Autonomes Fahren

Nun ist es doch passiert, was laut allen Versprechungen hätte nie passieren können und dürfen. Der erste tödliche Unfall durch autonomes Fahren in den USA. Angeblich wurde aufgrund Spiegelungen durch Sonneneinstrahlung ein LKW übersehen. Das Kamerassystem war damit überfordert. Es war also eine ganz alltägliche Situation, die für ein Erkennungssystem keine große Herausforderung darstellen sollte.

Ich kann nur hoffen, dass dieser Unfug hier in Deutschland nie eine Zulassung erhält. Wenn Leute damit mit rumexperimentieren wollen, sollen Sie das auf nicht öffentlichen Geländen machen.

Beste Antwort im Thema

Warum das „Autonome Fahren“ keine Chance hat

Diesen Forumseintrag schreibe ich als:
- Autofahrer (~ 30 Jahre)
- 50-er Fahrer (~ 27 Jahre)
- Fußgänger (einige Jahre länger)
- Radfahrer (fast so lange, Fußgänger)
- Arbeitnehmer (täglicher Weg zur Arbeit)
- Langstreckenpendler (bis zu 1200 km je Wochenende)
- Tourist (Europa von Kreta bis Stavanger, vom Atlantik bis zum Schwarzen Meer)
- Ehemals selbständiger IT-Berater (zeitweise 400 - 900 km /Tag, Raum Süddeutschland)
- Aktuell: Dienstwagenfahrer (~ 30.000 km pro Jahr, aber nur feste Strecken zwischen Unternehmensstandorten). Die Dienstwagen sind von Audi über BMW, Ford, Hyundai, Mercedes, Opel, Toyota, Volvo bis VW, von Kompaktklasse bis obere Mittelklasse und ALLE haben jeweils ALLE bestelbaren Assistenzsysteme und ALLE größeren Hersteller kommen in irgend einem der Autos vor.

Die Anforderungen an die Assistenzsysteme sind zweifellos geringer, als die Anforderungen an dieselben Systeme, wenn sie „autonom fahren“ sollen. Dabei stehen neben den technischen Herausforderungen z.B. auch Ethikfragen im Vordergrund.

Aus der Tatsache, dass technische Systeme immer weiter entwickelt werden, und immer besser funktionieren (z.B. 3D-Abstandserkennung aus einem gering auflösenden Mono-Kamerabild) resultiert die technische und die politische „Hoffnung“, in Kürze autonome Fahrzeuge auf die Straße stellen zu können. Aus technischer Sicht ist dies sicher möglich. Gesellschaftlich ist das nach meiner Einschätzung ausgeschlossen.

Leider besteht die Gesellschaft streng Gauss-verteilt aus:
- Idioten (am anderen Ende der Gauss-Glocke sind die Super-Vernünftigen)
- Rücksichtslose (am anderen Ende der Gauss-Glocke sind die voll Sozialen, die selbst auf die eigene Vorfahrt verzichten [wie ich DIE hasse!])
- Trottel (am anderen Ende der Gauss-Glocke sind die, die fehlerfrei [LOL?] fahren).

Heißt, im klassischen Straßenverkehr passieren Dinge, wie:
- Vorfahrt missachten
- Vorsätzlich über Rot fahren
- Rechts überholen
- „schneiden“
- „ausbremsen“
- „Head Down-Generation“ betritt die Fahrbahn
- Usw.

Folgen (Beispiele):

- Ein rücksichtsloser Idiot wird zwischen autonomen Fahrzeugen ein Paradies vorfinden. JEDER, den er schneidet, oder ausbremst, wird im „Platz“ machen. Und dabei bleibt er völlig unsanktioniert. Ein Paradies für Raser. Die Insassen autonomer Fahrzeuge werden dafür ordentlich durchgerüttelt, oder gar gestoppt.
- Der Fußgänger braucht sich nicht mehr um Ampeln und Zebrastreifen zu kümmern. Die autonomen Fahrzeuge werden sie schützen – selbst, wenn sie über die Autobahn wollen. Heute wissen die Leute noch, dass sie geringe Chancen haben, zu überleben, weil der „normale Fahrer“ auf sie als Fußgänger auf der Autobahn nicht reagieren wird (weil er nicht damit rechnet), und sie einfach über den Haufen fahren wird – nachts sowieso.
- Der rücksichtlose Idiot von Fußgänger, der sich darauf verlässt, dass Fahrzeuge für ihn in jeder Situation bremsen werden, wird vom rücksichtslosen Idioten überfahren, der KEIN autonomes Fahrzeug fährt. An sich ist es nicht schade um die Beiden, aber die Verkehrsbehinderung durch den Unfall würde in einer Stadt wie München oder Stuttgart Millionen Arbeitnehmer im Berufsverkehr betreffen.

Alles in allem sehe ich KEIN friedliches Miteinander zwischen autonomen Fahrzeugen und Fahrer-Systemen, ES SEI DENN, es kommt die Totalüberwachung des Verkehrs.

Alternativen zur Totalüberwachung:

1. autonomes Fahren findet auf einer eigenen, physikalisch getrennten Fahrbahnen statt. In diesem Fall sind die Anforderungen an die autonomen Systeme minimal. Und damit würde sich autonomes Fahren praktisch auf die Schiene beschränken. Das ist heute schon möglich. ODER die gesamte Infrastruktur wäre für den INDIVIDUALVERKEHR finanziell und raumtechnisch nicht realisierbar (für den ÖPNV wäre das weniger problematisch).

2. Alle Straßen werden exklusiv für autonomes Fahren freigegeben. Klassisch geführte Fahrzeuge dürften sich dann noch auf dem Nürburgring austoben. Die Feinsteuerung (z.B. für Landmaschinen oder auf dem Privatgrundstück) wäre nur per Joystick möglich und würde SOFORT vom autonomen System überstimmt, wenn das Fahrzeug wieder im „Straßenverkehr“ ist.

Ein friedliches Miteinander von autonomen Fahrzeugen und durch Fahrer geführten Fahrzeugen sehe ich also leider nicht. Vergessen wir dabei nicht, dass wir nicht im Elfenbeinturm Deutschland leben, wo das vielleicht sogar möglich wäre, wenn die Idioten, die Straßenrennen fahren, wie in Dortmund oder Berlin, von der Straße geholt würden - aber selbst das geschieht nicht (außer im Einzelfall).

Es gibt aber z.B. auch Italien oder Rumänien. Weiß jemand, wie DORT gefahren wird? Ich beschreibe das mal: nach deutschen Maßstäben müsste JEDER, der auf einer Streckenlänge von 300 m auf korrekte Fahrweise überprüft würde, seinen Führerschein abgeben.

Wie soll sich dort ein autonomes Fahrzeug „verhalten“? Völlig ausgeschlossen, dass das funktioniert – es sei denn, das Fahrzeug wird auf „asozial“ und „rücksichtslos“ programmiert. Wäre das ein unterstützungswürdiges Ziel für autonome Fahrzeuge?

Obige Alternative 2 würde ich übrigens politisch unterstützen – zusammen mit dem Verbot des Betreibens von Verbrennungsmotoren (außer Wasserstoff-Motoren, wobei Wasserstoff ausschließlich aus regenerativen Energien stammen darf).

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Moin

Zitat:

Warum das „Autonome Fahren“ keine Chance hat
Heißt, im klassischen Straßenverkehr passieren Dinge, wie:
- Vorfahrt missachten
- Vorsätzlich über Rot fahren
- Rechts überholen
- „schneiden“
- „ausbremsen“
- „Head Down-Generation“ betritt die Fahrbahn
- Usw.

Zitat:

LKW - anderes Thema. In der Tat würde ich für LKW das autonome Fahren mehr als befürworten - sogar den ZWANG hierzu.

Beist sich, oder? LKWs können all das, was PKWs deiner Ansicht nach nicht können, leisten? Irgendwo nicht so ganz logisch. Und warum willst du eine Pflicht bei LKWs? Auch dort ist der Fahrer der einzige der intuitiv handeln kann, der rational denken kann etc. Zwischen den Systemen beim PKW oder LKW ist nichts anders.

Zitat:

1. die, die Freude am Fahren haben und "Fahren können"
(für diese kommt autonomes Fahren nie in Betracht).

2. die anderen
(die sollten lieber ein Taxi oder Ähnliches nehmen).

Nur leider sind die "Freude am Fahren" Menschen genau die, welche in der Gaußkurve sehr mittig sind. "Alle die schneller sind als ich sind Raser, und alle die langsamer sind, sind Schleicher." "Ich habe Vorfahrt, ich muß mich VOR dir reindrängeln, egal ob hinter dir alles frei ist" etc.

Wenn ich morgens zur Arbeit fahre, dann brauche ich bis auf wenige Minuten genau die gleiche Zeit. Egal ob ich "Rase" (Und freude am Fahren habe) oder ob ich mich hinter einem der LKW hänge und "Autonom" mich an seine Fahrweise koppel.

Was meinst du würde mir morgens um halb sechs besser gefallen. 2 Minuten früher da sein, dafür aber Freude am Fahren gehabt haben, auch wenn dabei die meisten Unfälle passieren, oder eben 2 Minuten später da sein, autonom sicher bewegt, dabei eine Sicherhiet empfunden, das auch der noch Müde Geist, sich dem Kaffee widment, eventuell kritische Situationen übersehen kann, da die Automatik es regelt. (Ich spreche hier von einer Vollautonomität, nicht das was Tesla hat)

ICH bevorzuge es und werden gelenkt in solchen Situationen. Taxi ist zu teuer, Bahn fährt da nicht und Bus nicht zu den Zeiten die ich brauche.

Also, was spricht gegen die Nutzung einer Automatik, auch wenn man Freude am Fahren (in der Freizeit) hat?

Moin
BJörn

Zitat:

Beist sich, oder? LKWs können all das, was PKWs deiner Ansicht nach nicht können, leisten?

LKW fahren langsam(er) und deren Revier ist nicht die Stadt. Stundenlanges dahinrollen muss man keinem Menschen zumuten, wenn es auch anders geht.

Ich darf bis 7,5 Tonnen alles fahren, und tue das auch manchmal. Mit dem Lenkrad der Spur folgen und Abstand halten - das ist alles, was ein LKW-Fahrer auf der Autobahn tun muss. Kein Wunder, dass sie sich dabei ablenken, oder einschlafen. Da wären autonome Systeme besser.

Zitat:

Nur leider sind die "Freude am Fahren" Menschen genau die, welche in der Gaußkurve sehr mittig sind. "Alle die schneller sind als ich sind Raser, und alle die langsamer sind, sind Schleicher." "Ich habe Vorfahrt, ich muß mich VOR dir reindrängeln, egal ob hinter dir alles frei ist" etc.

Ich bin ein "lass mich in Ruhe und mach was Du willst"-Fahrer. Ich fahre mein Ding. Wenn jemand schleicht, suche ich die Stelle, wo ich vorbei kann. Wenn jemand schneller fahren will, mache ich sogar Platz. Es nützt mir nichts, wenn der mir an der Stoßstange hängt.

Zitat:

Wenn ich morgens zur Arbeit fahre, dann brauche ich bis auf wenige Minuten genau die gleiche Zeit. Egal ob ich "Rase" (Und freude am Fahren habe) oder ob ich mich hinter einem der LKW hänge und "Autonom" mich an seine Fahrweise koppel.

Wenn ich das Auto nehme, fahre ich mit Tempomat. "Freude am Fahren" gibt es auf dem Weg zur Arbeit nicht. In den rumänischen Karpaten konnte ich mich aber die letzten Wochen "austoben". Nässe + Schotter/Sand/Dreck + Haarnadelkurven + Schlaglöcher. Das ist bei 60 km/h und mit Allrad ein volles Rally-Feeling (und ausreichend, um von meiner Frau wegen Raserei gemaßregelt zu werden).

Zitat:

Was meinst du würde mir morgens um halb sechs besser gefallen. 2 Minuten früher da sein, dafür aber Freude am Fahren gehabt haben, auch wenn dabei die meisten Unfälle passieren, oder eben 2 Minuten später da sein, autonom sicher bewegt, dabei eine Sicherhiet empfunden, das auch der noch Müde Geist, sich dem Kaffee widment, eventuell kritische Situationen übersehen kann, da die Automatik es regelt. (Ich spreche hier von einer Vollautonomität, nicht das was Tesla hat)

Vor allem müsstest Du keinen Parkplatz suchen, sondern könntest direkt vor der Tür aussteigen, UND du hättest eine auf die Sekunde aklulierbare Fahrzeit, weil kein Berufsverkehr-Stau wäre. Autonome Fahrzeuge brauchen keine Amplen und keine Mindestabstände zu einander, wenn sie miteinander kommunizieren. Wenn der erste bremst, bremsen alle gleichzeitig und in der gleichen Intensität (möglichst sanft).

Zitat:

Also, was spricht gegen die Nutzung einer Automatik, auch wenn man Freude am Fahren (in der Freizeit) hat?

Meinerseits nichts. Aber wenn Du in Deinem autonomen Fahrzeug in Ruhe Deinen Kaffee verdaust, und Freudige Fahrer Dich ständig ausbremsen, dass Dir der Kaffee aus dem Hals spritzt, Fußgänger sich nicht um Deine autonome Kapsel kümmern, dass Du von links nach rechts und zurück geworfen wirst, und die Bauarbeiter aus Slovenien die Hüte für ihre Kanalarbeiten so blöd hingestellt haben, dass Dein Auto keinen Weg weiter erkennt - wie viel Freude hast Du dann am gefahren werden?

Ich bin mal gespannt, was autonome PKW bei Eisregen so machen, gar nicht erst fahren ?

Und mal schauen, was sie so an dicken Schneeflocken so erkennen. 😁

Beispiel :
Bin Anfang des Jahres 'nen LKW mit Abstandsradar gefahren, da war kurz nach Schneefallbeginn mit dicken Flocken das Radar"auge" blind/zugesetzt (das Ding bräuchte wohl auch noch 'nen eigenen bedarfsgesteuerten Wischer) ---> man muß also JEDERZEIT selber eingriffsbereit sein, so richtig vollautonom geht wohl nur mit halbwegs günstigen Umgebungsbedingungen.
War größtenteils auch 'ne feine Sache (wahrscheinlich auch am Ehesten was für eintöniges AB-Fahren im LKW interessant), aber wenn dann einer von links vor Dir rüberfährt rechts auf die AB-Ausfahrt (wo man als Mensch schon eigentlich erkennt, daß der gleich wieder weg ist), bremst der Radar-LKW halt erstmal ab. Naja, muß man dann halt mit leben. Oder rechtzeitig das System abschalten in der Situation = doch wieder volle Aufmerksamkeit.
Passendes Wetter auf halbwegs standardisierten Straßen (Autobahn, am besten mit Tempolimit, und bloß keine Baustellen mit verschiedenen Markierungen), dann könnte das am ehesten funktionieren, am besten noch mit untereinander kommunizierenden Fahrzeugen, die sich dann gegenseitig unterstützen können.
Aber das is wohl noch ein laaaanger Weg bis dahin. Und je aufwendiger das Ganze, umso weniger werd ich mir sowas antun. Denn was nicht dran ist, muß ich 1. nicht mitbezahlen und 2. geht nämlich auch nicht kaputt.
Ich mach meine Fehler lieber ganz unaufwendig und kostengünstig alleine ;-)
Und hab trotzdem Freude am Fahren

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Zitat:

@OO--II--OO schrieb am 1. September 2016 um 18:29:45 Uhr:


[...]
Passendes Wetter auf halbwegs standardisierten Straßen (Autobahn, am besten mit Tempolimit, und bloß keine Baustellen mit verschiedenen Markierungen), dann könnte das am ehesten funktionieren, am besten noch mit untereinander kommunizierenden Fahrzeugen, die sich dann gegenseitig unterstützen können.

Wenn die Straße komplett für autonome Fahrzeuge reserviert ist, braucht die Straße keine Markierung, keine Vorschrift für die Fahrtrichtung und auch keine Vorfahrtsregelung. Eine gemeinsame Logik des Gesamtsystems, evtl. mit elektromagnetischen Orientierungspunkten in der Straße und/oder am Straßenrand, wird den OPTIMALEN Verkehrsfluss berechnen und durchführen. Das Wetter ist dann auch egal, weil die Fahrzeuge mit GPS, Gyro, Radar, IR und optischer Kamera perfekt aufeinander abgestimmt werden können. Baustellen müssen nur mit digitalen Daten "abgesichert" werden ("no-go-area"😉 und Bauarbeiter werden auch nie wieder totgerast. Bei Schneegestöber mit Sichtweite 20 m fahren auch "normales" Autos nicht mehr, sie fahren auch nicht, wenn der Schnee dicker wird (ich erinnere mich noch an 1989 oder war es 1990, da schneite die A46 bei Wuppertal zu, und die Autos standen mehrere Tage lang dort, teilweise mitsamt Insassen - ich habe damals im LETZTEN Moment das Problem bemerkt, und bin von der Autobahn schnell noch runter gefahren - danach war Schicht im Schacht. Ich habe es aber bis nach Hause geschafft, wo ich 45 Minuten zum Einparken eines VW Polo gebraucht habe - inkl. Schneeräumen :-) ). Autos stellen sich bei Schnee nämlich gerne auf die Straße und warten ggf. mehrere Tage, bis sie weiter fahren dürfen/können. Insofern...

Autonomes Fahren ist problemlos möglich. Es darf nur niemand mit "Freude am Fahren" dazwischenquaken.

Es ist aber ein Unterschied, ob ich bei Eisregen oder Schneefall fahre oder das System.

Natürlich wird man da von anderen VT behindert, weil bestimmte Personen/Fahrer mit den Straßenverhältnissen nicht klar kommen und ein System schon gar nicht.

Habe schon früher mich immer gewundert, warum bestimmte Personen auf der Kreisstr. mit 20km/h dahin schleichen, warum müssen diese Leute überhaupt bei so einem Wetter ihr Auto aus der Garage holen.
Wenn ich ein Termin habe sage ich ihn ab und wenn das nicht möglich ist dann fahre ich mit der Taxe dorthin (da kann die Person dann sehen, wie man sich bei so einem Wetter verhält) (vorausgesetzt, es ist ein erfahrener Taxifahrer).

Ach - vor allem auf dreispurigen Autobahnen habe ich Schnee schon IMMER geliebt. Die linke Spur ist dann endlich mal frei. Auch auf zweispurigen Autobahnen ist die linke Spur ziemlich oft frei.

Aber autonome Systeme könnten ebenso schnell fahren - sogar ohne die Straßen salzen oder räumen zu müssen - man muss sie nur entsprechend vorbereiten. Man könnte auch wieder Spikes zulassen, und die autonomen Systeme würde sie nur "ausfahren" oder voll automatisch aufziehen, wenn sie tatsächlich benötigt werden - ohne die Fahrbahnen zu beschädigen.

Zitat:

@azrazr schrieb am 1. September 2016 um 19:13:45 Uhr:


Ach - vor allem auf dreispurigen Autobahnen habe ich Schnee schon IMMER geliebt. Die linke Spur ist dann endlich mal frei. Auch auf zweispurigen Autobahnen ist die linke Spur ziemlich oft frei.

Aber autonome Systeme könnten ebenso schnell fahren - sogar ohne die Straßen salzen oder räumen zu müssen - man muss sie nur entsprechend vorbereiten. Man könnte auch wieder Spikes zulassen, und die autonomen Systeme würde sie nur "ausfahren" oder voll automatisch aufziehen, wenn sie tatsächlich benötigt werden - ohne die Fahrbahnen zu beschädigen.

Man könnte auch jede Strasse, jeden Feldweg in Europa durch Schienen ersetzen.
Darauf setzen wir dann private Draisinen.

Spurgebundene Systeme sind viel einfacher "autonom" zu betreiben als freie Systeme, U-Bahnen die führerlos fahren gibt es schon lange!

Kann man alles machen, klaro, alles eben eine Frage des Aufwandes und der Kosten.

Ich sage: es wird nie kommen!

Zitat:

@Friesel schrieb am 31. August 2016 um 21:28:52 Uhr:


Beist sich, oder? LKWs können all das, was PKWs deiner Ansicht nach nicht können, leisten?

Könnte daran liegen, daß es ähnlich dem Fall ist, bei dem ein Werker eine andere Erwartungshaltung gegenüber seiner Arbeitshose hat, als gegenüber der, in der er nachher nach Hause geht...

Und was die AB angeht, anderes "Reiseverhalten" einem Sattelschlepper und ein anderes einer Limousine zugeschrieben wird...

@azrazr

Zitat:

Wenn die Straße komplett für autonome Fahrzeuge reserviert ist, braucht die Straße keine Markierung, keine Vorschrift für die Fahrtrichtung und auch keine Vorfahrtsregelung. Eine gemeinsame Logik des Gesamtsystems, evtl. mit elektromagnetischen Orientierungspunkten in der Straße und/oder am Straßenrand, wird den OPTIMALEN Verkehrsfluss berechnen und durchführen.

Wir hatten so ein Beispiel schon mit dem "autonomen" Gehen. Ich hab erwartet, daß du das toll findest. Weder noch. Du hast es galante überlesen (wobei nogo Areas hast du dir gemerkt...)

Das obige dagegen bedeutet Problöeme mit Fußvolk. Niemand sieht mehr wie der "Fluss" vorgegeben ist. Viel Glück bei der Überquerung solcher Straßen/Kreuzungen.
ABER, diese Kabinen können auch augenblicklich anhalten und für die Fußgänger Zebrastreifen auf der Straße lasern 🙂 Benz hats schon gezeigt. Dann widerum viel Spaß beim Fahren, wenn das Fußvolk sich endgültig enthemmt... und die Straße dadurch zum Marktplatz wird.

Du verstehst die Aussagen deiner eigenen Theorien nicht -> Du beschreibst mit diesen gesellschaftlich Unsinniges.

Zitat:

Wir hatten so ein Beispiel schon mit dem "autonomen" Gehen. Ich hab erwartet, daß du das toll findest. Weder noch. Du hast es galante überlesen (wobei nogo Areas hast du dir gemerkt...)

Ich schrieb, dass das autonome Gehen heute schon schon mit dem Segway möglich sei :-)

Zitat:

Das obige dagegen bedeutet Problöeme mit Fußvolk. Niemand sieht mehr wie der "Fluss" vorgegeben ist. Viel Glück bei der Überquerung solcher Straßen/Kreuzungen.

Nein, das gibt keine Probleme. Ich schrieb, dass die Fahrbahn für autonome Fahrzeuge reserviert ist, und damit meine ich, dass 100% reserviert. Es gibt keine Berührungspunkte mit Fußgängern.

In Fabriken haben wir das doch schon längst umgesetzt. Warenfluss und Mitarbeiter begegnen sich absolut nicht (außer Wartungspersonal natürlich).

Die autonomen Systeme können sich gerne kreuzen, aber mit nichts Anderem, als mit ebenfalls autonomen Systemen.

Zitat:

ABER, diese Kabinen können auch augenblicklich anhalten und für die Fußgänger Zebrastreifen auf der Straße lasern 🙂

Sollten die nicht tun. Sie sollten nur in Haltebuchten anhalten, wo einseitig eingestiegen und ausgestiegen werden kann (aber immer auf beiden Seiten der Fahrbahn).

Zitat:

Benz hats schon gezeigt. Dann widerum viel Spaß beim Fahren, wenn das Fußvolk sich endgültig enthemmt... und die Straße dadurch zum Marktplatz wird.

Wenn man autonome Systeme, die auf Fußgänger Rücksicht nehmen, mit Fußgängern kreuzt, erhält man in verschärfter Form das, was man in Amsterdam kriegt: rücksichtslose Fußgänger (und Radfahrer).

Zitat:

Du verstehst die Aussagen deiner eigenen Theorien nicht -> Du beschreibst mit diesen gesellschaftlich Unsinniges.

Im Gegenteil. Du ignorierst meine gesellschaftliche Komponente :-) Schau doch mein "Eingangsposting" an - da steht doch genau das, was Du mir hier ebenfalls schreibst.

Mein Fazit ist: autonome Systeme können unter Gewährleistung der Sicherheit nur auf vom restlichen verkehr physikalisch getrennten Fahrbahnen fahren, niemals im Verkehr mit "Normalos".

Eine Kleinigkeit schränke ich noch ein: wenn dem autonomen System nicht anzusehen ist, dass es autonom (und damit verarschbar) ist, dann kann es TEILWEISE klappen. Teilweise heißt: das System muss für den Bereich, in dem es eingesetzt wird, angelernt werden. Das können anfangs Menschen tun, später autonome Systeme - aber dass ein autonomes Auto in Rom oder in der Innenstadt von Amsterdam FÄHRT (und nicht wegen Widersprüchen zur Programmierung stehenbleibt), schließe ich aus.

Was den Fußgänger als asozialen Egomanen heranzüchten wird, sind nicht die autonomen Autos. Der "Fußgängerschutz", wird die Fußgänger in diese Richtung "erziehen", lange bevor autonome Fahrzeuge auf die Straße kommen. Viele Fußgänger werden die Notbremssysteme der Fahrzeuge auch gerne "testen". Wie ich im Eingangsposting schrieb: dagegen würde nur eine Totalüberwachung der Bevölkerung helfen. Vielleicht ist das aber auch das Ziel....

Auf der Autobahn oder auf den langen, amerikanischen Highways im Nirgendwo kann ich mir autonomes Fahren aber gut vorstellen, WENN Kamera, Radar und Laser die Umgebung miteinander verknüpft abtasten. Dann könnte ein Fahrzeug von Rastplatz A zu Rastplatz B fahren, sich dort abstellen, den Fahrer wecken, und für die Weiterfahrt müsste der Fahrer das Fahrzeug bewusst übernehmen. Wahlweise kann es vor dem Anfahren des Rastplatzes die Option anbieten, "on the fly" zu übernehmen und vor Abfahrt auf einen Rastplatz auch "on the fly" zu übernehmen. Wenn der Fahrer schon pennt, dann bleibt das Fahrzeug einfach stehen und Ende im Gelände. Wenn auf dem Rastplatz kein Platz ist, bleibt das Fahrzeug einfach auf der Fahrbahn stehen und blinkt heftig. Die Kollegen, die dann nicht weiterkommen, werden den Fahrer mit einem Eimer kalten Wasser wecken :-)

Du willst also z.B. Fußgängern, Fahrradfahrern und selbstgeführten Fahrzeugen i.A. verbieten, am öffentlichen Verkehr teilzunehmen, um das autonome Fahren zu ermöglichen?
Wie war das nochmal mit dem Grundgesetz?

Man kann auch US-Highways nicht mit deutschen Straßen vergleichen. In Deutschland wird es oft nicht funktionieren. Die Bevölkerungsdichte in vielen Teilen Deutschland ist viel höher, als in den USA. Auch, wenn in den USA in Teilen eine deutlich höhere Bevölkerung ist, als in Deutschland, ist aber großteils kaum ein Mensch auf den hunderte Kilometer langen Landstraßen unterwegs. Es gibt Hotspots und dennoch viele Menschen-leere Gegenden.

Autonomes Fahren wird auf Transitstrecken oder zwischen den Städten sicher gut funktionieren. Gerade, wenn man dort die BAB so ausbaut, das wirklich eine autonome Spur vorhanden ist. Aber, in den Innenstädten wird dies nicht in diesem Maße wie erdacht funktionieren. Auf der BAB auf langer Strecke, gebe ich gerne das Steuer ab. Aber, wenn ich mich der urbanen Zone nähre, möchte ich das Steuer doch wieder in die Hand nehmen und selber entscheiden.

Autonome Schnellstraßen, die dem Fahrer ermöglichen über lange Strecken bequem zu reisen, sind einfach zu bewerkstelligen. Ganze Städte umbauen: Nie im Leben! Nicht in den nächsten 50 Jahren. Da sind so viele Leute, die da mitreden... Das wird nicht funktionieren. Man kann bei uns nicht mal ne 50km Autobahn in 25 Jahren fertig bekommen... Da will man ne Stadt komplett umbauen?

Abgegrenzte Spuren würden es heute schon ermöglichen, Fahrzeuge entspannt von Hamburg nach München zu kurven. Abstandstempomat an, Geschwindigkeit programmiert und Spurhalteassi macht bis zur nächsten "Ein-/Ausfahrt" auf die autonome Spur alles alleine. (Zwischen manchen Auffahrten sind auch in "D" 50km...) Wenn das Navi dann auch noch mit ins Spiel kommt und den Fahrer dann 2-3km vor Ende der aktuellen Fahrspur (Also vor der nächsten Abfahrt/Auffahrt) auffordert wachsam zu sein, funktioniert das System schon heute. Das Auto muss ja nicht im Berufsverkehr oder der Stadt autonom unterwegs sein. Gerade LKWs könnten so zwischen den Städten alleine fahren und der Fahrer ermüdet nicht so stark. Dies würde die Verkehrssicherheit sicher erhöhen.

Ich finde, die Industrie will zuviel auf einmal. Wenn man einen Zwischenschritt macht, kann man die Menschen erstmal an autonome selbst fahrende Fahrzeuge gewöhnen und ihnen beibringen diese besonders zu beachten.

MfG

Zitat:

@Johnes schrieb am 2. September 2016 um 10:55:54 Uhr:


Abgegrenzte Spuren würden es heute schon ermöglichen, Fahrzeuge entspannt von Hamburg nach München zu kurven. Abstandstempomat an, Geschwindigkeit programmiert und Spurhalteassi macht bis zur nächsten "Ein-/Ausfahrt" auf die autonome Spur alles alleine.

Ich würde eher sagen, das autonome Fahren von Auffahrt bis zur Ausfahrt wäre schon heute möglich. Spurhaltesystem, Schildererkennung, Abstandsregeltempomat, Notbremsassistent: alles vorhanden.

Jetzt müsste man nur noch die Schildererkennung mit dem Tempomaten verknüpfen, schon könnte man sich nach der Auffahrt einen Vordermann suchen, sich per ACC an diesen hängen und bis zur gewünschten Abfahrt fahren lassen. Lediglich Spurwechsel bzw. Überholvorgänge müssten noch manuell erfolgen.

Und wenn kurz vor oder sogar in der Ausfahrt jemand von ganz links auch abfährt und dabei alle anderen schneidet, was man ja nun mehr als oft sehen kann, gehen die Assi-Systeme in die Notbremsung und der allerletzte ohe Assi fährt hinten drauf. Klingt nicht so toll.
Du hast es doch schon teilweise in der Stadt, wenn du einen Abstandassi hast und vor dir einer abbiegen will: Du würdest ihn laufen lassen, weil das Auto vor dir eh gleich weg ist, der Assi hat eine andere Meinung, ist auch nicht zu Diskussionen aufgelegt und haut die Bremse rein.

Ich stelle mir gerade autonomes Fahren in New York vor. Ich vermute, dass es bis zum kompletten Stillstand keine halbe Stunde dauern würde. 😉

mfg

Zitat:

Assi hat eine andere Meinung und ist auch nicht zu Diskussionen aufgelegt und haut die Bremse rein

Warum ist der nicht zu Diskussionen aufgelegt? Das ist mir erst 2 mal passiert, einfach auf dem Gas gespielt und es ging weiter. Wobei ich das trotzdem gut finde, wenn der Abbieger nämlich trotzdem bremst, weil er vielleicht auch nur vermeintlich etwas gesehen hat, kann es durchaus schon eng werden, wenn man auf das Heck zu fliegt mit der Meinung der ist ja eh gleich weg. Aber weil ich das schon berücksichtige, kommt das Problem mit dem Abstandsassi bei mir wohl nicht so häufig auf. Ich sage ja gern, je blöder so ein Assi zu sein scheint, desto schlechter wohl die eigene Fahrweise.

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