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auf LPG nicht Vollgas fahren. was heißt das (genau)?

Themenstarteram 31. Januar 2013 um 18:28

Hallo Community,

es heißt immer, man solle auf LPG nicht Vollgas fahren. was heißt das eigentlich (genau)?

Soll man 5, 10, 20 oder 30% unter dem Max. bleiben?

Heißt das auch, man solle auf LPG kein "Kick down" machen bzw. stark beschleunigen?

Grüße

imo

Beste Antwort im Thema

Es geht doch nicht um D-Zug oder Bummelzug. Du hast ne Bahnfahrt bestellt und bezahlt, keine Rikscha mit nem Leiharbeiter als ökologisch unbedenklichen Antrieb. Der Motor hat exakt so zu funktionieren und zu halten wie im Benzinbetrieb, mit den gleichen Volllast- und Teillastverbrauchswerten (in kg/kWh gerechnet). Ohne Zündaussetzer, Steuergerätefehler oder "muss sich noch einlernen, der Fehler geht weg".

Ein gasfester Motor, der vom Umrüster unter Vollgas bis zum oberen Anschlag nicht sauber eingestellt wurde, ist beim Umbau verpfuscht worden. Sprüche wie "kein D-Zug, sie wollen ja sparen und nicht rasen, Gas brennt heißer, deswegen über 4000 Touren nicht dauerhaft auf Gas" einfach Schwachsinn. Meist kaschieren die Sprüche nur Einstellfehler oder Unzulänglichkeiten in der Dosierung oder beim Verdampfer. Die ganz Schlauen verticken mit den gleichen Gründen auch bei 'gasfesten' Motoren dort überflüssigen Ventilschutz mit, sind nochmal 200-300€ Zuschlag. Meist fürs billigste System (Unterdruck-Nuckelflasche), das mit hoher Wahrscheinlichkeit unsauber dosiert und zuletzt bei Vergasermotoren am Ende der "Blei-Zeit" funktioniert hat.

Eine Lambdaregelung hat typisch ein +/-25% Regelfenster. Unter 1500 fährt man einen Benziner selten, über 4000 und damit etwa 2/3 der Nennleistung reden die Pfuscher dem Kunden am liebsten aus. Im Teillastbereich wird die hineingeschissene und liederlich eingestellte Anlage irgendwie vom Steuergerät glattgezogen. Zugleich ist die absolute Wärmemenge noch so übersichtlich, dass jedenfalls während der Garantiezeit wahrscheinlich nichts passiert. Noch nicht. Und geht doch was kaputt kommt der Spruch "dann sind Sie wohl schneller gefahren, ich hab Sie doch gewarnt".

Diesen Mist (Kundenverarsche, hier die mehrfach verlinkte SKC URL als eindrucksvolles Beispiel genannt) will ich samt diesen angeblichen Umrüstern begraben sehen. Leider glauben viel zu viele Kunden, was angebliche Fachleute ihnen auftischen. Die Ihnen gleichzeitig was verkaufen wollen, klaro. Die sind deswegen vollkommen neutral und arbeiten ausschließlich im Kundeninteresse. Wie gut, dass die Borel-Liste oder die vom Ilg so ein gut gehütetes Geheimnis sind. Die Vollprofis haben Tricks mit magischen Bohrern, die einen Ausbau der Ansaugbrücke überflüssig machen. Spart Stunden, und schon sind wir bei der Tiefpreisgarantie. Qualitative Unterschiede zwischen den Anlagen existieren nicht, das ist bei den teureren "alles Marge". Deswegen kostet ein komplettes Polen-Frontkit genau so viel wie bei Prins alleine das Keihin-Rail. Tankbefestigung mit Kugelkopf-Gewindestangen ist ebenfalls so richtig zeitsparend und professionell.

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Na ja, sehe es nicht so negativ,

denn Für, Wider und Richtigstellung beinhaltet Bewusstmachung durch Auseinandersetzung.

So liefern auch Zeitweilposts Anregung zum Überdenken und dem Beantworter seinen Auftritt ;)

Zitat:

Original geschrieben von p.nagel88

Naja Additivierung ist bei nicht gasfesten Motoren durchaus sinnvoll und hat keines Falls mit Voodoo oder Urin zu tun.

Auch bei nicht gasfesten Motoren kann man sich das Geld für Flashlube und Co. eigentlich sparen. Man zögert den Schaden nur hinaus. Natürlich ist es für denjenigen, der so ein Auto spätestens mit 100tkm abstößt und vorher nur opamäßig gefahren ist, natürlich "sinnvoll" mit Bleiersatz ähm Flashlube zu fahren. Der Gebrauchtwagenkäufer kann sich dann mit den eingearbeitete Ventilen rumschlagen...

Meines Erachtens kann man sich die 80-200 Euro für das Additivierungssystem sparen und das Geld für 'ne Kopffestmachung hernehmen (wenn es soweit ist)...

 

Zu den Zündkerzen habe ich die Meinung, dass es vom Motor abhängt. Man braucht nicht unbedingt diese "LPG"-Kerzen, sondern oft tun es andere Zündkerzen aus dem Konzernregal des Autoherstellers.

Motoren mit Zündmodul bzw. mit Einzelzündspulen pro Zylinder laufen oft auf Benzin schon am Limit. Auf Gas sind die dann hoffnungslos überfordert. Da helfen dann einpolige ZK, da die einen besseren Zündfunken liefern.

Je nach Motor kann es u.U. auch sinnvoll sein, eine kältere Zündkerze zu verwenden (und nicht 'ne wärmere). Unser Gaser ist so ein Kandidat, der mit 'ne einpoligen und kälteren ZK deutlich besser läuft. Und die einpolige OEM-ZK ist mit ca. 2,50 das Stück spottebillig!

 

Gruß

Meine Feststellung, mit "Gaskerzen " werden oft Einstellmankos kaschiert.

Allerdings macht es durch längere Standzeiten dort Sinn, wo der Aufwand für Kerzenwechsel enorm ist .

Zitat:

Original geschrieben von ICOMworker

Meine Feststellung, mit "Gaskerzen " werden oft Einstellmankos kaschiert.

Allerdings macht es durch längere Standzeiten dort Sinn, wo der Aufwand für Kerzenwechsel enorm ist .

Unterstreicht meine Erfahrung 100%ig.

Evtl. sollte man vor der Anshcaffung von "LPG"-Kerzen erst einmal schauen welche Typen denn generell angeboten werden.

Bei meinem Ex-Audi V6 standen die Platinkerzen von NGK sogar in der Original Zubehörliste als höherwertige Option gegenüber den Serienkerzen. Doppelte Standzeit und ich habe sie selbst mit einer verpfuschten ICOM propblemlos gefahren.

Zum Thema des Fadens:

Ich halte die Vorgabe "nicht Vollgas" für gleiches Kaschieren von Einbaufhelern wie die LPG-Kerzen. Der Einbaufehler beginnt nach meinem Verständnis mit der Auswahl des falschen Fahrzeugs/Motors. Ich persönlichwürde es nicht unbedingt an der GAsfestigkeit eines Motors festmachen, aber grundsätzlich würde ich erst gr kein Auto kaufen, das ohen hydraulischen Ventilspeilausgleich und ausreichend wärmefester Ventile/Sitze gebaut wird. Wer meint, hier in der Produktion sparen zu wollen, soll auf seinen Karren sitzenbleiben.

Notfalls muss man eben den Zylinderkopf umrüsten. Ich bin Vielfahrer und benötige zuverlässige Langstreckentechnik.

am 2. Februar 2013 um 17:47

Zitat:

Original geschrieben von hlmd

 

Verkauft ihr auch dieses Voodoo-Zeugs? Oder warum so 'ne dämliche Aussage?!

Was heißt hier "dämliche Aussage"? Ich habe dem Themenstarter lediglich auf seine Frage geantwortet. 4000 U/Min ist die Empfehlung der Anlagenhersteller... Ich bin schon seid 6 Jahren in dieser Branche und ein kleines bisschen Ahnung von dem, was ich hier schreibe werde ich wohl haben. ;)

Zitat:

Original geschrieben von hlmd

 

Bei 'nem gasfesten Motor kann man auch auf Gas Vollgas geben. Allerdings sollte man eher von Volllast reden als von Vollgas. Man kann auch bei Tempo 80 Volllast fahren (z.B. mit Wohnanhänger oder Trailer auf Passstraßen).

 

Es hängt alles von der Einstellung der Gasanlage ab. Unser bisheriger Gaser ist über 180tkm auf Gas unterwegs gewesen. Er durfte auch auf langen Strecken dauerhaft mit LPG über 5.500 U/min. drehen. Hat's dem Motor geschadet? Nö. Der Kopf als auch die Kolben sahen besser aus, als jemals auf Benzin... und das ganz ohne Voodoo-Pipi...

Ja bei einem Mercedes Motor oder einem großen BMW Motor (ab 3500 ccm) ist es gar kein Problem schnell zu fahren. Wir haben einen Kunden, der mit seinem Mercedes C 180 etwa 600.000 KM auf gas gefahren ist (Selbstständiger Paketdienst - fährt täglich 800 bis 1000 KM) und bisher keine Probleme gehabt hat, aber nehmen wir mal an ein zu mager eingestelltes Fahrzeug fährt immer über 5000 U/Min, dann will ich mal sehen, wie der Motor nach 30.000 KM aussieht.

Mit freundlichen Grüßen

SKC.

Zitat:

Original geschrieben von SKC-Hannover

4000 U/Min ist die Empfehlung der Anlagenhersteller... Ich bin schon seid 6 Jahren in dieser Branche und ein kleines bisschen Ahnung von dem, was ich hier schreibe werde ich wohl haben. ;)

Mach mich mal schlau, weshalb diese Empfehlung ???

am 2. Februar 2013 um 18:03

Hallo.

Diese Empfehlung wurde herausgegeben, weil die Verbrennungstemperatur bis 4000 U/Min noch normal ist und da drüber ist diese höher, also verschleißen die Ventile schneller.

Mit freundlichen Grüßen

SKC.

Wiso ist über 4000 die Verbrennungstemperatur höher und was hat das mit dem grundsätzlichen Verschleiß "Ventile" zu tun und wiso Ventile ?

Warum gerade die magische 4000 ?

Wolfgang,

diese Frage habe ich schon an viele "Autogasfachleute" gestellt, diverse Antworten waren dann irgendwo zwischen Haarstreubend und zum Kotzen!

Womit wir wieder mal bei Halbwahrheiten und Laienwissen währen!

Und jetzt geht wieder alles von vorn los!:o

Seit 6 Jahren in der Branche und nicht schlauer wie zuvor. Quelle für diesen Unsinn? Hersteller? Wenn ja, WELCHER?

Zitat:

Original geschrieben von SKC-Hannover

Hallo.

Diese Empfehlung wurde herausgegeben, weil die Verbrennungstemperatur bis 4000 U/Min noch normal ist und da drüber ist diese höher, also verschleißen die Ventile schneller.

Mit freundlichen Grüßen

SKC.

"Wurde herausgegeben" Von wem?

Köstlich, immer wieder erfrischend die Diskussion das Gas zu heiß verbrennt ... :D

Hier mal ein paar Erfahrungswerte:

BMW E30 M10 , gilt als gasfest und vollgasfest. Habe die Venturi Anlage immer zu mager eingestellt (Gas sparen, ich war Student... und kein Kat , 1997), im Laufe von 160000 km haben sich die Auslassventile vollständig in die Sitze eingeprügelt. Aber kein Kopf- oder Ventilschaden! Dem Wagen wurden immer die Sporen auf der Bahn gegeben, was der 1.8er hergibt. Aber kalt hab ich ihn nie getreten.

BMW 318i touring M40 aktuell, seit ca. 80000 km auf LPG. Anlage ist korrekt kalibriert, auf der Bahn sieht er das Pedal unten am Blech. Keinerlei Probleme mit den Ventilen, hatte den Kopf unten weil die Nockenwelle beim M40 Stress gemacht hatte. Aber er nimmt bei 190 km/h je nach Gasmischung 14-19l LPG auf 100 km. Wie gesagt, korrekt kalibriert.

Arbeitskollegin, Ford Focus, bekanntermaßen nicht gasfest, nach gut 60000 km 1 Auslassventil verglüht trotz Flashlube ... zum Glück kein Abriss. Der Wagen wurde nur Stadt und Landstrasse bewegt, und sie heizt nicht! Allerdings nahm sie es mit den Wartungen nicht so genau - die Werkstatt hat nicht mehr nach Nebenluft geschaut 2007 als es passierte.

Gas brennt bei Lambda 1 nicht heißer, kann ich bestätigen, zu magere Mischung aber schon, das Märchen der 4000 1/min auf Gas stammt von früher als es nur Venturi Anlagen gab. Zudem, GaryK's Lektüre aus der Signatur ist nur zu empfehlen!

Und nicht gasfeste Motoren, das zweite Problem, brauchen die "Schmierung" der Schwefelanteile und des Rußes aus dem Benzin, da ist es fakt das Gas zu "trocken" verbrennt. Kommt noch ein Gemischproblem hinzu das die Regelung an die Grenze stößt ist es katastrophal für die Auslässe...

Hallo nochmal,

zur 4000 U/Min-Geschichte:

Schlecht abgestimmte Gasanlagen können im oberen Lastbereich gerne mal abmagern, es folgt eine langsamedre Verbrennung mit höheren Temperaturen der auszustoßenden Gase.

Zweiter Fakt ist, dass mit zunehmender Drehzahl die Schließgeschwindigkeit der Auslassvbentile steigt, und somit auch der Impuls, den diese auf den Sitzring geben. (Hier spielen aber auch noch Ventilspiel und Nockenform eine Rolle, außerdem kann es bei schwachen Ventilfedern zum Falttern kommen)

Wenn nun ein überhitztes Ventil mit maximalem Impuls auf den Sitzring knallt, kann es zu Mikroverschweißungen kommen, deren Auflösen die Oberfläche von Ventil und/oder Sitzring schädigt.

Dagegen kann Schlangenöl (Valve-Protect Additiv) theoretisch helfen.

Es bleiben dennoch die Hauptursachen

  1. Falsche Abstimmung der Gasanlage (Magerlauf)
  2. Dadurch zu hohe Temperatur der Auspuffgase (teilweise mit Flammen)
  3. Falsche Werkstoffe der Ventile
  4. Zu geringes Ventilspiel durch ungeeigneten Motor

Diese Punkte sehe ich als Umrüstfehler. Ich baue auch keine MDF-Stücke als Bremsklötze ein und sage dann, das Auto dürfe nur noch Schrittgeschwindigkeit fahren, sonst bremst es nicht mehr ausreichend.

Die wenigsten werden sich eine LPG-Anlage einbauen (lassen) um mit dem Auto Kurzstrecke im Stopp-and-Go-verkehr in der Stadt zu fahren oder hin und wieder ein wenig Landstraße. Ich fahre täglich mindestens 60km einfache Strecke zur Arbeit und die gleiche Strecke zurück. Davon 50km pro Strecke Autobahn. Mehr als 25000km (es können auch schon mal das 2-3 fache davon sein, je nach Projekten) fahre ich zusätzlich jährlich zu Kundenprojekten. Da will ich nicht auf den Drehzahlmesser schauen. Wenn die Bahn frei ist, ist sie frei.

(Disclaimer: ich habe genau einen Punkt in Flensburg und zahle in der Versicherung keine 28% Beitragssatz, also zähle ich mich nicht zur Kathegorie der rücksichtslosen Raser)

E

Ich beabsichtigte mit meinen Fragen an @SKC , dass er darüber nachdenkt, ihm aufzeigen, wie schnell man in Beweisnot kommt, wenn man nachplappert nur um sich zu profilieren.

Es ist absolut tödlich in diesem Geschäft, wenn man ungeprüft etwas übernimmt, nachmacht und dazu innovationslos versucht umzusetzen.

Also, warum in die eigene Geldbörse spucken,

Leidtragend sind im Endeffekt nicht nur die Kunden!

 

am 3. Februar 2013 um 14:39

Zitat:

Original geschrieben von GaryK

Seit 6 Jahren in der Branche und nicht schlauer wie zuvor. Quelle für diesen Unsinn? Hersteller? Wenn ja, WELCHER?

Das kannst du ja gerne meine Kunden fragen.

MfG

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