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Billig-Reifen an neuen Premiumautos

Es ist immer öfter zu beobachten, dass scheinbar bei neuen Fahrzeugmodellen an der Qualität der Reifen gespart wird. Früher wurde zwar vielleicht mal verschämt ein Auto mit Hankook-Reifen ausgeliefert, heute findet man inzwischen bei der neuen A-Klasse zum Beispiel Winterreifen von Laufenn (Billigmarke von Hankook, testnote 5,5 (also im prinzip verkehrsunsicher) im Bereich Nässe vom ADAC 2018) oder auch mäßige Nokian-Allwetterreifen.

Aktueller 5er BMW: Winterreifen "ab Werk"/ original Bmw zubehör: häufig Sava Eskimo, Billigableger von Goodyear/Dunlop. Eigentlich für den osteuropäischen Markt gedacht.

Sind die aktiv messenden RDKS so teuer dass man an dem Reifen an sich sparen muss? Oft gibt es zudem unnötige XL (Extra Load für höhere Zuladung) Reifen, die unkomfortabel poltrig sind und bei einem kleinen Auto wie Fiesta oder A- Klasse überflüssig, aber sie haben wohl einen etwas geringeren Verbrauch wegen der verstärkten Seitenwände.

Dazu kommt dass die teueren Herstelleroptimierten Reifen wie MO oder * (Mercedes-optimiert/BMW Sternreifen) eigentlich nur die normalen Reifen sind aber zusätzlich Rollwiderstandsoptimiert für die Prüfzyklen/WLTP (Werden die Fahrzeuge dort nur mit Sommerreifen getestet?), das heißt schwächer bei Nässe als die Reifen aus dem Ersatzmarkt. Dennoch werden Sie natürlich teurer verkauft und beworben oder sogar damit gedroht. O-ton Kfz-Meister: "Kein Wunder dass Sie Probleme mit dem Fahrwerk haben, Sie haben ja auch nicht die Original Mercedes Reifen..."

Zu allem Überfluss werden bei Fahrzeugen die in die Test-Redaktionen geschickt werden die besten Reifen montiert, wie etwa Michelin Pilot Sport 4, in Wirklichkeit sind die Fahreigenschaften dann aber leicht verschlechtert mit anderen, schlichteren Reifenmodellen.

Wohlgemerkt alles bei Premiumfahrzeugen und nicht bei Dacia oder Opel. Da wird auf dem Rücken der Käufer viel Kohle gemacht, weil diese mit digitalen Cockpits, Ambientelicht etc. wunderbar abgelenkt werden.

Beste Antwort im Thema

Ist doch auch wumpe, Motoröl, Starterbatterie und Bremsanlage kann ich auch nicht wählen.

Da finde ich es viel bedenklicher, was heute alles in unsere Lebensmittel gepanscht wird.

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Zitat:

@Uwe Mettmann schrieb am 25. Dezember 2022 um 15:31:13 Uhr:



Zitat:

...oder überalterte Wanli-Reifen. 😉

Du wirst aber keine Antwort bekommen, weil der, der auffährt, sowieso die Schuld bekommt und somit keiner nach den Reifen fragt.

Fakt ist aber, dass mit Wanli-Reifen der Bremsweg länger ist als mit Markenreifen oder günstigen Reifen aber guter Qualität. Gleiches gilt für überalterte Reifen.

Vorhin waren wir ja noch bei "in der Walachei landen" und nicht beim auffahren. Aber das nur nebenbei.

Ich denke, es gibt keine Erhebungen die offiziell belegen, dass Fahrer von Low-Budget Reifen überproportional häufig verunglücken.

Und der Grund dafür ist weniger, dass nicht nach den Reifen gefragt wird weil der Schuldige immer der auffahrende ist.

Zumindest zweifle ich an dieser These.

Zitat:

@Uwe Mettmann schrieb am 25. Dezember 2022 um 15:25:52 Uhr:


Immer wieder schön die Argumentation, dass man es darf, weil es noch andere gibt, die es wesentlich schlimmer treiben. 😁 😉

Nö, man darf es, weil es niemand verboten hat. Ob man es als legitim ansieht, bleibt einem zum Glück selbst überlassen.

Dass dem Durchschnittsfahrer ein Fahrsicherheitstraining und ein Crashkurs (hihi) in Physik deutlich mehr helfen würde als der beste Reifen der Welt, ist denke ich nicht übertrieben.

Es sollte in diesem Thread um die Verhältnismässigkeit gehen, ob es gerechtfertigt ist, an ein teures Fahrzeug günstigste Reifen zu schrauben.
Davon ist der Thread weit weg. Und sicher brauchen wir keinen neuerlichen Thread, in dem die Qualitäten eines einzelnen low budget Produktes mit immer gleichen Argumenten pro/contra diskutiert werden.
Der Ansatz des Topics ist schon interessant, was fehlt sind die Beweggründe, weshalb sich jemand zu so einem „Qualitätsspagath“ entschieden hat.
Findet sich noch jemand, der sich dazu outen möchte oder jemand, dem bei der Erstausstattung solche Reifen montiert wurden?
Dann wäre auch eine Diskussion, ob eine Verwendung solch eines Reifens in der Erstausrüstung nicht einem Ritterschlag gleichkämen, da die Hersteller zwar sparen wollen, gleichzeitig jedoch einen ( nicht ausschließlich monetären) Anspruch dem Hersteller/dem Produkt ins Lastenheft schreiben, ein Thema.

Gruß
Zimpalazumpala , MT-Moderator

@Zimpalazumpala

Pro und Contra low budget Reifen, ja das wurde schon häufig diskutierte. In den Diskussionen ging es aber immer darum, ob low budget Reifen immer schlecht sind oder auch gut sein können. Hier ist auch meine Meinung, klar auch low budget Reifen können eine gute Qualität haben (wurde durch Reifentest ja auch aufgezeigt) und die zu verwenden, dagegen ist nichts einzuwenden.

Hier ist von Billigreifen die Rede und es wurden zuletzt auch explizit Typen aufgeführt, die wirklich auch für geringe Qualität stehen. Entsprechende mehrere Tests gibt es für diese Reifentypen und keine positiven (soweit ich weiß).

Gut, die Diskussion wurde nicht am Beispiel von Premiumfahrzeugen geführt, aber vergleichbar?
Ich denke schon, denn die Argumentation ist schon eigenartig für die Reifen und eigentlich unabhängig vom Fahrzeugtyp. Nach meinem Verständnis übersetzt, Geiz ist geil und solange es nicht verboten ist, sind das die Reifen für mich. Das andere aktuelle Argument, es werden erst statistische Studien gefordert, damit man bereit ist, ein paar Euro mehr Geld auszugeben. Warum sollte jemand das finanzieren, zumal es verschiedene Test gibt, die die schlechteren Eigenschaften der Reifen aufzeigen.

Bei Fahrern von Premiumfahrzeugen ist dies prinzipiell ja nicht anders, sondern ich sehe das noch deutlich kritischer. Die geben viel Geld für das Fahrzeug aus, und dann wird an dem, was die Sicherheit liefert zwischen Auto und Straße den Reifen gespart, sei es auch Geiz oder weil man das Geld nicht hat. Solche Premiumfahrzeuge werden dann von einigen Fahrern noch risikoreicher gefahren, so dass sich gegenüber von Kleinwagen die Gefahr auch noch erhöht. 🙁

Ich war über die Weihnachtszeit verreist und bin heute zurückgekommen und hat so einen Fall auf der Autobahn. Auf der linken Spur ein Bremskaskade. Beim Fahrzeug vor mir fingen die Bremsleuchten auch an zu blinken (also Vollbremsung oder nahe dran). Mein Hintermann, Seat oder Golf (weiß ich nicht) hing schon vorher die ganze Zeit am Heck. Der fing schon an gefährlich zu schwänzeln, obwohl ich vor ihm stark aber keine Vollbremsung gemacht hat. Gereicht hätte es trotzdem nicht, so dass die Bremse so weit lösen musste, dass ich meinen großzügigen Sicherheitsabstand voll aufgebraucht habe, so dass er gerade nicht in mein Heck gedonnert ist.

Schon sein Schwänzeln beim Bremsen zeigte, dass eine höhere Bremsverzögerung bei ihm nicht mehr möglich war. Ob das nun an den Reifen lag oder eine andere Ursache hatte, weiß ich natürlich nicht. Das ist eigentlich auch egal, es zeigt, welche Probleme auftreten können, wen der Bremsweg des Hintermanns aufgrund schlechter Reifen länger als der eigene ist. Klar wäre das im Falle einen größeren Abstand günstiger ausgegangen, aber es wurde ja auch nicht bis zum Stillstand gebremst.

Ich finde es halt ärgerlich, wenn man einen Schaden am eigenen Fahrzeug und den ganzen Ärger hat, nur weil ein anderer ein paar Euro sparen wollte.

Wenn man hingegen für sein Premiumfahrzeug günstige Reifen in guter Qualität kauft, ist das voll in Ordnung und ich finde es auch vernünftig. Das aber billige Reifen gekauft werden und dann nicht auf die Qualität geachtet wird, ist aus meiner Sicht ein No-Go.

Ich persönlich fahre Premiumreifen. Das liegt aber daran, dass mein Fahrzeug sehr empfindlich auf Reifen reagiert, so dass ich die vom Fahrzeughersteller empfohlenen und in Verbindung mit dem Fahrzeugtyp getesteten Reifen verwende. Rumprobieren kann auch teuer werden, wenn die Reifen mit meinem Fahrzeug nicht harmonisieren und ich dann andere Reifen kaufen muss.

Egal, was ich keinesfalls mache, die Reifen bis auf die gesetzliche Grenze runterfahre. Gerade im Winter verbietet mir dies mein Verantwortungsbewusstsein, insbesondere anderen Verkehrsteilnehmern gegenüber.

Gruß

Uwe

Es gibt objektiv keine „gute Qualität“. Es gibt nur den Versuch, nach Kriterien etwas besser, oder schlechter, auszudrücken.
Gute Qualität ist eher, wenn subjektive Erwartung und Produkteigenschaften im Einklang stehen.
Deshalb kann auch ein Wanli- Reifen für manche durchaus „Qualität“ sein.

Zitat:

@Uwe Mettmann schrieb am 25. Dezember 2022 um 19:18:25 Uhr:



Ich war über die Weihnachtszeit verreist und bin heute zurückgekommen und hat so einen Fall auf der Autobahn. Auf der linken Spur ein Bremskaskade. Beim Fahrzeug vor mir fingen die Bremsleuchten auch an zu blinken (also Vollbremsung oder nahe dran). Mein Hintermann, Seat oder Golf (weiß ich nicht) hing schon vorher die ganze Zeit am Heck. Der fing schon an gefährlich zu schwänzeln, obwohl ich vor ihm stark aber keine Vollbremsung gemacht hat. Gereicht hätte es trotzdem nicht, so dass die Bremse so weit lösen musste, dass ich meinen großzügigen Sicherheitsabstand voll aufgebraucht habe, so dass er gerade nicht in mein Heck gedonnert ist.

Schon sein Schwänzeln beim Bremsen zeigte, dass eine höhere Bremsverzögerung bei ihm nicht mehr möglich war. Ob das nun an den Reifen lag oder eine andere Ursache hatte, weiß ich natürlich nicht. Das ist eigentlich auch egal, es zeigt, welche Probleme auftreten können, wen der Bremsweg des Hintermanns aufgrund schlechter Reifen länger als der eigene ist. Klar wäre das im Falle einen größeren Abstand günstiger ausgegangen, aber es wurde ja auch nicht bis zum Stillstand gebremst.

Ich finde es halt ärgerlich, wenn man einen Schaden am eigenen Fahrzeug und den ganzen Ärger hat, nur weil ein anderer ein paar Euro sparen wollte.

bei allem Verständnis, woher weißt du, was der der Fahrer für Schlappen drauf hatte?
Hast du sie inspizieren können, Marke, Profiltiefe?
Wohl kaum in dieser Situation.
Können genauso gut abgefahrene "Marken"-Gummis gewesen sein.
Wer weiß es?

Zitat:

@audijazzer schrieb am 25. Dezember 2022 um 20:29:34 Uhr:


bei allem Verständnis, woher weißt du, was der der Fahrer für Schlappen drauf hatte?
Hast du sie inspizieren können, Marke, Profiltiefe?
Wohl kaum in dieser Situation.
Können genauso gut abgefahrene "Marken"-Gummis gewesen sein.
Wer weiß es?

Ich habe nicht behauptet, dass der Hintermann Billig-Reifen schlechter Qualität draufgehabt hat, sondern nur in den Raum gestellt, dass der längere Bremsweg an den Reifen gelegen haben könnte (wie du selbst schreibst, sei es alt, runtergefahren oder Billigreifen usw.):

"Ob das nun an den Reifen lag oder eine andere Ursache hatte, weiß ich natürlich nicht."

Das Beispiel zeigt eben, was passieren kann, wenn der Bremsweg aufgrund der Reifen länger wird und bei einigen Billigreifen ist er laut Tests länger, zumindest bei Nässe.

Gruß

Uwe

Ich habe einen VW, der mit Pirelli ausgeliefert wurde. Nach 8 Monaten habe ich die billigsten Allwetterreifen, die ich in 215/55/17 finden könnte, aufziehen lassen. Das ist jetzt 13 Monate her.

Die Reifen sind deutlich lauter. Die Traktion beim Anfahren auf nasser Straße ist schlecht, aber nicht unbedingt schlechter als vorher. In den alltäglichen Situationen fällt der Reifen in Sachen Seitenführung in der Kurve oder Bremsen nicht schlecht auf. Und ja, es ist tatsächlich kurz nach der Montage ein Kind vor dem Auto auf die Straße gelaufen. Das passiert tatsächlich. Ich musste nur saftig bremsen und kam meterweit vor dem inzwischen schon weitergelaufenen Kind zum stehen. Das hat erstmal einen Einlauf von seinem Vater bekommen.

Bisher reue ich den Kauf nicht. Es sind goodride Z401, damals ca 50€/Stück. Bei dem anderen Auto würde ich die aber nicht montieren, da in 205/55/16 die Preise so dicht beieinander liegen, dass Experimente meiner Ansicht nach nicht lohnen.

Zitat:

@DoubleDrago schrieb am 24. Dezember 2022 um 18:28:59 Uhr:


Sicherheit ist bei mir ein Argument. Deswegen fahre ich so, dass ich nie in die Lage komme den Wagen in den Grenzbereich zu bringen, wo nur noch einzig und allein ein Premiumreifen mich aus der Misere rettet
Ich weiss ja nicht wie du fährst, dass du auf sündhaft teure Premiumreifen angewiesen bist.
Scheinst eine Gefahr für den Strassenverkehr zu sein???

Auch bei normaler Fahrweise bringt ein besserer Reifen mehr Sicherheit, ob es Premium oder die Zweitmarke ist, dabei egal!

Das darf man wohl auch auf eine Drittmarke übertragen.

Schöne Geschichte Uwe aber hat hier absolut keinen Mehrwert und warum weißt du ja scheinbar selber.
Hätte auch viele davon, wie ein SUV neueres Modell, der sich vor meinen Augen überschlagen hat in einer sanften Kurve im Winter. Drauf waren gute Continental Winterreifen fast neuwertiges Profil. Woher ich das weiß? Habe die beiden Insassen dort rausgeholt da sich mindestens eine Person nicht vom Gurt befreien konnte und mir das Auto aus Neugier angeschaut was auf dem Kopf lag. Was soll uns das jetzt sagen? Irgendwie nichts richtig.

Zitat:

@Nellow2022 schrieb am 26. Dezember 2022 um 10:48:39 Uhr:


Was soll uns das jetzt sagen?

Dass man sowohl billiges als auch teures Material überschätzen kann und das nicht nur für Reifen gilt. (Vergessene Binsenweisheit.) Die mit großem Abstand häufigste Unfallursache ist immer noch unangepasste Geschwindigkeit. Falsche Auto- oder Reifenmarke oder falsche Kombination davon nie.

Natürlich hat meine Geschichte einen Nährwert. Ich konnte kontrolliert bremsen (keine Vollbremsung), sogar die Bremse wieder etwas loslassen, damit mein Hintermann mir nicht hintern reinknallt, während der hinter mir große Problem hatte. Ob das an den Reifen lag oder etwas anderes am Fahrzeug nicht stimmte, weshalb er solche Probleme mit dem Bremsen hatte, weiß ich natürlich nicht. Es zeigt aber, was passieren kann, wenn der Bremsweg verlängert ist und dass dies bei manchen Billigreifen zumindest bei Nässe der Fall sein kann, ist doch unbestritten. Daher macht es auch Sinn, vor dem Kauf von günstigen Reifen sich umfassend zu informieren, z.B. auch durchlesen „mehrerer“ Reifentests.

Dein Beispiel mit SUV zeigt nur, dass man es auch mit guten Reifen übertreiben kann und natürlich auch nicht zu 100% sicher sein kann, das nix passiert. Gerade aber bei überraschenden Ereignissen, die man nicht vorausgesehen hat, sind gute Reifen eine Unterstützung diese Situation doch noch zu meistern, während es bei schlechten Reifen dann doch schiefgeht.

Aus diesem Grund achte ich auch immer darauf, dass meine Reifen nicht zu alt sind, und fahre das Profil auch bei Weitem nicht ganz runter. Aus Erfahrung weiß ich, dass gerade im Winter das entscheidend sein kann, ob es in einer kritischen Situation noch gut geht oder nicht.

Gruß

Uwe

Manch ein berühmter fußballweltmeister hat ja schon einen unfall gebaut, da der teure sportwagen nur sommerreifen drauf hatte, während es winterlich war... da war fehlendes geld kein unfallgrund sondern blödheit. solch probleme der fehlenden übersicht über seinen fuhrpark hätten aber viele gern.

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