Auslieferungssperre Hochvoltbatterie

BMW iX3 G08

Guten Morgen,

soeben rief mich der Verkäufer meines Autohauses an, dass die für nächste Woche terminierte Auslieferung unseres iX3 wegen einer aktuellen Auslieferungssperre nicht erfolgen kann. Die Nachricht sei heute morgen erst eingegangen.
Nun lese ich aber schon seit Monaten, dass es zu Auslieferungssperren wegen der Hochvoltbatterie kommt und andere wiederum ihre Fahrzeuge problemlos bekommen.
Der Kaufpreis incl. Winterräder ist schon überwiesen und ich sitze jetzt auf dem Trockenen. Die gebuchte Bahnkarte zur Abholung ist auch nicht stornierbar. Der Urlaub auch genommen...
Ich bin jetzt so richtig sauer...
Was ist los in dem Laden? Doch Chinaschrott?

Grüsse aus der Eifel

Jo

173 Antworten

@smartjo40

Welche anderen Rückrufe wegen Problemen mit dem Hochvoltspeicher gab es denn?

Einer betraf das BMS, genauer gesagt die Software, und drehte sich aber um ein Problem von Überspannung bei einem Unfall, wodurch die 12V-Komponenten geschädigt werden könnten und Sicherheitssysteme während des Unfalls ausfallen könnten.

https://ecomento.de/.../

Den von dir genannten dritten Rückruf konnte ich auf die schnelle nicht finden, hilf mir bitte weiter. Bei den PHEV gab es letztes Jahr Probleme mit verunreinigten Akkus.

Von Brandgefahr ist bisher auch beim jetzigen Rückruf keine Rede, es geht ja auch um kalte Lötstellen von Sensoren.

Im Gegensatz dazu gibt es beispielsweise bei Mercedes explizite Rückrufe wegen Brandgefahr.

https://www.auto-motor-und-sport.de/.../

Da ist wohl was undicht und es könnte direkt zum Brand führen.

stimmt, ich habe meinen Beitrag insoweit etwas editiert. Der erste KBA-Rückruf zum iX3 betraf den Bremskraftverstärker.
Und es gab für diverse BMW Plug-in Hybride Ende letzten Jahres einen Rückruf wegen Problemen mit der Hochvoltbatterie, wo bei Vollladung ein Kurzschluss und damit ein Brand entstehen konnte. Aber da waren die iX3 in Deutschland noch nicht ausgeliefert...
Es gab aber auch schon Forenberichte über Auslieferungsstopps beim iX3 im September bezüglich Problemen mit der Hochvoltbatterie.

Hinsichtlich der aktuellen Situation:
Es wird im Netz viel gemutmasst bezüglich kalter Lötsstellen im Bereich der Hochvoltbatterie, eine konkrete Info habe ich leider noch nicht. Aber alleine der Umstand, dass sich BMW da noch bedeckt hält, ist für mich nicht nachvollziehbar.
Nach meinem laienhaften Verständnis ist eine kalte Lötsstelle eine Verbindung auf einer Platine, die sich lösen kann.
Sowas kann i.d.R. auch zu einem Kurzschluss führen und einen Kurzschluss im Bereich der Hochvoltbatterie stufe ich als Brandrisiko ein (meine Meinung) und ein Softwarefehler, der im Falle eines Unfalls zu einer Überspannung in einem Steuergerät führen kann (zweiter KBA-Rückruf), ist für mich auch nicht ohne....
Wenn man es positiv sehen will, könnte man sagen, gut, dass diese Fehler aufgedeckt und behoben werden...
Trotzdem bleibt ein komisches Gefühl...

Vielleicht hast du ja den obigen Link zum anderen Beitrag, wo mehr Informationen zu dem Rückruf stehen, nicht gesehen?

Ich verlinke nochmals:

https://www.motor-talk.de/.../...ekt-bei-neufahrzeug-t7167715.html?...

Dort sind auch die Auswirkungen eines durch die kalte Lötstellen wahrscheinlicher gewordenen Defekts zu finden.

Ein Brandrisiko dadurch halte ich für sehr sehr gering, das Problem tritt ja in der Überwachungselektronik auf und löst damit sofort einen Fehler und eine Meldung aus.

Das Thema Brandgefahr wird bei Elektrofahrzeugen immer schnell aufgebauscht.

Dass BMW letztes Jahr Hunderttausende Diesel wegen Brandgefahr durch Leckage im Bereich des Zwischenkühlers zurückgerufen hat, hält die Leute aber auch nicht ab, weiter Diesel zu kaufen/fahren.

https://www.auto-motor-und-sport.de/.../

Ähnliche Probleme haben alle Hersteller Jahr für Jahr.

PS: Der Diesel-Rückruf hatte noch den Beigeschmack, dass in Südkorea erstmal einige Brandunfälle (meines Wissens nach mit Toten) auftreten mussten, ehe BMW ein Problem gesehen, zugegeben und angegangen hat.

Eine kalte Lötstelle ist für sich betrachtet kein Kurzschluss, sondern das Gegenteil: kein Kontakt (= unendlich hoher Widerstand). In der Praxis kann das auch ein Wackelkontakt bedeuten.
Was sich daraus funktionell an Problemen ableitet kann vielfältig sein und unter Umständen selbst der Entwickler nicht genau vorhersagen.

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Ich bin ja auch jemand, der bislang bei dem Thema Brandgefahr bei BEV immer abgewiegelt hat und mit Sicherheit noch meilenweit entfernt von einer Panikmache.
Aber sagen wir mal so: Ich bin sensibilisiert.... und letztlich reden wir hier nicht von Fakten sondern von meinem Bauchgefühl.
Ich hatte den o.g. Link auch gelesen und da ist die Rede von kalten Lötstellen in Hochvolt-Zellmodulen, also nicht irgendwo ausserhalb auf einer Platine.

Ehrlich gesagt, hatte ich mich mit der Thematik Rückrufe bei anderen Herstellern gar nicht so auseinandergesetzt, weil ich mich in erster Linie für meine Fahrzeuge interessiere. Und der Umstand, dass andere Hersteller ähnliche Probleme haben, macht es nicht unbedingt besser.

Aber ich glaube, wir weichen hier doch etwas vom Hauptthema ab.
Mich interessiert in diesem Beitrag in erster Linie, welche Fahrzeuge (Chargen) betroffen sind, was genau das Problem ist, wie die Händler bzw. BMW damit umgehen und welche Folgen sich für die betroffenen Kunden ergeben.

@smartjo40

Es geht um Sensoren und Widerstände im Hochvolt-Zellmodul, wohl noch genauer im Zellkontaktiersystem.

Solche Sensoren und Widerstände bilden Teil der Steuer- und Überwachungselektronik innerhalb des einzelnen Moduls. Solche Elektronik hat nichts mit hohen Spannungen oder Strömen zu tun.

Durch die kalten Lötstellen besteht die Gefahr, dass sich diese Bauteile lösen/keine Verbindung mehr zur Platine haben, was nicht zu einem Kurzschluss, sondern zu einem offenen Kontakt führt - wie schon @holle9 schreibt.

Die Auswirkungen sind in dem Screenshot des Rückrufs beschrieben. Es führt zu Problemen wie spontane Fehlermeldungen und Abschaltung des Antriebs, was auch unschön ist und ja auch schon von anderen Fahrern erlebt werden musste.

Zitat:

@Xentres schrieb am 12. Oktober 2021 um 11:39:48 Uhr:


@smartjo40

Es geht um Sensoren und Widerstände im Hochvolt-Zellmodul, wohl noch genauer im Zellkontaktiersystem.

Solche Sensoren und Widerstände bilden Teil der Steuer- und Überwachungselektronik innerhalb des einzelnen Moduls. Solche Elektronik hat nichts mit hohen Spannungen oder Strömen zu tun.

Durch die kalten Lötstellen besteht die Gefahr, dass sich diese Bauteile lösen/keine Verbindung mehr zur Platine haben, was nicht zu einem Kurzschluss, sondern zu einem offenen Kontakt führt - wie schon @holle9 schreibt.

Die Auswirkungen sind in dem Screenshot des Rückrufs beschrieben. Es führt zu Problemen wie spontane Fehlermeldungen und Abschaltung des Antriebs, was auch unschön ist und ja auch schon von anderen Fahrern erlebt werden musste.

danke Dir für die Klarstellung ;-)
Da hier die Rede ist vom Austausch der Hochvoltakkus ist, dürfte es sich nicht um eine Kleinigkeit handelt (von der Dauer der Auslieferungsverzögerung her). Ich glaube kaum, dass in ausreichender Anzahl entsprechende Zellen schnell bei BMW Deutschland verfügbar sind und sowas legt sich ja auch keiner aufs Lager, oder?

Schwer zu sagen, wie hier vorgegangen wird.

Wenn komplett neue Zellmodule eingebaut werden, wie im Screenshot vom Rückruf angekündigt, dann muss man sehen.

Vielleicht lagert BMW ja eine ausreichende Menge an Ersatzteilen in Deutschland, dann könnten Zellmodule schnell verfügbar sein. Ansonsten müssen die wohl aus China kommen.

Dort sollten ja welche im Vorlauf für die Fahrzeugproduktion sein.

Meint man es bei BMW dann ernst, wird man dort Zellmodule aus der Produktion abgreifen, also die Produktion anderer Fahrzeuge verzögern, oder aus dem dortigen Lager nehmen (sofern eines vorhanden ist), und die Zellmodule dann per Flugzeug nach Deutschland holen. Dazu braucht es aber einen entsprechenden Plan, Vorarbeiten (Frachtpapiere für Akkus, Zollabwicklung, Flugbuchung, etc.) und dann eine konsequente Ausführung. Das dauert.

Ist aber nur meine Vermutung, vor November soll es ja anscheinend nicht so weit sein.

Beim PHEV-Rückruf hat es auch erstmal länger gedauert, dann ging es mit den Maßnahmen relativ flott.

ich würde mir wünschen, konkrete Infos mal von offizieller Seite zu bekommen. Momentan hänge ich ein wenig....

Da wirst du voraussichtlich wenig mitbekommen. Da war beim PHEV-Akku-Rückruf auch relativ wenig Kommunikation, wenn ich mich richtig erinnere, und entsprechender Verdruss.

Das wird intern alles organisiert und der Kunde bekommt halt am Ende gesagt, wann er das Fahrzeug vorbeibringen soll und wieder abholen kann.

wobei bei mir ja die Situation ist, ich habs bezahlt und noch gar nicht bekommen....

Zitat:

@smartjo40 schrieb am 12. Oktober 2021 um 09:33:33 Uhr:


...
Diese Vorgehensweise zieht sich wie ein roter Faden durch meine vielen verschiedenen BMW-Händler der letzten 20 Jahre. Als Kunde komme ich mir unisono sowohl im Verkaufs- als auch im Service-Umfeld nicht wertgeschätzt vor.
Was ich massiv vermisse, ist ein gewisses Verantwortungsbewusstsein dem Kunden gegenüber.
Ich könnte Bücher füllen über Dinge, die ich erleben musste...

...

Moin,

Ohne dir zu nahe treten zu wollen, aber warum um alles in der Welt hast du dir das schon 20 Jahre angetan? Auch andere Hersteller bauen schöne und gute Autos.

Mir ging es damals ähnlich bei einem Opelhändler ... ich wollte einen Neuwagen kaufen, nachdem man mich 15 Minuten unbeachtet hat stehen lassen, bin ich damals zu Nissan gegangen, und Opel war gestorben.

Davon ab, deinen aktuellen Ärger über das Verhalten dir gegenüber kann ich verdammt gut verstehen, sowas verbietet sich angesichts der aufgerufenen Preise von selbst.

An eurer Stelle hätte ich wohl die Erwartungshaltung "Ihr habt mir ein Auto verkauft, und gebt es nicht raus. Warum, das muss mich nicht kümmern. Zumindest mobil müsst ihr mich halten, streitet euch mit dem Hersteller über die Kosten, oder aber entweder ihr liefert den Wagen vertragsgemäß aus mit Frist von 14 Tagen, oder ich trete vom Kauf zurück, und fordere den kaufpreis zuzüglich Zins zurück"

Hi,
Du trittst mir in keiner Weise zu nahe.... das gleiche frage ich mich ja auch schon ständig.
Aber ich bin jetzt rund 1 Mio Km Auto gefahren und habe viele in- und ausländische Marken ausprobiert. M.E. haben die Bayern bislang wirklich die besten Fahrzeuge gebaut. Einsteigen und sich wohl fühlen, egal ob Kurz- oder Langstrecke, egal ob im Sommer- oder Winterbetrieb. Ich konnte mich immer auf die Kisten verlassen (Hört sich ja fast an wie ein Werbespruch...). Die 6-Zylinder Diesel waren phänomenal.
Da blende ich dann gerne unzulängliches Verhalten des Personals mal aus. Aber letztes Jahr habe ich seit vielen Jahren mal wieder ein NFZ einer anderen Marke gekauft und was soll ich sagen... nein, ich sags besser nicht.

Ich bin jetzt zu der Erkenntnis gekommen, dass es an mir liegt. Bin halt zu kritisch und erwarte, dass mein Gegenüber eine vernünftige Ausbildung hat, weiss, was es tut und neben Bonusjagd auch über die Unterschrift hinaus eine gewisse Verantwortungsübernahme zeigt. Altmodisch halt.
Und wir reden hier in keinem Fall über Hinterhofwerkstätten...

Aber jetzt Schluss damit, sonst müssen wir einen neuen Beitrag aufmachen ...

Ich kann mir gut vorstellen, dass die fehlende Transparenz daran liegt, dass die eigentliche Lösung bis jetzt noch gar nicht fest steht. „Mitte-Ende November“ klingt jetzt erstmal danach, dass sie ab Bekanntwerden des Problems schon Ersatzbatterien nach D geschippt haben, und diese Reise dauert eben ein paar Wochen — wie auch mit den fertigen Autos. Letztendlich wird der letzte Punkt bleiben: wo tauscht man denn die Batterien? Alle Module auf einmal oder kann man „im Feld“ auch noch einzelne Module tauschen und auf solch „gebastelte“ (nur Ironie) Batterie weiterhin 8 Jahre Garantie geben?

Natürlich möchte das Unternehmen BMW eine perfekte Balance finden, zwischen „zu viel“ auszutauschen und „zu wenig austauschen, dafür für viel Ärger sorgen“. Ist ja auch richtig so, keiner hat Geld zu verschenken. Und wie smartjo40 es formuliert hat, traue ich dem Laden schon zu, dass sie es hinkriegen. Perfekt ist wahrscheinlich keiner, aber BMW ist (für mich!) noch am nächsten dran. Tesla habe ich eigentlich auch als super Kunden-orientiert und hilfsbereit erlebt, trotz teilweise anderslautenden Berichten. Trotzdem alles meilenweit entfernt von VW, Audi und Ford. Bei vielen anderen ist es bei mir nicht mal zum Verkaufsgespräch gekommen.

Also stellen wir mal fest: wir warten ab, welchen Weg BMW nun einschlägt, und werden dann sehen. Ich bin auch gespannt, ob ich davon betroffen bin — bis jetzt noch keine Info und ich habe bereits über 8k km erfolgreich abgespult.

Wie erwartet: Still ruht der See..... Problem wird totgeschwiegen.... so kenne ich das

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