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Beeinflußt die Lambdasonde die Drosselklappe?

Themenstarteram 24. November 2021 um 10:56

Das würde für mich nur Sinn ergeben, dass die Lambdasonde nicht nur die Einspritzung (indirekt) steuert, sondern auch die Drosselklappe. (Benziner)

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39 Antworten

Danke GaryK fürs Präzisieren!

Natürlich läuft der Diesel immer mager. Völlig richtig.

Hab mich mit dem Sauerstoffangebot auf den Stickstoff als Reaktionspartner beziehen wollen. War vllt. nicht präzise genug.

Und ja, die Temperaturen sind beim Diesel ein ganzes Stück niedriger, als beim Benziner. Durch das AGR wird natürlich nicht alles um zig Grad "kühler". Gilt eigentlich nur für die Verbrennungsspitzentemperatur.

Und ob mit dem Abgas gekühlt oder vorgewärmt wird hängt natürlich von der Betriebssituation ab und von der Entnahmestelle (innermotorisch, vor Turbo, nach DPF).

Wieder eine Frage der Zielsetzung also. ;-)

Zitat:

@Go}][{esZorN schrieb am 24. November 2021 um 17:27:21 Uhr:

Paul Wurm hat letztes oder vorletztes Jahr aufgehört. Ich habe kurz vorher noch mit seiner Frau telefoniert.

Ja danke. Hab gestern gesehen, dass seine Firmen-HP auch stillgelegt ist. Möge er seinen Ruhestand genießen.

Zitat:

@Pfranzy schrieb am 24. November 2021 um 14:59:27 Uhr:

Zitat:

@the_WarLord schrieb am 24. November 2021 um 13:32:25 Uhr:

Die Lambdasonde misst den Restsauerstoffgehalt des Abgases. Die Lambdaregelung hat die Aufgabe die Zusammensetzung des Gemisches so zu gestalten, dass der Kat optimal arbeiten kann.

Die Lambdaregelung arbeitet dabei als Ergänzung der Gemischaufbereitung nach Kennfeld, die je nach Regelstrategie über Luftmenge (MAP Sensor, Luftmengenmesser, Drosselklappenwinkel) oder Luftmasse (der berühmte Luftmassenmesser) die nötige Kraftstoffmenge bereitstellt. Wird durch die Lambdasonde nun erkannt, dass zu viel oder zu wenig Sauerstoff im Abgas ist, wird das Gemisch durch abmagern oder anfetten korrigiert, bis es wieder im Soll der Lambdaregelung ist. Dies geschieht durch Anpassung der Einspritzzeiten.

Meist kommt es durch ein Leck im Ansaugbereich nach dem betreffenden Geber dazu, dass zuviel Sauerstoff gemessen wird, wodurch die Lambdaregelung anfettet. Dadurch, dass die restlichen Kennfelder aber auch einen gewissen Wert haben, würde bspw. die Leerlaufdrehzahl nach oben gehen und es wird durch die Leerlaufregelung gegengeregelt -> die Drosselklappe schließt weiter. Je nach Leck kann ein Pendelverhalten eintreten -> das berühmte Sägen. Es ist in dem Fall jedoch nicht die Lambdaregelung hierfür verantwortlich.

Um es kurz und knapp zu beantworten: Es ist nicht Aufgabe der Lambdaregelung die Drosselklappe und einen etwaig vorhandenen Leerlaufsteller anzusteuern.

Ab er warum kann man das nicht mit hilfe der Drosselklappe ausgleichen, dass die Abgase zu viel oder zu wenig Sauerstoff haben , indem man einfach die Drosselklappe etwas öffnet oder schließt?

Du nimmst die Drosselklappe her, um die Lastanforderung zu befriedigen. Vereinfacht gesagt: Die Drosselklappe führt dem Motor soviel Luft zu, wie er zum erreichen einer bestimmten Solldrehzahl benötigt (ich bleibe beim Leerlauf, ist am einfachsten), der Kraftstoffanteil ist dann nur noch ein Rechenbeispiel. Würdest du den Anteil an Luftmasse ändern, wäre das Regelverhalten nicht mehr so einfach darstellbar.

Zitat:

@SpyderRyder schrieb am 24. November 2021 um 17:14:16 Uhr:

ZU Vervollständigung der Verwirrung: eine luftseitige Abgasregelung gab (gibt es noch) bei diversen Oldtimern, die seit Anfang der 1990er Jahre nachträglich auf einen geregelten Kat nach dem System von Paul Wurm in Stuttgart umgebaut wurden, um seinerzeit in Diskussion befindliche Fahrverbote usw zu vermeiden. Dafür wurde später die Schlüsselzahl 77 vergeben. Ich habe davon lange nchts mehr gehört, aber eine zeitlang war das ein Thema in der Oldtimer-Szene und es müssen wohl eine nennenswerte Zahl von damals schon alten Autos umgerüstet worden sein, z.B. VW Käfer, Renault 4, Renault 16 (letzteren habe ich live 1993 gesehen) und andere mehr oder weniger populäre Autos.

Das Prinzip von Paul Wurm war:

- Vergaser bleibt Vergaser

- alles wird sauber eingestellt, ggf. überholt

- Kat hinzu

- Lambdasonde hinzu

- einfaches Steuergerät hinzu

Die Regelung des Gemisches erfolgte dann aber so:

- der Vergaser wurde so abgestimmt, dass er quasi immer zu fett läuft

- es gab einen Luftbypass am Vergaser vorbei direkt ins Ansaugrohr

- der Luftbypass hatte ein stufenlos steuerbares Ventil mit Schrittmotor

Hat nun die Lambdasonde ein zu fettes Gemisch gemeldet, so wurde über das Steuergerät, den Schrittmotor und den Bypass sozusagen kontrolliert Fremdluft zugemischt, so dass das Gemisch auf den richtigen Wert abmagerte.

Das System war gut und zuverlässig und hat meines Wissens nach später sogar noch für Euro 2 genügt. Firma Wurm hatte allerdings am Anfang mit sehr vielen bürokratischen Hindernissen zu kämpfen, um überhaupt zu einer Anerkennung und korrekte steuerliche Einstufung für solche Autos zu kommen.

Also... luftseitig regeln geht, aber da wir seit spätestens Mitte der 90er nur noch Einspritzer haben, ist die Regelung über die Kraftstoffmenge einfacher. Deswegen macht man das so.

Das prinzip (oder so ein ähnliches) müsste es auch bei neueren motorrollern geben...jedenfalls sind mir ein paar modelle mit lambdasonde und elektrischem vergaser aufgefallen, gerade im preissensiblen 50 kubik - bereich versucht man wohl, eine teuere einspritzanlage nach möglichkeit zu vermeiden

Ob die "teurer" ist wage ich zu bezweifeln. Weil Injektoren und Benzinpumpen kaum noch was kosten, das teure ist Lambdasonde nebst Kat. Und ein Vergaser ist vergleichsweise wartungsintensiv und besch**** einzustellen.

Meine letzte Supersport war eine YZF600 mit einem Vierfach-Vergaser. Nettes Bike, geile Ergonomie, aber gruselig wenn der vergaser synchronisiert werden musste. Die danach wurde eine Einspritzer. Und die läuft einfach, egal wie warm, nass oder kalt. Dabei hat die als 2004er nicht mal eine Lambdasonde.

In einem forum hat mal ein offenbar wissender behauptet, die relation läge in dieser klasse bei etwa 50 zu 200 euro...obs stimmt, keine ahnung.

Waren vermutlich Übergangszeiten, ich persönlich kann mir auch nicht vorstellen, dass es in der heutigen Zeit einfacher und billiger sein soll einen Vergaser auf aktuelle Abgasnormen anzupassen und zu vertreiben. Außer, man hat eine Zulassung in der Hand und keine Lust Entwicklungsaufwand reinzustecken, da kann's durchaus sein, dass es billiger ist.

Wo gibt es in der "heutigen Zeit" noch Vergaser?

Bei besagten kleinkrafträdern gibts das. Und bei stationäraggregaten (gartengeräte, stromerzeuger, rasenmäher etc.)

Die machen aber nur auf und zu und reißen dabei ein bisschen Sprit mit. Ein guter Vergaser ist ein Meisterstück der Feinmechanik, da kommen die kleinen Heuler bei Weitem nicht ran.

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