Batterie defekt durch Produktionsfehler?
Hallo zusammen,
ich hatte im Juni 2021 online eine Batterie gekauft, welche seitdem die ganze Zeit mit einem elektronischen Erhaltungs-Ladegerät (Dino Kraftpaket) verbunden war. Zusätzlich habe ich im Oktober den Minus-Pol abgeklemmt. Im Mai bin ich dann zum ersten Mal in diesem Jahr wieder gefahren und der Wagen sprang auch problemlos an. Als ich etwa drei Wochen später für die nächste Ausfahrt das Ladegerät trennen wollte, zeigte dieses im sekündlichen Wechsel immer wieder das Folgende an: "1,1", "3,4", "5,7", "7,4", "1,2", "3,6", "5,4", "7,2", "1,1", "3,5", "5,5" usw. Die Batterie war komplett leer.
"autobatterienbilliger.de" sagt jetzt, dass ich die Batterie per Spedition zurückschicken kann. Falls deren interne Überprüfung ergibt, dass kein Produktionsfehler sondern "ein Mangel auf Grund von Tiefentladungen (http://de.wikipedia.org/wiki/Tiefentladung), Leistungsverluste durch Sulfatierung (Verschleiß) oder falsche bzw. nicht ausreichende Ladung; Kriechströme im Fahrzeug, korrodierte Polklemmen, Zweckentfremdung; etc.)" vorliegt, soll ich aber die Speditionskosten für Hin- und Rückversand sowie eine Bearbeitungsgebühr von 59,90 € zahlen.
Kann die Batterie nach so kurzer Zeit und so plötzlich auch ohne Produktionsfehler auf diese Weise kaputt gegangen sein?
Soll ich das Risiko eingehen und sie zurückschicken?
Vielen Dank vorab für Eure Ratschläge
Stefan
48 Antworten
Zitat:
@golfmanhattan schrieb am 24. Juni 2022 um 03:20:12 Uhr:
Die Batterie würde ich auch einmal versuchsweise - wie schon von Uwe empfohlen - mit einem Uralt-Ladegerät ohne Elektronik oder eben mit einer vollen Batterie "anladen". Dann sollte irgendwann das Dino wieder übernehmen können, wenn die Batterie nicht völlig hinüber ist.
Ich habe das Anladen empfohlen, aber nicht unbedingt mit einem Eisenschwein. Das geht zwar, bloß ist es nicht immer einfach ein Eisenschwein aufzutreiben.
Weiterhin habe ich die Ladung mit einem „anderen“ Ladegerät empfohlen und nicht mit dem Dino, denn das Dino ist eventuell defekt.
Es macht doch Sinn, sich erstmal um eine Baustelle zu kümmern, also die Batterie.
Gruß
Uwe
Zitat:
@garrettv8 schrieb am 24. Juni 2022 um 07:10:38 Uhr:
Zitat:
@golfmanhattan schrieb am 24. Juni 2022 um 03:20:12 Uhr:
Du kannst den Service bei Dino auch gleich einmal fragen, was er von dem Dauerladen hält. Ich glaube, ich weiß, was er Dir sagen wird. 😉
Wie kommt man denn zu den Annahme das die Geräte nicht an der Batterie verbleiben können?! Genau dafür sind sie doch gemacht? Die mit Erhaltungsfunktion - jedenfalls die etwas besseren - gehen irgendwo bei 80% Ladung eh automatisch mit dem Strom runter & bei erreichen der Ladeschlussspannung wird dann nur noch gepulst um den Akku irgendwo bei 95-100% zu halten.
Ich nutze 4 Ctek Geräte seit 15Jahren und bis jetzt gabs da nie Probleme im Gegenteil.
Prinzipiell sind Ladegeräte mit entsprechend geringer Ladeschlussspannung (reine Erhaltungsladegeräte) und natürlich auch alle Ladegeräte mit einer automatischen Umschaltung auf Erhaltungsladung für Langzeitladung geeignet.
Welche die als Erhaltungsladung mit einer Spannung von über 13,5V laden, sollten m.E. aber nicht länger als 2 Wochen angeschlossen bleiben.
Zu den CTEKs:
Die Laden prinzipiell mit IUoU-Charakteristik, wie nahezu alle etwas besseren Ladegeräte.
Die Ladeschlussspannung wird bei ca 80% Ladezustand erreicht (hängt von den Eigenschaften der Batterie ab) und dann über die sogenannte Absorptionzeit gehalten. Der Strom verringert sich ab dann automatisch (das regelt die Batterie selbst...)
Nach dieser Phase ist die Batterie meist voll geladen und dann wird letztendlich auf Erhaltungsladung umgeschaltet.
CTEK schaltet auf konstant ca 13,7V um und hält diese Spannung ca für 10Tage.
Bis dahin "pulst" eigentlich nichts.....
Nach 10Tagen schaltet das CTEK dann automatisch ab und schaltet sich erst wieder ein, wenn eine bestimmte Batteriespannung unterschritten wird (z.B. 12,8V).
Dann wird kurz nach geladen, das Gerät schaltet sich danach wieder ab und das Spiel beginnt erneut.
Dieses Ein- und Ausschalten mit einer Zeitdifferenz von teilweise mehreren Tagen wird man schwerlich als "pulsen" bezeichnen können.
Folge:
Der Ladezustand wird bei Langzeitladung zwischen ca 95 und 100% schwanken.
Victron macht das etwas anders:
Bei Umschaltung auf Erhaltungsladung wird eine Erhaltungsspannung von ca 13,8V für 48 Stunden gehalten und danach wird auf konstant 13,2V umgeschaltet. damit bleibt die Batterie ständig zu 100% geladen und kann trotzdem ständig angeschlossen bleiben.
Mit dem Victron kann man übrigens auch "ganz tote" Batterien versuchen zu laden und man kann, im Gegensatz zu den CTEKs, zusätzlich zu den Standardmodi einen individuellen Lademodus einstellen, wo sehr viele Parameter verändert werden können.
Wie schon geschrieben:
ich halte grundsätzlich nicht viel davon, Batterieladegeräte über viele Wochen ständig und unkontrolliert angeschlossen zu lassen. Das hat nichts mit den techn. Fähigkeiten der Geräte zu tun, sondern mit einer Brandgefahr, wenn so ein Gerät einen internen Defekt haben sollte.
Viele kleine Ladegeräte sind intern unbelüftet, zudem montiert in einer luftdichten Plastikschachtel und haben manchmal einen nicht so sehr guten Wirkungsgrad.
Dadurch entstehen intern recht hohe Temperaturen und die können einen internen Defekt durchaus fördern.
Bei kleinen CTEKs (z.B. MXS 5) können bei Zimmertemperatur nach einer Stunde im Hauptlademodus bei vollem Ladestrom (5A) durchaus über 50Grad am Gehäuse gemessen werden......
was den Punkt betrifft
Zitat:
sondern mit einer Brandgefahr, wenn so ein Gerät einen internen Defekt haben sollte.
das die Ladegeräte warm werden ist (logischweise) zumindest während der Hauptladekurve normal. Aber man muss die Dinger ja auch nicht ins Auto legen sondern tut die ein Stück weg & gut.
In der Erhaltungsphase haben die nur Umgebungstemperatur. Wie gesagt gab in über 15 Jahren hatte ich noch keine Probleme damit und wirklich "immer dran" sind die auch nur im Winter bei den Saisonfahrzeugen. Ansonsten wenn zwischendurch nachgeladen wird idR. nur über Nacht bzw. im Freien unterm Carport. Abgefackelt ist noch keines.🙂
Zitat:
@garrettv8 schrieb am 24. Juni 2022 um 16:25:55 Uhr:
was den Punkt betrifft
Zitat:
@garrettv8 schrieb am 24. Juni 2022 um 16:25:55 Uhr:
Zitat:
sondern mit einer Brandgefahr, wenn so ein Gerät einen internen Defekt haben sollte.
das die Ladegeräte warm werden ist (logischweise) zumindest während der Hauptladekurve normal.
da gibt es aber durchaus fühlbare Unterschiede.....und je wärmer so ein Ding in der Hauptladephase wird, desto eher wirkt sich das schädlich auf die Elektronik aus.
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alles richtig & es gibt auch sicher Einzelfälle wo mal eins dahinschmilzt...aber dagegen kann man wie gesagt mit einfachen Mitteln beim Laden entgegenwirken das nichts in Mitleidenschaft gezogen wird.
Letztlich liegt es am Anwender ob sich bei der Nutzung eine Gefahr ergibt.
Zitat:
@garrettv8 schrieb am 24. Juni 2022 um 17:44:54 Uhr:
alles richtig & es gibt auch sicher Einzelfälle wo mal eins dahinschmilzt...aber dagegen kann man wie gesagt mit einfachen Mitteln beim Laden entgegenwirken das nichts in Mitleidenschaft gezogen wird.
Letztlich liegt es am Anwender ob sich bei der Nutzung eine Gefahr ergibt.
Da hast du sicher recht, nur werden wohl die wenigsten ihre aktiven, unbelüfteten Kleinlader z.B. nur im Außenbereich auf einen Steinboden stellen, wenn diese über Wochen angeschlossen bleiben....
Das ist eher unrealistisch und es wird ja auch von niemandem gefordert........
Es wird auch von niemandem gefordert, kleine Netzteile, Steckerlader o.ä. bei längerem Nichtgebrauch aus Sicherheitsgründen vom Netz zu trennen. Das schadet aber ganz sicher ebenfalls nicht.......
Wir haben gerade einen Brand auf unserem Traditionsschiff, wo vermutlich (die genaue Ursache konnte amtlicherseits nicht ermittelt werden) ein noch banalerer Fehler die Ursache gewesen sein könnte.
Der Brand war sehr klein und sehr kurz, weil er schnell bemerkt wurde. Der Schaden ist insgesamt trotzdem sehr hoch, obwohl das auf den ersten Blick nicht annähernd dramatisch aussieht.
Nicht nur deswegen, schließe ich, wo es einfach möglich ist, lieber von vorherein einige Fehlermöglichkeiten aus.
Ich habe die Batterie mit einem einfachen, alten Absaar-Ladegerät kurz "geboostert" und tatsächlich hat das andere Erhaltungsladegerät (vom Discounter) sie dann wieder erkannt und langsam weitergeladen.
Das "Kraftpaket" habe ich erstmal nicht mehr angeschlossen.
Seltsam ist nur, dass ich dieses "Kraftpaket" vorher schon länger ohne Probleme in Gebrauch hatte und die Batterie 3 Wochen vorher noch völlig in Ordnung war. Außerdem nutze ich bei anderen Fahrzeugen noch weitere "Kraftpakete" und da gab es bislang ebenfalls nie Probleme ...
Die Batterie ist eine accurat B100 (Hausmarke von "autobatterienbilliger.de"😉. Davon habe ich mittlerweile drei Stück in verschiedenen Autos (jeweils mit Erhaltungsladegerät) und hatte bis jetzt noch keinen Ärger.
Übrigens konnte ich mit einem kurzen Anruf eine Abholung durch die Spedition und die weiteren Kosten vermeiden. Die Spanngurte, die ich zur Vorbereitung des Transportes schon kostenlos per DPD bekommen hatte, sind ein "Geschenk des Hauses". Das finde ich schon sehr nett ...
Hallo nochmal,
leider war die komplett geladene Batterie ein paar Tage nach dem Einbau schon wieder "tot".
Meine Werkstatt hat dann herausgefunden, dass bei der Lichtmaschine eine Gleichrichter-Diode durchgebrannt ist und ständig mehr Strom gezogen hat, als das Ladegerät nachliefern konnte. Das erklärt dann auch den seltsamen Geruch nach den letzten Fahrten, den ich überhaupt nicht zuordnen konnte.
Weiß jemand, wodurch diese Dioden kaputt gehen können? Ich hatte in 30 Jahren noch nie Probleme mit der Lichtmaschine. Allerdings stand der Wagen letztes Jahr mal für ca. 10-15 min. bei über 30 Grad mit laufendem Motor in der prallen Sonne. Könnte sich die Diode dabei vielleicht überhitzt haben?
Jedenfalls ist jetzt ein neuer Generator drin.
Die Batterie hatte bei der Messung noch 98 % Leistung, obwohl sie ja schon zweimal mehr oder weniger lange tiefentladen war. Da kann man nicht meckern.
... und mein "Kraftpaket" scheint dann ja auch noch in Ordnung zu sein.
Auch Halbleiter sterben irgendwann. Hatte in den letzten 30 Jahren bereits zwei mal kaputte Lichtmaschinen bzw. Laderegler, allerdings alle am Motorrad.
Zitat:
@AR 105 schrieb am 3. September 2022 um 10:22:35 Uhr:
Meine Werkstatt hat dann herausgefunden, dass bei der Lichtmaschine eine Gleichrichter-Diode durchgebrannt ist und ständig mehr Strom gezogen hat, als das Ladegerät nachliefern konnte. Das erklärt dann auch den seltsamen Geruch nach den letzten Fahrten, den ich überhaupt nicht zuordnen konnte.
@AR 105
Und dafür braucht man über 3 Monate für die Diagnose??
Das kann man in 5-10 Minuten feststellen, wenn eine Diode defekt ist und ja das passiert öfters.
Schon alleine das Pluskabel wird schon warm, wenn eine Diode in der Lichtmaschine durch ist.
Und mit einem Multimeter und Ruhe Strommessung wäre man sofort darauf gekommen.
Endstufen oder Dioden in Audio Verstärker gehen auch defekt bzw. in Motorsteuergeräten usw.
Zitat:
@Schattenparker52415 schrieb am 21. Juni 2022 um 17:39:34 Uhr:
Zitat:
@lore8 schrieb am 21. Juni 2022 um 16:55:40 Uhr:
… und kauf ein Ladegerät, das in Europa hergestellt wirdBitte nicht. Kauf lieber eines von CTEK, die sind Marktführer, produziert werden die (wie alles andere Elektronische auch) in China.
... und auch die gehen kaputt!
Habe auf der Firma in 13 jahren schon zwei Stück durch, Nummer drei ist jetzt ungefähr vier Jahre eingebaut und ich rechne mit baldigem Ableben. Ist allerdings auch jede Nacht im Einsatz.
Zitat:
@KJ121 schrieb am 5. September 2022 um 22:08:47 Uhr:
... und auch die gehen kaputt!
Habe auf der Firma in 13 jahren schon zwei Stück durch, Nummer drei ist jetzt ungefähr vier Jahre eingebaut und ich rechne mit baldigem Ableben. Ist allerdings auch jede Nacht im Einsatz.
So what??
Jede Nacht im Einsatz??
Warum und wieso??
Zitat:
@A-punkt schrieb am 21. Juni 2022 um 21:56:24 Uhr:
Man kann auch mit einer Erhaltungsladung eine Batterie killen.
Nur wenn die angelegte Spannung zu hoch ist (>13.6V).
Gruß Metalhead
Zitat:
@Uwe Mettmann schrieb am 22. Juni 2022 um 00:28:27 Uhr:
Du musst die Batterie erst etwas laden (brutale Methode mit Starthilfekabel mit einer vollen Batterie verbinden) ...
Au weia, bitte nicht.
Nimm ein Labornetzteil, stell das auf 13.6V und die Strombegrenzung auf 5A (oder was das Ding halt kann) und laß die über Nacht da dran. Dann gucken was ein Ladegerät sagt.
PS. Mit einem CTEK könntest auf Supply-Mode stellen.
Gruß Metalhead