Bei Volvo zuhause...

Volvo XC60

Eine Tour durch Schweden - wir wollten dies schon lange mal machen. Letztes Jahr war Spanien dran, und dieses Jahr nun eben diee Skandinavier. Da ich ansonsten im Internet keinerlei Bezug zu Leuten mit einer Verbindung zu diesem Land (oder zumindest zu seinen Produkten 😉 ) habe, dachte ich mir, ich schreibe hier mal so ein paar kurze Gedanken zur Reise auf. Vielleicht interessierts ja den ein oder anderen, zumal wir auch das Volvo Werk in bzw. bei Göteborg besucht haben, also der Bezug zum Forum ist da. Naja und wenn nicht, schließt Ihr den Thread einfach wieder. 🙂

Wo waren wir:

In Trelleborg gings los, die Westküste bis Göteborg rauf, dann nach Nordosten in die Wildniss nach Karlsstad. Dann über Örebro und Norrköping an der Küste über Kalmar und Karlskrona nach Malmö, und dann zurück nach Hause. Stockholm haben wir bewußt ausgelassen, dies ist mal ein Ziel für eine Städtereise. Dieses mal ging es eher ums "herumkommen", und Land und Leute kennen lernen.

Das Land an sich:

Wirklich toll. Warum? Es ist einfach schön, und so leer da. Wirklich, dort kann man jederzeit in die völlige Einsamkeit fahren wenn man möchte. Und braucht selbst von den größeren Städten nur 30 Minuten. Sofort als ich wieder zu hause war merkte ich, wie voll es hier in Deutschland ist. Na kein Wunder, gibt ja nur 10 Millionen Schweden, und das bei dem großen Land. Sie haben tolle Küsten, einsame Seen, riesige Wälder, und es ist grün grün grün (im Sommer jedenfalls 😎 ). Besonders haben mir die einsamen Ortschaften gefallen. Die Leute leben da wirklich am Arsch der Welt, zehn, zwölf Häuser, aber alle haben Strom und Internet. Die Infrastruktur ist wirklich super. Teilweise haben selbst die kleinsten Orte ein Schwimmbad. Wieso werden die bei uns alle dicht gemacht? Die Natur selbst ist natürlich auch genial, wobei ich zugeben muss dass mir die Staubpisten den meisten Spaß gemacht haben. Besonders mit dem Heckantrieb des 3ers kamen da richtige Rally Gefühle auf haha. Hab auch diverse Videos von den Fahrten durch die Wälder gedreht, falls uns der Sprit ausgehen sollte und man unsere Knochen nach jahrzehnten finden sollte 😁 . Nee Spaß, aber so manchmal hab ich mir echt gedacht "wenn wir die Karre verreckt, was dann?", so einsam war es.

Der Verkehr:

Also wirklich entspannt. Die Schweden sind so entspannt, dass es da einfach nie zu stressigen Situationen kam. Kaum von der Fähre runter began meinerseits erstmal das Überholen auf der Landstraße, weil mir die alle zu langsam fuhren. Ich konnte einfach nicht verstehen warum man 75 fährt wenn 80 erlaubt ist. 1 Woche später war ich selbst der entspannteste Fahrer, und mir war alles egal. Super relaxed ging es durch die Gegend, und selbst die 110 auf den Autobahnen machten mir nix mehr aus. Das Reisverschlussverfahren klappt in Schweden einfach immer, weil sie generell soviel Abstand zum Vordermann halten, dass sie gar nicht bremsen müssen wenn sich einer einfädelt. Ein Traum. Die Gelassenheit der anderen färbt einfach zwangsweise auf einen ab, und so kann ich sagen dass dort wirklich mal der Weg das Ziel ist. Hier in Deutschland lässt man natürlich keinen Abstand, weil sich dann gleich 10 Leute einfädeln und man nie ankommt. Kaum war ich wieder hier, bin ich wieder wie die letzte Sau gefahren. Ist einfach alles zu nervig hier. Echt traurig, aber wat willste machen. 😉

Volvo:

Ein absolutes Highlight der Reise. Und das tollste: Wir durften sogar den neuen XC90 von allen Seiten begutachten, denn die ersten befanden sich gerade in der Endabnahme der Fertigung. Aber von Anfang an: Wir sind ohne Voranmeldung zum Werk gefahren, also zuerst die Ernüchterung, man muss vorbestellen, wenn man die Werkstour machen will. Also erstmal lange Gesichter. Aber nach 2 Minuten kam ein Chinese zu uns, der uns mitteilte dass wir doch warten sollten, vielleicht sind ja doch noch Plätze frei. Und tatsächlich, wir konnten noch mit. Super! Im Werk war ich schon beeindruckt, wie viele Maschinen, und wie wenig Menschen dort arbeiteten. Die hunderte von Robotern wirkten schon fast gespenstisch, und ich fühlte mich wie in einem Terminator Film. Besonders in der Presse und im Lager waren nur wenige Leute zu sehen. In die Lackiererei durften wir nicht rein. Die Endfertigung war natürlich der spannendste Teil, klar. Hier konnte man alle Volvomodelle sehen (wie Ihr wisst fertigt Volvo alle Modelle auf einer Produktionsstraße), die in Göteborg gefertigt werden. Also jede Menge XC70, S80 und V60 schwirrten da an der Decke herum. Besonders interessant war die Hochzeit, die bei Volvo 100% automatisch abläuft. Von oben die Karosserie, von unten Fahrwerk, Motor und Getriebe, und zack war ein neues Auto geboren. Der XC90 war natürlich das Bonbon der Tour. Da man leider keine Fotos machen durfte, konnte ich nur heimlich knippsen, die blöde Handykamera ist eh nicht zu gebrauchen und daher sind die meisten Bilder unscharf. Aber zumindest die Konturen kann man erkennen 😁 .
Im Volvo Museum ging es dann historisch zu, ich wußte gar nicht dass die Jungs einen der ersten V6 Diesel gebaut haben, die dann in Panzer gekloppt wurden. Und Flugzeugtriebwerke haben sie auch gemeißelt. Wirklich eine bewegte Geschichte. Besonders die Prototypen waren sehenswert. Ich fand Volvo setzt doch recht viel in der Serie um, wovon die Ingenieure und Designer anfangs noch träumen. Gerade bei XC90 und XC60 waren die Prototypen nicht weit von der Serie entfernt. Super. Im Shop dann noch ein paar T-Shirts und eine Jacke eingesackt, mit Volvo Sachen lauf ich auch als BMW Fahrer gerne rum. Das Design des neuen XC90 ist außen wie innen auch in Natura einfach nur schick, schick und schick!

Achja, und im letzten Bild nach dem Volvo Museum könnt Ihr ja mal das einzig vernünftige Auto suchen. 😁 😛 😁

Göteborg:

Von allen Städten die wir besichtigt haben, mein Favorit. Auf Granitfelsen gebaut zieht sie sich elegant ins Landesinnere, von Granithügeln umgeben. So haben die Einwohner jede Menge Naherholungsgebiete vor der Haustür. Etwa so groß wie meine Heimatstadt Düsseldorf, fand ich es da aber wesentlich schöner. Am Meer lebt es sich einfach besser. Auch im Winter? Ich weiß es nicht, aber im Sommer habe ich mich da nun pudelwohl gefühlt. Breite Prachtstraßen, historische Gebäude wechseln sich mit Häusern aus der Gründerzeit und hässlichen 70er Jahre Klötzen ab. Die stören da aber nicht so finde ich. Viel Wasser überall, das belebt den Geist und beruhigt. Wirklich gestresste Leute hab ich da nicht gesehen, auch an Werktagen. Aber gut, man schaut den Leuten ja nur vor den Kopf. Viele nette Cafes und Restaurants, sowie viel Sauberkeit. Selbst die "ärmeren" Stadtteile durch die man so fuhr machten keinen liederlichen Eindruck. Insgesamt eine einfach nur sympatische Stadt.

Die Schweden:

Gott sind die Mädels da hübsch! Genau mein Geschmack. Die Gesichter mit leichtem Babyspeck (so macht es den Eindruck), dazu das blonde Haar und leicht zusammenstehende Augen. Und die meisten haben auch noch ne super Figur. Da ich im Anquatschen jetzt ohne Übertreibung keine Hemmungen habe, hab ich einfach mal geschaut wie sie so reagieren, und zack war ein Date geboren. War auch ein toller Abend, leider mussten wir dann am nächsten Tag auch schon weiter. Ihr Freundeskreis war zumindest vordergründig sehr interessiert an Deutschland, und ich wollte alles über die Schweden wissen, an Gesprächsstoff mangelte es also nicht. Ansonsten sind die alle super nett und hilfsbereit, wenn man etwas fragt, haben alle viele hilfreiche Infos parat, in bestem Englisch. Toll. Aber etwas ruhiger sind sie. Wir waren da mal im Kino (alle Filme in der OV, super!). Und wenn es etwas zu lachen gab, waren wir die einzigen die laut lachten. Schweden machen sowas anscheinend nicht, oder sie fanden den Film nicht witzig. Und mir wurde gesagt dass das Anquatschen da wohl nicht jedermanns Sache ist, die Schweden nehmen es mit der Kontaktaufnahme eher nordisch zurückhaltend. Jedenfalls tat es mir ein bisschen leid, das Klischee des lauten Deutschen haben wir da wohl leider erfüllt. Ansonsten waren wir aber brav, und haben glaube ich überall einen guten Eindruck hinterlassen. 🙂

Fazit:
Im Sommer ein tolles Reiseland. Im Winter, so wurde mir beschrieben, werden die dunklen Stunden mit überall heller Beleuchtung etwas freundlicher gemacht, aber das Wetter, gerade im Süden, soll wohl bescheiden sein. Viel Regen und kalter Wind. Wir hatten ein Traumwetter, jeden Tag ca 20 bis 23° und Sonne. Wir waren in den einsamsten Seen baden, und im Meer schwimmen, einen Sonnenbrand hab ich mir auch geholt. Also jederzeit wieder. Leben würde ich da auf Grund der Sprache nicht wollten, die klingt doch schon recht merkwürdig. Aber das Land ist ein Traum, und die Menschen ein ausgebund an Freundlichkeit, Aufgeschlossenheit (verschlossene Schweden? Hab ich nicht gesehen) und Hilfsbereitschaft. Auch nachdem sie wußten dass wir Deutsche sind. Wir fühlten uns zu jeder Zeit total wohl.

Also von mir gibt es eine 100%ige Empfehlung sich das Land mal anzuschauen, aus dem Eure Autos (zum Teil) kommen, aber ich denke die meisten von Euch werden schon selbst dagewesen sein, Ihr alten Südschweden, ihr. 😎

Zu Bildern sei noch gesagt, dass ich sie schnell vom Handy hochgeladen habe, bitte entschuldigt, die Qualität ist nicht so toll. Die meisten guten sind auf der Kamera. Aber für einen kurzen Einblick reichen sie ja vielleicht.

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Beste Antwort im Thema

Eine Tour durch Schweden - wir wollten dies schon lange mal machen. Letztes Jahr war Spanien dran, und dieses Jahr nun eben diee Skandinavier. Da ich ansonsten im Internet keinerlei Bezug zu Leuten mit einer Verbindung zu diesem Land (oder zumindest zu seinen Produkten 😉 ) habe, dachte ich mir, ich schreibe hier mal so ein paar kurze Gedanken zur Reise auf. Vielleicht interessierts ja den ein oder anderen, zumal wir auch das Volvo Werk in bzw. bei Göteborg besucht haben, also der Bezug zum Forum ist da. Naja und wenn nicht, schließt Ihr den Thread einfach wieder. 🙂

Wo waren wir:

In Trelleborg gings los, die Westküste bis Göteborg rauf, dann nach Nordosten in die Wildniss nach Karlsstad. Dann über Örebro und Norrköping an der Küste über Kalmar und Karlskrona nach Malmö, und dann zurück nach Hause. Stockholm haben wir bewußt ausgelassen, dies ist mal ein Ziel für eine Städtereise. Dieses mal ging es eher ums "herumkommen", und Land und Leute kennen lernen.

Das Land an sich:

Wirklich toll. Warum? Es ist einfach schön, und so leer da. Wirklich, dort kann man jederzeit in die völlige Einsamkeit fahren wenn man möchte. Und braucht selbst von den größeren Städten nur 30 Minuten. Sofort als ich wieder zu hause war merkte ich, wie voll es hier in Deutschland ist. Na kein Wunder, gibt ja nur 10 Millionen Schweden, und das bei dem großen Land. Sie haben tolle Küsten, einsame Seen, riesige Wälder, und es ist grün grün grün (im Sommer jedenfalls 😎 ). Besonders haben mir die einsamen Ortschaften gefallen. Die Leute leben da wirklich am Arsch der Welt, zehn, zwölf Häuser, aber alle haben Strom und Internet. Die Infrastruktur ist wirklich super. Teilweise haben selbst die kleinsten Orte ein Schwimmbad. Wieso werden die bei uns alle dicht gemacht? Die Natur selbst ist natürlich auch genial, wobei ich zugeben muss dass mir die Staubpisten den meisten Spaß gemacht haben. Besonders mit dem Heckantrieb des 3ers kamen da richtige Rally Gefühle auf haha. Hab auch diverse Videos von den Fahrten durch die Wälder gedreht, falls uns der Sprit ausgehen sollte und man unsere Knochen nach jahrzehnten finden sollte 😁 . Nee Spaß, aber so manchmal hab ich mir echt gedacht "wenn wir die Karre verreckt, was dann?", so einsam war es.

Der Verkehr:

Also wirklich entspannt. Die Schweden sind so entspannt, dass es da einfach nie zu stressigen Situationen kam. Kaum von der Fähre runter began meinerseits erstmal das Überholen auf der Landstraße, weil mir die alle zu langsam fuhren. Ich konnte einfach nicht verstehen warum man 75 fährt wenn 80 erlaubt ist. 1 Woche später war ich selbst der entspannteste Fahrer, und mir war alles egal. Super relaxed ging es durch die Gegend, und selbst die 110 auf den Autobahnen machten mir nix mehr aus. Das Reisverschlussverfahren klappt in Schweden einfach immer, weil sie generell soviel Abstand zum Vordermann halten, dass sie gar nicht bremsen müssen wenn sich einer einfädelt. Ein Traum. Die Gelassenheit der anderen färbt einfach zwangsweise auf einen ab, und so kann ich sagen dass dort wirklich mal der Weg das Ziel ist. Hier in Deutschland lässt man natürlich keinen Abstand, weil sich dann gleich 10 Leute einfädeln und man nie ankommt. Kaum war ich wieder hier, bin ich wieder wie die letzte Sau gefahren. Ist einfach alles zu nervig hier. Echt traurig, aber wat willste machen. 😉

Volvo:

Ein absolutes Highlight der Reise. Und das tollste: Wir durften sogar den neuen XC90 von allen Seiten begutachten, denn die ersten befanden sich gerade in der Endabnahme der Fertigung. Aber von Anfang an: Wir sind ohne Voranmeldung zum Werk gefahren, also zuerst die Ernüchterung, man muss vorbestellen, wenn man die Werkstour machen will. Also erstmal lange Gesichter. Aber nach 2 Minuten kam ein Chinese zu uns, der uns mitteilte dass wir doch warten sollten, vielleicht sind ja doch noch Plätze frei. Und tatsächlich, wir konnten noch mit. Super! Im Werk war ich schon beeindruckt, wie viele Maschinen, und wie wenig Menschen dort arbeiteten. Die hunderte von Robotern wirkten schon fast gespenstisch, und ich fühlte mich wie in einem Terminator Film. Besonders in der Presse und im Lager waren nur wenige Leute zu sehen. In die Lackiererei durften wir nicht rein. Die Endfertigung war natürlich der spannendste Teil, klar. Hier konnte man alle Volvomodelle sehen (wie Ihr wisst fertigt Volvo alle Modelle auf einer Produktionsstraße), die in Göteborg gefertigt werden. Also jede Menge XC70, S80 und V60 schwirrten da an der Decke herum. Besonders interessant war die Hochzeit, die bei Volvo 100% automatisch abläuft. Von oben die Karosserie, von unten Fahrwerk, Motor und Getriebe, und zack war ein neues Auto geboren. Der XC90 war natürlich das Bonbon der Tour. Da man leider keine Fotos machen durfte, konnte ich nur heimlich knippsen, die blöde Handykamera ist eh nicht zu gebrauchen und daher sind die meisten Bilder unscharf. Aber zumindest die Konturen kann man erkennen 😁 .
Im Volvo Museum ging es dann historisch zu, ich wußte gar nicht dass die Jungs einen der ersten V6 Diesel gebaut haben, die dann in Panzer gekloppt wurden. Und Flugzeugtriebwerke haben sie auch gemeißelt. Wirklich eine bewegte Geschichte. Besonders die Prototypen waren sehenswert. Ich fand Volvo setzt doch recht viel in der Serie um, wovon die Ingenieure und Designer anfangs noch träumen. Gerade bei XC90 und XC60 waren die Prototypen nicht weit von der Serie entfernt. Super. Im Shop dann noch ein paar T-Shirts und eine Jacke eingesackt, mit Volvo Sachen lauf ich auch als BMW Fahrer gerne rum. Das Design des neuen XC90 ist außen wie innen auch in Natura einfach nur schick, schick und schick!

Achja, und im letzten Bild nach dem Volvo Museum könnt Ihr ja mal das einzig vernünftige Auto suchen. 😁 😛 😁

Göteborg:

Von allen Städten die wir besichtigt haben, mein Favorit. Auf Granitfelsen gebaut zieht sie sich elegant ins Landesinnere, von Granithügeln umgeben. So haben die Einwohner jede Menge Naherholungsgebiete vor der Haustür. Etwa so groß wie meine Heimatstadt Düsseldorf, fand ich es da aber wesentlich schöner. Am Meer lebt es sich einfach besser. Auch im Winter? Ich weiß es nicht, aber im Sommer habe ich mich da nun pudelwohl gefühlt. Breite Prachtstraßen, historische Gebäude wechseln sich mit Häusern aus der Gründerzeit und hässlichen 70er Jahre Klötzen ab. Die stören da aber nicht so finde ich. Viel Wasser überall, das belebt den Geist und beruhigt. Wirklich gestresste Leute hab ich da nicht gesehen, auch an Werktagen. Aber gut, man schaut den Leuten ja nur vor den Kopf. Viele nette Cafes und Restaurants, sowie viel Sauberkeit. Selbst die "ärmeren" Stadtteile durch die man so fuhr machten keinen liederlichen Eindruck. Insgesamt eine einfach nur sympatische Stadt.

Die Schweden:

Gott sind die Mädels da hübsch! Genau mein Geschmack. Die Gesichter mit leichtem Babyspeck (so macht es den Eindruck), dazu das blonde Haar und leicht zusammenstehende Augen. Und die meisten haben auch noch ne super Figur. Da ich im Anquatschen jetzt ohne Übertreibung keine Hemmungen habe, hab ich einfach mal geschaut wie sie so reagieren, und zack war ein Date geboren. War auch ein toller Abend, leider mussten wir dann am nächsten Tag auch schon weiter. Ihr Freundeskreis war zumindest vordergründig sehr interessiert an Deutschland, und ich wollte alles über die Schweden wissen, an Gesprächsstoff mangelte es also nicht. Ansonsten sind die alle super nett und hilfsbereit, wenn man etwas fragt, haben alle viele hilfreiche Infos parat, in bestem Englisch. Toll. Aber etwas ruhiger sind sie. Wir waren da mal im Kino (alle Filme in der OV, super!). Und wenn es etwas zu lachen gab, waren wir die einzigen die laut lachten. Schweden machen sowas anscheinend nicht, oder sie fanden den Film nicht witzig. Und mir wurde gesagt dass das Anquatschen da wohl nicht jedermanns Sache ist, die Schweden nehmen es mit der Kontaktaufnahme eher nordisch zurückhaltend. Jedenfalls tat es mir ein bisschen leid, das Klischee des lauten Deutschen haben wir da wohl leider erfüllt. Ansonsten waren wir aber brav, und haben glaube ich überall einen guten Eindruck hinterlassen. 🙂

Fazit:
Im Sommer ein tolles Reiseland. Im Winter, so wurde mir beschrieben, werden die dunklen Stunden mit überall heller Beleuchtung etwas freundlicher gemacht, aber das Wetter, gerade im Süden, soll wohl bescheiden sein. Viel Regen und kalter Wind. Wir hatten ein Traumwetter, jeden Tag ca 20 bis 23° und Sonne. Wir waren in den einsamsten Seen baden, und im Meer schwimmen, einen Sonnenbrand hab ich mir auch geholt. Also jederzeit wieder. Leben würde ich da auf Grund der Sprache nicht wollten, die klingt doch schon recht merkwürdig. Aber das Land ist ein Traum, und die Menschen ein ausgebund an Freundlichkeit, Aufgeschlossenheit (verschlossene Schweden? Hab ich nicht gesehen) und Hilfsbereitschaft. Auch nachdem sie wußten dass wir Deutsche sind. Wir fühlten uns zu jeder Zeit total wohl.

Also von mir gibt es eine 100%ige Empfehlung sich das Land mal anzuschauen, aus dem Eure Autos (zum Teil) kommen, aber ich denke die meisten von Euch werden schon selbst dagewesen sein, Ihr alten Südschweden, ihr. 😎

Zu Bildern sei noch gesagt, dass ich sie schnell vom Handy hochgeladen habe, bitte entschuldigt, die Qualität ist nicht so toll. Die meisten guten sind auf der Kamera. Aber für einen kurzen Einblick reichen sie ja vielleicht.

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Zitat:

Original geschrieben von Südschwede



Zitat:

Original geschrieben von allo78



Dieses Geschleiche in Schweden hatte ich vom ersten Tag an satt... im Urlaub kann man das mal ein paar Tage machen, aber dann ist auch wieder gut - ich war froh die deutschen Autobahnen wieder zu haben.
Für uns fing der Urlaub schon auf der Straße an. Gut, mit dem WoMo fiel das Cruisen wohl noch leichter als mit einem PKW. Auf der Rückreise fing der Irrsinn schon auf der dänischen Autobahn an und zurück in D nach 3 Wochen Ruhe in S und N war ich schnell wieder bedient. Da fiel mir gleich wieder auf wie rücksichtslos, rechthaberisch und ignorant hierzulande gefahren wird.

das sind ein paar vereinzelte die so fahren, aber im Großen und ganzen klappt das hier - von Links- und Mittelspurblockierern mal abgesehen - ganz gut.

In Schweden (oder auch anderen Ländern) hingegen ist das ein extrem einschläferndes Erlebnis, besonders auf langen Strecken, sehr ermüdend und somit auch gefährlich. Dazu das permanente Gefühl "nie anzukommen" - man fährt, fährt und fährt um am Ende dann feststellen zu müssen, wieder nur 100 km geschafft zu haben - und man möchte sich gar nicht ausmalen wollen, was denn wohl wäre, wenn das nächste Ausflugsziel - oder auch der nächste Kundentermin - nun 500 km entfernt wäre...

Das Hauptproblem hinter den schwedischen Autofahrern ist, daß die meisten nur für die Prüfung Kontakt zu einer Fahrschule haben, die Praxis lernt man neben Muddi oder Vaddi und einem grünen Schild an der Heckklappe: Övningskör.

Statt Autofahrdidaktik und gesunder Gefahrenschulung durch einen Fahrlehrer gilt in Schweden: "oj då, fahr ncht so schnell, uiihhh guck mal, ein anderes Auto". Verstärkt wird das (zumindest in der Göteborger Region) noch durch einen unangenehmen Umweltfaschismus durch Politik und Presse. "Wer langsam fährt, produziert weniger CO2", "Schneller fahren bringt dich nicht schneller ans Ziel" uswusw waren alles Aussagen, die so oder so ähnlich in der Zeitung standen. Dazu die Diskussion um den "Västlänken", in der vermittelt wird, daß Autofahren die Quelle allen Übels ist. (Wäre in Wolfsburg so undenkbar).

Versteht mich nicht falsch, Schweden ist wunderbar, nur wenn man erstmal hinter die Kulissen blicken konnte, empfindet man einiges nicht mehr als so toll. Ist man nicht da, will man hin, ist man zu lange dort, will man zurück.

Danke für den schönen Bericht - macht Laune wieder mal hinzufahren! Deine Eindrücke haben einige Erinnerungen geweckt (war zuletzt vor fünf Jahren dort).

Land und Leute empfinde ich als sehr sympathisch und letztendlich bin ich über die Liebe zu Schweden auch zu Volvo gekommen (mein erster wird unten in artgerechter Haltung präsentiert). Also mach' dir nichts draus, dass du noch BMW fahren musst, das kann noch werden. 😛

Die Gelassenheit auf Schwedens Straßen haben wir immer genossen, die Rückkehr auf Deutschlands Autobahnen war jedesmal ein kleiner Kulturschock.

Zitat:

Original geschrieben von volvocrasher


Eine Frage noch: Welche Stadt ist das zwischen Göteborg und Malmö?

So ab Bild 40: Das ist Kalmar an der Südostküste, Öland gegenüber. Die Bilder unten sind nicht weit dsvon entstanden, in Blekinge (2004).

Ton in Ton passend zum Haus
Der Nachbar-Elch
Eine Schöne in Karlskrona

Hi Leute, danke für die netten Beiträge, ich sehe Schweden hat hier jeder gern. Na wo auch sonst. 🙂

Noch ein Wort zum 3er: Bin ja früher Volvo gefahren, und sofern ich mal keinen Diesel mehr brauche, oder Volvo sich genötigt sieht, einen D mit ca 250PS und >500Nm anzubieten, wechsle ich auch wieder zu den Schweden.

Ich jedenfalls habe eine unheimliche Sympathie für Land und Leute entwickelt, und kann nun auch ein bisschen besser verstehen, wie Volvo so seine Entscheidungen trifft, bzw. welche Logik dahinter steckt. Die Schweden im Allgemeinen scheinen zu wissen, dass sie den Platz, die Ruhe, und die Gewissheit haben, nicht jedes bißchen Produktivität aus jeder Sekunde pressen zu müssen. Teilweise kam mir die Gelassenheit sogar ein bißchen wie in Spanien zur Siesta vor. Hinter den Kulissen sieht das sicherlich hier und da mal anders aus, aber ich kann nun verstehen warum Touristen, die nach Deutschland kommen, immer sagen die Leute lächeln hier nicht. Die schwedischen Städte haben jedenfalls auch am Feierabend mehr entspannte Einwohner als unsere. Ich gebe allo Recht, mit der Fahrweise dort könnte man niemals an einem Tag soviele Kilometer abspulen wie hier. Und so eben auch nicht so viele Termine wahrnehmen. Aber vielleicht wollen - und brauchen sie das ja auch gar nicht dort? Wenn jeder etwas langsamer macht, hat auch keiner - landesintern - einen Wettbewerbsnachteil.

Ich glaube wir Deutschen haben aus welchen Gründen auch immer den unbedingten Drang entwickelt, jeden Tag mit so vielen Terminen vollzustopfen, wie nur möglich. Ob im Beruf oder Privat. Selbst ein gemütliches Grillen am Abend wird vorher akribisch mit Einkäufen und derlei organisiert, und im Supermarkt nervt es einen schon, wenn man mal ne Minute länger an der Kasse warten muss. In Schweden hab ich in keiner Schlange auch nur ein verdriesliches Gesicht gesehen. Im Gegenteil, sie sprechen mit einander und lachen über das, was sie nicht ändern können. Hier bei uns wird doch nach 30 Sekunden nach ner neuen Kasse geschriehen. Natürlich übertreibe ich etwas, aber so kommt es mir vor. Und das schlägt sich eben auch im Verkehr nieder, oder in der Sucht nach PS starken Alltagsmobilen. Wobei ich mir hier klar auch an die eigene Nase packe.

Na egal, will hier nicht philosophisch werden, aber derlei Gedanken gehen einem durch den Kopf wenn man nach 3 Wochen entspannter Fahrt über schwedische Landstraßen zurück im Autobahnwahnsinn bei Hamburg oder im Rhein/Ruhr Ballungsraum steckt.

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Zitat:

Original geschrieben von Schnelch


Die Gelassenheit auf Schwedens Straßen haben wir immer genossen, die Rückkehr auf Deutschlands Autobahnen war jedesmal ein kleiner Kulturschock.

Glaube mir, das geht uns auch so...

Ein norwegischer Freund hat mir auch mal vor vielen Jahren gesagt, dass er, sobald er in Kiel von der Fähre fährt, zum Tier wird!

Und ich selbst kann das nur bestätigen!

Ab Kiel ist Krieg angesagt!

Fahren auf deutschen Straßen macht aggressiv! Jedes Mal, wenn ich von zu Hause wieder nach Deutschland fahre merke ich, dass die Aggressivität wächst.

Es herrscht "jeder gegen jeden"!

Das hängt sicherlich auch mit dem hohen Verkehrsaufkommen und der immer schlechteren Verkehrsinfrastruktur in Deutschland zusammen (wobei das Fahren in Stockholm, sicherlich auch keine Kleinstadt und zudem auch nicht autofahrerfreundlich, immer noch wesentlich entspannter ist, als in jeder deutschen Kleinstadt), aber es wird auch nicht die einzige Ursache sein.

Einen Grund kann man auch hier immer wieder lesen...

Ich fahre auch gerne zügig, aber kommt es wirklich darauf an, ob man nun mit 100, 110 oder 90km/h dem Ziel entgegenfährt?!

Etwas mehr Gelassenheit würde allen gut tun!

Auch auf den Autobahnen!

Bei reduzierter Geschwindigkeit (Speedlimit) passen mehr Autos auf die Autobahn, das Unfallrisiko minimiert sich durch die niedrigeren Geschwindigkeitsdifferenzen, der Verbrauch sinkt und "Spaß" hat im öffentlichen Straßenverkehr eh nichts zu suchen (dafür gibt es entsprechende Gelände).

Aber Vernunft hat im deutschen Straßenverkehr anscheinend auch nichts zu suchen, dazu ist er viel zu emotional!

Das, was dem US-Amerikaner sein liberales Waffenrecht, das ist dem Deutschen die freie Fahrt auf der Autobahn...

Und beides tötet Unschuldige! 😉

Und was den Hinweis eines anderen Posters auf die Fahrschule angeht...

Wäre sie in Deutschland wirklich so viel besser, das Fahren wäre auch hier sicher entspannter und sicherer... Denn wenn man hier teilweise eine Leute fahren sieht, dann fasst man sich immer wieder an den Kopf!

Und damit meine ich gar nicht nur die Volldeppen von Rasern, es gibt auch genug Leute, die unsicher und komplett verängstigt auf den Straßen rollende Hindernisse darstellen.

Das Problem dürfte dort oft die fehlende Fahrpraxis darstellen und daran kann keine Fahrschule der Welt etwas ändern! Egal, ob in Schweden, Deutschland oder Angola!

Und Rasern kann man nur mit Speedlimits, flächendeckender Kontrolle und entsprechender Verfolgung etwas entgegensetzen, dann reduziert sich das Problem irgendwann.

Das ist aber in Deutschland weder von der Politik (Lobbyarbeit der Kfz-Hersteller), noch vom Volk gewollt, also wäre es sicher auch falsch, dies durchzusetzen.

PS: Danke für den tollen Bericht an den OP Gurkengraeber!

also wie gesagt ich finde das nicht so. Im Gegenteil - die unlimitierten Autobahnen sind mir der Hauptgrund (neben der Sprache) warum ich niemals in ein anderes Land ziehen würde. Ich wurde nach einem Urlaub in NY mal gefragt, ob ich mir vorstellen könnte im Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu wohnen - meine Antwort "das Land der unbegrenzenten Autobahngeschwindigkeiten ist mir lieber!"
ich fahre nun mal gerne und wenn ich diese Freiheit nicht mehr hätte, würde mich wohl (von Freunden und Sprache und der Feigheit sich nicht einfach so auf was neues einzulassen mal abgesehen) nicht mehr viel hier halten.

Und dass durch Speedlimits die Unfallgefahr sinkt, da kann ich Dir nur raten, schau Dir mal die Realität an. Trotz des mit höchsten Verkehrsaufkommens haben wir hier in D eine der weltweit sichersten ABs - und da hat die freie Fahrt einen nicht unerheblichen Anteil daran: es muss konzentrierter gefahren werden, mehr auf andere geachtet werden (und das gilt für beide Seite - Langsamfahrer auf Schnellfahrer und umgekehrt) etc. - und man ermüdet wesentlich weniger schnell...

zudem denke ich auch viele hier verwechsen, dass sie sich in Schweden zum Urlaub aufhielten... im rauhen Alltag würde sich das auf Dauer sicher ganz schnell umkehren...
aber zugegeben, von mancher Gelassenheit aus anderen Ländern (Stichwort Supermarktkasse etc.) könnten wir sicher auch mal was lernen.... ich kennen es ja selbst, dass ich mich über jede Minute aufrege, die ich in der Schlange stehe weil wieder nur 2 Kassen offen sind... - wenn man derweil ein nettes offenes Gespräch führen könnte und die Zeit zum Lachen nutzten würde, wäre das natürlich schon toll...

Leute macht doch aus diesem schönen Schweden-Thread jetzt keinen Raser/Für-oder-Gegen Speedlimit Thread - wer darüber diskutieren will kann ja einen eigenen Thread aufmachen - ich denke da steigen genug darauf ein.

Ich war noch nicht in Schweden, aber ich denke, dass die Nordlichter eine ganz eigene Mentalität haben. Vielleicht liegt es daran, dass es einfach weniger Leute sind. Ich denke sie sind viel sozialer eingestellt und achten auch mehr auf einander. Das rührt sicherlich auch aus der Gesellschaft heraus und der sozialen Sicherheit, die der Saat bietet.

In einem Bericht hab ich letztens gelesen, dass eine Firma in Schweden vor einiger Zeit auf die 30h Woche umgestellt hat (bei vollem Lohnausgleich). Welche Firma in Deutschland käme auf diese Idee? Das Interessante ist nun, dass sich die 30h Woche für die Firma aber durchaus rentiert. Laut deren Chef ist die Produktivität um mehr als 50% gestiegen und die Krankmeldungen gingen ebenfalls um einen signifikanten Beitrag zurück. (Eigentlich auch verständlich). Für mich zeigt das einfach wieder die größere Gelassenheit - einfach sich mal auf etwas einlassen und es auszuprobieren - das heißt ja nicht, dass es nicht profitabel sein muss. Ich denke aber, dass den Schweden diese Profitdenken bis in den kleinsten und auch bis in den privaten Bereich abgeht. Deshalb sind die Leute entspannter, aufgeschlossener und freundlicher.

Schweden steht für meine Frau und mich definitiv als Urlaubsziel fest - was ich bisher an Bildern, Berichten und Reportage gesehen habe wollen wir da definitiv mal hin.

Just my 2ct
Robert

PS: Was das gelassene Fahren angeht ... wenn ich an meine Erfahrungen in Spanien und Italien auf den Autobahnen (Tempolimit) denke gruselt es mich immer noch nachträglich. (das waren keine Urlaubsfahrten sondern Dienstreisen). daher denk ich, dass die Nordlichter einfach anders ticken - was mir meine finnische Exkollegin auch immer bestätigte.

Zitat:

Original geschrieben von Squire



Ich war noch nicht in Schweden, aber ich denke, dass die Nordlichter eine ganz eigene Mentalität haben. Vielleicht liegt es daran, dass es einfach weniger Leute sind. Ich denke sie sind viel sozialer eingestellt und achten auch mehr auf einander. Das rührt sicherlich auch aus der Gesellschaft heraus und der sozialen Sicherheit, die der Saat bietet.

Gut möglich, dass die Leute entspannter sind, weil sie nicht so dicht aufeinander hängen. Wenn ich von mir ausgehe wäre das bei mir zumindest so. Mir geht dieses dichte Aufeinandersitzen hier in D manchmal wirklich auf den Keks. Volle Straßen, volle Städte, Hektik, Gedrängel. Das habe ich in S nur in Stockholm erlebt, aber in deutlich abgemilderter Form. Ist man außerhalb der etwas dichter besiedelten Gegenden in Südschweden, ist es völlig easy. Platz, Ruhe, keine Menschenmassen, Natur. Ich würde gerne dort oben leben, denn ich liebe Ruhe, schöne und heile Natur und freundliche Mitmenschen in nicht zu großer Anzahl. 😁

Bekannte von uns sind vor ein paar Jahren nach Nordwestnorwegen ausgewandert. Er hatte ein Bauunternehmen in Brandenburg, damit in Berlin viele Aufträge gehabt und Kohle gemacht, sich aber mit 50 gefragt, ob das alles ist, was das Leben bereithält. Er lernte dann eine Frau kennen, die insgeheim auch immer nach Norden wollte. Die Beiden haben alles hingeschmissen und sind nach Norwegen abgehauen. Er arbeitet dort in seinem alten Beruf als Rohrleger und sie als Altenpflegerin. Beide haben sich durch ihren Fleiß und ihre Fachkenntnisse innerhalb kürzester Zeit die Anerkennung der Norweger verdient. Nebenher züchten sie Huskys, vermieten Gästezimmer, bieten Touren mit den Hunden durch die Gegend an und machen Busreiseführungen deutscher Urlauber von Kreuzfahrtschiffen. Läuft gut an. Wir haben sie letzten Sommer dort oben auf unserer WoMo-Tour besucht und haben absolut zufriedene Menschen erlebt, die sich dort oben verwirklicht haben. Ein Haus im Nirgendwo, der nächste Nachbar einen Kilometer entfernt. Könnte ich auch ab. Nur kann ich mit meinem Beruf da oben nichts anfangen und die OHL mag die Einsamkeit zwar im Urlaub, aber nicht im Alltag.

Bin gelegentlich beruflich in S.
Es geht dort tatsächlich alles ruhiger und sehr freundlich zu.
Aber auch im Paradis ist nicht alles Gold was glänzt.

Klar, was hinter den Kulissen los ist, sieht man als Urlauber nicht. Jedes Land hat so seine Probleme. Die im vorigen Beitrag erwähnten Bekannten in Norwegen haben erzählt, dass es dort z.B. unmöglich ist, einen zeitnahen Operationstermin zu bekommen und dass das Gesundheitswesen dort unterentwickelt ist. Ärztemangel. Sie hat einen Termin für eine Fuß-OP mit beinahe einem Jahr Wartezeit bekommen und sich dann in D operieren lassen. Und sowas in N, einem der reichsten Länder in Europa.

Ich glaub nächstes Jahr gibt es bei uns Kontrastprogramm - im Frühjahr wieder die Verwandtschaft meiner Holden in China besuchen und diverse Behördengänge erledigen. Sprich sich in so kleinen Städten wie Taiyuan (5-6 Mio Einwohner) und Beijing (22 Mio Einwohner) rumtreiben und dann im Sommer nach Schweden mit insgesamt weniger als 10 Mio Einwohner

@rjagosch: ich denk, mittlerweile ist in jedem europäischen Land der Lack ab. Wenn man sich die Arbeitslosigkeit von fast 50% in Spanien bei den unter 30 Jährigen anschaut, oder in Griechenland, Italien, Frankreich mal ein bisschen genauer hin schaut ... In Deutschland werden m.E. halt die Statistiken frisiert. Reale Zahlen sieht man nicht - die Politik (gleich welcher Couleur) verarscht die Bürger und der braune Sumpf steht auch wieder bereit ... Bestes Beispiel der Verarsche ist doch die Geschichte mit dem "Soli" ... auf die Idee, diesen einfach komplett zu streichen kommt anscheinend niemand. Es ist halt so, dass jede Steuer oder Abgabe die mal eingeführt wurde einfach bleibt und im Zweifel auch Regierungen und Gesellschaftsordnungen überdauert - Bestes Beispiel: Schaumweinsteuer (Sektsteuer) ... die hatte Bismark zur Finanzierung der deutschen Kriegsmarine eingeführt ... die gibt es heute noch!

ich finde ja schon immer die Überfahrt nach Schweden - also von Kiel nach Goetheborg einfach nur klasse! auf der Reeling die Aussicht genießen, das skandinavische Bufet auf der Fähre und wissen man hat den ganzen Urlaub noch vor sich - einfach herrlich! dann am nächsten Morgen in Volvo - äh Goetheborg ankommen und dann auf in die schönsten Gegenden des Landes... Bohuslän wäre da z. B. sehr zu empfehlen... und wer zwischendurch doch mal die ruhige Gegend verlassen will: Stockholm ist eine der schönsten Städte, die ich bisher gesehen habe... - dass man für den Stundenpreis im Parkhaus andererorts auch eine Thai-Massage bekommen könnte, nimmt man dank Urlaub nach der ersten Empörung mit einem schwedisch ausgeglichen Lächeln hin 😉

Zitat:

Original geschrieben von Gurkengraeber


Eine Tour durch Schweden - wir wollten dies schon lange mal machen. Letztes Jahr war Spanien dran, und dieses Jahr nun eben diee Skandinavier. Da ich ansonsten im Internet keinerlei Bezug zu Leuten mit einer Verbindung zu diesem Land (oder zumindest zu seinen Produkten 😉 ) habe, dachte ich mir, ich schreibe hier mal so ein paar kurze Gedanken zur Reise auf. Vielleicht interessierts ja den ein oder anderen, zumal wir auch das Volvo Werk in bzw. bei Göteborg besucht haben, also der Bezug zum Forum ist da. Naja und wenn nicht, schließt Ihr den Thread einfach wieder. 🙂

Wo waren wir:

In Trelleborg gings los, die Westküste bis Göteborg rauf, dann nach Nordosten in die Wildniss nach Karlsstad. Dann über Örebro und Norrköping an der Küste über Kalmar und Karlskrona nach Malmö, und dann zurück nach Hause. Stockholm haben wir bewußt ausgelassen, dies ist mal ein Ziel für eine Städtereise. Dieses mal ging es eher ums "herumkommen", und Land und Leute kennen lernen.

Das Land an sich:

Wirklich toll. Warum? Es ist einfach schön, und so leer da. Wirklich, dort kann man jederzeit in die völlige Einsamkeit fahren wenn man möchte. Und braucht selbst von den größeren Städten nur 30 Minuten. Sofort als ich wieder zu hause war merkte ich, wie voll es hier in Deutschland ist. Na kein Wunder, gibt ja nur 10 Millionen Schweden, und das bei dem großen Land. Sie haben tolle Küsten, einsame Seen, riesige Wälder, und es ist grün grün grün (im Sommer jedenfalls 😎 ). Besonders haben mir die einsamen Ortschaften gefallen. Die Leute leben da wirklich am Arsch der Welt, zehn, zwölf Häuser, aber alle haben Strom und Internet. Die Infrastruktur ist wirklich super. Teilweise haben selbst die kleinsten Orte ein Schwimmbad. Wieso werden die bei uns alle dicht gemacht? Die Natur selbst ist natürlich auch genial, wobei ich zugeben muss dass mir die Staubpisten den meisten Spaß gemacht haben. Besonders mit dem Heckantrieb des 3ers kamen da richtige Rally Gefühle auf haha. Hab auch diverse Videos von den Fahrten durch die Wälder gedreht, falls uns der Sprit ausgehen sollte und man unsere Knochen nach jahrzehnten finden sollte 😁 . Nee Spaß, aber so manchmal hab ich mir echt gedacht "wenn wir die Karre verreckt, was dann?", so einsam war es.

Der Verkehr:

Also wirklich entspannt. Die Schweden sind so entspannt, dass es da einfach nie zu stressigen Situationen kam. Kaum von der Fähre runter began meinerseits erstmal das Überholen auf der Landstraße, weil mir die alle zu langsam fuhren. Ich konnte einfach nicht verstehen warum man 75 fährt wenn 80 erlaubt ist. 1 Woche später war ich selbst der entspannteste Fahrer, und mir war alles egal. Super relaxed ging es durch die Gegend, und selbst die 110 auf den Autobahnen machten mir nix mehr aus. Das Reisverschlussverfahren klappt in Schweden einfach immer, weil sie generell soviel Abstand zum Vordermann halten, dass sie gar nicht bremsen müssen wenn sich einer einfädelt. Ein Traum. Die Gelassenheit der anderen färbt einfach zwangsweise auf einen ab, und so kann ich sagen dass dort wirklich mal der Weg das Ziel ist. Hier in Deutschland lässt man natürlich keinen Abstand, weil sich dann gleich 10 Leute einfädeln und man nie ankommt. Kaum war ich wieder hier, bin ich wieder wie die letzte Sau gefahren. Ist einfach alles zu nervig hier. Echt traurig, aber wat willste machen. 😉

Volvo:

Ein absolutes Highlight der Reise. Und das tollste: Wir durften sogar den neuen XC90 von allen Seiten begutachten, denn die ersten befanden sich gerade in der Endabnahme der Fertigung. Aber von Anfang an: Wir sind ohne Voranmeldung zum Werk gefahren, also zuerst die Ernüchterung, man muss vorbestellen, wenn man die Werkstour machen will. Also erstmal lange Gesichter. Aber nach 2 Minuten kam ein Chinese zu uns, der uns mitteilte dass wir doch warten sollten, vielleicht sind ja doch noch Plätze frei. Und tatsächlich, wir konnten noch mit. Super! Im Werk war ich schon beeindruckt, wie viele Maschinen, und wie wenig Menschen dort arbeiteten. Die hunderte von Robotern wirkten schon fast gespenstisch, und ich fühlte mich wie in einem Terminator Film. Besonders in der Presse und im Lager waren nur wenige Leute zu sehen. In die Lackiererei durften wir nicht rein. Die Endfertigung war natürlich der spannendste Teil, klar. Hier konnte man alle Volvomodelle sehen (wie Ihr wisst fertigt Volvo alle Modelle auf einer Produktionsstraße), die in Göteborg gefertigt werden. Also jede Menge XC70, S80 und V60 schwirrten da an der Decke herum. Besonders interessant war die Hochzeit, die bei Volvo 100% automatisch abläuft. Von oben die Karosserie, von unten Fahrwerk, Motor und Getriebe, und zack war ein neues Auto geboren. Der XC90 war natürlich das Bonbon der Tour. Da man leider keine Fotos machen durfte, konnte ich nur heimlich knippsen, die blöde Handykamera ist eh nicht zu gebrauchen und daher sind die meisten Bilder unscharf. Aber zumindest die Konturen kann man erkennen 😁 .
Im Volvo Museum ging es dann historisch zu, ich wußte gar nicht dass die Jungs einen der ersten V6 Diesel gebaut haben, die dann in Panzer gekloppt wurden. Und Flugzeugtriebwerke haben sie auch gemeißelt. Wirklich eine bewegte Geschichte. Besonders die Prototypen waren sehenswert. Ich fand Volvo setzt doch recht viel in der Serie um, wovon die Ingenieure und Designer anfangs noch träumen. Gerade bei XC90 und XC60 waren die Prototypen nicht weit von der Serie entfernt. Super. Im Shop dann noch ein paar T-Shirts und eine Jacke eingesackt, mit Volvo Sachen lauf ich auch als BMW Fahrer gerne rum. Das Design des neuen XC90 ist außen wie innen auch in Natura einfach nur schick, schick und schick!

Achja, und im letzten Bild nach dem Volvo Museum könnt Ihr ja mal das einzig vernünftige Auto suchen. 😁 😛 😁

Göteborg:

Von allen Städten die wir besichtigt haben, mein Favorit. Auf Granitfelsen gebaut zieht sie sich elegant ins Landesinnere, von Granithügeln umgeben. So haben die Einwohner jede Menge Naherholungsgebiete vor der Haustür. Etwa so groß wie meine Heimatstadt Düsseldorf, fand ich es da aber wesentlich schöner. Am Meer lebt es sich einfach besser. Auch im Winter? Ich weiß es nicht, aber im Sommer habe ich mich da nun pudelwohl gefühlt. Breite Prachtstraßen, historische Gebäude wechseln sich mit Häusern aus der Gründerzeit und hässlichen 70er Jahre Klötzen ab. Die stören da aber nicht so finde ich. Viel Wasser überall, das belebt den Geist und beruhigt. Wirklich gestresste Leute hab ich da nicht gesehen, auch an Werktagen. Aber gut, man schaut den Leuten ja nur vor den Kopf. Viele nette Cafes und Restaurants, sowie viel Sauberkeit. Selbst die "ärmeren" Stadtteile durch die man so fuhr machten keinen liederlichen Eindruck. Insgesamt eine einfach nur sympatische Stadt.

Die Schweden:

Gott sind die Mädels da hübsch! Genau mein Geschmack. Die Gesichter mit leichtem Babyspeck (so macht es den Eindruck), dazu das blonde Haar und leicht zusammenstehende Augen. Und die meisten haben auch noch ne super Figur. Da ich im Anquatschen jetzt ohne Übertreibung keine Hemmungen habe, hab ich einfach mal geschaut wie sie so reagieren, und zack war ein Date geboren. War auch ein toller Abend, leider mussten wir dann am nächsten Tag auch schon weiter. Ihr Freundeskreis war zumindest vordergründig sehr interessiert an Deutschland, und ich wollte alles über die Schweden wissen, an Gesprächsstoff mangelte es also nicht. Ansonsten sind die alle super nett und hilfsbereit, wenn man etwas fragt, haben alle viele hilfreiche Infos parat, in bestem Englisch. Toll. Aber etwas ruhiger sind sie. Wir waren da mal im Kino (alle Filme in der OV, super!). Und wenn es etwas zu lachen gab, waren wir die einzigen die laut lachten. Schweden machen sowas anscheinend nicht, oder sie fanden den Film nicht witzig. Und mir wurde gesagt dass das Anquatschen da wohl nicht jedermanns Sache ist, die Schweden nehmen es mit der Kontaktaufnahme eher nordisch zurückhaltend. Jedenfalls tat es mir ein bisschen leid, das Klischee des lauten Deutschen haben wir da wohl leider erfüllt. Ansonsten waren wir aber brav, und haben glaube ich überall einen guten Eindruck hinterlassen. 🙂

Fazit:
Im Sommer ein tolles Reiseland. Im Winter, so wurde mir beschrieben, werden die dunklen Stunden mit überall heller Beleuchtung etwas freundlicher gemacht, aber das Wetter, gerade im Süden, soll wohl bescheiden sein. Viel Regen und kalter Wind. Wir hatten ein Traumwetter, jeden Tag ca 20 bis 23° und Sonne. Wir waren in den einsamsten Seen baden, und im Meer schwimmen, einen Sonnenbrand hab ich mir auch geholt. Also jederzeit wieder. Leben würde ich da auf Grund der Sprache nicht wollten, die klingt doch schon recht merkwürdig. Aber das Land ist ein Traum, und die Menschen ein ausgebund an Freundlichkeit, Aufgeschlossenheit (verschlossene Schweden? Hab ich nicht gesehen) und Hilfsbereitschaft. Auch nachdem sie wußten dass wir Deutsche sind. Wir fühlten uns zu jeder Zeit total wohl.

Also von mir gibt es eine 100%ige Empfehlung sich das Land mal anzuschauen, aus dem Eure Autos (zum Teil) kommen, aber ich denke die meisten von Euch werden schon selbst dagewesen sein, Ihr alten Südschweden, ihr. 😎

Zu Bildern sei noch gesagt, dass ich sie schnell vom Handy hochgeladen habe, bitte entschuldigt, die Qualität ist nicht so toll. Die meisten guten sind auf der Kamera. Aber für einen kurzen Einblick reichen sie ja vielleicht.

Ich habe selten so viel Schwachsinn gelesen, alles total wirklichkeitsfremd.

Schweden haben unheimlich grosse probleme, es gibt heute eine sehr hohe Kriminalitätsrate und Gewalt -Raubüberfälle/Brennende Autos/Schiessereien usw- das ist heute alltag überall in Schweden.

Armut, Arbeitslosigkeit und Soziale Ausgrenzung haben in den letzten Jahren stark zugenommen, in Schweden gibt es heute mehr als 200 Stadtsteile in Schwedische Städten wo Armut, Massenarbeitslosigkeit und extrem viel Gewaltkriminalität herrscht, z.B in der Stadtteil Rosengård in Malmö mit einer Arbeitslosigkeitsquote von 90 %, hier gibt es keine Zukunft mehr, es gibt auch stadteile wo Rettungsdienst und Feuerwehr nicht reinfahren dürfen ohne Polizeischutz.

Die Schweden sind verschuldet wie noch nie, der Staat haben finanziellen Probleme und der Wohlfahrtsstaat ist am Ende.

Heute 14.09.2014 ist Reichstagswahl, Laut Prognosen wird eine Rechtsextreme Partei die drittgrößte Partei im Land.

Als Schwede kann ich dir sagen: es sieht nicht gut aus..

Aber im Urlaub ist ja alles so schön....

Grüße aus Schweden

Danke Gurkengraeber für Deinen tollen Reisebericht. Hat mir sehr gut gefallen.

@S HKE 438
Du hast ja sicherlich gelesen, dass der TE seinen Bericht als Tourist verfasst hat. Er hat sich auch in keinster Weise erhaben als Schwedenkenner bezeichnet. Seine Wahrnehmung von Schweden deckt sich mit denen derer hier im Forum und meiner Bekannten.

Natürlich hat jedes Land mit Problemen zu kämpfen, es denkt aber hier auch keiner, dass es in Schweden so ist wie wir es aus Astrid-Lindgren-Filmen oder der IKEA-Werbung kennen.
Es ist auch grundsätzlich gut, wenn Du uns ein scheinbar realistischeres Bild über Deine Heimat vermitteln willst. Aber Deine Wortwahl zu Beginn Deines postings ist die eines Schweden nicht würdig.
Versteh mich nicht falsch ich bin kein Oberlehrer, aber der Ton macht die Musik.

Ich wünsche allen Schweden-Fans einen schönen Sonntag und dass die Wahlumfragen nicht eintreffen

Soll jetzt keine politische Diskussion werden, aber während unseres Urlaubs haben wir einen Abstecher nach Uppsala gemacht. Wahlkampfzeit, die Innenstadt war abgeriegelt und alle wurden befragt und durchsucht....Sicherheitsmaßnahmen. Es stellte sich heraus, dass Rechte eine Wahlkampfdemo anhielten...Haben mal kurz geschaut, war schon gruselig, was da so herumlief.

Nein, auch Schweden hat Probleme....

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