Bei Volvo zuhause...

Volvo XC60

Eine Tour durch Schweden - wir wollten dies schon lange mal machen. Letztes Jahr war Spanien dran, und dieses Jahr nun eben diee Skandinavier. Da ich ansonsten im Internet keinerlei Bezug zu Leuten mit einer Verbindung zu diesem Land (oder zumindest zu seinen Produkten 😉 ) habe, dachte ich mir, ich schreibe hier mal so ein paar kurze Gedanken zur Reise auf. Vielleicht interessierts ja den ein oder anderen, zumal wir auch das Volvo Werk in bzw. bei Göteborg besucht haben, also der Bezug zum Forum ist da. Naja und wenn nicht, schließt Ihr den Thread einfach wieder. 🙂

Wo waren wir:

In Trelleborg gings los, die Westküste bis Göteborg rauf, dann nach Nordosten in die Wildniss nach Karlsstad. Dann über Örebro und Norrköping an der Küste über Kalmar und Karlskrona nach Malmö, und dann zurück nach Hause. Stockholm haben wir bewußt ausgelassen, dies ist mal ein Ziel für eine Städtereise. Dieses mal ging es eher ums "herumkommen", und Land und Leute kennen lernen.

Das Land an sich:

Wirklich toll. Warum? Es ist einfach schön, und so leer da. Wirklich, dort kann man jederzeit in die völlige Einsamkeit fahren wenn man möchte. Und braucht selbst von den größeren Städten nur 30 Minuten. Sofort als ich wieder zu hause war merkte ich, wie voll es hier in Deutschland ist. Na kein Wunder, gibt ja nur 10 Millionen Schweden, und das bei dem großen Land. Sie haben tolle Küsten, einsame Seen, riesige Wälder, und es ist grün grün grün (im Sommer jedenfalls 😎 ). Besonders haben mir die einsamen Ortschaften gefallen. Die Leute leben da wirklich am Arsch der Welt, zehn, zwölf Häuser, aber alle haben Strom und Internet. Die Infrastruktur ist wirklich super. Teilweise haben selbst die kleinsten Orte ein Schwimmbad. Wieso werden die bei uns alle dicht gemacht? Die Natur selbst ist natürlich auch genial, wobei ich zugeben muss dass mir die Staubpisten den meisten Spaß gemacht haben. Besonders mit dem Heckantrieb des 3ers kamen da richtige Rally Gefühle auf haha. Hab auch diverse Videos von den Fahrten durch die Wälder gedreht, falls uns der Sprit ausgehen sollte und man unsere Knochen nach jahrzehnten finden sollte 😁 . Nee Spaß, aber so manchmal hab ich mir echt gedacht "wenn wir die Karre verreckt, was dann?", so einsam war es.

Der Verkehr:

Also wirklich entspannt. Die Schweden sind so entspannt, dass es da einfach nie zu stressigen Situationen kam. Kaum von der Fähre runter began meinerseits erstmal das Überholen auf der Landstraße, weil mir die alle zu langsam fuhren. Ich konnte einfach nicht verstehen warum man 75 fährt wenn 80 erlaubt ist. 1 Woche später war ich selbst der entspannteste Fahrer, und mir war alles egal. Super relaxed ging es durch die Gegend, und selbst die 110 auf den Autobahnen machten mir nix mehr aus. Das Reisverschlussverfahren klappt in Schweden einfach immer, weil sie generell soviel Abstand zum Vordermann halten, dass sie gar nicht bremsen müssen wenn sich einer einfädelt. Ein Traum. Die Gelassenheit der anderen färbt einfach zwangsweise auf einen ab, und so kann ich sagen dass dort wirklich mal der Weg das Ziel ist. Hier in Deutschland lässt man natürlich keinen Abstand, weil sich dann gleich 10 Leute einfädeln und man nie ankommt. Kaum war ich wieder hier, bin ich wieder wie die letzte Sau gefahren. Ist einfach alles zu nervig hier. Echt traurig, aber wat willste machen. 😉

Volvo:

Ein absolutes Highlight der Reise. Und das tollste: Wir durften sogar den neuen XC90 von allen Seiten begutachten, denn die ersten befanden sich gerade in der Endabnahme der Fertigung. Aber von Anfang an: Wir sind ohne Voranmeldung zum Werk gefahren, also zuerst die Ernüchterung, man muss vorbestellen, wenn man die Werkstour machen will. Also erstmal lange Gesichter. Aber nach 2 Minuten kam ein Chinese zu uns, der uns mitteilte dass wir doch warten sollten, vielleicht sind ja doch noch Plätze frei. Und tatsächlich, wir konnten noch mit. Super! Im Werk war ich schon beeindruckt, wie viele Maschinen, und wie wenig Menschen dort arbeiteten. Die hunderte von Robotern wirkten schon fast gespenstisch, und ich fühlte mich wie in einem Terminator Film. Besonders in der Presse und im Lager waren nur wenige Leute zu sehen. In die Lackiererei durften wir nicht rein. Die Endfertigung war natürlich der spannendste Teil, klar. Hier konnte man alle Volvomodelle sehen (wie Ihr wisst fertigt Volvo alle Modelle auf einer Produktionsstraße), die in Göteborg gefertigt werden. Also jede Menge XC70, S80 und V60 schwirrten da an der Decke herum. Besonders interessant war die Hochzeit, die bei Volvo 100% automatisch abläuft. Von oben die Karosserie, von unten Fahrwerk, Motor und Getriebe, und zack war ein neues Auto geboren. Der XC90 war natürlich das Bonbon der Tour. Da man leider keine Fotos machen durfte, konnte ich nur heimlich knippsen, die blöde Handykamera ist eh nicht zu gebrauchen und daher sind die meisten Bilder unscharf. Aber zumindest die Konturen kann man erkennen 😁 .
Im Volvo Museum ging es dann historisch zu, ich wußte gar nicht dass die Jungs einen der ersten V6 Diesel gebaut haben, die dann in Panzer gekloppt wurden. Und Flugzeugtriebwerke haben sie auch gemeißelt. Wirklich eine bewegte Geschichte. Besonders die Prototypen waren sehenswert. Ich fand Volvo setzt doch recht viel in der Serie um, wovon die Ingenieure und Designer anfangs noch träumen. Gerade bei XC90 und XC60 waren die Prototypen nicht weit von der Serie entfernt. Super. Im Shop dann noch ein paar T-Shirts und eine Jacke eingesackt, mit Volvo Sachen lauf ich auch als BMW Fahrer gerne rum. Das Design des neuen XC90 ist außen wie innen auch in Natura einfach nur schick, schick und schick!

Achja, und im letzten Bild nach dem Volvo Museum könnt Ihr ja mal das einzig vernünftige Auto suchen. 😁 😛 😁

Göteborg:

Von allen Städten die wir besichtigt haben, mein Favorit. Auf Granitfelsen gebaut zieht sie sich elegant ins Landesinnere, von Granithügeln umgeben. So haben die Einwohner jede Menge Naherholungsgebiete vor der Haustür. Etwa so groß wie meine Heimatstadt Düsseldorf, fand ich es da aber wesentlich schöner. Am Meer lebt es sich einfach besser. Auch im Winter? Ich weiß es nicht, aber im Sommer habe ich mich da nun pudelwohl gefühlt. Breite Prachtstraßen, historische Gebäude wechseln sich mit Häusern aus der Gründerzeit und hässlichen 70er Jahre Klötzen ab. Die stören da aber nicht so finde ich. Viel Wasser überall, das belebt den Geist und beruhigt. Wirklich gestresste Leute hab ich da nicht gesehen, auch an Werktagen. Aber gut, man schaut den Leuten ja nur vor den Kopf. Viele nette Cafes und Restaurants, sowie viel Sauberkeit. Selbst die "ärmeren" Stadtteile durch die man so fuhr machten keinen liederlichen Eindruck. Insgesamt eine einfach nur sympatische Stadt.

Die Schweden:

Gott sind die Mädels da hübsch! Genau mein Geschmack. Die Gesichter mit leichtem Babyspeck (so macht es den Eindruck), dazu das blonde Haar und leicht zusammenstehende Augen. Und die meisten haben auch noch ne super Figur. Da ich im Anquatschen jetzt ohne Übertreibung keine Hemmungen habe, hab ich einfach mal geschaut wie sie so reagieren, und zack war ein Date geboren. War auch ein toller Abend, leider mussten wir dann am nächsten Tag auch schon weiter. Ihr Freundeskreis war zumindest vordergründig sehr interessiert an Deutschland, und ich wollte alles über die Schweden wissen, an Gesprächsstoff mangelte es also nicht. Ansonsten sind die alle super nett und hilfsbereit, wenn man etwas fragt, haben alle viele hilfreiche Infos parat, in bestem Englisch. Toll. Aber etwas ruhiger sind sie. Wir waren da mal im Kino (alle Filme in der OV, super!). Und wenn es etwas zu lachen gab, waren wir die einzigen die laut lachten. Schweden machen sowas anscheinend nicht, oder sie fanden den Film nicht witzig. Und mir wurde gesagt dass das Anquatschen da wohl nicht jedermanns Sache ist, die Schweden nehmen es mit der Kontaktaufnahme eher nordisch zurückhaltend. Jedenfalls tat es mir ein bisschen leid, das Klischee des lauten Deutschen haben wir da wohl leider erfüllt. Ansonsten waren wir aber brav, und haben glaube ich überall einen guten Eindruck hinterlassen. 🙂

Fazit:
Im Sommer ein tolles Reiseland. Im Winter, so wurde mir beschrieben, werden die dunklen Stunden mit überall heller Beleuchtung etwas freundlicher gemacht, aber das Wetter, gerade im Süden, soll wohl bescheiden sein. Viel Regen und kalter Wind. Wir hatten ein Traumwetter, jeden Tag ca 20 bis 23° und Sonne. Wir waren in den einsamsten Seen baden, und im Meer schwimmen, einen Sonnenbrand hab ich mir auch geholt. Also jederzeit wieder. Leben würde ich da auf Grund der Sprache nicht wollten, die klingt doch schon recht merkwürdig. Aber das Land ist ein Traum, und die Menschen ein ausgebund an Freundlichkeit, Aufgeschlossenheit (verschlossene Schweden? Hab ich nicht gesehen) und Hilfsbereitschaft. Auch nachdem sie wußten dass wir Deutsche sind. Wir fühlten uns zu jeder Zeit total wohl.

Also von mir gibt es eine 100%ige Empfehlung sich das Land mal anzuschauen, aus dem Eure Autos (zum Teil) kommen, aber ich denke die meisten von Euch werden schon selbst dagewesen sein, Ihr alten Südschweden, ihr. 😎

Zu Bildern sei noch gesagt, dass ich sie schnell vom Handy hochgeladen habe, bitte entschuldigt, die Qualität ist nicht so toll. Die meisten guten sind auf der Kamera. Aber für einen kurzen Einblick reichen sie ja vielleicht.

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Beste Antwort im Thema

Eine Tour durch Schweden - wir wollten dies schon lange mal machen. Letztes Jahr war Spanien dran, und dieses Jahr nun eben diee Skandinavier. Da ich ansonsten im Internet keinerlei Bezug zu Leuten mit einer Verbindung zu diesem Land (oder zumindest zu seinen Produkten 😉 ) habe, dachte ich mir, ich schreibe hier mal so ein paar kurze Gedanken zur Reise auf. Vielleicht interessierts ja den ein oder anderen, zumal wir auch das Volvo Werk in bzw. bei Göteborg besucht haben, also der Bezug zum Forum ist da. Naja und wenn nicht, schließt Ihr den Thread einfach wieder. 🙂

Wo waren wir:

In Trelleborg gings los, die Westküste bis Göteborg rauf, dann nach Nordosten in die Wildniss nach Karlsstad. Dann über Örebro und Norrköping an der Küste über Kalmar und Karlskrona nach Malmö, und dann zurück nach Hause. Stockholm haben wir bewußt ausgelassen, dies ist mal ein Ziel für eine Städtereise. Dieses mal ging es eher ums "herumkommen", und Land und Leute kennen lernen.

Das Land an sich:

Wirklich toll. Warum? Es ist einfach schön, und so leer da. Wirklich, dort kann man jederzeit in die völlige Einsamkeit fahren wenn man möchte. Und braucht selbst von den größeren Städten nur 30 Minuten. Sofort als ich wieder zu hause war merkte ich, wie voll es hier in Deutschland ist. Na kein Wunder, gibt ja nur 10 Millionen Schweden, und das bei dem großen Land. Sie haben tolle Küsten, einsame Seen, riesige Wälder, und es ist grün grün grün (im Sommer jedenfalls 😎 ). Besonders haben mir die einsamen Ortschaften gefallen. Die Leute leben da wirklich am Arsch der Welt, zehn, zwölf Häuser, aber alle haben Strom und Internet. Die Infrastruktur ist wirklich super. Teilweise haben selbst die kleinsten Orte ein Schwimmbad. Wieso werden die bei uns alle dicht gemacht? Die Natur selbst ist natürlich auch genial, wobei ich zugeben muss dass mir die Staubpisten den meisten Spaß gemacht haben. Besonders mit dem Heckantrieb des 3ers kamen da richtige Rally Gefühle auf haha. Hab auch diverse Videos von den Fahrten durch die Wälder gedreht, falls uns der Sprit ausgehen sollte und man unsere Knochen nach jahrzehnten finden sollte 😁 . Nee Spaß, aber so manchmal hab ich mir echt gedacht "wenn wir die Karre verreckt, was dann?", so einsam war es.

Der Verkehr:

Also wirklich entspannt. Die Schweden sind so entspannt, dass es da einfach nie zu stressigen Situationen kam. Kaum von der Fähre runter began meinerseits erstmal das Überholen auf der Landstraße, weil mir die alle zu langsam fuhren. Ich konnte einfach nicht verstehen warum man 75 fährt wenn 80 erlaubt ist. 1 Woche später war ich selbst der entspannteste Fahrer, und mir war alles egal. Super relaxed ging es durch die Gegend, und selbst die 110 auf den Autobahnen machten mir nix mehr aus. Das Reisverschlussverfahren klappt in Schweden einfach immer, weil sie generell soviel Abstand zum Vordermann halten, dass sie gar nicht bremsen müssen wenn sich einer einfädelt. Ein Traum. Die Gelassenheit der anderen färbt einfach zwangsweise auf einen ab, und so kann ich sagen dass dort wirklich mal der Weg das Ziel ist. Hier in Deutschland lässt man natürlich keinen Abstand, weil sich dann gleich 10 Leute einfädeln und man nie ankommt. Kaum war ich wieder hier, bin ich wieder wie die letzte Sau gefahren. Ist einfach alles zu nervig hier. Echt traurig, aber wat willste machen. 😉

Volvo:

Ein absolutes Highlight der Reise. Und das tollste: Wir durften sogar den neuen XC90 von allen Seiten begutachten, denn die ersten befanden sich gerade in der Endabnahme der Fertigung. Aber von Anfang an: Wir sind ohne Voranmeldung zum Werk gefahren, also zuerst die Ernüchterung, man muss vorbestellen, wenn man die Werkstour machen will. Also erstmal lange Gesichter. Aber nach 2 Minuten kam ein Chinese zu uns, der uns mitteilte dass wir doch warten sollten, vielleicht sind ja doch noch Plätze frei. Und tatsächlich, wir konnten noch mit. Super! Im Werk war ich schon beeindruckt, wie viele Maschinen, und wie wenig Menschen dort arbeiteten. Die hunderte von Robotern wirkten schon fast gespenstisch, und ich fühlte mich wie in einem Terminator Film. Besonders in der Presse und im Lager waren nur wenige Leute zu sehen. In die Lackiererei durften wir nicht rein. Die Endfertigung war natürlich der spannendste Teil, klar. Hier konnte man alle Volvomodelle sehen (wie Ihr wisst fertigt Volvo alle Modelle auf einer Produktionsstraße), die in Göteborg gefertigt werden. Also jede Menge XC70, S80 und V60 schwirrten da an der Decke herum. Besonders interessant war die Hochzeit, die bei Volvo 100% automatisch abläuft. Von oben die Karosserie, von unten Fahrwerk, Motor und Getriebe, und zack war ein neues Auto geboren. Der XC90 war natürlich das Bonbon der Tour. Da man leider keine Fotos machen durfte, konnte ich nur heimlich knippsen, die blöde Handykamera ist eh nicht zu gebrauchen und daher sind die meisten Bilder unscharf. Aber zumindest die Konturen kann man erkennen 😁 .
Im Volvo Museum ging es dann historisch zu, ich wußte gar nicht dass die Jungs einen der ersten V6 Diesel gebaut haben, die dann in Panzer gekloppt wurden. Und Flugzeugtriebwerke haben sie auch gemeißelt. Wirklich eine bewegte Geschichte. Besonders die Prototypen waren sehenswert. Ich fand Volvo setzt doch recht viel in der Serie um, wovon die Ingenieure und Designer anfangs noch träumen. Gerade bei XC90 und XC60 waren die Prototypen nicht weit von der Serie entfernt. Super. Im Shop dann noch ein paar T-Shirts und eine Jacke eingesackt, mit Volvo Sachen lauf ich auch als BMW Fahrer gerne rum. Das Design des neuen XC90 ist außen wie innen auch in Natura einfach nur schick, schick und schick!

Achja, und im letzten Bild nach dem Volvo Museum könnt Ihr ja mal das einzig vernünftige Auto suchen. 😁 😛 😁

Göteborg:

Von allen Städten die wir besichtigt haben, mein Favorit. Auf Granitfelsen gebaut zieht sie sich elegant ins Landesinnere, von Granithügeln umgeben. So haben die Einwohner jede Menge Naherholungsgebiete vor der Haustür. Etwa so groß wie meine Heimatstadt Düsseldorf, fand ich es da aber wesentlich schöner. Am Meer lebt es sich einfach besser. Auch im Winter? Ich weiß es nicht, aber im Sommer habe ich mich da nun pudelwohl gefühlt. Breite Prachtstraßen, historische Gebäude wechseln sich mit Häusern aus der Gründerzeit und hässlichen 70er Jahre Klötzen ab. Die stören da aber nicht so finde ich. Viel Wasser überall, das belebt den Geist und beruhigt. Wirklich gestresste Leute hab ich da nicht gesehen, auch an Werktagen. Aber gut, man schaut den Leuten ja nur vor den Kopf. Viele nette Cafes und Restaurants, sowie viel Sauberkeit. Selbst die "ärmeren" Stadtteile durch die man so fuhr machten keinen liederlichen Eindruck. Insgesamt eine einfach nur sympatische Stadt.

Die Schweden:

Gott sind die Mädels da hübsch! Genau mein Geschmack. Die Gesichter mit leichtem Babyspeck (so macht es den Eindruck), dazu das blonde Haar und leicht zusammenstehende Augen. Und die meisten haben auch noch ne super Figur. Da ich im Anquatschen jetzt ohne Übertreibung keine Hemmungen habe, hab ich einfach mal geschaut wie sie so reagieren, und zack war ein Date geboren. War auch ein toller Abend, leider mussten wir dann am nächsten Tag auch schon weiter. Ihr Freundeskreis war zumindest vordergründig sehr interessiert an Deutschland, und ich wollte alles über die Schweden wissen, an Gesprächsstoff mangelte es also nicht. Ansonsten sind die alle super nett und hilfsbereit, wenn man etwas fragt, haben alle viele hilfreiche Infos parat, in bestem Englisch. Toll. Aber etwas ruhiger sind sie. Wir waren da mal im Kino (alle Filme in der OV, super!). Und wenn es etwas zu lachen gab, waren wir die einzigen die laut lachten. Schweden machen sowas anscheinend nicht, oder sie fanden den Film nicht witzig. Und mir wurde gesagt dass das Anquatschen da wohl nicht jedermanns Sache ist, die Schweden nehmen es mit der Kontaktaufnahme eher nordisch zurückhaltend. Jedenfalls tat es mir ein bisschen leid, das Klischee des lauten Deutschen haben wir da wohl leider erfüllt. Ansonsten waren wir aber brav, und haben glaube ich überall einen guten Eindruck hinterlassen. 🙂

Fazit:
Im Sommer ein tolles Reiseland. Im Winter, so wurde mir beschrieben, werden die dunklen Stunden mit überall heller Beleuchtung etwas freundlicher gemacht, aber das Wetter, gerade im Süden, soll wohl bescheiden sein. Viel Regen und kalter Wind. Wir hatten ein Traumwetter, jeden Tag ca 20 bis 23° und Sonne. Wir waren in den einsamsten Seen baden, und im Meer schwimmen, einen Sonnenbrand hab ich mir auch geholt. Also jederzeit wieder. Leben würde ich da auf Grund der Sprache nicht wollten, die klingt doch schon recht merkwürdig. Aber das Land ist ein Traum, und die Menschen ein ausgebund an Freundlichkeit, Aufgeschlossenheit (verschlossene Schweden? Hab ich nicht gesehen) und Hilfsbereitschaft. Auch nachdem sie wußten dass wir Deutsche sind. Wir fühlten uns zu jeder Zeit total wohl.

Also von mir gibt es eine 100%ige Empfehlung sich das Land mal anzuschauen, aus dem Eure Autos (zum Teil) kommen, aber ich denke die meisten von Euch werden schon selbst dagewesen sein, Ihr alten Südschweden, ihr. 😎

Zu Bildern sei noch gesagt, dass ich sie schnell vom Handy hochgeladen habe, bitte entschuldigt, die Qualität ist nicht so toll. Die meisten guten sind auf der Kamera. Aber für einen kurzen Einblick reichen sie ja vielleicht.

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Es ist definitiv absoluter Schwachsinn, um bei diesen Worten zu bleiben, ein apokalyptisches Bild von Schweden zu zeichnen, natürlich ist es aber auch kein realistisches Bild des Alltages, welches der OP gezeichnet hat.

Der OP war im Urlaub, hat sein Bild vom Straßenverkehr und von den Menschen, denen er begegnet ist, beschrieben!

Was hat der Stadsområde Öster (Rosengård ist ein Teil davon) denn einem Urlauber zu bieten?!

Welcher Urlauber fährt denn auch, wenn er Stockholm besucht, nach Kista, Rinkeby oder Tensta? Wer will sich denn Husby anschauen?!

Man schaut sich, und das zu Recht, Gamla Stan, Djurgården & Co. an! Man genießt die Natur in den Wäldern, in den Schären, an den Seen, etc...

Wenn man in kleinen Orten die Augen aufmacht, dann kann man selbst dort "Ghettos" mit Migranten finden, Ortsteile mit armen Bevölkerungsschichten und hoher Arbeitslosigkeit, etc.

Und genau das sieht man in Deutschland auch!

Fahr mal durch Ostdeutschland, das Ruhrgebiet, etc.

Wer in Deutschland Berlin besucht, der wird auch nicht die Problemviertel aufsuchen und auch in Hamburg wird man so einen Bogen um Mümmelmannsberg & Co. machen!

Und in Paris macht man auch einen Bogen um die Banlieues...

Schweden ist ein normales, skandinavisches Land mit vielen gesellschaftlichen Problemen!

Viele Probleme werden aber von uns übertrieben empfunden, man trauert halt den guten Zeiten des Folkhemmet nach, andere Probleme sind in der Tat vorhanden (zu viele Zuwanderer, die aufgrund nicht vorhandener Qualifikation dauerhaft arbeitslos sein werden, aus gewissen Regionen der Erde im Verhältnis (nur im Verhältnis! Das soll keine Hetze sein!) zu uns Ureinwohnern, dabei Ghettobildung in Großstädten z.B., Perspektivlosigkeit in diesen Ghettos, etc.) und führen dann auch zu Verführungen der rechten Art bei genau den Ureinwohnern, die auch ohne die Zuwanderer zu den Verlierern gehören würden.

Aber rechte Parteien erstarken zur Zeit in ganz Europa (oder gar auf der ganzen Welt?!), das ist definitiv keinerlei alleiniges schwedisches Problem! Die AfD steigert sich in Deutschland ja auch immer weiter. Frankreich hat seine Front National, etc.

Die Schuld wird halt gerne bei den Zuwanderern gesucht, es wäre aber besser, man würde die Schuld bei der Politik suchen!

Nicht die sind Schuld, die zu uns kommen (und bei uns eben auch keinerlei Perspektive haben), es sind, die, die zulassen, dass die Menschen überhaupt erst fliehen müssen!

Die Verschuldung ist in Schweden hoch, der Lebensstandard und die Gleichberechtigung aber auch!

Auch das Gesundheitswesen ist, wenn auch nicht optimal, soo schlecht nicht!

Operationen, die nicht lebensrettend sind, können in der Tat lange auf sich warten lassen, aber es gibt grundsätzlich kein 2-Klassen-System, die Versorgung der gesamten Bevölkerung ist sichergestellt, die Menschen sind grundsätzlich gesund.

In Deutschland z.B. bekommt man zwar schneller einen OP-Termin, dafür werden nachweislich viele unnötige OPs an den Patienten durchgeführt, da sich die Krankenhäuser damit finanzieren...

Ich warte bei einem nicht so dringenden Fall lieber etwas länger auf einen Termin, werde dafür aber nicht unnötiger Weise operiert!

Auch empfinde ich es als extrem unangenehm, wenn man mich als Privatpatient in Deutschland dem Kassenpatienten vorzieht und das dem Kassenpatienten dadurch zeigt, dass ich ohne Probleme einen Termin beim Facharzt in sehr kurzer Zeit bekomme, wo der Kassenpatient auch Monate warten muss! Oder man achte nur im Wartezimmer, wenn es denn nur eines gibt, mal darauf, wie wir Privatpatienten vorgezogen werden!

Es mag ein Mentalitätsproblem sein, aber ich WILL gar nichts "Besseres" sein, nur, weil ich eine andere Krankenkasse habe, in die andere vielleicht gar nicht eintreten dürfen.

Alle Wohlfahrtsstaaten auf der Welt kollabieren vor den immer weniger werdenden Einkommensempfängern und den immer mehr werdenden Transferempfängern.

Es ist ein grundsätzliches Problem der derzeit noch besten Wirtschaftsform.

All das hat aber mit dem, was Gurkengraeber zum Ausdruck bringen wollte, genau gar nichts zu tun und sicher auch nicht in diesem Thread verloren!

Gurkengraeber hat Recht, Schweden ist eines der tollsten Länder, in denen man leben kann!

Und sicher hat auch S HKE 438 nicht ganz Unrecht, aber ganz so apokalyptisch wie beschrieben ist es eben dann doch nicht!

Also: behaltet Euch einfach das schöne Bild von Schweden, so falsch ist es nicht! Schweden ist (und sind... 😉 ) nicht perfekt, aber eben fast... Nur halt leider nicht für alle!

Zitat:

Original geschrieben von Gurkengraeber


Der Verkehr:
Kaum war ich wieder hier, bin ich wieder wie die letzte Sau gefahren. Ist einfach alles zu nervig hier. Echt traurig, aber wat willste machen. 😉

Mit Bedacht fahren, das geht selbst in Deutschland 😁

Hatte vor kurzem das gleiche Erlebnis, wir waren im Juli zwei Wochen auf Bornholm und dort fährt man ebenfalls sehr entspannt Autos, total angenehm.

Letztlich hat die eigene Fahrweise nicht viel mit dem Verhalten der anderen Autofahrern zu tun. Es geht nur darum, den Schalter im eigenen Kopf umzulegen.

Lars

PS: Schöner Bericht

Zitat:

Original geschrieben von mondiarchi


Soll jetzt keine politische Diskussion werden, aber während unseres Urlaubs haben wir einen Abstecher nach Uppsala gemacht. Wahlkampfzeit, die Innenstadt war abgeriegelt und alle wurden befragt und durchsucht....Sicherheitsmaßnahmen. Es stellte sich heraus, dass Rechte eine Wahlkampfdemo anhielten...Haben mal kurz geschaut, war schon gruselig, was da so herumlief.

Nein, auch Schweden hat Probleme....

Auch ich möchte keine politische Diskussion abhalten und auch ich möchte keinem Extremen begegnen, ob links oder rechts. Desshalb sollten wir es bleiben lassen. Eine Rechtspartei ist noch lange keine Extrempartei, so wie eine Linkspartei noch keine Extrempartei ist. Aber ich stelle auch bei uns nicht nur die Dendenz sondern ganz klar fest; alles was nicht die eigene Auffassung ist, ist extrem. Schade!

Gruss skunky77

ich denke auch, man hat als Urlauber von den meisten Ländern eine "etwas" zu romantische Vorstellung, die mit der Wirklichkeit oft nicht viel zu tun hat - man sieht Vordergründiges und erfreut sich daran - und vergisst vielleicht allzuoft auch, wie (relativ) gut es uns hier geht. Ich denke mal jedes Land hat seine Schwächen und Stärken - von jedem könnte man etwas lernen und sie wiederum von uns, daher finde ich es auch immer so schön, im Urlaub mal mit einem - oder mehreren - Einheimischen in Kontakt zu kommen, um einfach mal ein bisschen zu plaudern... wenn es die Sprachkenntnisse zulassen...

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Zitat:

Original geschrieben von S HKE 438


Ich habe selten so viel Schwachsinn gelesen, alles total wirklichkeitsfremd.

Schweden haben unheimlich grosse probleme, es gibt heute eine sehr hohe Kriminalitätsrate und Gewalt -Raubüberfälle/Brennende Autos/Schiessereien usw- das ist heute alltag überall in Schweden.

Armut, Arbeitslosigkeit und Soziale Ausgrenzung haben in den letzten Jahren stark zugenommen, in Schweden gibt es heute mehr als 200 Stadtsteile in Schwedische Städten wo Armut, Massenarbeitslosigkeit und extrem viel Gewaltkriminalität herrscht, z.B in der Stadtteil Rosengård in Malmö mit einer Arbeitslosigkeitsquote von 90 %, hier gibt es keine Zukunft mehr, es gibt auch stadteile wo Rettungsdienst und Feuerwehr nicht reinfahren dürfen ohne Polizeischutz.

Die Schweden sind verschuldet wie noch nie, der Staat haben finanziellen Probleme und der Wohlfahrtsstaat ist am Ende.

Heute 14.09.2014 ist Reichstagswahl, Laut Prognosen wird eine Rechtsextreme Partei die drittgrößte Partei im Land.

Als Schwede kann ich dir sagen: es sieht nicht gut aus..

Aber im Urlaub ist ja alles so schön....

Grüße aus Schweden

Naja, aggressive Leute gibts auch in Schweden wie man sieht... 😉

Es sollte klar sein, dass mein Reisebericht durch die Touristenbrille geschrieben wurde. Logisch dass ich mich im Urlaub nicht mit den sozialen Problemen eines Landes auseinander setze. Aber eins kann ich sagen: Ich hab die Schweden auch im "Berufsverkehr" erlebt, und gegen das was hier abläuft jeden Tag, ist Schweden ein Hort der Höflichkeit und Gelassenheit auf der Straße, wirklich ein Traum.

Zitat:

Original geschrieben von Gurkengraeber



Naja, aggressive Leute gibts auch in Schweden wie man sieht... 😉

Scheint sich wohl um einen ausgewanderten Deutschen zu handeln. 😁 😛

Jedes Land hat seine Schattenseiten.

Ich habe mich in Schweden bisher immer wohl gefühlt, vll. fahren wir dieses Jahr auch noch für 1 Woche.
Spätestens nächstes Jahr.

@ Gurkengraeber

Danke für die tollen Fotos.

War da ein roter XC90 II auf dem Band ?? (Bild 22/23)

Mutig 🙂

Zitat:

Original geschrieben von Südschwede



Zitat:

Original geschrieben von Gurkengraeber



Naja, aggressive Leute gibts auch in Schweden wie man sieht... 😉
Scheint sich wohl um einen ausgewanderten Deutschen zu handeln. 😁 😛

Vermutlich, deswegen wird auch in Schweden weiterhin Benz gefahren 😛

Ja, auf dem Band hatten wir in diversen Fertigungsschritten XC90 II zu sehen, und eben dann auch in der Endabnahme. Interessant war wirklich was für ein riesiger "Klotz" der neue Amaturenträger im XC90 II ist. Wenn noch Sitze und andere Inneneinrichtung fehlen, wirkt der Vorderbau des Cockpits echt wie ein riesiger Findling.

In Kürze zieht die XC90 II Produktion aber in eine eigens dafür gebaute Werkshalle, wo man mit speziell angepasster Architektur wirklich alle Vorteile der neuen Multiplattform nutzen will. Klingt wie in einem Werbeprospekt? Mag sein, die neue Halle sah schon imposant aus.

und von der neuen Halle gibts keine Bilder? 😁

Also den Bericht des Themenstarters kann ich im Großen und ganzen nur bestätigen, und vielleicht passt da auch ein eigener Reisebericht dazu. Meiner ist zwar nur ein V40, aber vielleicht wäre dieser thread ja auch im allgemeinen Forum besser aufgehoben. Über die inneren Probleme in Schweden möchte ich mich hier nicht auslassen, solche gibt es ja praktisch in jedem Land der Welt und ich denke da sollte man vor der eigenen Tür kehren.

Schweden-affin war ich schon sehr lange – jedenfalls seit ich ABBA entdeckt habe, und das war immerhin in den Siebzigern! 🙂 Aber auch sonst hat dieses Land schon lange eine gewisse Faszination ausgeübt. Da war es kein Wunder, dass ich letztlich bei einem Volvo gelandet bin. Vielleicht hätte ich schon früher einen schwedischen Wagen gefahren, wenn es einen ansprechenden Kompakten gegeben hätte. Volvo 440 oder die alten Mitsubishi-V40 waren da nie eine Option. Der C30 war schon interessant, aber leider nur zweitürig. Somit hat es erst jetzt mit dem V40 geklappt!

Natürlich war es da auch naheliegend, endlich mal dorthin zu reisen, und ich kann nur sagen, es ist nach meinem Gefühl eines der schönsten Urlaubsländer die ich je besucht habe! Es ist auch bei weitem nicht so unerschwinglich und unerreichbar wie man gemeinhin oft glaubt.

Die Anreise bedeutete erstmal eine Fahrt von gut 1000 km durch Deutschland, natürlich Autobahn, aber das war mir auch durchaus recht, ich stellte mir vor den T5 mal richtig auszufahren. Dazu kam es aber nicht wirklich, denn das Auto war doch recht vollgeladen und gefühlt die Hälfte der Fahrstrecke bestand aus Stau und Baustellen.

Trotzdem war es ein Erlebnis, dann in Kiel auf die Fähre zu fahren – ab da war alles schon ziemlich relaxed! Das Wetter war gut und der Sonnenuntergang auf See beeindruckend.

Dann runter von der Fähre in Göteborg – es kam mir wie eine Kleinstadt vor, so wenig war los auf den Strassen! Und dann ging es ostwärts in Richtung Katrineholm, vorbei am Vättern und vielen anderen schönen Gegenden.

Ich habe den Verkehr in Schweden als sehr angenehm empfunden, das Tempolimit störte mich nicht wirklich, zumal man ja bei uns auch nur 130 fahren darf. Dafür gab es keinen einzigen Drängler, aber mir sind auch kaum Fahrzeuge aufgefallen die langsamer als erlaubt gefahren wären. Vielleicht auch deshalb, weil man in Schweden ja auch immer sehr zeitnah überholen kann. Auf Landstraßen oft über mehrere Kilometer kein Gegenverkehr! Allerdings vermute ich dass dies so ist weil die Bevölkerungsdichte einfach viel geringer ist, da können gar nicht so viele Verkehrsteilnehmer auf den Straßen sein dass sie sich gegenseitig auf die Nerven gingen! Bald hatte ich mir angewöhnt, den Tempomat jeweils auf das erlaubte Limit plus fünf zu stellen – das war auch das Tempo das die meisten anderen fuhren. So kann man dort wirklich lange Zeit ohne Unterbrechung dahinfahren. Hier in Österreich ist der Tempomat schön und gut, aber man muss doch ständig wegen irgendwas bremsen oder das Limit ändert sich in Abständen von ein paar hundert Metern.

Wo wir waren: In einem Kaff names Holbonäs zwischen Katrineholm und Flen. Von dort aus machten wir ausgedehnte Ausflüge. Oft weite Strecken, aber das ist nur relativ zu sehen, für schwedische Verhältnisse waren es Katzensprünge! So fuhren wir an einem Tag nach Berg, um mit einem Ausflugsschiff am Göta Kanal nach Borensberg zu fahren, retour ging es mit Leihrädern. Dann waren wir auch in der Umgebung von Malmköping, der Stadt in der der Hundertjährige aus dem Fenster stieg und verschwand. Ein anderes Mal in Mariefred mit dem Schloss Gripsholm und anschließend in Strängnäs am Mälarsee, das mir wie ein Saint Tropez des Nordens vorkam. Ein Höhepunkt war auch das Stendörren Naturreservat östlich von Nyköping. Dort kann man über ein paar schmale Hängebrücken einige unberührte Schäreninseln besuchen, das war einfach unwahrscheinlich schön!

Die Landschaft ist einfach wunderbar, es gibt überall Seen wo man auch hinkommt, auch große Seen, wo ich mir denken musste, in Österreich gäbe es da an den Ufern überall etliche protzige Privatvillen, einige Wellness-Tempel, abgegrenzte Badebereiche mit gebührenpflichtigen Parkplätzen im Umkreis von 10 km und einen Massenauflauf wie nur was. Dafür merkten wir von der legendären Mückenplage so gut wie nichts.

Natürlich fuhren wir auch zwei mal nach Stockholm – allerdings nicht mit dem Volvo, sondern mit der Bahn! Sehr komfortabel, innerhalb einer Stunde nach Stockholm Central und wir waren da! Den Stadtverkehr wollte ich mir doch eher nicht antun, obwohl es dann aus eigener Anschauung vor Ort auch nicht so wild war. Nach Stockholm müsste man öfter kommen, so viel gibt es dort. Das ABBA-Museum war natürlich Pflicht, dann gab es einen Rundgang in Gamla Stan, eine Schiffsrunde durch den Schärengarten und einen wunderbaren Nachmittag im Skansen. Alles in allem eine sehr schöne Stadt, wo das Meer eigentlich bis ins Stadtzentrum hineinreicht. Die Schweden sind wirklich überall sehr freundlich und hilfsbereit, auch jene mit Migrationshintergrund, soweit wir das wahrnehmen konnten.

Ein weiterer Höhepunkt war der „Eskilstuna Veterandag“, ein grosses Oldtimertreffen auf einem Flugfeld. Von der Veranstaltung hatte ich eher zufällig aus einem Inserat in einer Lokalzeitung erfahren, und es war klar, da musste ich hin! Es war tatsächlich ein beeindruckendes Treffen mit großer Markenvielfalt. Wohltuend war mal, dass nicht Mercedes SL-Pagoden und Porsche 911 das Übergewicht hatten, sondern naturgemäß alte Volvos und Saabs, und natürlich sehr viele amerikanische Fahrzeuge. Diese sind in Schweden wirklich überaus verbreitet, man sieht auch immer wieder im normalen Straßenverkehr US-Fahrzeuge. Es gab auch sehr seltene Autos, so etwa gleich zwei Edsel, aber auch etliche Mustangs, Camaros, Challengers, GTOs und andere. Das Treffen in Eskilstuna war aber nicht das einzige, wenige Tage später trafen wir zufällig in Katrineholm auch wieder auf eine kleine Oldtimer-Party, und während der Rückreise in Mariestad auf eine Veranstaltung der Swedish Street Rod Association, wo man etliche Custom Cars bewundern konnte. Dort dürfen wirklich Autos herumfahren, die bei uns wohl kaum den Segen des TÜV bekämen! Daneben war am Seeufer eine ordentliche Party im Gang, es spielte eine ziemlich gute Band alte Kracher über das Leben auf der Landstrasse…

Volvo: Natürlich sieht man dort sehr viele, aber am meisten die größeren Modelle. Das ist wohl nur logisch, da es Platzprobleme dort kaum gibt, ähnlich wie in den USA. Da greift man anscheinend eher zu einem größeren Fahrzeug, dafür mit etwas weniger Ausstattung. Der V40 war nicht so zahlreich wie vermutet, wahrscheinlich müsste man da nach Holland oder Belgien fahren, um den in Massen anzutreffen. Ein Besuch im Volvo-Museum ging sich leider nicht aus, da wir bei der Ankunft noch nicht wussten wie lange wir bis zu unserem Ferienhaus brauchen würden, und bei der Rückreise schon bald auf die Fähre mussten. Immerhin habe ich auf unseren Fahrten etwa drei bis vier Volvos in vibrant copper gesehen, aber keinen einzigen V40! Der T5 scheint für Schweden deutlich übermotorisiert, trotzdem war es besonders angenehm ihn dort zu fahren. Sehr wichtige Utensilien waren natürlich das Navi, der Tempomat und die Geartronic. Das trug schon entscheidend zum lässigen Cruisen bei. Der Spritverbrauch sank dabei auch auf bisher ungekannte Tiefen.

Und ja, in Kiel begann dann wieder der ganz normale Autobahnwahnsinn. Es war dann wieder ein sehr starker Reisetag, und wieder immer wieder Stau. Aber vielleicht sollte man sich im Alltag auch manchmal auf die schwedische Gelassenheit besinnen.

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Nun, ich denke man kann beiden Meinungen hier Recht geben.
Einerseits ist Schweden ein wunderschönes Urlaubsland, anderseits hat das Land die Probleme die es auch in Deutschland, bzw. Europa gibt.
Der Rechtsradikalismus ist in Schweden größer als hier bei uns. Nur man erkennt sie nicht gleich, abgesehen von ein paar Glatzen, gefährlicher sind die die im Anzug mit Schlips und Kragen ihren Unfug treiben. Eine schwedische Zeitung hat mal vor langer Zeit Bilder von diesen Leuten gezeigt.
Es gibt einige rassistische Dinge die wir in Schweden erlebt haben.
Gesundheitssystem ist in Schweden ganz gut. Das Personal ist nicht so überlastet wie bei uns (eigene Erfahrung) Aber es gibt auch in Schweden Privatpatienten, ist alles nur eine Frage des Geldes.

Es macht Spaß mit dem Auto/Wohnmobil über Land zufahren, Pause machen wo es schön ist. Warnschilder vor Radarkontrollen, Rentiere die vor dem Auto herlaufen, Elche die die Strasse überqueren. Wildstängsel rechts und links an den Autobahnen, erinnert mich immer an die Ehemalige. Lange gerade Strassen, rechts Wald, links Wasser oder umgekehrt, rechts Wasser links Wald 🙂
Freundliche Leute, Alkoholiker die ihren Fusel oder Selbstgebrannten trinken, genau wie bei uns.
Meine Frau sagt immer "den Schweden kannst beim Laufen die Schuhe besohlen" Auf die Dauer würde uns die Mentalität auf den Nerv gehen, es fehlt das Spontane, Überraschende.
Aber trotzdem fahren wir jedes Jahr ein oder zweimal nach Schweden.
Und, Stockholm ist eine wunderschöne Stadt und immer eine Reise wert.
Ich höre jetzt auf, es gibt soviel über Schweden zu schreiben, Positives wie Negatives, halt wie bei uns.

Gruß
HHH

Zitat:

Original geschrieben von HaraldHH


Nun, ich denke man kann beiden Meinungen hier Recht geben.
Einerseits ist Schweden ein wunderschönes Urlaubsland, anderseits hat das Land die Probleme die es auch in Deutschland, bzw. Europa gibt.
Der Rechtsradikalismus ist in Schweden größer als hier bei uns. Nur man erkennt sie nicht gleich, abgesehen von ein paar Glatzen, gefährlicher sind die die im Anzug mit Schlips und Kragen ihren Unfug treiben. Eine schwedische Zeitung hat mal vor langer Zeit Bilder von diesen Leuten gezeigt.
Es gibt einige rassistische Dinge die wir in Schweden erlebt haben.
Gruß
HHH

Schweden ist ein Land mit vielen Problemen, Viele probleme haben in den letzten Jahren stark zugenommen, z.B:

- Kriminalität und Gewalt ( Höchste Rate im Skandinavien)

- Raubüberfälle ( Höchste Rate im Skandinavien)

- Armut und soziale Ausgrenzung ( Höchste Rate im Skandinavien)

- Jugendarbeitslosigkeit 22 % ( Höchste Rate im Skandinavien)

- Drogenabhängigkeit ( Todesfälle durch Heroin-missbrauch - höchste Rate im Europa)

- Segregation, c.a 200 Stadtteile in Schweden ist als Ghetto bezeichnet. (Höchste Rate im Skandinavien)

http://www.thelocal.se/.../malm-too-unsafe-for-danish-schoolchildren 🙄

Die SchwedenDemokraten ist die drittgrösste Partei in Schweden mit 13%.
Die Partei ist Rechtspopulistisch und Fremdenfeindlich.

Die Partei ist gegründet im Jahr1988, die Gründer kommen aus der Neo-Nazi Szene, eine Ausnahme ist aber Gustav Ekstöm aus Stockholm, er war eine "echte" Nazi, freiwillig im Dienst als SS-Rottenführer in Berlin beim SS-Hauptamt und Heinrich Himmler.

Parteivorsitzende im Jahr 1996:
https://stalej.files.wordpress.com/2013/02/sd.png

https://pershuvud.files.wordpress.com/2014/08/tina2.jpg

Pateivorsitzende Stadt Halmstad im Jahr 2014
Die Frau unten rechts:
http://...and.sverigedemokraterna.se/.../...rsm%C3%B6te-SD-Halland.jpg

und die blonde Frau nochmal 🙄
http://gfx.aftonbladet-cdn.se/.../CATHARINA_STRANDQVIST2.jpg

Was ich geschrieben habe ist leider die Realität, Ein Land im Verfall.


MfG Henrik aus Schweden

Inwieweit das jetzt auch nur im Ansatz etwas mit den von mir geschilderten Erfahrungen zu tun hat, geht mir nicht ganz auf. Wenn Du eine politische Diskussion führen möchtest gibt es dafür bestimmt bessere Unterforen. Ungehindert der sozialen Probleme hat das Land viel schöne Natur, hübsche Mädels, Gelassenheit im Straßenverkehr und Freundlichkeit gegenüber Urlaubern zu bieten. Und Volvos. Und um mehr ging es in diesem Thread nicht. 😎

Lieber Hendrik,

sicherlich leiden viele Deutsche am "Bullerbü-Syndrom". Aber ganz so blind wird niemand sein, zu glauben, in Schweden sei der Himmel auf Erden ausgebrochen. Wer in Deutschland regelmäßig mehr liest als die Speisekarte seiner Stammkneipe bekommt schon mit, dass auch Schweden mit ähnlichen Problemen kämpfen müssen wie wir. In einem Land zu leben ist etwas anderes als dort Urlaub zu machen. Und um den Urlaub ging es jetzt ausschließlich. Ich war noch nie in Schweden, habe aber bislang nur positive Schilderungen, so wie auch hier, bekommen. Berichte über sehenswerte Landschaften und Städte und freundliche, offene Menschen. Im Urlaub muss ein bisschen "Bullerbü" schon sein. Ärgern kann ich mich auch zuhause. 😉

Grüße vom Ostelch

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