Autokauf: ZKD kaputt?
Hallo zusammen,
ich hoffe, dass ich in dem richtigen Forumbereich bin, falls nicht, bitte ich um Verzeihung und Korrekturhinweise.
Zu mein Problem: ich habe gestern mein erstes Auto(Golf 5, Bj 2006, 176.000km) gekauft und wurde vom Verkäufer(Händler) gleich betrogen.
Ich habe das Auto im Internet gesehen und es mir mit einem Freund zusammen gestern angeschaut. Dann bat er mir ein Probefahrt an und wir fuhren etwas herum. Alles schien super zu sein.
Als ich nach einem Rabatt gefragt habe, sagte er, dass er nur, wenn ich auf Gewährleisung und Garantie verzichte, würde mir es für 3.300 verkaufen.
Ich habe es akzeptiert und den Kaufvertrag unterschrieben. Damit er die Gewährleistung sicher aufhebt, hat er auf den Kaufvertrag "Motorprobleme, Getriebeprobleme und technische Probleme" geschrieben.
Heute habe ich das Auto von einem anderen Freund begutachten lassen und er stellte fest, dass die Zylinderkopfdichtung viel Öl verliert und ausgetauscht werden muss.
Daraufhin habe ich den Verkäufer angerufen und um Reparatur oder Rücknahme geboten, aber er lehnt Beides ab. Wir könnten ihm auch anzeigen, sagte er, aber er würde es trotzdem nicht zurücknehmen oder reparieren.
Das Auto wurde noch nicht abgemeldet, steht ohne Kennzeichen beim Freund im Hof.
Nun meine Frage:
Kann ich irgendwie noch das Auto zurückgeben oder dem Verkäufer die Reparatur zahlen?
Ein Auszug aus dem Kaufvertrag ist im Anhang.
Bitte keine falsche Anmerkungen machen, da ich es auch so nicht gewollt hätte und das ganze mir schon sehr leid tut.
Über jegliche Hilfe wäre ich euch sehr dankbar.
Viele Grüße,
mesmo
Beste Antwort im Thema
Du kannst dich bei einem Anwalt beraten lassen, ob Händler überhaupt ohne Gewährleistung verkaufen dürfen. Oder ob er formelle Fehler in dem Kaufvertrag findet.
Aber mal ehrlich: wer den Kaufvertrag so unterschreibt, der hat es auch nicht anders verdient. Und ZKD nach 12 Jahren und 176 TKM => sehe ich eh als eingepreisten Verschleiß - und nicht als Sachmangel. Selbst wer noch die Gewährleistung hätte.
Erheblich sinnvoller: mal ein kritischer Gesamtcheck des Wagens und dann Reparatur überlegen. Die ZKD (plus Nebenmaterial wie Dehnschrauben) kostet ja kaum was, ist nur viel Arbeit drumrum.
73 Antworten
Zitat:
@mesmo schrieb am 8. April 2018 um 23:21:14 Uhr:
Ob es juristisch Betrug ist, weiß ich nicht, dass ich falsch gehandelt habe, ist mir auch klar, aber dass jemand mir falsche Versprechungen macht und dann sich davor drückt, dann ist das für mich ein gefühlter Betrug.
Rechtlich ist das die eine Sache (aber das wissen andere viel besser als ich).
Aber mal rein in der Sache, hat dich doch der Händler für deine Zustimmung, dass er sich wie Du es nennst um eine Behebung möglicher Schäden "drücken" darf, mit mehr als 10% des Kaufpreises entschädigt, oder nicht?
Dass Du jetzt nach Schlupflöchern suchst, um ihn trotz deines Einverständnisses zur Reparatur zu zwingen hat mit "Betrug" von Seite des Verkaufers meiner Ansicht nach nicht so viel zu tun.
Ich finde daher auch deine Überschrift daneben.
Ich würde sie eher nennen: "Autokauf: Ich hab nicht nachgedacht".
Zitat:
@Matsches schrieb am 9. April 2018 um 08:00:23 Uhr:
Zitat:
@mesmo schrieb am 8. April 2018 um 23:21:14 Uhr:
Ob es juristisch Betrug ist, weiß ich nicht, dass ich falsch gehandelt habe, ist mir auch klar, aber dass jemand mir falsche Versprechungen macht und dann sich davor drückt, dann ist das für mich ein gefühlter Betrug.Rechtlich ist das die eine Sache (aber das wissen andere viel besser als ich).
Aber mal rein in der Sache, hat dich doch der Händler für deine Zustimmung, dass er sich wie Du es nennst um eine Behebung möglicher Schäden "drücken" darf, mit mehr als 10% des Kaufpreises entschädigt, oder nicht?Dass Du jetzt nach Schlupflöchern suchst, um ihn trotz deines Einverständnisses zur Reparatur zu zwingen hat mit "Betrug" von Seite des Verkaufers meiner Ansicht nach nicht so viel zu tun.
Ich finde daher auch deine Überschrift daneben.
Ich würde sie eher nennen: "Autokauf: Ich hab nicht nachgedacht"
Ich würde am liebsten das Auto zurückgeben und ihn für die Probefahrt entschädigen. Ich habe nicht nachgedacht, das stimmt auch, aber er hat mich betrogen, in dem er mündlich falsche Angaben gemacht hat. Wenn ich mit meiner Dummheit nicht die Schuld aufgenommen hätte, würde ich auch gar nicht fragen und direkt rechtlich vorgehen. Wenn euch trotzdem noch der Titel stört, kann ihn trotzdem ändern.
Zitat:
@mesmo schrieb am 09. Apr. 2018 um 08:7:11 Uhr:
aber er hat mich betrogen, in dem er mündlich falsche Angaben gemacht hat.
Auch das nicht zwingend. Autos sind nunmal nach knapp 200tkm und >10 Jahren regelmäßig an ihrem Lebensende. Eine Defekte ZKD ist da eher die Regel, als die Ausnahme.
An Deiner Stelle würde ich mir die Kosten für den Anwalt sparen und diese in die Reparatur der ZKD investieren. Suche Dir eine freie Werkstatt die etwa 450 Euro plus/minus für die ZKD Reparatur und etwa 250 Euro für die Teile Zahnriemen, Spannrolle etc. berechnet (weil der Zahnriemen ehh runter muss). Ich würde dann die ZKD, Zahnriemen und unbedingt die Wasserpumpe (vermutlich die Ursache, kostet ca. 30 Euro) tauschen lassen und dann wäre die Sache aus der Welt! Zwar wurde der Zahnriemen Service etwas vorgezogen, aber dann auch gleich in einem Abwasch mit erledigt.
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Mensch Junge, Du hast dem Händler 400 € vom Preis "abgelutscht". Die investierst Du jetzt halt in die Reparatur, das ist bei Autos in der Alters- und Preisklasse nunmal so.
Ist die ZKD denn wirklich defekt, wer hat das festgestellt?
Ich habe hier wirklich sehr viele Rückmeldungen, bin deshalb euch sehr dankbar.
Update meinerseits: die ADAC-Rechtsberatung sagt telefonisch, dass ich den Fall vor Gericht mit großer Wahrscheinlichkeit gewinnen würde, weil der Händler die Floskel sehr ungenau angegeben hat, um sich von der Gewährleistung zu befreien. Er müsste die Mängel schon genauer nennen.
Falls der Händler die Reparatur oder Rücknahme heute nachmittag nicht akzeptiert, dann gehe ich wohl zu einem Anwalt.
Zitat:
@vwpassat99 schrieb am 9. April 2018 um 10:24:48 Uhr:
Mensch Junge, Du hast dem Händler 400 € vom Preis "abgelutscht". Die investierst Du jetzt halt in die Reparatur, das ist bei Autos in der Alters- und Preisklasse nunmal so.Ist die ZKD denn wirklich defekt, wer hat das festgestellt?
Ein Amateur hat es festgestellt, weil die Ölspuren direkt an der Stelle beginnen. Ich wäre bereit die 400 wieder zu investieren, aber glaube nicht, dass diese eben ausreichen.
Wie wäre es, wenn Du das Fahrzeug mal einer vernünftigen VW-Werkstatt vorstellst?
Nur weil irgendwo bissel Öl zu sehen ist, muss nicht gleich die ZKD defekt sein.
Zitat:
@mesmo schrieb am 9. April 2018 um 10:35:59 Uhr:
Zitat:
@vwpassat99 schrieb am 9. April 2018 um 10:24:48 Uhr:
Mensch Junge, Du hast dem Händler 400 € vom Preis "abgelutscht". Die investierst Du jetzt halt in die Reparatur, das ist bei Autos in der Alters- und Preisklasse nunmal so.Ist die ZKD denn wirklich defekt, wer hat das festgestellt?
Ein Amateur hat es festgestellt, weil die Ölspuren direkt an der Stelle beginnen. Ich wäre bereit die 400 wieder zu investieren, aber glaube nicht, dass diese eben ausreichen.
Das Auto hat noch keinen Kennzeichen. Bevor ich mich von einem Anwalt beraten lasse, will ich es auch nicht anmelden.
Bevor man sich von einem Anwalt beraten lässt, sollte man wenigstens rudimentär wissen, welche Forderung man überhaupt durchsetzen will
Meine Forderung wäre eine Untersuchung beim VW Händler, die ich übernehme und die Reparatur der schwerwiegende Mängel, die festgestellt werden, welche der Händler zahlen sollte. Ansonsten Rückgabe des Wagens.
Dann schlepp es halt dahin, wenn Du jetzt schon die Zulassung scheust.
Zitat:
@mesmo schrieb am 9. April 2018 um 10:42:27 Uhr:
Das Auto hat noch keinen Kennzeichen. Bevor ich mich von einem Anwalt beraten lasse, will ich es auch nicht anmelden.
Zitat:
@mesmo schrieb am 9. April 2018 um 10:48:15 Uhr:
Meine Forderung wäre eine Untersuchung beim VW Händler, die ich übernehme und die Reparatur der schwerwiegende Mängel, die festgestellt werden, welche der Händler zahlen sollte. Ansonsten Rückgabe des Wagens.
Welche schwerwiegenden Mängel meinst du?
Bis jetzt wissen wir nur von einer evtl. ZKD, die nebenbei bei 176tkm kaputt gehen kann.
Was macht die ZKD denn eigentlich?
Tropft Öl auf den Boden?
Qualmts blau aus dem Auspuff?
"Schwitzt" der Motor lediglich ein bisschen?
Nehme mit dem vorangegangenen Fz-Besitzer Verbindung auf. Wie wurde von ihm das Fz verkauft (defekt, Schadensbezeichnung)? Vielleicht kannst du auch die Servicewerkstatt (s.auch Serviceheft) feststellen. Hilft evtl. im Rechtsstreit weiter.