Automatikgetriebe vom E39 endlich ohne Gewühle

BMW 5er E39

Hallo Freunde,
ich möchte den interessierten unter Euch heute ein Zusatzsteuergerät (ZSG) für das Automatikgetriebe des E39 530d kurz vorstellen. Das ZSG wurde von SZWT78 entwickelt, gebaut und man kann es von ihm auch beziehen.
Im Prinzip sorgt es dafür, daß die Wandlerüberbrückungskupplung (WÜK) nicht erst ab 90 bzw. 100 km/h schließt, sondern bereits ab 45 km/h. Das bedeutet, daß dieses Gewühle im unteren Geschwindigkeitsbereich endlich der Vergangenheit angehört und nicht ein Großteil des Drehmomentes im Wandler in Wärme umgewandelt wird. Ausserdem bringt das im Bereich unter 100 km/h eine Spritersparnis von ca. 0,5 l pro 100 km. Ich fahre das Modul bereits seit einigen Monaten und hatte es jetzt für ein update an SZWT78 geschickt, und mußte deshalb die vergangene Woche ohne ZSG fahren, was für ein Graus😰.
Das ZSG ist für Leute gedacht, die eher cruisen als heizen wollen, obwohl das damit natürlich auch geht, aber das ist nicht der Sinn der Sache. Wenn man innerorts fährt, ist mit dem ZSG die Motordrehzahl bei 50 km/h genau 1000 u/min und alles läuft ruhig und angenehm. Genauso geht das in höheren Geschwindigkeiten weiter, bis die WÜK bei 90 - 100 km/h normalerweise sowieso schließt. Alle Fahreigenschaften bleiben erhalten wie kickfast, kickdown u.s.w., kein vibrieren oder ruckeln, alles erste Sahne.
Der Einbau des ZSG ist dank einer beschriebenen und bebilderten Anleitung, welche natürlich mitgeliefert wird, für den Bastler überhaupt kein Problem. Man sollte allerdings löten können. Es sind neun Kabel an den Kabelbäumen des Motor- und des Getriebesteuergerätes anzulöten. Das ist aber weiter kein Problem und in 1 Std. erledigt. Der Spezi braucht nicht mehr als 20 min.
Wenn der eine oder andere Interesse hat, kann er gerne dem SZWT78 eine Anfrage schreiben oder natürlich auch hier Fragen stellen.
Ich kann das ZSG reinen Gewissens weiterempfehlen.

MfG Thomas

Beste Antwort im Thema

Ja Ja, das gute alte GM 5L40-E 🙂

BMW hat da echt Mist gebaut, sogar Opel hat im Omega 2.5TD eine bessere, sinnvollere Software implementiert als BMW es je getan hat. Wirklich traurig, denn wenn man mal im Thema drin ist, stellt man immer mehr "schlimme" Sachen bei BMW fest - die alle Dieselfahrer und Allradfahrer betrifft die dieses Getriebe besitzen.

Ganz wichtig - für mich: Das Getriebe selber ist nicht schlecht! Es ist haltbar, es funktioniert gut und GM hat schon Automatikgetriebe gebaut, da haben wir noch manuell zwischen drei Gängen umhergeschaltet - ohne Synchronisierung 🙂

Nun, basierend auf meinen neuesten Erfahrungen gibt es drei Dinge die das Leben unseres Getriebes beeinflussen:

1) Fahrweise

Ständiges Schalten in der Stadt, viele Ampelphasen, starke Beschleunigung und schnelles Hin-und-Herschalten von D auf R sorgt für Abrieb, Verschleiß und Ölalterung. Das dass Getriebe bei Landstreckenfahrzeugen weniger zu tun hat (500 km im 5. Gang...) als ein Stadtfahrer dürfte klar sein.

2) Ölalterung und Filter

Das Öl wird heiss, kalt, heiss, kalt. Das was bei unseren Motoren zum Standard gehört, wird bei Automatikgetrieben mit der "Life-Time-Füllung" verweigert. Von vielen Herstellern inzwischen widerrufen, galt es zwischen 1996 und 2009 als höchst unseriös, wenn man dem Automaten eine Wartung vorschrieb. Um diesen "Negativeffekt" zu verhindern, hat man einfach diese bekloppte Regelung erfunden und den Kunden mitgeteilt: "Ihr Automatikgetriebe braucht keine Wartung, das hält länger als der gesamte Wagen...!"

Das es nicht so ist, erfahren hier viele am eigenen Leib - und in der Geldbörse - denn nach 5 Jahren Betriebszeit und ca. 100.000 km ist bei vielen Automaten schluss. Klar, dass dann einige sagen: "Nie wieder Automatik, nur Mist mit sowas!"

Das alles hätte man verhindern können, wenn man den Angaben der Hersteller nicht getraut hätte und einen Ölwechsel bei 60.000 km vorgenommen hätte. Denn das Bild, was bei einem Automaten der nach 5 Jahren Betriebszeit und 100.000 km Strecke bietet, wenn der Öldeckel abgenommen wird.... das würde jeden AT-Fahrer für Lebenszeit kurieren.

Das Öl wird alt, die Additive verbrauchen sich. Abrieb von Kupplungslamellen, Wandlerüberbrückungskupplung, Verzahnung und Wandler selber gelangen in den Ölkreislauf und werden so - mit steigender Laufleistung - immer mehr. Der Filter setzt sich zu, das Getriebe wird schlechter mit Öl versorgt, es wird heisser, der Öldruck sinkt... und keine 1000 km später ist Ende im Gelände. Meist muss dann Wandler und Getriebe getauscht werden.

Deswegen: Alle 60.000 km das Getriebe mit neuem Öl und einem neuen Filter versorgen! Ich für meinen Teil würde es bei einem Neuwagen schon nach 5000 km einmalig machen um die ersten gröbsten Partikel zu entfernen.

3) Software

Die Getriebesoftware hat einen sehr großen Einfluss auf die Lebenszeit des Getriebes. Je nachdem wie pfiffig der Hersteller (BMW o.ä.) ist, kann er den Abrieb im Getriebe minimieren - oder maximieren, wie es BMW nach 2003 tat....

Grob gesagt gibt es bei BMW zwei Softwarestände für das Getriebe:

vor 2002
nach 2002

Warum?

1998 kam der E46 auf den Markt. Als Motorisierung kam BMW mit dem 3,0l Dieseldampfhammer und bastelte diesen in den E46 und in den E39. Bei BMW hat man sich dann wohl die Frage gestellt: "Was für ein Automatikgetriebe nehmen wir denn da?!" - die Antwort hat sich einer wohl sehr einfach gemacht und das GM 5L40-E auserkoren, war es doch günstig zu haben (Joint-Venture zwischen GM, Opel und BMW) - der Dieselmotor brachte um die 400 NM auf die Hinterachse - das Getriebe selber ist für 390 NM spezifiziert - Naja, dass passt doch (in etwa...).

Man verbaute fleißig das Getriebe, alles war gut, die Fahrer zufrieden...

Irgendwann kamen dann die ersten 5er und 3er Fahrer in die Werkstätten und berichteten von einem ominösen "Brummen" bei Geschwindigkeiten von 60 km/h und knapp über 120 km/h. Die klugen Ingenieure bei BMW zuckten vermutlich mit den Schultern und wussten sich nicht zu helfen...

Es wurden anschließend Unmengen an Drehmomentwandlern auf Garantie, EuroPlus, Kulanz - oder auf Kosten des Kunden getauscht.
Das GM Getriebe geriet in den Verruf "alle 100.000 km schlapp zu machen..." - doch das wirkliche Problem erkannte niemand.

Irgendwann hat ein hoher Herr die Zahlen über die getauschten Getriebe gesehen und vermutlich einen Ingenieur damit beauftragt das Problem zu suchen. Warum werden soviele Getriebe getauscht?!

Der Ingenieur machte sich somit an die Problemerkennung und stellte vermutlich zwei Dinge fest:

1. Die Brummgeräusche treten erst mit höherer Laufleistung auf (40.000 km und mehr...)
2. Der Effekt wird durch die Wandlerüberbrückungskupplung hervorgerufen, die bei knapp über 60 km/h "leicht" angesteuert wird
3. Der Effekt ist beim E46 heftiger als beim E39
4. Mit dem Tausch des Wandlers und dem damit vollzogenen Ölwechsel ist das Problem - erstmal - beseitigt

Was ändert sich zwischen 0 km Laufleistung und 100.000 km Laufleistung? Vor allem der Reibwert der ständig genutzten Wandlerüberbrückungskupplung und das Öl bzw. der Öldruck durch den zugesetzten Filter...

Am Ölalter konnte BMW nichts mehr ändern, denn die Aussage "Life-Time-Füllung" wurde als Verkaufsargument genutzt und es wäre Imageschädlich diesen Punkt wieder rauszunehmen - von den ganzen Klagen mal abgesehen, denn man hätte BMW eine arglistige Täuschung vorwerfen können. Für einen Großteil hier sind 3500€ für ein neues Getriebe kein Pappenstil.

Letzlich blieb nur die Lösung die Getriebesoftware selber anzupassen - den Schaltzeitpunkt und die Ansteuerung der WÜK zu verändern!

Deswegen gibt es zwei Softwarevarianten:

vor 2002
nach 2002

vor 2002 wurde die WÜK eher geschlossen, schon bei recht niedrigen Drehzahlen. Das geht solange gut, wie das Getriebe einigermaßen sauber ist und die WÜK nicht übermäßig abgenutzt ist.

nach 2002 wurde der WÜK-Schließzeitpunkt nach hinten verlegt, der Druck reduziert um die Brumm- und Vibrationsgeräusche in den Griff zu bekommen. Leider mit fataler Wirkung, denn die WÜK senkt den Kraftstoffverbrauch, verbessert die Effizienz des Getriebes und sorgt für weniger "Rühren im Wandler" - sprich weniger Hitze im Getriebe. Zusätzlich wird die WÜK später angesteuert - das heisst unter höherer Last, mit dem Effekt dass die WÜK abnutzt und somit ihren Abrieb in das Öl abgibt...

Rest kommt später, ich kann nicht mehr tippen 🙂

150 weitere Antworten
150 Antworten

Ich glaube mittlerweile auch das es nicht am Getriebe selbst liegt, sondern vielmehr an dessen Steuerung. Gerade im Berufsverkehr ist die Steuerung total überfordert und schaltet hin und her.
Es wäre besser gewesen, wenn BMW einen Wahlschalter verbaut hätte, mit dem man zwischen den vier Grundprogrammen wählen könnte.

Hallo zusammen,
@Langsamfahrer,
das ZSG muß nicht zwingend in der Box liegen, wo die Steuergeräte plaziert sind. Ich wollte mir es auch ins Handschuhfach legen, jedoch war mir der Aufwand dann doch zu groß.
Du schreibst, daß Du Dir das nicht zutraust. Ich kann Dir nur sagen, es sieht komplizierter aus, als es ist und das Beste ist, Du kannst nicht wirklichen Schaden anrichten. Wenn Du ein falsches Kabel triffst, geht das Getriebe max. ins Notprogramm, und das gleich nach Einschalten der Zündung. Um solchen Fehler zu vermeiden, ist es ratsam, den entsprechenden Stecker auseinanderzubauen und dann findet man das richtige Kabel garantiert. Es ist wirklich keine große Sache.
Solltest Du dann das ZSG, aus welchen Gründen auch immer, nicht mehr aktiv haben wollen, einfach die Kabel durchkneifen und der Originalzustand ist wieder hergestellt.

MfG
Thomas

@Tom041963

Pin3, ist bei GM Getrieben nicht mehr nötig. Nur bei ZF Getriebe (Benziner) muss noch angeschlossen werden..

Hallo SZWT78,
das macht aber auch nichts wenn Pin 3 am grünen Kabel verlötet ist,oder? Zumindest ist mir noch nicht aufgefallen das irgentetwas nicht so funktioniert wie es soll.

MfG Thomas

Ähnliche Themen

Sind die Schaltvorgänge immer noch weich oder "S" typisch, also man merkt etwas?
Ein Video würde der Überzeugung vielleicht helfen.
Wie würde sich die neue Getriebesteuerung mit einem optimierten 530d Motor vertragen. Habe ca. 231PS und 480Nm.

Mich würde speziell die Meinung der Getriebespezis und die Langzeiterfahrung interessieren.

gruß holger

Hallo Holger,
was die Schaltvorgänge im S-Modus anbelangt kann ich Dir aus eigener Erfahrung mitteilen, daß die genauso butterweich sind wie ohne ZSG. Lediglich das Zurückschalten in den 4. Gang bei Absinken der Geschwindigkeit unter 70 km/h ist durch einen sanften Ruck zu merken, aber nicht unangenehm.
Das GM-Getriebe arbeitet schon bei nicht optimiertem Motor über seiner Auslegung, die liegt glaube ich bei 395 Nm. Wenn Du nun 480 Nm anliegen hast, ist Dein Getriebe definitiv überlastet und benötigt besondere, regelmäßige Pflege in Form von Ölwechseln und einer entsprechenden Fahrweise.
Ich habe hier nochmal ein Video ausgegraben, in dem die Funktion des ZSG deutlich wird.
Link

Ich hoffe, das hilft Dir etwas weiter, ansonsten einfach mal ne PN an SZWT78 schicken.

MfG Thomas

Ja Ja, das gute alte GM 5L40-E 🙂

BMW hat da echt Mist gebaut, sogar Opel hat im Omega 2.5TD eine bessere, sinnvollere Software implementiert als BMW es je getan hat. Wirklich traurig, denn wenn man mal im Thema drin ist, stellt man immer mehr "schlimme" Sachen bei BMW fest - die alle Dieselfahrer und Allradfahrer betrifft die dieses Getriebe besitzen.

Ganz wichtig - für mich: Das Getriebe selber ist nicht schlecht! Es ist haltbar, es funktioniert gut und GM hat schon Automatikgetriebe gebaut, da haben wir noch manuell zwischen drei Gängen umhergeschaltet - ohne Synchronisierung 🙂

Nun, basierend auf meinen neuesten Erfahrungen gibt es drei Dinge die das Leben unseres Getriebes beeinflussen:

1) Fahrweise

Ständiges Schalten in der Stadt, viele Ampelphasen, starke Beschleunigung und schnelles Hin-und-Herschalten von D auf R sorgt für Abrieb, Verschleiß und Ölalterung. Das dass Getriebe bei Landstreckenfahrzeugen weniger zu tun hat (500 km im 5. Gang...) als ein Stadtfahrer dürfte klar sein.

2) Ölalterung und Filter

Das Öl wird heiss, kalt, heiss, kalt. Das was bei unseren Motoren zum Standard gehört, wird bei Automatikgetrieben mit der "Life-Time-Füllung" verweigert. Von vielen Herstellern inzwischen widerrufen, galt es zwischen 1996 und 2009 als höchst unseriös, wenn man dem Automaten eine Wartung vorschrieb. Um diesen "Negativeffekt" zu verhindern, hat man einfach diese bekloppte Regelung erfunden und den Kunden mitgeteilt: "Ihr Automatikgetriebe braucht keine Wartung, das hält länger als der gesamte Wagen...!"

Das es nicht so ist, erfahren hier viele am eigenen Leib - und in der Geldbörse - denn nach 5 Jahren Betriebszeit und ca. 100.000 km ist bei vielen Automaten schluss. Klar, dass dann einige sagen: "Nie wieder Automatik, nur Mist mit sowas!"

Das alles hätte man verhindern können, wenn man den Angaben der Hersteller nicht getraut hätte und einen Ölwechsel bei 60.000 km vorgenommen hätte. Denn das Bild, was bei einem Automaten der nach 5 Jahren Betriebszeit und 100.000 km Strecke bietet, wenn der Öldeckel abgenommen wird.... das würde jeden AT-Fahrer für Lebenszeit kurieren.

Das Öl wird alt, die Additive verbrauchen sich. Abrieb von Kupplungslamellen, Wandlerüberbrückungskupplung, Verzahnung und Wandler selber gelangen in den Ölkreislauf und werden so - mit steigender Laufleistung - immer mehr. Der Filter setzt sich zu, das Getriebe wird schlechter mit Öl versorgt, es wird heisser, der Öldruck sinkt... und keine 1000 km später ist Ende im Gelände. Meist muss dann Wandler und Getriebe getauscht werden.

Deswegen: Alle 60.000 km das Getriebe mit neuem Öl und einem neuen Filter versorgen! Ich für meinen Teil würde es bei einem Neuwagen schon nach 5000 km einmalig machen um die ersten gröbsten Partikel zu entfernen.

3) Software

Die Getriebesoftware hat einen sehr großen Einfluss auf die Lebenszeit des Getriebes. Je nachdem wie pfiffig der Hersteller (BMW o.ä.) ist, kann er den Abrieb im Getriebe minimieren - oder maximieren, wie es BMW nach 2003 tat....

Grob gesagt gibt es bei BMW zwei Softwarestände für das Getriebe:

vor 2002
nach 2002

Warum?

1998 kam der E46 auf den Markt. Als Motorisierung kam BMW mit dem 3,0l Dieseldampfhammer und bastelte diesen in den E46 und in den E39. Bei BMW hat man sich dann wohl die Frage gestellt: "Was für ein Automatikgetriebe nehmen wir denn da?!" - die Antwort hat sich einer wohl sehr einfach gemacht und das GM 5L40-E auserkoren, war es doch günstig zu haben (Joint-Venture zwischen GM, Opel und BMW) - der Dieselmotor brachte um die 400 NM auf die Hinterachse - das Getriebe selber ist für 390 NM spezifiziert - Naja, dass passt doch (in etwa...).

Man verbaute fleißig das Getriebe, alles war gut, die Fahrer zufrieden...

Irgendwann kamen dann die ersten 5er und 3er Fahrer in die Werkstätten und berichteten von einem ominösen "Brummen" bei Geschwindigkeiten von 60 km/h und knapp über 120 km/h. Die klugen Ingenieure bei BMW zuckten vermutlich mit den Schultern und wussten sich nicht zu helfen...

Es wurden anschließend Unmengen an Drehmomentwandlern auf Garantie, EuroPlus, Kulanz - oder auf Kosten des Kunden getauscht.
Das GM Getriebe geriet in den Verruf "alle 100.000 km schlapp zu machen..." - doch das wirkliche Problem erkannte niemand.

Irgendwann hat ein hoher Herr die Zahlen über die getauschten Getriebe gesehen und vermutlich einen Ingenieur damit beauftragt das Problem zu suchen. Warum werden soviele Getriebe getauscht?!

Der Ingenieur machte sich somit an die Problemerkennung und stellte vermutlich zwei Dinge fest:

1. Die Brummgeräusche treten erst mit höherer Laufleistung auf (40.000 km und mehr...)
2. Der Effekt wird durch die Wandlerüberbrückungskupplung hervorgerufen, die bei knapp über 60 km/h "leicht" angesteuert wird
3. Der Effekt ist beim E46 heftiger als beim E39
4. Mit dem Tausch des Wandlers und dem damit vollzogenen Ölwechsel ist das Problem - erstmal - beseitigt

Was ändert sich zwischen 0 km Laufleistung und 100.000 km Laufleistung? Vor allem der Reibwert der ständig genutzten Wandlerüberbrückungskupplung und das Öl bzw. der Öldruck durch den zugesetzten Filter...

Am Ölalter konnte BMW nichts mehr ändern, denn die Aussage "Life-Time-Füllung" wurde als Verkaufsargument genutzt und es wäre Imageschädlich diesen Punkt wieder rauszunehmen - von den ganzen Klagen mal abgesehen, denn man hätte BMW eine arglistige Täuschung vorwerfen können. Für einen Großteil hier sind 3500€ für ein neues Getriebe kein Pappenstil.

Letzlich blieb nur die Lösung die Getriebesoftware selber anzupassen - den Schaltzeitpunkt und die Ansteuerung der WÜK zu verändern!

Deswegen gibt es zwei Softwarevarianten:

vor 2002
nach 2002

vor 2002 wurde die WÜK eher geschlossen, schon bei recht niedrigen Drehzahlen. Das geht solange gut, wie das Getriebe einigermaßen sauber ist und die WÜK nicht übermäßig abgenutzt ist.

nach 2002 wurde der WÜK-Schließzeitpunkt nach hinten verlegt, der Druck reduziert um die Brumm- und Vibrationsgeräusche in den Griff zu bekommen. Leider mit fataler Wirkung, denn die WÜK senkt den Kraftstoffverbrauch, verbessert die Effizienz des Getriebes und sorgt für weniger "Rühren im Wandler" - sprich weniger Hitze im Getriebe. Zusätzlich wird die WÜK später angesteuert - das heisst unter höherer Last, mit dem Effekt dass die WÜK abnutzt und somit ihren Abrieb in das Öl abgibt...

Rest kommt später, ich kann nicht mehr tippen 🙂

Klar der Ölfilterwechsel ist wichtig, habe dass einige Monate nach dem Erwerb des 530d in Angriff genommen. Gibt ja ne schöne Anleitung wie es gemacht wird:-)
Nach ca. 150-160tkm war kein grober Abrieb am Magneten der Ölwanne zu erkennen. Nur etwas Schlamm, was aber normal ist.
Das ewige hin und her geschalte in der Stadt ist schon etwas merkwürdig, aber nicht unbedingt nervig wie ich finde.

Wann wurde die Getriebesoftware 2002 aktualisiert? Mein Wagen ist Bj. 10/2002.

Gruß Holger

Zitat:

Original geschrieben von KGB44


Ja Ja, das gute alte GM 5L40-E 🙂

Es wurden anschließend Unmengen an Drehmomentwandlern auf Garantie, EuroPlus, Kulanz - oder auf Kosten des Kunden getauscht.
Das GM Getriebe geriet in den Verruf "alle 100.000 km schlapp zu machen..." - doch das wirkliche Problem erkannte niemand.

Irgendwann hat ein hoher Herr die Zahlen über die getauschten Getriebe gesehen und vermutlich einen Ingenieur damit beauftragt das Problem zu suchen. Warum werden soviele Getriebe getauscht?!

Der Ingenieur machte sich somit an die Problemerkennung und stellte vermutlich zwei Dinge fest:

1. Die Brummgeräusche treten erst mit höherer Laufleistung auf (40.000 km und mehr...)
2. Der Effekt wird durch die Wandlerüberbrückungskupplung hervorgerufen, die bei knapp über 60 km/h "leicht" angesteuert wird
3. Der Effekt ist beim E46 heftiger als beim E39
4. Mit dem Tausch des Wandlers und dem damit vollzogenen Ölwechsel ist das Problem - erstmal - beseitigt

Rest kommt später, ich kann nicht mehr tippen 🙂

Super ! Ich hätte nicht besser sagen können !!!!

Aber wie du siehst, nicht alle GM Getriebe Fahrer so unglücklich mit ihrer Automatikgetriebe sind wie Wir.

Die sollen einmal mir Zusatzsteuergerät, oder ZF Automatik, fahren.. -😉

Wißt ihr aber was "das Beste" an der ganzen Geschichte ist ? Im Jahr 2005 besitzt Cadillac doch tatsächlich die Frechheit / Dummheit genau dieses Getriebe mit genau der gleiche Unzulänglichkeit in ihr neues Spitzenmodel Cadillac STS einzubauen. Geändert wurde das Ganze erst 2007 oder 2008, das weiß ich nicht mehr genau.

Gruß

Eine ganz wichtige Eigenschaft meines ZSG wird immer wieder übersehen.
Und zwar, selbst wenn du mit deiner Automatik zufrieden bist so wie die ist, lohnt die Einbau trotzdem.
Weil das ZSG beugt teuere Automatikgetriebe- Schaden vor, in dem die WÜK ganz anderes gesteuert wird gegenüber Originalsteuerung.
Bei der Originalsteuerung ist die WÜK das ganze Zeit (ab ca. 60km/h) am schleifen.
Bei meiner Steuerung schleift die WÜK nie.
Somit kann erst gar kein Abrieb entstehen. Entweder ist er ganz Auf, oder ganz ZU. Selbst beim schließen entsteht kein Verschleiß. Da schließen durch meinen ZSG nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich ist, und zwar, wenn beide Drehzahlen exakt gleich sind, und du kurz vom Gas gehst, also ohne Last.

Wie wir alle mittlerweile wissen, ca. 90% aller Automatikgetriebeschäden fangen im Wandel an.

Erst verschleißt die Kupplung im Wandler, der Abrieb schwimmt dann im Öl, verteilt sich im Getriebe, verschleißt die Laufbuchsen, Gleit und die anderen Lager.
Verstopft den Filter, das Getriebe bekommt zu wenig Öl und kann den nötigen Systemdruck nicht aufbauen.
Da in unseren Getrieben kein Drucksensor verbaut ist, geht das Getriebesteuergerät davon aus dass es alles in Ordnung ist, und geht nicht gleich in Notlauf.
Währenddessen durch mangelnde Öldruck werden die Kupplungslamellen nicht richtig zusammengepresst und verbrennen/verschleißen.
Andere positive Eigenschaft vom ZSG ist, die niedrigere Getriebeöltemperatur.
Da der WÜK schon ab ca. 50 km/h geschloßen ist, kann Wandler das Öl nicht mehr aufheizen.
Wenn Öl "kalt" bleibt, hält das länger, wird nicht zu dünnflüssig, behält länger seine Schmiereigenschaft. Die schleifende und schwer arbeitende Komponente im Getriebe werden besser gekühlt, die Wärme wird besser abgeführt was noch zusätzlich dem Getriebelebensdauer gut tut.

Zitat:

Original geschrieben von Tom041963


Hallo zusammen,
@Langsamfahrer,
das ZSG muß nicht zwingend in der Box liegen, wo die Steuergeräte plaziert sind. Ich wollte mir es auch ins Handschuhfach legen, jedoch war mir der Aufwand dann doch zu groß.
Du schreibst, daß Du Dir das nicht zutraust. Ich kann Dir nur sagen, es sieht komplizierter aus, als es ist und das Beste ist, Du kannst nicht wirklichen Schaden anrichten. Wenn Du ein falsches Kabel triffst, geht das Getriebe max. ins Notprogramm, und das gleich nach Einschalten der Zündung. Um solchen Fehler zu vermeiden, ist es ratsam, den entsprechenden Stecker auseinanderzubauen und dann findet man das richtige Kabel garantiert. Es ist wirklich keine große Sache.
Solltest Du dann das ZSG, aus welchen Gründen auch immer, nicht mehr aktiv haben wollen, einfach die Kabel durchkneifen und der Originalzustand ist wieder hergestellt.

MfG
Thomas

Naja, ich hab in der Plastikbox da vorne noch ein Steuergerät für LPG liegen. ich denke ich kann mich ganz gut einschätzen was so etwas angeht. Ich will es auch garnicht alleine versuchen denn am Ende steh ich dumm da. Ich hab zwar "nur" den 523i mit ZF Automaten, aber grundsätzlich ist das ganze interessant.

Zitat:

Original geschrieben von SZWT78


Danke Thomas das du dir die Mühe gemacht hast deine Positiven Erfahrungen hier aufzuschreiben!
Es wird meistens im Forum erst geschrieben, wenn etwas nicht richtig funktioniert, und selten wenn keine Probleme gibt.
Darum ist dein positiver Bericht mir sehr wichtig.
Allerdings möchte ich dich korrigieren, nicht 9, sondern 8. Kabeln müssen angeschlossen werden.
Was es kostet, und wo man das ZSG bekommen kann, steht in meinem Profil und in der Signatur.
Mfg Megawatt / SZWT78

Hallo SZWT78,

ich habe dir über die Plattform, wo du das Gerät verkaufst (H..d), eine Nachricht geschrieben.
Wie gesagt, habe einen Vectra und auch diese "Rührprobleme" des jähzornigen Wandlers, der einfach unter 85 km/h nicht schließt (Siehe meine "Klage"-Beiträge im Opel-Vectra-Forum) Es wäre sehr schön, wenn dein ZSG-Gerät auch mein AF33 anders steuern könnte. Läßt sich da nichts machen? Die Schaltpläne kann ich besorgen.
Von mir aus könnte die WÜK schon bei 30 km/h schließen.

Viele Grüße
Thomas

Zitat:

Original geschrieben von KGB44



.....
Deswegen gibt es zwei Softwarevarianten:
vor 2002
nach 2002

vor 2002 wurde die WÜK eher geschlossen, schon bei recht niedrigen Drehzahlen. Das geht solange gut, wie das Getriebe einigermaßen sauber ist und die WÜK nicht übermäßig abgenutzt ist.

nach 2002 wurde der WÜK-Schließzeitpunkt nach hinten verlegt, der Druck reduziert um die Brumm- und Vibrationsgeräusche in den Griff zu bekommen. Leider mit fataler Wirkung, denn die WÜK senkt den Kraftstoffverbrauch, verbessert die Effizienz des Getriebes und sorgt für weniger "Rühren im Wandler" - sprich weniger Hitze im Getriebe. Zusätzlich wird die WÜK später angesteuert - das heisst unter höherer Last, mit dem Effekt dass die WÜK abnutzt und somit ihren Abrieb in das Öl abgibt...

Rest kommt später, ich kann nicht mehr tippen 🙂

Danke für deine Mühe, das verständlich zu erklären!

Aber eine Frage: Wenn vor 2002 (das würde dann eh fast alle E39 betreffen) die WÜK sowieso eher geschlossen wurde, warum benötigt man dann das Modul, von dem der TE berichtet?

Weitere Schlussfolgerung: Wenn schon bei der Standard-Software vor 2002 regelmäßige Ölwechsel unabdingbar erforderlich sind - dann müsste doch bei einer noch früheren Schliessung der WÜK durch dieses Modul nochmal ein kürzerer Öl-Service-Intervall beim Getriebe eingehalten werden? ...also so ca. alle 30.000 km!?

Hallo Homuncolus,
Deine Schlussfolgerungen stimmen so nicht ganz.
Erstens schließt die WÜK vor 2002 bei ca. 90 km/h aber nicht darunter (zumindest beim 530dA) und deswegen hat man dieses Schleifen, wenn man nicht ständig bis auf den Schließpunkt beschleunigt.
Da man aber überwiegend in der Stadt oder Landstraße fährt ist die WÜK quasi größtenteils offen und das Öl wird durchgerührt und erhitzt sich übermäßig und verschleißt deshalb schneller. Vom Abrieb der Kupplungen ganz zu schweigen, die ihr Übriges tun. Wenn die WÜK also so früh wie möglich schließt (bei 45 km/h) erhitzt sich das Öl nicht so und verschleißt demnach langsamer, was das Getriebeölwechselintervall also vergrößert.
Nach 2002 wurde der Schließpunkt der WÜK sogar noch angehoben, um die Vibrationen (Waschbretteffekt) auszugleichen. Dies wird mit dem ZSG durch den Zwangsweg über den S-Modus umgangen und funktioniert einwandfrei.
Ein angenehmer Nebeneffekt ist auch eine Spritersparnis. Ich fahre meinen 530dA mit dem ZSG und verbrauche durchschnittlich 8,4 L/ 100 km wobei ich ohne ZSG selten unter 9,8 L/100 km kam.
Zu Deiner Frage, man sollte nach Möglichkeit alle 60.000 bis 80.000 km einen Getriebeölwechsel machen lassen, mit oder ohne ZSG, aber das ZSG bringt einiges an Fahrkomfort. Ich habe bis 2008 einen Passat 3c mit DSG gefahren und wenn Du dann auf einen Gummiautomaten umsteigen mußt, ist das echt zum kotzen. Selbst meine MB 124 waren von der Automatik besser, weil die WÜK dort sehr früh (wie ZSG) geschlossen wurde. Aber es gibt Gott sei Dank immer wieder Lösungen für Probleme und das ist das Schöne an solchen Foren wie MT.

MfG Thomas

Deine Antwort
Ähnliche Themen