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Autokauf vor der Digitalisierung

Mercedes E-Klasse W213
Themenstarteram 9. April 2020 um 10:40

Hallo,

 

im Rahmen meines Studiums, muss ich ein Referat über die Digitalisierung in der KFZ-Industrie halten.

Da ich selber nicht alt genug bin, um zu wissen, wie ein Kauf von einem Neuwagen ablief, wollte ich gerne mal hier im Forum nachfragen.

Könntet ihr mal erzählen, wie das ablief, also Autohaus rein usw.

 

Gerne bin noch offen, wenn jemand Idee und tipps (auch gerne für neue Technologien)

geben möchte :)

 

 

Ps: Ich weiss nicht, wo ich das sonst reinschreiben sollte hier im forum.

 

Vielen dank im voraus

 

Beste Antwort im Thema

In der Zeit vor dem Internet hat man sich als Kunde im Autohaus mit gedruckten Prospekten und Preislisten versorgt. Nach der "manuellen" Konfiguration auf Basis der Preisliste, erhielt man ein Angebot von seinem Verkäufer. In den 70er und 80er Jahren waren von Seiten der Käufer keine großartigen Rabattaktionen zu erwarten (ich spreche hier von Mercedes). Somit war sehr oft der Listenpreis auch der Kaufpreis. Zudem gab es Gebietsschutz. Ein Kunde in Mainz, konnte z. B. nicht bei der Niederlassung Nürnberg bestellen. Erst ist den 90er Jahren lockerte sich alles (Gebietsschutz, Rabatte). Die Zeiten waren früher nicht besser, zumal die Verkäufer bei Mercedes mit einer hohen Arroganz aufgetreten sind. Ferner waren in den 70/80ern die Lieferzeiten sehr lange. Beispiel bei meinem Vater,

280 CE: Bestellt Juli 1977, ausgeliefert September 1979 (!)

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In der Zeit vor dem Internet hat man sich als Kunde im Autohaus mit gedruckten Prospekten und Preislisten versorgt. Nach der "manuellen" Konfiguration auf Basis der Preisliste, erhielt man ein Angebot von seinem Verkäufer. In den 70er und 80er Jahren waren von Seiten der Käufer keine großartigen Rabattaktionen zu erwarten (ich spreche hier von Mercedes). Somit war sehr oft der Listenpreis auch der Kaufpreis. Zudem gab es Gebietsschutz. Ein Kunde in Mainz, konnte z. B. nicht bei der Niederlassung Nürnberg bestellen. Erst ist den 90er Jahren lockerte sich alles (Gebietsschutz, Rabatte). Die Zeiten waren früher nicht besser, zumal die Verkäufer bei Mercedes mit einer hohen Arroganz aufgetreten sind. Ferner waren in den 70/80ern die Lieferzeiten sehr lange. Beispiel bei meinem Vater,

280 CE: Bestellt Juli 1977, ausgeliefert September 1979 (!)

Themenstarteram 9. April 2020 um 11:16

Wow!

Vielen Dank.

 

Ich hatte vor, es so darzustellen wie du es grob beschrieben hast. Also einfach mal ne Liste wie man früher ein Auto konfiguriert.

Zum vergleich dann, wie man es heute auf Webseiten macht und dabei gleich sehen kann, wie die SA aussehen usw.

Ich erinnere mich noch daran, dass die Preislisten häufig schwarz/weiß waren und auf den wenigen Bildern die Sonderausstattung nur schwer zu erkennen war.

In den 90ern durfte ich für meinen Vater die Vorauswahl der SA ankreuzen, welche dann aber häufig stark zusammen gekürzt wurde. Und eben weil die Lieferzeiten damals bei neuen Modellen gerne 9-12 Monate betragen haben, hat man sich eigentlich immer mit den neuesten Prospekten beschäftigt.

Themenstarteram 9. April 2020 um 11:47

Hey tom super vielen dank!!!

Ich hab grad ein riesen grinsen :D

Echt toll, vielen dank!

Der Vorteil war damals als Käufer (und bei mir damals als Kind), daß die Vorfreude monate- oder jahrelang anhielt und ständige Autohausbesuche (ehrfurchtsvoll) in der Niederlassung die Folge waren.

Ausserdem gab es eine Zeitlang das Phänomen, daß Jahreswagen teurer waren, als Neuwagen, da Jahreswagen sofort kaufbar waren und Neuwagen eben nicht, wegen der massiven Lieferzeiten.

Themenstarteram 9. April 2020 um 12:25

Zitat:

@Fischbachtal schrieb am 9. April 2020 um 14:10:23 Uhr:

Der Vorteil war damals als Käufer (und bei mir damals als Kind), daß die Vorfreude monate- oder jahrelang anhielt und ständige Autohausbesuche (ehrfurchtsvoll) in der Niederlassung die Folge waren.

Ausserdem gab es eine Zeitlang das Phänomen, daß Jahreswagen teurer waren, als Neuwagen, da Jahreswagen sofort kaufbar waren und Neuwagen eben nicht, wegen der massiven Lieferzeiten.

War das dann auch wirklich so, dass die Jahreswagen Teurer waren?

Ich dachte es wäre einfach alte Prospekte online als PDF zu finden... Ist es scheinbar aber nicht. Hier was gefunden:

http://oudemercedesbrochures.nl/

Zitat:

@Devil_ schrieb am 9. April 2020 um 14:25:54 Uhr:

Zitat:

@Fischbachtal schrieb am 9. April 2020 um 14:10:23 Uhr:

Der Vorteil war damals als Käufer (und bei mir damals als Kind), daß die Vorfreude monate- oder jahrelang anhielt und ständige Autohausbesuche (ehrfurchtsvoll) in der Niederlassung die Folge waren.

Ausserdem gab es eine Zeitlang das Phänomen, daß Jahreswagen teurer waren, als Neuwagen, da Jahreswagen sofort kaufbar waren und Neuwagen eben nicht, wegen der massiven Lieferzeiten.

War das dann auch wirklich so, dass die Jahreswagen Teurer waren?

Daran kann ich mich auch noch erinnern.

Auf die Jahreswagen musste der Käufer ja nicht so lange warten.

Das hier sind aber sehr Mercedes-spezifische Erfahrungen und die solltest du nicht verallgemeinern.

Zumindest bei uns in Österreich ist man in den Verkaufssalon der Marke gegangen. Und bei Mercedes war es durchaus üblich, daß man als Kunde zunächst einmal mindestens 15 - 20Minuten einfach ignoriert wurde. In der Zeit konnte man probesitzen in den ausgestellten Autos. Und, zumindest bei mir war das so, erst als ich die Motorhaube geöffnet habe, kam ein Verkäufer. Allerdings nicht sonderlich freundlich, sonden wies mich zurecht, daß das so nicht geht.

Zitat:

@Devil_ schrieb am 9. April 2020 um 14:25:54 Uhr:

Zitat:

@Fischbachtal schrieb am 9. April 2020 um 14:10:23 Uhr:

Der Vorteil war damals als Käufer (und bei mir damals als Kind), daß die Vorfreude monate- oder jahrelang anhielt und ständige Autohausbesuche (ehrfurchtsvoll) in der Niederlassung die Folge waren.

Ausserdem gab es eine Zeitlang das Phänomen, daß Jahreswagen teurer waren, als Neuwagen, da Jahreswagen sofort kaufbar waren und Neuwagen eben nicht, wegen der massiven Lieferzeiten.

War das dann auch wirklich so, dass die Jahreswagen Teurer waren?

Also in der DDR konnte man ein Auto bestellen (wurde nicht selten bei Geburt/im Kleinkindalter gemacht - auf mich lief eine Bestellung für einen Saporoshez, da konnte ich es noch nicht mal aussprechen :-)), es nach vielen Jahren/oft 10 Jahre und mehr abholen (Postkarte: ihr Auto ist abholbereit) UND es sofort DEUTLICH teurer weiter verkaufen :-)

Und selbst durchgerockte Alteisen waren oft teurer als Neuwagen - weil es durch mangelndes Angebot möglich war. Im Prinzip war aber jedes Auto sofort verfügbar - zu horrendem Preis!

Gehört auch zur deutschen Autogeschichte.

Gibt es heute auch noch. Rolex Cosmograph Daytona Reference 116500L, 10 Jahre Lieferzeit.

Nur mit dem leichten Unterschied "künstliche Verknappung eines Luxusgegenstandes" vs "einfacher Gebrauchsartikel mit Produktion am absolutem Limit"

Mit Luxusgegenstand meine ich die Uhr :-)

Porsche hat dieses künstliche verknappen und Begehrlichkeiten wecken bis heute betrieben; ganz besonders bei den Spitzenmodellen wie GT3 usw.

Sicher interessant mit aufzusplittern. Im Gegensatz dazu die Asiatischen Anbieter die eher nur drei Ausstattungsvarianten zur Auswahl stellen (stellten). Dies wird mit Deutschen Fahrzeugen im Ausland auch heute oft so betrieben, da gibt es nicht die Möglichkeit der detaillierten Konfiguration.

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