Autokauf vor der Digitalisierung

Mercedes E-Klasse W213

Hallo,

im Rahmen meines Studiums, muss ich ein Referat über die Digitalisierung in der KFZ-Industrie halten.
Da ich selber nicht alt genug bin, um zu wissen, wie ein Kauf von einem Neuwagen ablief, wollte ich gerne mal hier im Forum nachfragen.
Könntet ihr mal erzählen, wie das ablief, also Autohaus rein usw.

Gerne bin noch offen, wenn jemand Idee und tipps (auch gerne für neue Technologien)
geben möchte 🙂

Ps: Ich weiss nicht, wo ich das sonst reinschreiben sollte hier im forum.

Vielen dank im voraus

Beste Antwort im Thema

In der Zeit vor dem Internet hat man sich als Kunde im Autohaus mit gedruckten Prospekten und Preislisten versorgt. Nach der "manuellen" Konfiguration auf Basis der Preisliste, erhielt man ein Angebot von seinem Verkäufer. In den 70er und 80er Jahren waren von Seiten der Käufer keine großartigen Rabattaktionen zu erwarten (ich spreche hier von Mercedes). Somit war sehr oft der Listenpreis auch der Kaufpreis. Zudem gab es Gebietsschutz. Ein Kunde in Mainz, konnte z. B. nicht bei der Niederlassung Nürnberg bestellen. Erst ist den 90er Jahren lockerte sich alles (Gebietsschutz, Rabatte). Die Zeiten waren früher nicht besser, zumal die Verkäufer bei Mercedes mit einer hohen Arroganz aufgetreten sind. Ferner waren in den 70/80ern die Lieferzeiten sehr lange. Beispiel bei meinem Vater,
280 CE: Bestellt Juli 1977, ausgeliefert September 1979 (!)

29 weitere Antworten
29 Antworten

..das geht aber wahrscheinlich am Thema des Thread Erstellers vorbei..

Zitat:

@Devil_ schrieb am 9. April 2020 um 14:25:54 Uhr:



Zitat:

@Fischbachtal schrieb am 9. April 2020 um 14:10:23 Uhr:


Der Vorteil war damals als Käufer (und bei mir damals als Kind), daß die Vorfreude monate- oder jahrelang anhielt und ständige Autohausbesuche (ehrfurchtsvoll) in der Niederlassung die Folge waren.
Ausserdem gab es eine Zeitlang das Phänomen, daß Jahreswagen teurer waren, als Neuwagen, da Jahreswagen sofort kaufbar waren und Neuwagen eben nicht, wegen der massiven Lieferzeiten.

War das dann auch wirklich so, dass die Jahreswagen Teurer waren?

Ja. Tatsächlich. Nach meiner Erinnerung war das bei meinem Onkel im Jahr 1981.
Er hatte für eine Jahreswagen 280E Limousine DM 2.000 über dem Neupreis gezahlt.
Ferner wurde auch (das war glaube ich nicht gerne gesehen), mit Verträgen gehandelt, welche kurz vor der Auslieferung standen. Manch einer hat dann einfach mal 5 Autos bestellt und dann die wertvollen Verträge verkauft. Das war schon verrückt!

In anderen Ländern werden gerade die deutschen Fahrzeuge nicht vom Käufer sondern vom Händler konfiguriert, da die Kunden dort die Autos direkt kaufen wollen und nicht lange warten. Inklusive Transport nach Übersee dauert es nämlich gut und gerne nochmal 3 Monate bis der fahrbare Untersatz beim Kunden ist.

Teilweise kann ich das was hier geschrieben wurde sogar mit einbringen. Durch die Digitalisierung ist allerdings das Auto nicht mehr im Mittelpunkt der neuen Generationen.
Früher war es Prestige, Exterieur, Interieur, Motorisierung..
Heute steht die Konnektivität im Mittelpunkt. Es wird viel mehr wert auf Dienstleistungen gelegt die den Zusatznutzen des Autos erweitern.
Leider.

Ähnliche Themen

Zitat:

@Devil_ schrieb am 9. April 2020 um 16:03:03 Uhr:


Früher war es Prestige, Exterieur, Interieur, Motorisierung..
Heute steht die Konnektivität im Mittelpunkt. Es wird viel mehr wert auf Dienstleistungen gelegt die den Zusatznutzen des Autos erweitern.

Das würde ich anzweifeln, auch wenn die Hersteller krampfhaft versuchen die jungen Leute durch technischen Kram zu begeistern.
In meinem Bekanntenkreis (zwar keine Führerscheinneulinge, aber dennoch deutlich jünger als die Durchschnittsbevölkerung) gibt es niemanden, der Prestige, Exterieur, Interieur und Motorisierung gegen Konnektivität von Spotify, Google Maps, Standheizung per Handy einschalten etc. auch nur ansatzweise eintauschen würde.
Für mich wäre der aktuelle Golf beispielsweise ein NoGo, gerade weil VW da zu sehr versucht innovativ zu sein und der Rest auf der Strecke bleibt.
Ich komme aber auch aus dem Handwerk und habe wahrscheinlich daher eine konservativere Meinung als andere junge Leute.

In meinem Studiengang kenne ich viele, die dies (leider) so sehen wie ich es oben beschrieben habe.
Aber der Trend geht klar in diese Richtung.

Dass der Trend in diese Richtung geht, liegt mMn aber eher daran, dass man das Rad nicht neu erfinden kann und die Kundschaft mit neuen Funktionen locken und den Neuwagenpreis rechtfertigen muss.
Die Meinungen deiner Kommilitonen mag zwar so sein, aber wenn du mal bspw. in einer Handwerks-Innung nachfragen würdest, würdest du wahrscheinlich auf andere Meinungen stoßen. Weiterhin gibt es wohl auch einen großen Unterschied zwischen Stadt und Land.
Das geht natürlich über ein Referat hinaus, aber wäre doch ein interessanter Ansatz für eine Bachelor-Arbeit.
Aber ich schweife ab.
Und jetzt bitte mehr Erfahrungen wie ihr "Alten" damals die Autos gekauft habt 😉

An den Themenstarter: Der gedruckte Prospekt stellte ein gewisses haptisches Erlebnis dar und hat einen auf das angepriesene Auto eingesteimmt. Also eher billiges Papier und Druck für Fiat und VW, die MB-Prospekte waren dagegen ein wahrer Wohlgenuß.

Wobei auf der anderen Seite: in natura haben die jetzigen Benz-Autos ohnehin nichts mehr mit haptischen Vergnügen zu tun, daher ist es eigentlich auch schon gleichgültig.

Zitat:

@Hobbybastlerin schrieb am 9. April 2020 um 16:38:19 Uhr:


Dass der Trend in diese Richtung geht, liegt mMn aber eher daran, dass man das Rad nicht neu erfinden kann und die Kundschaft mit neuen Funktionen locken und den Neuwagenpreis rechtfertigen muss.
Die Meinungen deiner Kommilitonen mag zwar so sein, aber wenn du mal bspw. in einer Handwerks-Innung nachfragen würdest, würdest du wahrscheinlich auf andere Meinungen stoßen. Weiterhin gibt es wohl auch einen großen Unterschied zwischen Stadt und Land.
Das geht natürlich über ein Referat hinaus, aber wäre doch ein interessanter Ansatz für eine Bachelor-Arbeit.
Aber ich schweife ab.
Und jetzt bitte mehr Erfahrungen wie ihr "Alten" damals die Autos gekauft habt 😉

Wenn man sich neue Studien ansieht, kann man auch sehen, dass die 17-19 jährigen so denken.
Es war jetzt keine Beobachtung von mir, sondern das Ergebnis meiner Recherche. In meinem Freundeskreis geht es nach wie vor um Prestige, Motorisierung usw.

Das mit der Abschlussarbeit ist eine gute Idee, allerdings nicht relevant für meinen Schwerpunkt (SAP).

Moin,
zudem verkommt doch das Auto zu einer Massenware.
Was leider auch Mercedes passiert ist. Schau Dir doch mal Zulassungszahlen an. Früher war Mercedes doch kaum in den Top 10 der Zulassungszahlen.

Gruß

Das Beste in der Preisliste beim 116 ner das Telefon über 9000 DM 🙂

Zitat:

@Fischbachtal schrieb am 9. April 2020 um 14:10:23 Uhr:


Der Vorteil war damals als Käufer (und bei mir damals als Kind), daß die Vorfreude monate- oder jahrelang anhielt und ständige Autohausbesuche (ehrfurchtsvoll) in der Niederlassung die Folge waren.
Ausserdem gab es eine Zeitlang das Phänomen, daß Jahreswagen teurer waren, als Neuwagen, da Jahreswagen sofort kaufbar waren und Neuwagen eben nicht, wegen der massiven Lieferzeiten.

Ach das waren noch Zeiten, als sich Daimlermitarbeiter jedes Jahr nen dicken S oder SL mit Mitarbeiterrabatt bestellt haben, um ihn dann nach rund 10 Monaten als „quasi neuen“ (Jahreswagen) für 10 Mille mehr in der Tasche steuerfrei verkauft haben. Das ging weg wie geschnitten Brot!
Was sich da Leute angekotzt haben, wenn sie wegen nem popeligen 124er nur 8 Tausend rausgeschlagen haben.
Teilweise hat man sich beim CLK sogar morgens im Werk anstellen müssen und hat gehofft, ein „Los“ zu ergattern, um überhaupt einen Wagen bestellen zu können!
Und nicht zu vergessen der zinsfreie Kredit der Firma für den Hausbau.

Ach, da wird man wirklich fast schon melancholisch... kein Wunder sind da viele Mitarbeiter gern mal mit vier Leuten übers Wochenende ab in die Schweiz gedüst. 😉

Zitat:

War das dann auch wirklich so, dass die Jahreswagen Teurer waren?

Hallo

Ein Freund von mir der hat mal für eine E- Klasse um 1970 rum 4000,00 DM über Neupreis einen Jahreswagen gekauft.

Übrigens gibt es ein eigenes Forum für studentische Umfragen, bin ich grad drüber gestolpert.
https://www.motor-talk.de/forum/studentische-umfragen-b866.html

Hallo zusammen,

und daher ist an der Stelle auch Schluss. Das Forum ist speziell dafür vorgesehen, wobei es dort spezielle Regeln gibt. Diese lassen auch nicht zu, dass ich das Thema einfach so verschiebe. Daher bitte die Regeln dort prüfen und die Anfrage ggf. dort neu einstellen.

Viele Grüße

Peter
MT-Moderation

Ähnliche Themen