damit aus einer Bremsanlage eine gute und belastbare Bremsanlage wird.

Anbei noch drei Bilder zu den verschiedenen Bremsscheiben (Std. + Leichtbau von der BMW-Seite; Compound über Google-Bilder)

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15 Antworten

Einen Versuch war es wert... deine Beschreibung stiftet weiterhin Verwirrung da sie zwischen den M-Sport and M-Performance-Bremsscheiben nicht unterscheidet. Laut Leebmann haben sie wiederum unterschiedliche Gewichte.

Die große Frage bei mir die immer bleibt aktuell...

...335d bzw. 335i haben diese Standard schon die große Bremse die sonst gg. Aufpreis als M-Bremse verkauft wird und haben die M-Bremse und die BMW Performance Bremse die gleichen Bremszangen oder unterscheiden sich diese auch noch mal wie die Scheiben ja auch verschiedene sind.

So sieht übrigens ne echte schwimmend gelagerte Bremmscheibe aus (nicht wie das oben gepostete compound bild)

Gtr-r35-015
Themenstarteram 26. September 2013 um 12:20

Zitat:

Original geschrieben von lightyear36

Einen Versuch war es wert... deine Beschreibung stiftet weiterhin Verwirrung da sie zwischen den M-Sport and M-Performance-Bremsscheiben nicht unterscheidet. Laut Leebmann haben sie wiederum unterschiedliche Gewichte.

Ja, haben sie ja auch! Die eine ist kleiner (Sportbr. 345mm; wie wohl 335i; 17" Räder möglich) und die andere grösser (M-Perf.: 370mm; 18" Räder vorgeschrieben). Beide sind mit genieteten Alu-Töpfen und gehören der BMW-Terminologie nach zu den Leichtbauscheiben. Auf alle Fälle sind sie keine Compound-Bremsen!

Themenstarteram 26. September 2013 um 12:33

Zitat:

Original geschrieben von compert

So sieht übrigens ne echte schwimmend gelagerte Bremmscheibe aus (nicht wie das oben gepostete compound bild)

Das Prinzip der Compound-Scheibe und der schwimmenden Scheibe ist gleich: Entkoppelung von Topf und Reibring, damit sich keine thermische Spannungen zwischen beiden Teilen aufbauen können.

Der Reibring der Compoundbremse ist eben nicht starr mit dem Topf verbunden.

Wenn Du mal so eine Compound-Scheibe von BMW in die Hand nimmst, dann siehst Du das schnell. Das Ding ist aber ziemlich schwer, da auch recht gross!

Bedenke, der Reibring ist deutlich wärmer als der Topf, der auch noch über die Nabe Wärme abführen kann. Dadurch ist hier die Wärmeausdehnung geringer als am heissen Reibring. Da treten enorme Kräfte auf, die die Scheibe (hoffentlich reversibel) verformen können. Ist das Temperaturgefälle zu gross, verzieht sich die Scheiben-Topf-Einheit irreversibel und die Bremse wird dauerhaft rubbeln.

Dagegen ist ein entkoppelter Reibring - auch thermisch entkoppelt - relativ immun. Die Temperaturverteilung über den Radius ist gleichmässiger und der Reibring kann sich homogen ausdehnen und zusammenziehen.

Zitat:

Original geschrieben von UA2

Ja, haben sie ja auch! Die eine ist kleiner (Sportbr. 345mm; wie wohl 335i; 17" Räder möglich) und die andere grösser (M-Perf.: 370mm; 18" Räder vorgeschrieben). Beide sind mit genieteten Alu-Töpfen und gehören der BMW-Terminologie nach zu den Leichtbauscheiben. Auf alle Fälle sind sie keine Compound-Bremsen!

Ist eine nicht-gelochte und nicht-genutete 370mm-Bremsscheibe die ich habe (2NH, M-Sportbremse) schwerer als eine gelochte und genutete 370mm-M-Performance-Bremsscheibe?

am 26. September 2013 um 14:56

@UA2

Weißt Du oder jemand anderes zufällig ob eine der genannten BMW-Bremsscheiben auch wärmebehandelt ist, so wie es bspw. bei den TAROX-Bremsscheiben mit denen ich bisher immer sehr gute Erfahrungen gemacht habe der Fall ist?

Wenn ja, welche der BMW-Scheiben ist wärmebehandelt?

Danke und MfG

Aber der Reibring muß doch die Bremskraft auf die Achse übertragen - wenn der völlig entkoppelt ist bleibt die Scheibe stehen und das Auto rollt weiter.

Ich denke die Art der Verbindung zwischen Topf und Reibring ist einfach eine andere und entkoppelt ein schlechter Ausdruck dafür. Vielleicht trifft es thermisch entkoppelt besser.

Die Serienbremsen des 335d und i sind kleiner (340mm) als die Performance und die M sportbremse (370mm)

Wenn ich in eine gleich große Scheibe Löcher und Nuten reinfräse wird diese wohl logischerweise leichter sein.

Sind aber sicherlich keine Welten zumal die Löcher auch nur Einsenkungen sind - gehen nicht durch die Scheibe komplett durch.

Gruß Mario

Themenstarteram 26. September 2013 um 16:45

Zitat:

Original geschrieben von lightyear36

Zitat:

Original geschrieben von UA2

Ja, haben sie ja auch! Die eine ist kleiner (Sportbr. 340mm; wie wohl 335i; 17" Räder möglich) und die andere grösser (M-Perf.: 370mm; 18" Räder vorgeschrieben). Beide sind mit genieteten Alu-Töpfen und gehören der BMW-Terminologie nach zu den Leichtbauscheiben. Auf alle Fälle sind sie keine Compound-Bremsen!

Ist eine nicht-gelochte und nicht-genutete 370mm-Bremsscheibe die ich habe (2NH, M-Sportbremse) schwerer als eine gelochte und genutete 370mm-M-Performance-Bremsscheibe?

Schmeiss' sie beide auf eine Waage und Du wirst es wissen.

Wahrscheinlich sind sie ungefähr gleich schwer. Der Unterschied wird so gering ausfallen, dass es nicht wirklich irgendeinen Unterschied beim Fahren ausmacht.

Die Bremsen müssen nicht zwangsweise gleichen - sprich: die eine ist wie die anderen, nur dass da jemand ganz viele Löcher reingemacht hat. :):cool:

BTW: hier mal drei Fotos von der 340x30mm 4-Kolben-Bremse aus dem 330d M-Perf. Kit

(Serienbremse ist eine 330x24mm mit Faustsattel)

Themenstarteram 26. September 2013 um 16:50

Zitat:

Original geschrieben von Streetsurfin

@UA2

Weißt Du oder jemand anderes zufällig ob eine der genannten BMW-Bremsscheiben auch wärmebehandelt ist, so wie es bspw. bei den TAROX-Bremsscheiben mit denen ich bisher immer sehr gute Erfahrungen gemacht habe der Fall ist?

Wenn ja, welche der BMW-Scheiben ist wärmebehandelt?

Danke und MfG

Sorry, ich weiss nicht, inwieweit sich die Wärmebehandlung bei Tarox von der des BMW-Zulieferers unterscheidet.

Ich selbst bin eher ATE-Fan. Bisher habe ich mit deren Produkten sehr gute Erfahrungen gemacht.

am 26. September 2013 um 20:21

Zitat:

Original geschrieben von UA2

Sorry, ich weiss nicht, inwieweit sich die Wärmebehandlung bei Tarox von der des BMW-Zulieferers unterscheidet.

Ich selbst bin eher ATE-Fan. Bisher habe ich mit deren Produkten sehr gute Erfahrungen gemacht.

Ok, Danke trotzdem für Deine Antwort. :)

Die Frage ist allerdings nicht wie sondern ob die optionalen BMW-Scheiben überhaupt wärmebehandelt sind. Die Serienscheiben sind es natürlich nicht, da es ja aufwendiger und somit teurer ist. ;)

Aber sind es die Sport- oder Performance-Scheiben? Würde mich mal interessieren, falls es hier jemand weiß.

Die normalen ATE und auch die ATE PowerDisc sind übrigens ebenfalls nicht wärmebehandelt. ;)

MfG

Themenstarteram 5. Oktober 2013 um 15:36

Hier nochmal ein paar Daten für die Sammler:

Die Serienbremsscheibe 330x24mm (330d) wiegt 9,5kg.

Der Bremssattel mit Halter wiegt ohne Beläge 6,0kg.

beides von mir eben ausgewogen.

Ein 17"-BMW-Rad-Sternspeiche-394 mit 225/50R17-RFT-Winterreifen wiegt 23,7kg.

(ein 18" Porsche Winterrad mit 235/40R18 wiegt 19,5kg)

Zitat:

Original geschrieben von UA2

Hier nochmal ein paar Daten für die Sammler:

Die Serienbremsscheibe 330x24mm (330d) wiegt 9,5kg.

Der Bremssattel mit Halter wiegt ohne Beläge 6,0kg.

beides von mir eben ausgewogen.

Ein 17"-BMW-Rad-Sternspeiche-394 mit 225/50R17-RFT-Winterreifen wiegt 23,7kg.

(ein 18" Porsche Winterrad mit 235/40R18 wiegt 19,5kg)

Steht doch alles bis auf Porsche-Räder bei Leebmann24 drin. Da ich schon nachgeschaut habe... macht es mir ein wenig Sorgen, dass meine M-Sportbremse-Scheibe (370mm) 16.5 Kilo wiegt, wobei die angelochte M-Performance-Scheibe (370mm) nur 11.8. Beide sollen laut deiner Beschreibung auf der ersten Seite Leichtbau sein :-(. Machen die Grübchen 5 Kilo pro Scheibe aus? :confused:

Themenstarteram 6. Oktober 2013 um 6:21

Naja, die angegeben Gewichte sind "Verpackungsgewichte" und nicht wirklich gemessene Bauteilgewicte!

Ich würde auf diese Angaben nicht so viel geben.

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